Rabanus-Maurus-Schule

Rabanus-Maurus-Schule
Rabanus-Maurus-Schule
Schulform Gymnasium
Gründung 748
Ort Fulda
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 33′ 20,9″ N, 9° 41′ 37,9″ O50.5558029.693868Koordinaten: 50° 33′ 20,9″ N, 9° 41′ 37,9″ O
Träger Stadt Fulda
Schüler 1169[1]
Website www.rms-fulda.de

Die Rabanus-Maurus-Schule, auch Domgymnasium Fulda, ist ein altsprachlich-neusprachliches Gymnasium mit humanistischer Tradition der Stadt Fulda, das Schüler in den Sekundarstufen I und II seit dem Schuljahr 2005/2006 in acht Jahren zum Abitur führt. Sie entwickelte sich aus der im Jahr 748 gegründeten Klosterschule und ist somit eine der ältesten Schulen in Deutschland. Sie ist nach dem Abt des Klosters Fulda, Rabanus Maurus, benannt, der Lehrer an der Klosterschule war und auch als præceptor Germaniae (lat. „Lehrer Germaniens“) bezeichnet wird. Einer der bekanntesten Schüler der Neuzeit war der Physiker und Nobelpreisträger Ferdinand Braun.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das 1731 von Andreas Gallasini entworfene Gebäude der Universität Fulda

Im Jahr 748 gründete Sturmius im Kloster Fulda eine Klosterschule, aus der sich später das Domgymnasium entwickelte. Der heutige Namenspatron Rabanus Maurus (780–856) war zunächst Schüler, später Lehrer der Klosterschule und von 822–842 Abt. Unter seiner Leitung wurde Fulda zu einem wichtigen Zentrum der von Karl dem Großen initiierten karolingischen Renaissance. Im Zuge der Gegenreformation wurde die Schule ab 1572 von den Jesuiten als Gymnasium geleitet. 1734 gründete Fürstabt Adolph von Dalberg die Universität Fulda (Adolphsuniversität) und 1773 entstand ein hochfürstliches Gymnasium. Nach der Säkularisation wurden diese Lehranstalten 1805 durch Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau aufgelöst und stattdessen ein akademisches Lyzeum und Gymnasium gegründet, das ab 1835 ein humanistisches Gymnasium war. Durch ständige Änderungen der politischen Zugehörigkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Gymnasium 1835 als kurfürstlich geführt, ab 1866 als königlich und 1918 als staatlich. 1945 erhielt es den Namen staatliches Domgymnasium und seit 1948 zusätzlich Rabanus-Maurus-Schule. 1968 zog die Schule vom Gebäude der ehemaligen Universität Fulda in der Innenstadt in einen Neubau im heutigen Schulenviertel.

Sprachfolge und Wahlpflichtfächer

Als Gymnasium mit altsprachlichem Schwerpunkt wird Latein ab der fünften Klasse als erste oder ab der sechsten Klasse (vor G8 ab der siebten) als zweite Fremdsprache unterrichtet, Englisch entsprechend als zweite beziehungsweise erste. In der achten Klasse (G9: neunten) kann als Wahlpflichtunterricht Französisch oder Altgriechisch als dritte Fremdsprache oder Naturwissenschaften/Ökologie gewählt werden. Als Wahlfächer werden ab der zehnten (G9: elften) Klasse variierend Italienisch, Französisch und Russisch als dritte oder vierte Fremdsprache sowie Informatik angeboten. Nach Abschluss des zehnten Schuljahres können die Schüler das Latinum erwerben. Wer Griechisch als dritte Fremdsprache gewählt hat, kann in der elften Klasse das Graecum erwerben.

Schulleitung

Schulleiter ist seit dem Schuljahr 2006/2007 Oberstudiendirektor Matthias Höhl, seine Stellvertreterin ist Studiendirektorin Hiltrud Jahn. Komplettiert wird die Schulleitung durch Studienleiter Studiendirektor Burkhard Croon und den Fachbereichsleitern Studiendirektor Winfried Peter (Aufgabenfeld I) und Studienrat Jörg Jacobi (Aufgabenfeld III).

Statistik

Im Jahr 2004 besuchten 1169 Schüler das Domgymnasium; davon waren 645 Jungen (55,59 %) und 515 Mädchen (44,05 %). Die Sekundarstufe I besuchten 871 Schüler in 29 Klassen.[1] Der gesamte Abiturjahrgang 2008 mit 91 Schülern bestand die Abiturprüfungen im zweiten Jahr des Landesabitur in Hessen.

Partnerschulen

Ehemalige

Der spätere Abt des Klosters Reichenau, Walahfrid Strabo besuchte die Fuldaer Klosterschule unter Rabanus Maurus, ebenso Otfrid von Weißenburg. Weitere bekannte Schüler waren Ulrich von Hutten, Athanasius Kircher, Heinrich König, der Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und die Fuldaer Weihbischöfe Johannes Kapp und Karlheinz Diez.

Einzelnachweise

  1. a b www.rms-fulda.de (Stand: 23. September 2004)

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