August-Horch-Museum

August-Horch-Museum
Eingang des Museums

Das August-Horch-Museum ist ein Zwickauer Automobilmuseum zur Geschichte des westsächsischen Automobilbaus. Das Museum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

August Horch gründete in Zwickau die Horch- und Audi-Werke. Das Museum hat seinen Sitz im ehemaligen Audi-Werk, wo man bereits Ende der 1920er Jahre mit der Entwicklung der Front-Zweitakter begonnen hatte. Nach dem Krieg wurde hier aus dem Audi-Werk Zwickau das Automobilwerk Zwickau, dass 1958 zum Werk II der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau wurde. Hier erfolgte auch die Endmontage des „DDR-Volkswagens" Trabant. Das Museum beherbergt eine umfangreiche Automobilsammlung von den Anfängen 1904 bis hin zum „Passat“ aus dem Volkswagenwerk Zwickau.

Am 12. Dezember 2000 wurde das gemeinnützige August Horch Museum gGmbH Zwickau gegründet. Die Audi AG und die Stadt Zwickau sind hier gleichberechtigte Gesellschafter.

„ Unsere Geschichte soll in Zwickau sichtbar bleiben. Die vielfältige Historie unseres Unternehmens bedeutet für uns eine besondere Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit.“

Franz-Josef Paefgen, damaliger Vorstandsvorsitzender der Audi AG zur Grundsteinlegung

Der erste Spatenstich erfolgte am 27. September 2001 nachdem 800 Teilnehmer eines Architekturwettbewerbs um eine Konzeption unter Einbeziehung der historischen Bausubstanz konkurriert hatten. Daraufhin begann die Rekonstruktion eines Teils der Fabrikgebäude sowie der Bau eines neuen Empfangsgebäudes. Hierzu gehört auch die Horch-Villa; das Wohn- und Bürogebäudes des Firmengründers. Nach dreijähriger Bauzeit endete am 10. September 2004 mit der Eröffnung der Einrichtung ein sechzehnjähriges Provisorium. Die Einweihung fand im hundertsten Jahr nach Gründung der „Horch Motorwagenwerke AG Zwickau“ statt.

„ Unser neues Zwickauer Automobilmuseum ist ein Schaufenster in Sachsen wie es kaum in einer anderen Region Deutschlands in den vergangenen 100 Jahren aufgebaut wurde.“

Carl H. Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG in seiner Eröffnungsansprache

Ausstellung

Auf einer Ausstellungsfläche von 2.500 m² werden ca. 70 Großexponate der historischen Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer gezeigt. Der Besucher lernt nicht nur das Leben und Wirken von August Horch kennen, sondern auch die Geschichte beginnend am Ursprung der sächsischen Automobilindustrie mit der Gründung des Sächsisch-Thüringischen Automobilclubs 1903, deren Fortführung durch die 1932 gegründete Auto Union bis hin zum VEB Sachsenring und Volkswagen. Ein Teil der Ausstellung ist den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und dem schwierigen Neuanfang in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR gewidmet. Mit Exponaten, wie z.B. dem LKW H3A, dem Horch P240, der letzte Horch, der jemals gebaut wurde, bis hin zum DDR-Volkswagen "Trabant", wird aufgezeigt, dass die Mitarbeiter des "Volkseigenen Betriebes" trotz innovativer Entwicklungsleistungen chancenlos Günter Mittag, dem "SED-Wirtschaftsexperten" im Politbüro, gegenüberstanden.

Eine Besonderheit des Museums ist die Ausstellung der Exponate im Kontext der jeweiligen Epoche. Beispielsweise ist eine für die Museumsbesucher offene Straßenszene (Einzelhandelsgeschäfte, davor parkende Fahrzeugen der DKW-F-Serie) aus den dreißiger Jahre nachgestellt. An bestimmten Tagen erklärt August Horch "persönlich" bei einer Vorführung den praktischen Betrieb eines originalen Horch-Achtzylindermotors an einem Leistungsprüfstand mit Wasserwirbelbremse.

Galerie

Weblinks

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