Prachtschmerle

Prachtschmerle
Prachtschmerle
Chromobotia macracanthus.jpg

Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus)

Systematik
Otophysi
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Überfamilie: Schmerlenartige (Cobitoidei)
Familie: Prachtschmerlen (Botiidae)
Gattung: Chromobotia
Art: Prachtschmerle
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Chromobotia
Kottelat, 2004
Wissenschaftlicher Name der Art
Chromobotia macracanthus
(Bleeker, 1852)

Die Prachtschmerle, Chromobotia macracanthus (Bleeker, 1852), ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Prachtschmerlen (Botiidae), der eine auffällige schwarz-orange Körperfärbung zeigt.

Inhaltsverzeichnis

Systematik

Die Prachtschmerle wurde 1852 von dem holländischen Naturforscher Pieter Bleeker als Cobitis macracanthus wissenschaftlich erstbeschrieben. Typuslokalität ist der Fluss Kwanten, nahe Palembang, in dem zu Indonesien gehörenden Westteil der großen Sunda-Insel Sumatra. Weitere Synonyme sind Botia macracanthus, Botia macracantha und Hymenophysa macracantha. 2004 stellte der Schweizer Ichthyologe Maurice Kottelat für diese Art, die sich von den anderen Vertretern der Gattung Botia ausschließlich durch ihre auffällige Körperfärbung unterscheidet, die monotypische Gattung Chromobotia auf.

"Chromo" bezieht sich auf die Farbenpracht, "Botia" geht auf eine auf Sumatra gebräuchliche Bezeichnung für diese Art zurück. Der Artname macracanthus bedeutet "mit großen Stacheln" (= Augendorne).

Verbreitung

Indonesien: auf den beiden großen Sunda-Inseln Sumatra und Borneo, in fließenden Gewässern.

Merkmale

Die sehr markante Körperzeichnung und -färbung dient im vegetationsarmen Bodenbereich der schnell fließenden Heimatgewässer der Tarnung. Prachtschmerlen sind keine Schwarmfische, leben aber in größeren sozialen Verbänden, die gemeinsame Laichwanderungen unternehmen. Am Beginn der Regenzeit ziehen Prachtschmerlen in großen Schulen in die Oberläufe von Flüssen und in schnellfließende Bäche um dort zu laichen. Jungfische ziehen mit der Strömung in die Unterläufe und nährstoffreichen Mündungsgebiete. Prachtschmerlen nehmen überwiegend tierische aber auch pflanzliche Nahrung auf.

Mit einer maximalen Gesamtlänge von circa 30 Zentimeter ist die Prachtschmerle ein stattlicher Süßwasserfisch. Und ein gegenüber Fressfeinden wehrhafter dazu. Wie alle Vertreter der Unterfamilie Botiinae verfügt nämlich auch diese Art über ein Paar spitze und scharfe Augendorne. Jeweils ein Dorn liegt in einer Hauttasche unter jedem Auge, kann durch Muskelbewegungen nach vorn ausgeklappt und mit einem Knochengelenk arretiert werden. Prachtschmerlen können mit ihren Schlundknochen knackende Geräusche erzeugen, die der innerartlichen Verständigung dienen. Da sie, wie alle Karpfenfischartigen, am Kopfskelett über den Weberschen Apparat verfügen, sind sie in der Lage, Töne wahrzunehmen.

Ausgewachsene laichreife Weibchen lassen sich durch die deutliche Leibesfülle leicht von adulten Männchen unterscheiden. Andere äußere Geschlechtsmerkmale bestehen nicht.

Bedeutung für den Menschen

In ihrer Heimat sind Prachtschmerlen Speisefische, die mit Stell- und Senknetzen gefangen werden. Seit Mitte der 1930er Jahre gehört die Prachtschmerle weltweit zu den beliebtesten Aquarienfischen. Überwiegend werden junge Wildfänge gehandelt. Erst seit wenigen Jahren ist die kommerzielle Vermehrung nach Injektion von Hypophysenhormonen üblich.

Literatur

  • P. Bleeker (1852 ): Diagnostische beschrijvingen van nieuwe of weinig bekende vischsoorten van Sumatra. Tiental I - IV. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië v. 3: 569-608.
  • R. Fricke (1991): Types and historical materials in the fish collection of the Staatliches Museum für Naturkunde in Stuttgart. Part 1. The Bleeker collection. Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde No. 471: 1-85.
  • M. Kottelat (2004): Botia kubotai, a new species of loach (Teleostei: Cobitidae) from the ataran River basin (Myanmar), with comments on botiinae nomenclature and diagnosis of a new genus. Zootaxa No. 401: 1-18.

Weblinks

 Commons: Prachtschmerle – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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