Profile der Berliner U-Bahn

Profile der Berliner U-Bahn

Die Berliner U-Bahn weist zwei verschiedene Fahrzeugbreiten auf. Sie werden in Kleinprofil und Großprofil unterschieden. Neben den Fahrzeugbreiten fallen auch die dadurch benutzten Tunnelbreiten, aber auch die Stromversorgung unterschiedlich aus. Groß- und Kleinprofil haben neben eigenen Strecken und Fahrzeugen auch jeweils eigene Betriebswerke und Werkstätten, so dass der Betrieb im allgemeinen völlig unabhängig verläuft. Beide Profile benutzen die gleiche Spurweite von 1435 mm (Normalspur). Die Netze waren ursprünglich allerdings nicht verbunden; eine Verbindung erfolgte erst 1952 im damaligen Ost-Berlin und 1978 in West-Berlin.

Es gibt an zwei Stellen im Netz einen Übergang vom Klein- zum Großprofil, an denen Arbeitsfahrzeuge zwischen den Netzteilen ausgetauscht werden können. Der erste befindet sich hinter dem U-Bahnhof Klosterstraße an der U2 in Richtung Alexanderplatz und führt zum Waisentunnel, der die Linien U5 und U8 verbindet. Er wurde zum 50-jährigen Jubiläum der U-Bahn 1952 eingeweiht und trägt, der Lage nach, den Namen Klostertunnel. Der zweite befindet sich zwischen den Stationen U-Bahnhof Deutsche Oper der U2 und U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz der U7. Dieser Tunnel bestand seit 1906 und wurde ursprünglich von einer Kleinprofil-Linie als Abzweig der U2 Stammstrecke befahren. Nach Eröffnung der U7 konnte dieser nun im Fahrgastbetrieb stillgelegte Tunnel als Verbindung beider Strecken benutzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Kleinprofil

Die zuerst (1896 bis 1913) gebauten Strecken der Berliner U-Bahn wurden für Fahrzeuge mit einer Breite von 2,3 m ausgelegt, was etwa der Breite eines damaligen Straßenbahnwagens entsprach. Dementsprechend ist das Tunnelprofil klein und entspricht den um 1900 gebräuchlichen Fahrzeugabmessungen. Da die Kleinprofil-Fahrzeuge weniger Kapazität besitzen als die Großprofil-Fahrzeuge, gab es mehrmals Planungen, das komplette U-Bahn-Netz auf Großprofil umzustellen. Diese sind jedoch nicht mehr aktuell.

Die Kleinprofil-Strecken sind mit einer seitlich angebrachten, von oben bestrichenen Stromschiene versehen, die Polarität ist positiv. Der östliche Abschnitt der U2 (damals als Linie A bezeichnet) hatte allerdings nach dem Bau der Berliner Mauer und der Streckentrennung bis zur erneuten Zusammenlegung der beiden Teilabschnitte 1993 die Polarität negativ, um Betriebsfahrten zur Großprofil-Linie E und der dort ansässigen Betriebswerkstatt Friedrichsfelde zu erleichtern.

Die Linien der Kleinprofil-U-Bahn tragen die Liniennummern U1 bis U4. Die Stichstrecke U5 (Deutsche Oper – Richard-Wagner-Platz) wurde mit dem Ausbau der U7 eingestellt. Die Bahnsteighöhe beträgt etwa 900 mm über der Schienenoberkante.

Die Wagen des Kleinprofils (A3) sind 12,83 m lang; 2300 mm breit, 3100 mm hoch und haben ausschließlich Längssitze. Bis zu 8 Wagen können zusammengekuppelt werden.

Großprofil

Ab 1923, als die erste Linie im Großprofil dem Verkehr übergeben wurde, wurden alle neuen Linien in diesem Profil gebaut. Die eingesetzten Fahrzeuge sind im Unterschied zu den Kleinprofil-Wagen ca 2,65 m breit.

Diese Fahrzeuge werden von einer ebenfalls seitlich angebrachten, aber von unten bestrichenen Stromschiene versorgt. Die Polarität ist im Gegensatz zum Kleinprofil-Netz negativ.

Neben den Neubauprojekten gibt es auch Planungen, einen Abschnitt der heutigen U1 auf Großprofil umzustellen. Dieser soll später über den Alexanderplatz hinaus verlängert werden. Ein Tunnelabschnitt wurde mit dem Bau der U9 und dem U-Bahnhof Kurfürstendamm verbreitert.

Die Großprofil-Linien tragen die Liniennummern U5 bis U9. Die Bahnsteighöhe beträgt etwa 900 mm über der Schienenoberkante.

Die Wagen des Großprofils (F) sind 15,85 m lang; 2640 mm breit und 3400 mm hoch. Während die F-Serie größtenteils Quersitze hat, haben alle anderen Serien Längssitze. Bis zu 6 Wagen können zusammen betrieben werden.

Siehe auch

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