Postgeschichte und Briefmarken Lübecks

Postgeschichte und Briefmarken Lübecks
Kaiserliches Postamt am Lübecker Markt, 1900
Lübecker Briefmarken

Nach Gründung der deutschen Hanse (1241) bildeten sich bald geregelte Botenzüge. In Lübeck stand die Vermittlung des Briefverkehrs unter Aufsicht des kaufmännischen Kollegiums der Schonenfahrer, die auch den Botenmeister (Postmeister) und das übrige Personal bestimmten.

Um 1579 kam die taxissche Reichspost nach Lübeck, sie bestand neben der Hansepost, es kam zu Reibereien. 1683 kam das Platensche, später hannoversche (bis 1844) und das wismarschen Postamt hinzu. Diese ging zusammen mit den dänischen Posten in der Schütting-Post auf.

In der Franzosenzeit vereinigte Napoleon die drei Hansestädte und das nordwestliche Deutschland als Département des Bouches de l'Elbe durch das Dekret vom 13. Dezember 1810 mit Frankreich. Es war die Zeit der Kontinentalsperre gegen Großbritannien.

Die Schonenfahrer übernahmen wieder das Postwesen. Die Verwaltung der Post arbeitete nun aber für Rechnung der Stadtkasse. Die Schonenfahrer erhielten eine jährliche Vergütung vom 2.000 Mark Lübecker Courant.

1848 bestanden in Lübeck außer dem Stadtpostamt eine taxissche Briefpost, mecklenburgische, hannoversche (bis 1845) und dänische reitende und fahrende Posten sowie eine preußische Postagentur.

Als 1850 die Stelle eines Deputierten bei der Postabteilung neu zu besetzen war, fiel am 1. April 1851 die Wahl auf den Großherzoglich mecklenburg-strelitzschen Postmeister Hermann Lingnau, der den Titel Postdirektor erhielt. Die Unterbeamten wurden die “Litzenbrüder” genannt.

Auf dem Postkongress in Berlin (1851) wurde zwischen Lübeck und Thurn und Taxis zum 1. Januar 1852 ein Vertrag geschlossen, der die Kompetenzen genau festlegte. Ähnlich verfuhr man mit der dänischen Post. Man erlaubt den Bau der Lübeck-Büchener Eisenbahn und erlaubt im Gegenzug das königlich dänische Ober-Post-Amt in Lübeck.

Beim Übergang des Postwesens auf den Norddeutschen Bund am 1. Januar 1868 wurde das Stadtpostamt zum Ober-Postamt im Norddeutschen Postbezirk und Herr Lingnau zum Ober-Postdirektor. Das dänische Postamt sowie Thurn und Taxis hoben ihre Posten auf. In Lübeck gab es zwei stabile Postämter und 7 Briefsammlungen für 50.339 Einwohner. Es galt die Mark Lübecker Courant = 16 Schillingen, wobei 1 Schilling 2 Sechslingen entsprach.

Briefmarken

Briefmarken wurden am 1. Januar 1859 eingeführt. Sie zeigen einen doppelköpfigen Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Auf einem, den Adler umschließenden Bande, liest man “Postmarke” und die Angabe des Wertes in Buchstaben. An der oberen Seite steht das Wort “Lübeck”, und in den vier Ecken eine den Wert der Marke bezeichnende Zahl. Die Marken von 1863 zeigen denselben Adler in Oval in relief, oben das Wort “Lübeck” auf den Seiten die Wertangabe und unten “Schilling”. Die Ganzssachenumschläge waren in Ausstattung und Preis den Briefmarken gleich.

Literatur

  • B. E. Crole: Geschichte der Deutschen Post. II. Auflage. Verlag W. Malende in Leipzig, Leipzig 1889. Der Autor ist Bruno Emil König aus Berlin.
  • Wilhelm Kähler: Die Lübecker Briefmarken. In: Der Wagen 1960, S. 56-59.

Weblinks

 Commons: Lübecker Briefmarken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Postgeschichte und Briefmarken von Deutschland — Postreiter wie sie vor über 500 Jahren unterwegs waren. Dieser Artikel fasst die Deutsche Postgeschichte seit der Gründung der Post im Jahre 1490 bis zur Privatisierung der Post im Jahr 1995 zusammen. Für Einzeldarstellungen bitte die… …   Deutsch Wikipedia

  • Postgeschichte und Briefmarken der Weimarer Republik — Tag der Briefmarke 1936 im nationalsozialistischen Deutschland: Werbung für Wohlfahrtsbriefmarken Die Deutsche Postgeschichte 1919 1945 umfasst die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Berlin (Postgeschichte und Briefmarken) — Letzter Briefmarkenblock (Michel Katalog Nr. Block 8) der Deutschen Bundespost Berlin vom 15. Januar 1987 zur 750 Jahrfeier der Stadt Berlin. Die Postgeschichte von Berlin bildet in der Philatelie ein eigenständiges Gebiet. Dies liegt an den… …   Deutsch Wikipedia

  • Baden (Postgeschichte und Briefmarken) — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Braunschweig (Postgeschichte und Briefmarken) — Durch die Briefmarken, die von Braunschweig zwischen 1852 und 1867 herausgegeben wurden, ist dieses Land noch heute in einigen Sammelalben als eigenständiges Gebiet präsent. Inhaltsverzeichnis 1 Die Landesposten des Herzogtums Braunschweig 2 Vor… …   Deutsch Wikipedia

  • Bayern (Postgeschichte und Briefmarken) — 1949 erinnerte die Deutsche Bundespost an die 1. Briefmarke Deutschlands mit einer 3er Serie Die Geschichte der Post in Bayern stellt über Jahrhunderte eine eigenständige Entwicklung dar, die erst 1920 mit dem Übergang zur Reichspost endete.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bremen (Postgeschichte und Briefmarken) — Durch die Briefmarken, die von Bremen zwischen 1855 und 1867 herausgegeben wurden, ist dieses Land noch heute in einigen Sammelalben als eigenständiges Gebiet präsent. Inhaltsverzeichnis 1 Vor der Einführung der ersten Briefmarken 2 Eigene… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg (Postgeschichte und Briefmarken) — Hamburger Briefmarke als Motiv einer Briefmarke des Jahrgangs 1959 der Deutschen Bundespost Dieser Artikel hat die Postgeschichte und Briefmarken von Hamburg vom mittelalterlichen Botenwesen bis zum Übergang der Hamburger Postverwaltung in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Hannover (Postgeschichte und Briefmarken) — Die erste Briefmarke Hannovers, 1850/1851 Die Postgeschichte von Hannover erstreckt sich von der Erhebung Hannovers zum Kurfürstentum 1692 bis zum Übergang in die preußische Postverwaltung 1867 nach der Annexion des Königreichs Hannover durch… …   Deutsch Wikipedia

  • Württemberg (Postgeschichte und Briefmarken) — Dieser Artikel behandelt die Postgeschichte und Briefmarken von Württemberg von der Ernennung eines ersten württembergischen Botenmeisters bis zum Ende der selbstständigen württembergischen Post im Jahr 1920 ab. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”