Project Blinkenlights

Project Blinkenlights
Blinkenlights am Haus des Lehrers

Projekt Blinkenlights ist eine unabhängige Künstlergruppe, die aus dem Chaos Computer Club hervorgegangen ist und sich durch interaktive Lichtinstallationen an Gebäuden einen Namen gemacht hat. Der Name „Blinkenlights“ ist ein Ausdruck des internationalen Hackerjargon.

Inhaltsverzeichnis

Installationen

Projekt Blinkenlights hat im Laufe der Jahre verschiedene Projekte durchgeführt.

Blinkenlights

Blinkenlights vom Berliner Fernsehturm aus gesehen

Im Jahre 2001 wurde der Name Blinkenlights als Titel für eine Lichtinstallation im Haus des Lehrers am Alexanderplatz in Berlin gewählt. Sie ging zum 20. Jahrestag der Gründung des Chaos Computer Club am 11. September 2001 in Betrieb und wurde von Mitgliedern des Clubs erdacht und realisiert.

Hinter den Fenstern der oberen acht Etagen des Gebäudes wurden Baustrahler auf selbstgebauten Holzständern installiert. Die Baustrahler wurden über je ein Relais von einem zentralen Computer ein- und ausgeschaltet. Damit fungierten die insgesamt 144 Lampen als riesiger Bildschirm (acht Etagen mit je 18 Fenstern). Um die Fenster wie große Pixel wirken zu lassen, wurden sie von innen mit Wandfarbe angestrichen.

Mit der Software BlinkenPaint konnte jedermann selbst Animationen am eigenen Computer erstellen und sie per E-Mail einsenden. Die Einsendungen wurden der Playlist hinzugefügt und ergänzten sich zu einem abwechslungsreichen Programm, das die ganze Nacht über lief.

Mit Hilfe eines Mobiltelefons konnte man außerdem – alleine oder zu zweit – das Computerspiel Pong spielen. Persönliche Liebesbotschaften – die so genannten Blinkenlights Loveletters – konnten nach Einsendung per Telefon abgerufen werden.

Die Betriebssoftware von Projekt Blinkenlights ist unter der GPL veröffentlicht und wird für zahlreiche Nachbauten eingesetzt.

Die Installation wurde am 23. Februar 2002 nach über fünf Monaten Laufzeit im Rahmen einer großen Abschlussparty abgeschaltet; die letzte Anzeige war „EOF“.

Arcade

Im Oktober 2002 wurde während der Nuit Blanche in Paris eine neue Variante namens Arcade installiert. Diese neue Variante, welche im Tour de Lois der Bibliothèque nationale de France installiert war, konnte bis zu acht Graustufen darstellen. Neben dem von Blinkenlights bekannten Pong war es möglich die Computerspiele-Klassiker Pac-Man, Breakout und Tetris mit dem Telefon zu spielen.

Mit 520 bespielten Fenstern (20 Etagen mit je 26 Fenstern) und einer 3.370 m² großen Gesamtleuchtfläche war Arcade eine der größten interaktiven Lichtinstallationen aller Zeiten.

Blinkenlights Reloaded

Während des 20. Chaos Communication Congress im Dezember 2003 wurde Blinkenlights im Haus des Lehrers unter dem Namen Blinkenlights Reloaded noch einmal für zwei Wochen betrieben. Hier kam die gleiche Graustufentechnik wie in Paris zum Einsatz.

Blinken-lite

Am 2. und 3. Oktober 2004 wurde in einem neunstündigen Hack das Haus des Lehrers noch einmal mit einer einfachen Blinkenlights-Installation beleuchtet, nämlich mit einem pulsierenden Herz. Unter anderem bestand der Grund für dieses Unternehmen wohl darin, dass am Samstagabend auf dem Alexanderplatz ein Teil der 150. Folge der erfolgreichen Fernsehshow Wetten dass..? ausgestrahlt wurde.

Stereoscope

Am 3. September 2008 kündigte Tim Pritlove eine neue Installation des Projekts Blinkenlights an. Beleuchtet wurde die City Hall in Toronto in Kanada.[1] Der Unterschied zu allen vorherigen Projekten ist die besondere Form des Gebäudes: Das Rathaus besteht aus zwei Hochhäusern welche nach innen gekrümmt sind. Beide Gebäude zusammen haben 960 Fenster, repräsentative 960 Pixel. Die Helligkeit der einzelnen Pixel ließ sich in 16 Stufen einstellen.[2] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, eigene Animationen mit Quartz Composer bzw. Stereoscope Paint[3] zu erstellen, ein Simulator für Mac OS X und iPhone ist verfügbar[4].

BlinkenArea

Die ursprünglichen Installationen des Projekts Blinkenlights haben viele Menschen animiert, Nachbau- und Folgeprojekte zu starten. So sind einige Blinkenlights-und Arcade-Nachbauten, Eigenentwicklungen sowie zahlreiche Softwareprojekte entstanden. Diese Projekte sind unter http://www.blinkenarea.org/ zu finden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://blinkenlights.net/stereoscope
  2. Artikel auf Chaos Computer Club (CCC)
  3. http://blinkenlights.net/stereoscope/create
  4. http://blinkenlights.net/stereoscope/simulator

Weblinks


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