Quadrath-Ichendorf

Quadrath-Ichendorf
Quadrath-Ichendorf
Stadt Bergheim
Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 41′ O50.9357256.676894444444567Koordinaten: 50° 56′ 9″ N, 6° 40′ 37″ O
Höhe: 67 m ü. NN
Fläche: 9,68 km²
Einwohner: 14.219 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 50127
Vorwahl: 02271

Quadrath-Ichendorf?/i ist der größte und bevölkerungsreichste Stadtteil der Kreisstadt Bergheim im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt an der Erft.

Am 31. Dezember 2010 lebten 14.219 Menschen in dem Ort. Der Ausländeranteil liegt bei 15,6 Prozent. Der Ort ist durch die Gestüte Schlenderhan und Pliesmühle überregional bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Quadrath sowie Ichendorf wurden erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Seit dem Mittelalter gehörte der Ort Anfang des 11. Jahrhunderts der Grafschaft, dann 1356 dem Herzogtum Jülich an. Die Grenze zum Kurfürstentum Köln verlief einige Kilometer östlich - der Nachbarort Königsdorf gehörte bereits zum selbigen. Auf Karten des Kartografen und Kupferstechers Gerhard Mercator ist ab 1585 erstmals der Ortsteil „Quaetraet“ (Quadrath) zu sehen. „Ichendorp“ (Ichendorf) ist bspw. im Atlas Atlas Maior von Blaeu aus 1645 (Karte „Iuliacensis et Montensis Ducatus“) zu finden. Nach dem Aussterben des Jülicher Fürstenhauses nach 1609 wurde der Ort wie das gesamte Herzogtum Wittelsbacher, also Kurpfälzischer, Besitz. Dem kurzen Intermezzo der französischen Besatzung (ab 1794) der westlichen Rheinlande folgte die Angliederung durch den Wiener Kongress (1815) an Preußen.

Durch den Fund von Braunkohle in unmittelbarer Ortsnähe wurde aus dem Bauerndorf ein Industrieort. Die Braunkohlegruben versorgten eine Brikettfabrik, von der heute noch Teile an der B 55 erhalten sind. Mit dem Martinswerk siedelte sich das erste Werk der chemischen Industrie an, das ebenfalls Energie und elektrischen Strom der Werke des Rheinischen Braunkohlereviers nutzte. Die Dorotheenhütte, eine Glasfabrik, wurde 1981 geschlossen. 2007 wurde mit der Rekultivierung des Braunkohletagebaues Bergheim-Fortuna begonnen, der unmittelbar an der nord-östlichen Ortsgrenze beginnt.

Durch die Erftbahn ist der Ort an das Schienennetz angeschlossen.

Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Quadrath-Ichendorf im Kreis Bergheim in die Kreisstadt Bergheim eingegliedert.[1]

Infrastruktur

Sport

Im Ort liegt das Freibad Oleanderbad, außerdem gibt es einen Sportplatz, eine Tennisanlage und mehrere Sporthallen. Überregional bekannter Sportverein ist der Radsportclub Staubwolke. Im 1.FC Quadrath-Ichendorf kann man außer Fußball viele andere Sportarten wie Turnen, Schwimmen, Fechten etc. ausüben.

Kirche

St. Laurentius

Die katholische Kirche besitzt in beiden Ortsteilen eine Pfarrgemeinde: St. Laurentius und Heilig Kreuz. Die evangelische Petri-Kirche steht an der Grenze zwischen Quadrath und Ichendorf. Außerdem besitzt Quadrath-Ichendorf auch eine Moschee in Form eines umgebauten Fest- bzw. Tanzsaals mit Baujahr ca. 1900–1910 und einen Friedhof.

Bildung

In Quadrath-Ichendorf gibt es eine städtische Gesamtschule, zwei Grundschulen und mehrere Kindergärten. Für Jugendliche gibt es in der Nähe des Schwimmbades ein Jugendzentrum.

Konsum

Auf Grund der Ausdehnung des Ortes gibt es mehrere Geschäftszentren, in denen die Dinge des täglichen Bedarfs erworben werden können. Besonders hervorzuheben sind hierbei der Quadra-Park, der zu einem Einkaufszentrum mit vielen Geschäften ausgebaut wurde, sowie zwei Discounter, die in Quadrath-Ichendorf Filialen betreiben. Des Weiteren verfügt der Ort über zwei Drogeriegeschäfte, die wegen ihrer guten Lage auch von auswärtigen Personen besucht werden. Außerdem befinden sich auf der Köln-Aachener-Straße viele kleinere und größere Fachgeschäfte.

Verkehr

Bahnhaltepunkt Quadrath-Ichendorf

Durch den Ort führt die B 55. Die Zufahrt zur A 61 (Bergheim-Süd) befindet sich in unmittelbarer Ortsnähe. Durch die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft und die Erftbahn ist ein gut ausgebauter ÖPNV vorhanden. Die Buslinie 969 hat zudem auch innerörtliche Bedeutung, da sie die Gebiete südlich der Bahnlinie an den Bahnhof und an das dortige Geschäftszentrum anbindet.

Altenbetreuung

Quadrath-Ichendorf verfügt über ein Altersheim sowie zahlreiche entsprechend den Bedürfnissen von Rentnern errichtete Wohnungen. Die Ichendorfer Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz bietet einen wöchentlichen Seniorennachmittag mit Gottesdienst und Kaffeetrinken an. Ferner veranstaltet der AWO-Ortsverein Quadrath-Ichendorf regelmäßig ein Treffen der Rentner in der Feierabendstube.

Bauwerke

  • Villa Saphir (Bergheim)

Söhne und Töchter von Quadrath-Ichendorf

  • Der Tänzer, Ballettmeister und Tanzpädagoge Peter Roleff wurde 1906 in Quadrath-Ichendorf geboren. Er starb 1994 in Neubeuern/Oberbayern. Roleff hatte unter anderem Engagements an der Städtischen Oper Berlin, in Augsburg, Duisburg, Bonn und Wiesbaden. Außerdem wirkte er in den Filmen Der Kongreß tanzt, Kleider machen Leute und Die Post geht ab mit. 1960 wurde im Deutschen Fernsehen sein Ballett Diana Sorpresa (Musik Harald Banter) gesendet.
  • Die Sängerin und Schauspielerin Andreja Schneider wuchs in Quadrath-Ichendorf auf.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks

 Commons: Quadrath-Ichendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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