Ponsheimer Hof

Ponsheimer Hof

Der untergegangene Ort Ponsheim liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Mandelbachtal im südlichen Saarpfalz-Kreis im Saarland. Schon die Franken haben sich auf dem Gebiet des heutigen Ponsheimer Hofes wohlgefühlt und sich im 7. Jahrhundert an dieser wassernahen und dennoch hochwassersicheren Stelle niedergelassen. Dies konnte nachgewiesen werden, als beim Pflügen nahe dem Ponsheimer Hof ein „Sax“ und eine „Spartha“ (ein- und zweischneidige Schwerter) gefunden wurden, was 1962 zu einer archäologischen Ausgrabung und der Entdeckung von sieben merowingerzeitlichen Gräbern führte.

400 m nördlich vom Ponsheimer Hof wurden am zum Buschbach abfallenden Hang sieben mit Muschelkalkplatten ausgestatteten Grabgruben die Skelettreste von vier Männern, zwei Frauen und einem Kind gefunden. Die sieben Menschen, die wohl einer Hofgemeinschaft angehörten, wurden etwa zwischen 600 und 640 n. Chr. bestattet.

1291 wurde der geheimnisvolle Ort Ponsheim, von dem kaum noch etwas bekannt ist, erstmals urkundlich erwähnt. In einer Niederschrift welche die Teilung von Eisengut (Allodialgütern) am Palmsonntag, 15. April 1291 dokumentierte, wurde erstmals der Namen des Ortes genannt: „ultra ripam versus villam de Pontsemh ...“, „also am Ufer gegen das Dorf Ponsheim...“.

Der historische Weiler „Ponsheimer Hof“ wird zum ersten Mal nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 48) genannt, als der vorher zum Kloster Gräfinthal gehörende Hof „Pfundtsheim“ dem Ormesheimer Bann zugeschlagen wurde. Damit fiel er zur Grafschaft derer „von der Leyen“ zu Blieskastel, während das nahe Eschringen zur Nassauischen Grafschaft Saarbrücken gehörte. Zwei miteinander verwandte Familien bewirtschafteten in der Folge bis zur Französischen Revolution (1789) den Hof. Im 19. Jahrhundert wechselte der Hof häufig seine Besitzer. Während im 18. Jahrhundert auf den 180 Morgen Land überwiegend „Frucht angebaut“ wurde, stand gegen Ende der Hofbewirtschaftung die Milcherzeugung im Vordergrund. Die mehr als 150 Jahre alte Rosskastanie vor dem Hof ist heute ein geschütztes Naturdenkmal.

Die Grenze zwischen den Orten Ormesheim mit dem Ponsheimer Hof und Eschringen war im Lauf der Jahrhunderte meist auch Landesgrenze. Die zahlreich erhaltenen historischen Grenzsteine zwischen den beiden Orten sind auch heute noch steinerne Zeugen dieser Zeit. Sie sind entlang des interessanten „Eschringer Grenzsteinlehrpfades“, der oberhalb des Gräfinthaler Weges beginnt, zu besichtigen.

Seit 1971 ist der Ponsheimer Hof mit seinen 47 ha Wiesen und Weiden ein Islandpferdezuchtbetrieb mit Reitbetrieb und Reiterferien. Seit 1974 gehört der Ponsheimer Hof als Teil des Gemeindebezirks Ormesheim zur Gemeinde Mandelbachtal im Saarpfalz-Kreis, das nahe Eschringen als Stadtteil zur Landeshauptstadt und damit zum Stadtverband Saarbrücken. Oberhalb des Hofes entstand eine großzügige Reitanlage mit 2 Dressurvierecken, eine 200 m große Ovalbahn sowie eine 300 m lange Passbahn, Anlagen, die speziell für Training und Turnierveranstaltungen mit Islandpferden benötigt werden. Der ehemalige Kuhstall wurde zum Pferdestall, aus dem Futterbergeraum entstand eine kleine Reithalle. Die Schmiede am Hofeingang wurde zu einem Ferienhaus mit 24 Betten für Kinderreiterferien umgewandelt, und nicht zuletzt entstand im Wohnteil des Hofes eine gemütliche Gaststätte. Mittlerweile wurde ein Dressurviereck in einen Longierzirkel umgewandelt. Seit 2006 fanden umfängliche Sanierungsarbeiten an der Ovalbahn statt, welche noch immer nicht zur gänze abgeschlossen sind; allerdings ist sie nach 3 jähriger Pause seit April wieder für den Pferdebetrieb geöffnet. Der Ponsheimer Hof betreibt neben der Pferdezucht seit einigen Jahren auch eine Rinderzucht, wobei die Rinder selbst geschlachtet werden.


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