R. Kelly

R. Kelly
R. Kelly während seiner "Light It Up Tour".

R. Kelly (* 8. Januar 1967 in Chicago, Illinois als Robert Sylvester Kelly) ist Sänger, Songschreiber und Musikproduzent aus den USA. Er hat bisher mehr als 40 Millionen Platten verkauft und u. a. für Michael Jackson, Janet Jackson, Kirk Franklin, The Notorious B.I.G., Toni Braxton, Jennifer Lopez, Britney Spears, Whitney Houston und Puff Daddy Titel geschrieben und produziert.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Kindheit verbrachte er mit seiner alleinerziehenden Mutter und seinen drei Geschwistern in einer Sozialsiedlung in der South Side von Chicago. 1993 starb seine Mutter Joanne Kelly an Krebs. In seiner Jugend profilierte er sich als talentierter Basketballspieler bei den "Atlantic Seagulls" (1997 Meister ihrer Liga) und entdeckte seine musikalische Begabung im Musikclub seiner Highschool. Anfangs spielte Kelly Klavier nach dem Gehör, später kaufte er sich ein tragbares Keyboard und verdiente als Straßenmusiker seine ersten Dollars.

Im Alter von 12 Jahren war R. Kelly in eine Schießerei verwickelt, bei der ihn eine Kugel in die Schulter traf. Diese hat er immer noch in seinem Körper, da es zu gefährlich war, sie herauszuoperieren.

R. Kelly schreibt, komponiert, spielt und produziert so gut wie alle seine Songs selbst. Um talentierten und ambitionierten Künstlern zu helfen, hat er sein eigenes Label Rock Land gegründet.

Mit seiner Frau Andrea Lee hat er die beiden Töchter JoAnne und Jaya sowie einen Sohn Robert.

Am 15. Juni 2008 wurde R. Kelly sechs Jahre nach Anklageerhebung vom Vorwurf der Kinderpornografie freigesprochen. Zwölf Geschworene eines Bezirksgerichts in Chicago befanden Kelly in allen 14 Punkten der Anklage für unschuldig. Er war angeklagt, etwa zehn Jahre zuvor Geschlechtsverkehr mit einer damals 13-Jährigen gehabt und dies auf Video aufgenommen zu haben. Hauptbeweisstück war das Videoband, das ihn mit der Jugendlichen zeigen sollte. Kelly und das angebliche Opfer bestritten in dem Prozess erfolgreich, die darin gezeigten Personen zu sein.[1]

Karriere

1991 unterschrieb R. Kelly einen Vertrag bei Jive Records. Die erste Veröffentlichung hieß Born Into The ’90s (aufgenommen mit Backing Band Public Announcement) und sorgte 1992 für begeisterte Kritiken. Born Into The '90s brachte ihm in den USA 1993 erstmals Platin ein. Bei seiner ersten England-Tour trat er in London dreimal im ausverkauften Hammersmith Apollo auf. 18 Monate später bestritt er bereits fünf weitere ausverkaufte Shows in derselben Halle sowie einen Auftritt in Wolverhampton.

Während sein Debütalbum in Großbritannien noch Silber einspielte, stand er mit dem Nachfolger 12 Play bereits an der Spitze der Pop-Charts. Your Body’s Callin’, die erste Singleauskoppelung, wurde Anfang 1994 R. Kellys erste Top 20-Single in Großbritannien. Sex Me (Pt. 1 & 2) wurde schließlich mit Gold ausgezeichnet. Sein Debütalbum erhielt Preise als Best Album und Best R&B Album bei den Billboard Music Awards 1994.

Sein 1995 veröffentlichtes Nachfolgealbum mit dem schlichten Namen R. Kelly erhielt siebenfach Platin, und auch alle vier Singleauskopplungen wurden mit Platin ausgezeichnet. Auf seiner ausverkauften Europa-Tournee hießen seine Zwischenstationen Wembley-Stadion in London und NEC in Birmingham. Bei den Soul Train Music Award erhielt R. Kelly eine Auszeichnung für Bump ’N Grind in der Kategorie Best R&B/Soul Single Male, bei den Billboard Music Awards für das Best Album.

Neben seinen eigenen Veröffentlichungen betätigte er sich als Songwriter, Produzent sowie am Mischpult für namhafte Künstler. 1995 ließ Janet Jackson ihr Anytime, Anyplace vom ihm remixen. Er schrieb, produzierte und arrangierte unter anderem Michael Jacksons Welthit You Are Not Alone. Der Song wurde ein weltweiter Nr.-1-Erfolg. Für You Are Not Alone und Stroke You Up (Changing Faces) ehrte ihn die BMI Pop Citation of Achievement 1995 für seine künstlerisch wertvollen Leistungen. Später stellte sich jedoch heraus, dass Kelly den größten Teil der Melodie gestohlen hatte.[2]

Sein Album R (Doppel-CD) erschien im Oktober 1998 und besteht aus 30 Titeln (130 Minuten Spielzeit), darunter die Hits I Believe I Can Fly und Gotham City. Die Singles wie auch das Album hielten sich wochenlang in den Top Ten und insgesamt ein halbes Jahr in den deutschen Charts. Kelly wurde allein in Deutschland mit Doppel-Platin für über 300.000 verkaufte Platten ausgezeichnet und konnte weltweit bisher über 7 Millionen Mal verkaufen.

Die Single I Believe I Can Fly aus dem Soundtrack von Space Jam brachte ihm bei der Zeremonie in der New Yorker Radio City Music Hall Grammys in den Kategorien Best Song For A Motion Picture, Best R&B Song und Best R&B Vocal Performance ein. Darüber hinaus war er noch für Record of the Year und Song of the Year nominiert. Bei den 28th Annual NAACP Image Awards siegte I Believe I Can Fly als Best Music Video und Best Song. Bei den BMI Awards kürte man ihn zum Pop-Songwriter of the Year 1998, und bei den MTV Video Music Awards nominierte man Kelly gleich in mehreren Kategorien. Darauf folgte die Top-10-Single Gotham City aus dem Soundtrack von Batman & Robin.

Zu Beginn des Jahres 1999 folgten weitere Nummer-eins-Platzierungen in den Billboard-Charts mit I’m Your Angel, im Duett mit Pop-Diva Céline Dion. Bei den 1999er Grammy-Awards nominierte man ihn in den Kategorien Best Pop Collaboration Vocals für I’m Your Angel und Best R&B Performance by a Duo (für Lean Me On mit Kirk Franklin, Mary J. Blige, Bono & Chrystal Lewis), und bei den Source Hiphop Music-Awards urde er von der Hip-Hop-Szene als Künstler des Jahres ausgezeichnet. Bei den Soul Train Awards ehrte man ihn als Entertainer of the Year und mit dem Best Male R&B/Soul Album. Weitere Ehrungen und Nominierungen folgten, so auch mit einer Auszeichnung als R&B/Hip-Hop Artist of the Year bei den Billboard Music Awards und Favorite Male Soul/R&B-Artist bei den American Music Awards. Im Jahresrückblick stellte das Billboard Magazine fest: „R. Kelly hatte mehr Top-40-Hits in den 90ern als irgendein anderer männlicher Solokünstler (15 Stück), davon waren allein acht Singles in den Top 10.“

Seine erste Singleauskopplung I Wish aus dem 2000er-Album TP-2.com belegte Spitzenpositionen in den internationalen Charts und ist ein einfühlsamer Tribut an seine an Krebs verstorbene Mutter. In Deutschland ging I Wish gleich in der ersten Woche als Neueinsteiger in die Top 10 der Media Control-Charts ein. In nur zwei Monaten wurde TP-2.com in den USA mit Doppel-Platin ausgezeichnet. Letzten Endes sind es sechs Platin-Schallplatten geworden.

Für das im Herbst 2001 erschienene Studioalbum Invincible von Michael Jackson schrieb und produzierte er den Titel Cry, der in Europa auch als Single veröffentlicht wurde, jedoch nicht an den Erfolg von You are not alone anknüpfen konnte.

2002 wurde die erste Kollaboration mit Jay-Z veröffentlicht, die trotz der Tatsache, dass keine Musikvideos gedreht wurden, Platin erhielt. Es wurde angenommen, dass Jay-Z und Roc-A-Fella sich von den Gerüchten um R. Kelly distanzieren wollten. Produziert wurde es von R. Kelly selbst.

Das 2003 veröffentlichte Album Chocolate Factory war schon vor der Veröffentlichung auf Platz 1 der Billboard-Charts. Dafür verantwortlich sind die Top-Ten-Hits wie Ignition, Snake oder Step in the Name of Love.

Ende 2003 folgte dann sein erstes Best-Of-Album namens The R. in the R&B Collection (wozu es auch eine Remix-Edition des Albums gibt), womit er seine zehnjährige Karriere feierte. Mit diesem Album packte er die Erfahrungen vom Lead-Sänger von Public Affair zur Entwicklung zum erfolgreichsten Sänger der 90er, begründet einerseits durch die sanften Duette mit beispielsweise Celine Dion, Sparkle oder P. Diddy, andererseits Songs mit sexuellen Anspielungen wie Your Body’s Callin’, Ignition und Bump N’ Grind.

2004 hat er mit Happy People/U Saved Me und Unfinished Business gleich zwei erfolgreiche Alben auf den Markt gebracht und wurde mit insgesamt viermal Platin ausgezeichnet. Letzteres war eine Zusammenarbeit mit Rapper Jay-Z. Aus den Alben wurden unter anderem Big Chips, Happy People und You Saved Me ausgekoppelt. Happy People/U Saved Me war in den Top 10 mehrerer Staaten, unter anderem in Großbritannien, USA und Deutschland genauso wie Unfinished Business, welches die Nummer 1 der US-Charts war.

TP-3: Reloaded wurde am 5. Juli 2005 veröffentlicht und platzierte sich in den Top 10 der ganzen Welt. Erreicht wurde der doppelte Platin-Status in den USA. Mit den Single-Auskopplungen: In the Kitchen, Trapped in the Closet, Playa’s Only, Slow Wind, Burn It Up und Kickin’ It With Your Girlfriend wurde das achte Studio-Album von R. Kelly beworben.

Der Name des neunten Studio-Albums, welches am 29. Mai 2007 veröffentlicht wurde, lautet Double Up. Ausgekoppelt wurde die Single I’m a Flirt (Remix) zusammen mit Rapper T.I. und Sänger T-Pain. Der Song erscheint auch als Original-Version zusammen mit Rapper Bow Wow auf seinem Album The Price of Fame. Der Song wurde am 7. März veröffentlicht und konnte sich schon vorher auf Platz 8 und 11 der amerikanischen R&B- und Rap-Tracks platzieren. Bekanntgegeben wurde der Titel des neuen Albums auf R. Kellys Website. Unterstützung erhält er neben T-Pain und T.I. unter anderem von etablierten Produzenten und Künstlern wie Snoop Dogg, Ludacris, Nelly, Chamillionaire und Keyshia Cole.

Anlässlich der Wahl von Barack Obama zum Präsidenten schrieb R. Kelly den Titel I Believe. Dieser stand zum kostenlosen Download auf iTunes bereit.[3] In Deutschland wurde der Titel am 16. Dezember 2008 als reguläre Download-Single veröffentlicht. Nach der Inauguration Obamas stieg der Titel in die deutschen Charts auf Platz 92 ein.

Am 14. Dezember 2010 erschien in den USA das Album Love Letter, das musikalisch ein Tribut an R. Kellys Vorbilder wie Sam Cooke, Donny Hathaway und Marvin Gaye ist.

Diskografie

Hauptartikel: R. Kelly/Diskografie

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,559778,00.html Spiegel Online: Gericht spricht R. Kelly frei, gesehen am 31. Dezember 2010
  2. Süddeutsche Zeitung: Gestohlener Welthit – King of Klau. 13. September 2007
  3. mwza.com: R. Kelly “I Believe” Obama Inspired. 17. Dezember 2008

Weblinks


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