Auermühle (Bonn)

Auermühle (Bonn)

Die Auermühle ist eine denkmalgeschützte[1] ehemalige Industrieanlage in Bonn-Graurheindorf, gelegen am Bonner Hafen. Die Gebäude des aus Getreidesilos und -mühlen bestehenden Komplexes entstanden ab 1923. Heute werden sie als Bürogebäude genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Blick von der Karl-Legien-Straße auf einige Gebäude der Auermühle

Das Auermühlen-Gelände befindet sich am Nordrand des Hafens an der Karl-Legien-Straße, vom Rhein ist es durch Teile der Verladeanlagen des Hafens getrennt.

Geschichte

1923 begann angrenzend an die von 1922-1924 im Bau befindliche neue Werft die Errichtung von Lagerhäusern und des ersten Silos durch die Gebrüder Cremer. 1926 wurde die Anlage von Carl Auer übernommen, bis 1927 die Gebäude inklusive der eigentlichen Mühle fertiggestellt. Der Betrieb firmierte als „Bonner Weizenmühle Carl Auer“. 1939 folgte ein zweites Silo, beide hatten eine Kapazität von 80.000 dz.

1948 kam eine Hafer- und Reismühle hinzu, die jedoch bereits 1951/52 wieder stillgelegt und für Büronutzung umgebaut wurde. 1963/64 entstand ein letztes Lagerhaus.

Die Getreidemühle stellte ihren Betrieb in den späten 1980er Jahren ein. 1994 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld, kaufte die Auermühle und ließ 1996-1998 vom Architekten Heribert Wiesemann die Silos zu Bürogebäuden umbauen.

Heutige Nutzung

Hauptnutzer der Auermühle ist heute die Serviceabteilung DB Direkt der Deutschen Bank mit einem Callcenter. Am 30. Oktober 2008 wurde bekannt, dass der Standort mit derzeit 550 Mitarbeitern geschlossen werden soll.[2] Daneben gibt es mehrere kleinere Mieter. Bis zum Ende des Jahres 2010 sollen db Direkt und db Service ausgezogen, in einigen Gebäuden SolarWorld eingezogen sein.

Architektur

Das Silo 1 entstand aus Stahlbeton und besteht aus 16 Siloröhren, die abgestufte Dachkonstruktion wird dem Spätexpressionismus zugeordnet. Direkt angebaut ist ein Flachbodenspeicher. Beim Umbau 1996/97 wurde ein externer Treppenturm mit Glasfassade hinzugefügt, von den Siloröhren ist nach Entfernung der Wände ein Stützenraster geblieben. Die Fassade ist mit rotbraunem Zementputz überzogen.

Silo 2 besteht ebenfalls aus Stahlbeton. Aufgrund seiner an ein Kirchengebäude erinnernden Form wird es auch als „Kornkirche“ bezeichnet. Hier wurden beim Umbau bis auf zwei alle Siloröhren komplett entfernt, die Treppenhäuser liegen intern. Die Fassade besteht aus Klinkern.

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste der Stadt Bonn 2008
  2. General-Anzeiger Bonn vom 30. Oktober 2008: 550 Beschäftigte in Graurheindorf zittern um Job

Weblinks

50.7594927.085946

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