Portulaca oleracea

Portulaca oleracea
Sommer-Portulak
Sommer-Portulak

Sommer-Portulak

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Portulakgewächse (Portulacaceae)
Gattung: Portulak (Portulaca)
Art: Sommer-Portulak
Wissenschaftlicher Name
Portulaca oleracea
L.

Der Sommer-Portulak (Portulaca oleracea), auch Gewürz-Portulak, Gemüse-Portulak, Sommer-Postelein, Burzelkraut, Bürzelkraut, Bürzelkohl, Kreusel, Sauburtzel oder einfach Portulak genannt[1], ist eine Pflanzenart in der Gattung Portulak (Portulaca) der einzigen Gattung der Familie der Portulakgewächse (Portulacaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Sommer-Portulak ist eine einjährige (darauf bezieht sich der Name Sommer-Portulak) und krautige, dennoch aber sukkulente Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 40 cm erreicht. Sie verzweigt von der Basis und darüber mit manchmal aufrechten, manchmal niederliegenden und aufstrebenden, saftig grünen Zweigen. Diese haben einen Durchmesser von etwa 5 mm und können, wie die Blätter, bei sonnigem Stand purpurn überhaucht sein. Die sonst frischgrünen, sukkulenten Blätter sind etwa 5 cm lang, 2 cm breit und stumpf spatelförmig. Sie stehen wechselständig bis fast gegenständig an den Zweigen. Die Nebenblätter sind als winzige Haare in den Blattachseln kaum erkennbar.

Die kopfig gestauchten Blütenstände, die über einer Gruppe von meist vier Blättern erscheinen, tragen ein bis fünf (selten bis 30) Blüten. Die grünen Kelchblätter sind breit eiförmig, haben einen Durchmesser 8 mm und sind stark gekielt. Die meist fünf (selten vier) gelben Kronblätter haben einen Durchmesser und sind verkehrt eiförmig. Um den kugeligen Fruchtknoten mit vier bis fünf Narben stehen sieben bis zehn (manchmal bis 15) Staubblätter. Die etwa 3 x 4 mm große Frucht ist eiförmig. Die schwarzen, rundlichen und häufig winzig gewarzten Samen sind 0,5 bis 1 mm groß.

Systematik

Die Art kommt in drei Ploidiestufen (2n = 18, 36, 54) vor. Da sie zudem in allen körperlichen Merkmalen äußerst variabel ist und an verschiedenen Standorten unterschiedliche Formen ausbildet, wurde in der Vergangenheit eine große Anzahl von Arten, Unterarten und Varietäten beschrieben, die jedoch alle in das Variationsspektrum der Portulaca oleracea fallen. Das in der Literatur häufiger zu findende Synonym "Portulava oleracea ssp. sativa, Portulava sativa, Portulava oleracea var. sativa) bezieht sich auf eine in Kultur befindliche, etwas robustere Form mit größeren Samen, die nicht von der Art zu trennen ist.

Verbreitung

Die Ursprungsregion des Sommer-Portulak ist nicht mehr nachweisbar. Heutzutage ist er, bis auf die Polargebiete, weltweit verbreitet. Die schnelle Vermehrung der Pflanzen (Sämlinge können innerhalb von sechs Wochen aufwachsen, blühen und wieder Samen ausstreuen), die Langlebigkeit der Samen (nach 14 Jahren keimen noch 50 %), sowie deren Schwimmfähigkeit und Meerwasserbeständigkeit tragen zur weiten Verbreitung bei. In Mitteleuropa ist er als Pionierpflanze auf umgebrochenen Böden, auf Äckern und Schutthalden und an Straßenrändern zu finden.

Der Sommer-Portulak galt 1993 weltweit als die achthäufigste Pflanzenart und zählte zudem zu den zehn schädlichsten "Unkräutern" [2].

Kultivierung

Stamm der Portulaca oleracea

Der Sommer-Portulak bevorzugt einen sonnigen und windgeschützten Platz, ist allerdings sehr anpassungsfähig und kommt mit vielen Bodenarten zurecht. Im Garten ausgepflanzt benötigt er außer dem Entfernen von Konkurrenzpflanzen keinerlei Pflege. Topfpflanzen im Garten oder auf dem Balkon müssen bei Bedarf gegossen werden. Als Zimmerpflanze ist er nicht so gut geeignet und neigt dann zum „Vergeilen“.

Im Freiland kann nach der Aussaat im Mai bereits nach fünf Wochen geerntet werden. Bei der Kultivierung in einem (über 10°C) geheizten Gewächshaus ist eine frühere Aussaat und eine schnellere Ernte möglich. Zur Erzielung größerer Ernteerträge ist es sinnvoll, die Blütenknospen und oberste Triebspitzen zu entfernen. Die Pflanzen verzweigen dadurch stärker, werden breit strauchig und erzeugen so eine größere Anzahl von Blättern.

Verwendung

Portulaca oleracea im Topf

Der Sommer-Portulak wird seit mehreren tausend Jahren zur Ernährung genutzt, ist aber, wie viele Wildgemüse, in der Neuzeit in Vergessenheit geraten. Junge Blätter schmecken leicht säuerlich, salzig und nussartig, ältere Blätter werden dagegen bitter.

Die Pflanzen enthalten größere Mengen von Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren sowie kleinere Mengen der Vitamine A, B und E, der Mineralstoffe und Spurenelemente Magnesium, Calcium, Kalium und Eisen, Zink sowie Alkaloide, Flavonoide, Cumarine, Saponine, Glutaminsäure, Oxalsäure, das Sterin β-Sitosterol und eine schleimige Substanz (Mucilago). Zur Erhaltung der Inhaltsstoffe, insbesondere der Vitamine, werden junge Zweige und abgepflückte Blätter und am besten frisch geerntet und klein geschnitten in Salaten und Quarkzubereitungen verwendet. Sollen die Blätter gegart verwendet werden, reicht es, sie kurz zu blanchieren oder in Butter zu dünsten.

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Wegen seiner schleimigen Inhaltsstoffe kann der Portulak bei Sodbrennen, Gastritis und Obstipation (Verstopfung) Linderung bringen. Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe können Mangelerkrankungen vorbeugen. Weitere heilende Eigenschaften, die dem Portulak nachgesagt werden oder in der Literatur zu finden sind, sind jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen. So soll er antibakteriell, blutreinigend, blutstillend, harntreibend und tonisierend wirken und bei Husten, Fieber, Zahnfleischentzündung, Würmern, Hämorrhoiden, Skorbut, Frühjahrsmüdigkeit, Nierenschwäche, Arteriosklerose, Kopfschmerzen und Nervenleiden eingesetzt werden.

Geschichte

Als Heilpflanze taucht der Sommer-Portulak bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Marduk-Apla-Iddina II., (des biblischen Merodach-Baladan) aufzählt. Tabernaemontanus empfiehlt 1588 in seinem New Kreuterbuch Portulak gegen den "Sod im Magen" und hält auch fest, dass der "Saft im Mund gehalten machet die wackelhafftige Zähne wiederum fest stehen."

Literatur

Carl von Linné: Species Plantarum (ed.1) 1: 445, 1753

  1. www.lebensmittellexikon.de
  2. J.F. Matthews, D.W. Ketron & S.F. Zane: The biology and taxonomy of the Portulaca oleracea L. (Portulacaceae) complex in North America, Univ. North Carolina, dep. biology, Rhodora 95(882): 166-183, 1993

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