Auguste Götze

Auguste Götze
Auguste Götze 1898; Foto von Georg Brokesch.

Auguste Götze (auch Goetze, * 24. Februar 1840[1] in Weimar; † 29. April 1908 in Leipzig) war eine deutsche Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Auguste Götze wurde als Tochter des Sängers und späteren Gesangsprofessors Franz Götze und der Sängerin und Schauspielerin Karoline Götze geb. Müller, in Weimar geboren. Sie erhielt eine sehr gute literarische und musikalische Ausbildung und zeigte schon im Kindesalter eine Begabung fürs Dichten. Im achten Lebensjahr schrieb sie das Theaterstück Esther. In den Jahren 1853 bis 1859 trat sie bereits als Schauspielerin und Sängerin auf, bevor stimmliche Beschwerden sie kurzzeitig auf den Beruf der Schauspielerin beschränkten. Von 1861 bis 1863 trat sie erfolgreich auf Bühnen in Weimar, Hamburg, Würzburg und anderen Städten auf, bevor sie sich wieder auf ihre Karriere als Sängerin konzentrierte und erfolgreiche Konzertreisen durch Deutschland, die Niederlande, England und die Schweiz unternahm. Zu dieser Zeit galt die Altistin als „geniale[...] Interpretin Schumannscher und Liszt'scher Lieder"[2] und wurde vom Großherzog von Sachsen zur Kammersängerin ernannt. Franz Liszt schrieb für Auguste Götze sein Stück Lenore, welches sie zuerst im November 1860 in Jena vortrug.[3]

Im Jahr 1865 zog sie nach Dresden um. Auch hier trat sie als Sängerin auf und wurde 1874 Gesangslehrerin am Dresdner Konservatorium. Ein Jahr später gründete sie dort eine Gesangs- und Opernschule. Gleichzeitig begann sie auch, sich wieder mit dem Theater zu beschäftigen und schrieb 1878 ihr erstes später auch als Oper erfolgreiches Drama Susanne Mountfort. In den nächsten 20 Jahren verfasste sie zahlreiche Dramen, die meist unter dem Pseudonym „A. Weimar" erschienen. Zu ihren literarischen Bewunderern gehörten u.a. Franz von Dingelstedt, Heinrich Laube und Gustav zu Putlitz. Als sie 1889 nach Leipzig umzog, verlagerte sie auch ihre Gesangsschule nach Leipzig, der sie sich neben ihrer literarischen Tätigkeit weiterhin widmete.

Werke

  • Esther, oder die Liebe zum Volke (verfasst 1848)
  • Susanne Mountfort (1878)
  • Magdalena (1879)
  • Nur kein Blaustrumpf (1881)
  • Eine Diplomatin (1882)
  • Eine Heimfahrt (1882)
  • Hohe Liebe (1884)
  • Gräfin Osmon (1884)
  • Die weiße Frau (1884)
  • Wera (Schwank, 1884)
  • Zweimal Christnacht (Dramatisches Märchen, 1885)
  • Schloß Raveneck (1886)
  • Alpenstürme (1886)
  • Vittoria Accoramboni (1890)
  • Im Bann auf Helgoland (1893)
  • Demetrius (1897)

Literatur

  • Heinrich Groß: Deutschlands Dichterinen und Schriftstellerinen. 2. Aufl. Gerold, Wien 1882, S. 141f.
  • Heinrich Groß: Deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen in Wort und Bild. Fr. Thiel, Berlin 1885, S. 90-95.
  • Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. C. Pataky, Berlin 1898, S. 267-268.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 2. Reclam, Leipzig 1913, S. 418.
  • Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 1992, S. 276, ISBN 3476008355.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auguste Götze. In: Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2, (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte 9), S. 101.
  2. Pataky, S. 267.
  3. Alan Walker: Franz Liszt: The Virtuoso Years, 1811-1847. Cornell University Press, 1987, S. 503.

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