Augusta Caesarea

Augusta Caesarea
Dieser Artikel stellt die spanische Stadt Saragossa vor.
Die Wahrzeichen Saragossas: die Basílica del Pilar und der Ebro, im Hintergrund die Brücke Puente de Piedra

Saragossa [zaʁaˈɡɔsa] (spanisch und aragonesisch Zaragoza [θaɾaˈɣɔθa]) ist die Hauptstadt der spanischen Autonomen Gemeinschaft Aragonien sowie der Provinz Saragossa und des gleichnamigen Kreises (Comarca de Zaragoza). Sie liegt am Mittellauf des Ebro ungefähr in der Mitte der Region Aragonien. Sie liegt 199 m ü. NN.

Das Wahrzeichen Saragossas ist die Basílica del Pilar. In Saragossa fand die Expo 2008 statt.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Mit 667.034 Einwohnern (Stand 2007) ist Saragossa heute die fünftgrößte Stadt Spaniens (nach Madrid, Barcelona, Valencia und Sevilla).

Bevölkerungsentwicklung von Saragossa zwischen 1991 und 2004
1991 1996 2001 2004
594 394 601 674 614 905 638 799

Geschichte

Die Stadt wurde zwischen 24 und 12 v. Chr. von den Römern unter dem Namen Colonia Caesaraugusta gegründet. Auf diese lateinische Bezeichnung geht der heutige Name Zaragoza zurück. 380 n. Chr fand die Synode von Saragossa statt.

Seit dem 8. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Kalifat von Córdoba und war ein Vorposten im Kampf gegen die christlichen Königreiche in Nordspanien. Nach dem Zerfall des Kalifats in die Taifa-Königreiche machten sich die Hudiden in Saragossa selbständig. 1118 konnte das christliche Königreich Aragón die Stadt von den Muslimen erobern und zur neuen Hauptstadt des Landes erheben.

J.B. Martínez del Mazo: Ansicht von Saragossa, um 1647 (auch Diego Velázquez zugeschrieben)

Während des Unabhängigkeitskrieges gegen Napoleon wurde Saragossa vom 15. Juni bis 13. August 1808 erfolglos belagert (siehe: Belagerung von Saragossa (1808)). Am 21. Dezember 1808 begann eine erneute Belagerung von Saragossa, die am 21. Februar 1809 mit der Kapitulation der Stadt vor den französischen Truppen endete (siehe: Belagerung von Saragossa (1809).

Am 16. Dezember 2004 entschieden die Delegierten des Bureau International des Expositions in Paris, dass Saragossa die Expo 2008 (Weltausstellung) ausrichten durfte. Saragossa setzte sich gegen Triest und Thessaloniki durch.

Wirtschaft

Wichtigstes Unternehmen für die Wirtschaft Saragossas ist General Motors, das ca. 30  km nordwestlich der Stadt ein Werk in Figueruelas betreibt. Um die Fabrik, in der die Opel-Modelle Corsa, Meriva und Combo produziert werden, haben sich zahlreiche Zulieferunternehmen angesiedelt. Daneben sind Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH Electrodomésticos España S.A., Fábrica Montañana, seit 1968), der Eisenbahnhersteller Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, die Papierhersteller SAICA (Sociedad Anónima Industrias Celulosa Aragonesa), ICT Ibérica und Torraspapel sowie der Matrazenhersteller Pikolin, der Schokoladenhersteller Lacasa und Hispano Carrocera (in Kooperation mit Tata Motors) mit wichtigen Produktionsanlagen in und um Saragossa vertreten.

Verkehr

Der Flughafen von Saragossa wird als Notlandehafen für die NASA Space Shuttles benutzt und wird u. a. durch den irischen Billigflieger Ryanair bedient. Die Stadt ist einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Spaniens. Bis zur Expo 2008 soll in Saragossa ein S-Bahn-artiger Nahverkehr (Trenes de cercanías) eingerichtet werden, bis 2009 will man eine Straßenbahn zwischen den Vierteln Actur im Norden und Casablanca im Süden einrichten. Außerdem gibt es Pläne für die erste U-Bahnlinie zwischen dem Hauptbahnhof Delicias und Miraflores im Südosten der Stadt, die bis 2011 im Einsatz sein soll.

Saragossa ist im Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr an die Strecken Madrid–Barcelona und Saragossa–Huesca angeschlossen.

In Reichweite zu Saragossa befinden sich die Provinzhauptstädte Huesca und Teruel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Aus touristischer Sicht kann Saragossa zwar nicht mit Städten wie Sevilla oder Barcelona konkurrieren, hat aber durchaus die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu bieten. Das Stadtbild ist recht modern, im Stadtkern liegt die Altstadt (casco viejo). Wie in einigen spanischen Städten verfällt der historische Stadtkern zusehends, da viele Einwohner Saragossas aus der Innenstadt in moderenere Wohnanlagen am Stadtrand gezogen sind. Am Wochenende jedoch quillt dieser Stadtteil über, da eine Bar neben der anderen Jung wie Alt anzieht. Jedoch ist damit zu rechnen, dass durch die Weltausstellung Expo 2008 auch der Stadtkern grundlegend restauriert wurde.

Am nördlichen Ende der Altstadt liegt das Wahrzeichen der Stadt, die Basilica del Pilar. Sie ist das größte barocke Bauwerk Spaniens, das zu Ehren der Jungfrau Maria erbaut wurde. In ihr steht eine Säule (span.: el pilar), auf der die Jungfrau Maria erschienen sein soll. Vor dem Bauwerk liegt ein beeindruckender Platz, die "Plaza del Pilar". Direkt neben diesem steht die Catedral de la Seo, die älteste Kirche Saragossas.

Auch das größte Fest der Stadt findet zu Ehren der Jungfrau von der Säule ("Virgen del Pilar") statt. Das Fest zieht Besucher aus ganz Spanien an und findet seinen Höhepunkt am 12. Oktober, der auch Nationalfeiertag in Spanien ist. Es werden der Jungfrau zu Ehren in einer beeindruckenden Zeremonie Blumenteppiche und Blumengestecke auf dem Platz vor der Basilica del Pilar niedergelegt.

Bild von der Jungfrau Maria

Nach der Basilica del Pilar ist noch der Aljafería-Palast beeindruckend. Er wurde im 11. Jahrhundert auf Befehl von Abū Dschaʿfar Ahmad I. ibn Sulaimān ibn Hūd, Muqtadir, (regiert von 1046 bis 1081/1082), der maurischen Dynastie der Banu Hūd erbaut worden und trägt seinen Namen: (Qasr) al-Dschaʿfariyya. Später wurde er von den Königen Aragoniens genutzt. Heute wird er als Sitz des Regionalparlaments von Aragonien verwendet. Die Aljafería ist das einzige vollständig erhaltene maurische Bauwerk in Saragossa.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Weblinks

41.65-0.900000000000017Koordinaten: 41° 39′ N, 0° 54′ W


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