Quaibrücke

Quaibrücke
47.3668388.54312

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Quaibrücke
Quaibrücke
Nutzung Strassenbrücke
Querung von Zürichsee/Limmat
Ort Zürich
Unterhalten durch Stadt Zürich
Konstruktion Stahlverbundbrücke
Gesamtlänge 121,29 m
Breite 30,5 m
Längste Stützweite 26,52 m

Die Quaibrücke liegt in Zürich zwischen Bellevue und Bürkliplatz und überspannt den sich zur Limmat verengenden Zürichsee. Die rund 121 m lange Strassenbrücke weist in der Mitte eine 5,8 m breite Tramtrasse, zwei 5,9 m breite Richtungsfahrbahnen für den motorisierten Verkehr, zwei 1,5 m breite Radwege sowie beidseitig je einen 4,95 m breiten Gehweg auf. Sie gehört mit täglich über 50'000 Fahrzeugen und 1530 Tramzügen zu den verkehrsreichen Bauwerken der Zürcher Innenstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Quaibrücke von 1884
Quaibrücke um 1890

Nach heftigem Abstimmungskampf - den Befürwortern wurde «Grossmannssucht und Selbstüberhebung» vorgeworfen - stimmte die Gemeindeversammlung Zürich am 18. Mai 1873 mit grossem Mehr dem Bau einer neuen Brücke für den Durchgangsverkehr zu. 1882 wurde mit dem Bau der ersten Quaibrücke, ein gemeinsames Unternehmen der damaligen Gemeinden Enge, Riesbach und Zürich begonnen, um für die am Ende des Sees zusammenlaufenden Strassen einen neuen, leistungsfähigen Übergang zu schaffen. Planer war der Stadtingenieur Arnold Bürkli. Daneben war sie Teil einer neuen Seeufergestaltung mit breiten Promenaden und Parkanlagen, die jedoch einhalbes Jahr nach der Brücke fertiggestellt wurde.

Das 20 m breite Bauwerk war am 31. Dezember 1884 fertiggestellt und wurde nach fünfjähriger Bauzeit am 1. Januar mit einem «fröhlichen Umzug» eingeweiht. [1]1899 fuhr erstmals die Strassenbahn über die Brücke. 1932 wurde eine neue Fahrbahnplatte, diesmal eine Stahlbetonkonstruktion, eingebaut. 1939 folgte anlässlich der Landesausstellung im Rahmen der Verbreiterung der Brücke auf 28,5 m eine umfangreiche Instandsetzung.

In den Jahren 1982 bis 1984 wurde wegen der stark wachsenden Bauunterhaltswaufwendungen der komplette Brückenüberbau ausgetauscht, wobei dieser nun 30,5 m breit war. Die Baukosten betrugen 18 Mio. SFr. Der Hohlraum am Widerlager Bellevue wurde im Jahr 2007 instandgesetzt und verstärkt.

Konstruktion

Brückenkonstruktion
Brückenhauptträger
Die gemäss Plan Lumiére beleuchtete Quaibrücke, rechts der Circus Conelli auf dem Bauschänzli (Dezember 2009)

Unterbau

Der schlechte Baugrund mit Seekreide und Faulschlamm führte zur Ausführung einer Tiefgründung. Die vier Pfeiler und beiden Widerlager stehen auf jeweils 130 bis 150 Pfählen aus Tannenholz mit Längen von 12 bis 15 m. Während des Baus des Widerlagers beim Bellevue rutschten Seekreide- und Faulschlammschichten ab, wobei das Widerlager teilweise zerstört wurde. Daher wurde hinter dem Widerlager ein 25 m langer Hohlraum erstellt, den eine Betonplatte überbrückt. Die vier rund 26 m langen und 2 m breiten Pfeilerscheiben bestehen aus unbewehrtem Beton.

Überbau

Der Überbau weist fünf Öffnungen mit Stützweiten von 22,625 m bei den Randfeldern, 24,76 m bei den ersten Innenfeldern und 26,52 m bei der Mittelöffnung auf. Der Verbundquerschnitt der Balkenbrücke besteht aus vier bogenförmigen, stählernen Hauptträgern mit einer Höhe von 3,0 m über den Pfeilern und 1,1 m in Feldmitte, die mit der 25 bis 45 cm starken Stahlbetonfahrbahnplatte kraftschlüssig verbunden sind. Die Vorgängerbrücke besass acht Blechträger gleicher Form, ursprünglich waren es sechs Stück. Der neue, 4080 t schwere Überbau wurde neben dem alten, 3720 t schweren hergestellt und im März 1984 innerhalb von 36 Stunden durch einen gleichzeitigen Querverschub beider Überbauten ausgetauscht.

Literatur

  • Richard Heierli, Fritz Hirt, Heinrich Hofacker, Willi Hofmann, Urs Schneider, Erich Möschler: Quaibrücke Zürich. In: Schweizer Ingenieur und Architekt 10, 1985, ISSN 0251-0960, S. 183-195.

Einzelnachweise

  1. Hofer, Crispini, Baumann: Zürich, gestern und heute aus dem gleichen Blickwinkel, Slatkine Verlag, Genf 1984

Weblinks

 Commons: Quaibrücke Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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