Phyllis Flora Isley

Phyllis Flora Isley

Jennifer Jones (* 2. März 1919 in Tulsa, Oklahoma; eigentlich Phyllis Flora Isley) ist eine amerikanische Schauspielerin.

Karriere

Als Tochter von Vaudeville-Künstlern tourte sie schon als Kind mit ihren Eltern quer durch die USA und ging später an die New Yorker Academy of Dramatic Arts, wo sie ihren Kollegen Robert Walker heiratete und gemeinsam mit ihm nach Hollywood ging. Unter ihrem Namen Phyllis Isley übernahm sie einige Nebenrollen in Western und B-Filmen, ohne großen Eindruck bei Presse und Publikum hervorzurufen.

Der Wendepunkt ihrer Karriere kam 1941, als sie die Aufmerksamkeit des Produzenten David O. Selznick auf sich zog, der sie unter einen langjährigen Vertrag nahm und ihr gleichzeitig den Künstlernamen Jennifer Jones gab. Nach einer dreijährigen intensiven Vorbereitung übernahm Jones schließlich gegen die Konkurrenz von Linda Darnell die Hauptrolle der Heiligen Bernadette Soubirous in der Henry King Verfilmung des Bestsellers Das Lied von Bernadette von Franz Werfel. Jones gewann für ihre Darstellung den Oscar als beste Hauptdarstellerin. In der Folgezeit stieg Jones als Darstellerin romantischer Frauenschicksale zu einem beliebten Star auf. In dem Heimatfrontdrama Als du Abschied nahmst war sie 1944 als Tochter von Claudette Colbert zu sehen. Im Folgejahr bekam sie eine weitere Oscarnominierung für ihre gefühlvolle Darstellung einer jungen Kriegerwitwe in Love Letters, die sie unter der Regie von William Dieterle an der Seite von Joseph Cotten zeigte, der in Since You Went Away noch den Verehrer ihrer Filmmutter spielte. Ernst Lubitsch holte sie für Cluny Brown vor die Kamera, nachdem Gene Tierney unabkömmlich war. Die Dreharbeiten waren geprägt von Lubitschs sich dramatisch verschlechternder Gesundheit.

Eine gänzlich andere Rolle spielte Jones schließlich als Halbblut in dem Western Duell in der Sonne, der Ende 1946 nach schier endlosen Dreharbeiten, zahlreichen Regiewechseln und erbitterten Streitereien mit den Zensor in den nationalen Verleih kam. Jennifer Jones spielte eine junge Frau, die sich abseits der gängigen Vorstellungen von Moral und Tugend bewegt und sich auf eine verhängnisvolle Affäre mit ihrem Adoptivbruder Gregory Peck einlässt.

Erst einige Jahre später trat Jones wieder vor die Kamera, doch weder die Adaption von Madame Bovary noch der Auftritt neben John Garfield in We Were Strangers wurden vom Publikum akzeptiert. Ihr Auftritt in Portrait of Jennie sollte nach dem Willen von Selznick ihren Namen zurück an die Spitzen der Popularitätslisten bringen. Doch die Geschichte, die auf verschiedenen Zeitebenen spielte und sie wieder mit Joseph Cotten und William Dieterle zusammenbrachte, war ein finanzieller Reinfall. Erst William Wyler gelang es, Jones zu einem Comeback zu verhelfen. Seine Verfilmung von Theodore Dreisers Sister Carrie zeigte Jones als krankhaft ehrgeizige Bühnenschauspielerin, die auf ihrem Weg an die Spitze ihren treuen Verehrer und Förderer, gespielt von Laurence Olivier, in Ruin und Selbstmord treibt. Die Kritiker lobten das intensive Spiel des Stars und sagten ihr eine erfolgreiche zweite Karriere voraus, doch die nachfolgenden Filme erreichten nicht das Niveau von Wylers Arbeit. Ein erneutes Comeback hatte Jones jedoch 1955, als sie die weibliche Hauptrolle in Love Is A Many Splendored Thing übernahm, der Verfilmung eines populären Buchs. Der Film war der finanziell erfolgreichste Streifen des Jahres.

In den nächsten Jahren übernahm die Schauspielerin jedoch nur noch sporadisch Rollenangebote an, da sie sich um ihren erkrankten Mann kümmern musste. Nach Selznicks Tod sollte sie erneut heiraten.

Filmografie (Auswahl)

  • 1939: New Frontier
  • 1939: The Streets of New York
  • 1939: Dick Tracy's G-Men
  • 1943: Das Lied von Bernadette (The Song of Bernadette)
  • 1944: Als du Abschied nahmst (Since You Went Away)
  • 1945: Liebesbriefe (Love Letters)
  • 1946: American Creed
  • 1946: Cluny Brown auf Freiersfüßen (Cluny Brown)
  • 1946: Duell in der Sonne (Duel in the Sun)
  • 1948: Jenny (Portrait of Jennie)
  • 1949: We Were Strangers
  • 1949: Madame Bovary und ihre Liebhaber (Madame Bovary)
  • 1952: Carrie
  • 1952: Wildes Blut (Ruby Gentry)
  • 1953: Rom, Station Termini (Stazione Termini)
  • 1953: Schach dem Teufel (Beat the Devil)
  • 1955: Alle Herrlichkeit auf Erden (Love Is a Many-Splendored Thing)
  • 1955: Guten Morgen, Miss Fink (Good Morning, Miss Dove)
  • 1957: In einem anderen Land (A Farewell to Arms)
  • 1962: Zärtlich ist die Nacht (Tender Is the Night)
  • 1966: The Idol
  • 1969: Angel, Angel, Down We Go
  • 1974: Flammendes Inferno (The Towering Inferno)

Weblinks


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