Predlitz

Predlitz
Wappen Karte
Wappen von Predlitz-Turrach
Predlitz-Turrach (Österreich)
DEC
Predlitz-Turrach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Steiermark
Politischer Bezirk Murau (MU)
Fläche 150,12 km²
Koordinaten 47° 4′ N, 13° 55′ O47.06666666666713.916666666667971Koordinaten: 47° 4′ 0″ N, 13° 55′ 0″ O
Höhe 971 m ü. A.
Einwohner 948 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 6 Einwohner je km²
Postleitzahl 8863
Vorwahl 03534
Gemeindekennziffer 6 14 17
AT226
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Predlitz 107
8863 Predlitz-Turrach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Matthias Karner (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(9 Mitglieder)
4 ÖVP, 3 SPÖ, 2 FPÖ
Lage der Gemeinde Predlitz-Turrach
Karte
Ortseinfahrt von Turrach, Montanmuseum
Ortseinfahrt von Turrach, Montanmuseum

Predlitz-Turrach ist eine Gemeinde im Bezirk Murau in der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Predlitz-Turrach liegt im oberen Murtal in den Gurktaler Alpen. Predlitz und Einach liegen am Ufer der Mur, von Predlitz aus führt die Bundesstraße 95 entlang des Turrach-Bachs in Richtung Süden über die Ortschaft Turrach hinauf bis zur Turracher Höhe in einer Seehöhe von 1.763 m. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt auf 890 m Seehöhe an der Mur bei Einach, der höchste ist der Gipfel des Eisenhuts in 2441 m.

Politisch gesehen bildet die Gemeinde den südwestlichen Abschluss des Bundeslandes Steiermark: Westlich der Gemeinde verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Steiermark und Salzburg, die benachbarten Salzburger Gemeinden sind Thomatal und Ramingstein im Westen und Tamsweg im Norden. Im Süden grenzt Predlitz-Turrach an die Gemeinden Albeck, Reichenau und Krems in Kärnten. Nachbargemeinden im Osten sind die steirische Gemeinde Stadl an der Mur und Deutsch-Griffen in Kärnten.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den drei Ortschaften Predlitz, Einach, und Turrach. Die Bevölkerungszahl ist seit langem rückläufig; zählte man hier 1869 noch 1369 Menschen, waren es 2001 nur noch 899, davon 449 in Predlitz, 250 in Einach und 200 in Turrach. Der nördliche Teil der Turracher Höhe gehört zum Gebiet der Ortsteils Turrach.

Geschichte

Ende des 6. Jahrhunderts siedelten Slawen am Oberlauf der Mur, in diese Zeit fällt die Gründung der Siedlung Predlitz. Der Ortsname entstand aus slawischen Begriff prědělъ, was Pass oder Wasserscheide bedeuten kann, und wohl ein Hinweis auf einen Weg über die Turracher Höhe ist. Der Ortsname für Turrach leitet sich von der alten Bezeichnung „Durrach“ für eine Waldgegend ab.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet führt die Turracher Straße (B 95), die Predlitz-Turrach mit den Bundesländern Salzburg (in Richtung Westen) und Kärnten (im Süden) verbindet. In Predlitz zweigt von der B 95 die Murauer Straße (B 97) in östliche Richtung nach Murau ab.

Außerdem befindet sich in Predlitz eine Station der Murtalbahn.

Ansässige Unternehmen

Das Gemeindegebiet besteht zu 58 % aus Wäldern und zu 27 % aus Almen, etwa 8 % werden landwirtschaftlich genutzt. Der ab 1660 in Turrach betriebene Bergbau erlebte Mitte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit und war lange Zeit der bedeutendste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde, er wurde jedoch 1909 eingestellt.

Im Ort Turrach erfreut sich der alt-ehrwürdige Gasthof "Zum Bergmann" (Küchenchef Georg Meier) großer Beliebtheit. Es ist das höchstgelegene Haubenlokal der Steiermark.

U11 der Murtalbahn durchfährt mit einem Dampfbummelzug den Bahnhof Predlitz-Ladin

Das Eisenwerk Turrach

Im Jahr 1662 ließ Johann Adolf Graf zu Schwarzenberg einen „Floßofen“ im Ort erbauen. Dieser stellte damals eine Besonderheit neben den sonst gebräuchlichen „Stucköfen“ dar.

Die schwierige Verschmelzung der „streng-flüssigen“ Turracher Erze stellte jedoch ein großes Problem dar. Einen Aufschwung brachte 1826 ein neu gebauter Ofen der bessere Schmelzleistungen und geringeren Holzkohlenverbrauch ermöglichte. 1838 wurde der Turracher Hochofen als erster in der Steiermark mit einem Winderhitzer ausgestattet.

Das örtliche Werk war lange Zeit Roheisenlieferant für die Schwarzenbergischen Stahlhütten in Paal, Murau, Katsch und Niederwölz.

"Bessemer Birne"

Als Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg 1861 beschloss, in Turrach ein Bessemer-Stahlwerk zu errichten, bedeutete dies eine weitere Pionierleistung im Eisen-hüttenwesen.

Mit Hilfe eines kippbaren Konverters („Bessemer Birne“) konnte im Jahr 1863 der erste recht gute Bessemerstahl Österreichs in Turrach erzeugt werden. 1866 wurde das Werk sogar um zwei Konverter erweitert. In den darauffolgenden Jahren wirkte sich die abgeschiedene Lage jedoch immer nachteiliger aus. Durch die Bildung größerer Gesellschaften wurde der Konkurrenzdruck schließlich zu groß und es kam 1898 zur Stilllegung der ältesten Bessemerhütte Österreichs.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Das Montanmuseum „Holz und Eisen“ in Turrach mit Ausstellungsstücken aus der 250jährigen Bergbaugeschichte des Ortes.

Weblinks


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