Phra Phuttayodfa Chulalok

Phra Phuttayodfa Chulalok

Phra Puttha Yotfa Chulalok, im Westen besser bekannt als Rama I., (Thai: พระบาทสมเด็จ พระพุทธยอดฟ้าจุฬาโลก, gesprochen: [pʰrábàːt sŏmdèt pʰrá pʰúttʰajôtfáː ʤùlalôːk]; * 20. März 1737 in Ayutthaya (Thailand) als Thong Duang; † 7. September 1809 in Bangkok) war König von Siam (alter Name für Thailand) und ist der Begründer der noch heute regierenden Chakri-Dynastie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Statue König Rama I. an der Memorial Bridge, Bangkok

Thong Duang wurde 1737 in der Regierungszeit von König Boromakot in eine alteingesessene Familie von Ayutthaya geboren. Sein Vater hatte den Titel „Phra Aksorn Sundorn Smiantra“, er war ein mittlerer Beamter im Mahatthai, dem Ministerium der Nordprovinzen. Seine Mutter war die Tochter einer sehr reichen chinesischen Familie (Originalton König Mongkut zu John Bowring: „a beautiful daughter of a Chinese richest family“).

Im Alter von 21 begab er sich traditionsgemäß für drei Monate in ein buddhistisches Kloster. Kurze Zeit später heiratete er die Tochter einer wohlhabenden Familie in Ratchaburi. Zunächst erhielt er eine Anstellung beim Gouverneur von Ratchaburi, im Alter von 25 wurde er aufgrund seiner Tüchtigkeit mit dem Titel Luang Yokrabat ausgezeichnet. 1761 wurde er unter König Ekatat selbst zum Gouverneur der Provinz Ratchaburi ernannt. Nach dem Fall Ayutthayas schloss er sich mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Surasi (Bunma) dem General Taksin an, der den Widerstand gegen die Birmanen organisierte. Als Dank für seine militärischen Erfolge erhielt er 1775 den Adelstitel eines Chao Phraya Chakri.

Im Jahre 1778 gelang es Chao Phraya Chakri, Vientiane nach einer kurzen Belagerung einzunehmen. Seine Kriegsbeute aus Vientiane, den Smaragd-Buddha, brachte er in einem Triumphzug in die neue Hauptstadt Thonburi. Dieser wurde zunächst im Haupt-Tempel Wat Arun untergebracht, der direkt neben dem Palast von König Taksin lag.

1781 musste Chao Phraya Chakri einen Aufstand in Kambodscha niederschlagen. Zur gleichen Zeit verwirrte sich der Geisteszustand von König Taksin zunehmend, u.a. ließ er seine Frauen und Kinder hinrichten und sich als Gott verehren. Er wurde in einer Palastrevolte abgesetzt und trotz seiner großen Verdienste um das Land getötet, wie es einer königlichen Person zukommt: eingebunden in einen Samtsack wurde er mit einem Sandelholz-Stock zu Tode geprügelt. Man bot General Chakri den nunmehr verwaisten Thron an.

Familiäre Verbindungen

Es kam Chao Phraya Chakri sicherlich zugute, dass er familiäre Bindungen zu den drei führenden Adels-Familien des alten Ayutthaya besaß: der persischen Bunnags, der Familie der Brahmanen und der Chinesen. Seine eigene Frau stammte aus dem Bunnag-Clan. Durch den Ehemann seiner älteren Schwester war er mit der Brahmanen-Linie verwandt. Wenigstens eine seiner Frauen und natürlich seine Mutter waren gebürtige Chinesinnen.

Der Thron

Am 6. April 1782, der noch heute gesetzlicher Feiertag ist, übernahm Chakri als Phra Buddha Yodfa Chulalok (später kurz Rama I. genannt) den Thron Siams und begründete damit die Dynastie der Chakri, deren heutiger Vertreter als Rama IX. Bhumibol Adulyadej regiert.

Da der alte Palast in Thonburi zu nahe am Ufer des Maenam Chao Phraya stand und durch Hochwasser gefährdet war, beschloss Rama I., die Hauptstadt auf das gegenüberliegende Ufer zu verlegen. Dies gab den Anstoß für den Aufstieg Bangkoks zu einer der größten Städte Asiens. Gleich nach der Errichtung des Stadtpfeilers, welcher noch heute das geographische Zentrum der neuen Hauptstadt darstellt, ließ er den neuen Palast (Thai: Phra Borom Maharadscha Wang, engl.: Grand Palace) bauen und fügte großzügige Nebengebäude und eine Tempelanlage hinzu, den Wat Phra Kaeo. Hier fand dann der Smaragd-Buddha seine neue Heimat, der das Symbol der neuen Regentschaft darstellte. Zahlreiche weitere Tempel wurden restauriert, neu gegründet oder in den königlichen Rang („Wat Luang“) erhoben wie z. B. der Wat Pho.

Die neue Hauptstadt lag näher am Golf von Thailand, dem wichtigsten Transportweg von und zum Kaiserreich China. Rama I. konnte auch weiterhin von den guten Beziehungen seines Vorgängers mit den chinesischen Händlern in Siam profitieren.

(Siehe dazu auch: Rattanakosin)

Rama I. als Autor

Der Anfang der Regierungszeit war immer noch belastet durch den nahezu vollständigen Verlust der Literatur und der Gesetzestexte von Ayutthaya. Rama I. ließ deshalb die Gesetze neu fassen, konnte so auch eine gewisse Modernisierung vornehmen. Er war selbst sehr an der Literatur interessiert und verfasste das Ramakien, die thailändische Version des indischen Ramayana.

Wirkung

Eine Statue von Rama I. wurde auf Anordnung von König Rama VII. errichtet. Sie steht auf dem östlichen Ufer des Maenam Chao Phraya am Fuße der der Phra Phuttha Yodfa-Brücke. Die Statue wurde von Prinz Narit entworfen und von Professor Silpa Bhirasri angefertigt. Die Statue konnte am 6. April 1932 (also 150 Jahre nach der Inthronisierung von Rama I.) der Öffentlichkeit übergeben werden. Seit diesem Tag gilt der 6. April als Chakri-Tag und ist offizieller Feiertag.

Siehe auch

Literatur

  • Prince Chula Chakrabongse of Thailand: Lords Of Life, The Paternal Monarchy Of Bangkok. Alvin Redman Ltd., London 1960 (ohne ISBN)
  • David K. Wyatt: Thailand - A Short History. Silkworm Books, Chiang Mai 1984, ISBN 974-7047-44-6



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