Polnisch Lissa

Polnisch Lissa
Leszno
Wappen von Leszno
Leszno (Polen)
DEC
Leszno
Leszno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Fläche: 31,9 km²
Geographische Lage: 51° 52′ N, 16° 34′ O51.86666666666716.5666666666677Koordinaten: 51° 52′ 0″ N, 16° 34′ 0″ O
Einwohner: 64.061 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 64-100 bis 64-110
Telefonvorwahl: (+48) 65
Kfz-Kennzeichen: PL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BreslauPosen
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Verwaltung (Stand: 2008)
Stadtpräsident: Tomasz Malepszy
Adresse: ul. Karasia 15
64-100 Leszno
Webpräsenz: www.leszno.pl

Leszno ( [ˈlɛʃnɔ]?/i) (deutsch Lissa, zwischen 1800 und 1918 auch als Polnisch Lissa bezeichnet) ist eine kreisfreie Stadt in Polen, die der Wojewodschaft Großpolen angehört und rund 70 km südwestlich von Posen sowie etwa 90 km nordwestlich von Breslau liegt. Sie bildet auf der Strecke Posen–Breslau einen bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1393. Als bedeutendstem Ort im südwestlichen Großpolen wurde Leszno 1547 von König Sigismund I. dem Alten das Stadtrecht verliehen. 1628 flüchtete ein Teil der in Böhmen religiös verfolgten Böhmischen Brüder in das tolerantere Polen, wo Jan Amos Komenský (Comenius) in Leszno eine Akademie gründete. Durch ein Privileg König Sigismunds III. Wasa wurde Leszno 1631 den größten Städten des Landes rechtlich gleichgestellt. Eigentümer der Stadt war jahrhundertelang das Adelsgeschlecht der Leszczyński, bevor Stanislaus I. Leszczyński sie 1738 veräußert.

1793 kam Leszno infolge der Zweiten Polnischen Teilungen unter preußische Herrschaft und wurde fortan als Lissa bezeichnet. Nach dem Wiener Kongress gehörte Lissa zum preußischen Kreis Fraustadt in der Provinz Posen, Regierungsbezirk Posen. 1834 wurde die Ortschaft Grzybowo in die Stadt Lissa eingegliedert. 1887 trat die Stadt zum neuen Kreis Lissa und wurde Kreissitz. Sie war auch Sitz des Distriktskommissars für den Polizeidistrikt Lissa. 1920 wurde die Stadt auf Grundlage des Versailler Vertrages wieder polnisch.

Beim Überfall auf Polen 1939 wurde Leszno im Rahmen des Reichsgaues Wartheland annektiert und wurde am 21. Mai 1941 in Lissa (Wartheland) umbenannt. Die Stadt wurde Sitz des Landkreis Lissa (Wartheland). Am 26. Oktober 1941 – zwei Jahre nach der Annexion durch das Deutsche Reich – wurde die Stadt der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, welche die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Am 1. April 1942 wurde Lissa (Wartheland) um die Gemeinden Zaborowo, Gronowo und Strzyżewice (nur vorübergehend) vergrößert. 1945 kam die Stadt wieder an Polen.

1975 wurde Leszno Sitz der Wojewodschaft Leszno. 1999 wird ihr dieser Status aufgrund der Gebietsreform in Polen wieder genommen. 2000 erhielt Leszno den Preis The Golden Star of Town Twinning der Europäischen Kommission.

Rathaus von Leszno im Jahre 2004

Stadtteile

Name deutscher Name
(1815-1919 und 1939-45)
Centrum Stadtmitte
Gronowo Grune
Grzybowo Pilzvorwerk
Leszczynko Wolfsruhm
Nowe Miasto Antonshof
1939-45 Antonienhof
Podwale  ?
Przylesie Schießwerder
Zaborowo Zaborowo
1939-45 Dornfeld
Zatorze Feuersche Ziegelei

Partnerstädte

Die Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Polnisch-Lissa — Polnisch Lissa, preuß. Stadt, s. Lissa …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lissa — ist: ein Ortsteil von Neukyhna im Landkreis Nordsachsen in Sachsen der deutsche Name: einer Stadt in Polen, ehemals Polnisch Lissa, siehe Leszno eines ehemaligen Landkreises, siehe Kreis Lissa und Landkreis Lissa (Wartheland) einer Stadt in… …   Deutsch Wikipedia

  • Lissa [2] — Lissa, 1) (poln. Lézno) Kreisstadt im preuß. Regbez. Posen, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Breslau Posen, L. Landsberg a. W., L. – Sagan u.a., 94 m ü. M., hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Schloß mit Park, ein altertümliches… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lissa. — Lissa. 1) Polnisch L., Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Posen, (1900) 14.263 (1905: 16.024) E., Garnison, Land , Amtsgericht, Reichsbankstelle, Gymnasium, Präparandenanstalt. – 2) Dorf in Schlesien, s. Deutsch Lissa …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lissa [1] — Lissa, 1) Stadt im Bezirk Benatek des böhmischen Kreises Gitschin, Schloß, Thier u. Fasanengarten, 2 Kirchen, 2 Hospitäler, Brauerei, Gewerbe, Landbau; 3100 Ew.; 2) (Deutsch L.), Dorf im Kreise Neumarkt des Regierungsbezirks Breslau (preußische… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Deutsch Lissa — …   Deutsch Wikipedia

  • Lissa — Lịssa,   1) polnisch Leszno [ lɛʃnɔ], Stadtkreis und Kreisstadt in der Woiwodschaft Großpolen (bis 1998 Hauptstadt der aufgelösten Woiwodschaft Leszno [Lissa]), Polen, 62 200 Einwohner; Metall , Textil und Bekleidungs , Nahrungsmittelindustrie;… …   Universal-Lexikon

  • Landkreis Lissa — Der Kreis Lissa am Südrand der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1920. Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1.1 1793 bis 1807 1.2 1815 bis 1887 2 Verwaltungsgeschichte 3 Kommunale Gliederung …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Lissa — Der Kreis Lissa am Südrand der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1920. Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1.1 1793 bis 1807 1.2 1815 bis 1887 2 Verwaltungsgesch …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Synagoge (Lissa) — Die Kostener Straße in Lissa mit Kuppel der Synagoge Synagoge mit Blick auf den …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”