Radio Television Luxemburg

Radio Television Luxemburg

50.9382388888896.85550277777787Koordinaten: 50° 56′ 17,66″ N, 6° 51′ 19,81″ O

Senderlogo
Logo RTL Television
Allgemeine Informationen
Empfang: Antenne (DVB-T), Kabel (analog, DVB-C),
Satellit (analog, DVB-S), IPTV, in Österreich auch DVB-H
Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg
Eigentümer: RTL Group
Geschäftsführer: Anke Schäferkordt
Sendebeginn: 2. Januar 1984
Rechtsform: Privatrechtlich
Programmtyp: Vollprogramm
Homepage: rtl.de
Liste der Fernsehsender

RTL Television (ursprünglich auf Sendung gegangen unter dem Namen RTL plus), kurz RTL, ist ein deutschsprachiger Privatsender der RTL Group mit Sitz in Köln. Entstanden ist RTL als Ableger des französischsprachigen Fernsehsenders RTL Télévision. RTL Television gilt in der Bundesrepublik Deutschland als Vollprogramm nach dem 2. Rundfunkstaatsvertrag und beschäftigt 1135 fest angestellte Mitarbeiter (Stand: 2003) bei einem Umsatz von 1,88 Milliarden Euro im Jahr 2003.

Inhaltsverzeichnis

Chronik bis 1992

Das Privatfernsehen nahm in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 1984 mit dem auf zwei Jahre angelegten Ludwigshafener Kabelpilotprojekt seinen Betrieb auf. Es war die Geburtsstunde von PKS (später: Sat.1). Einen Tag später begann ab 17:27 Uhr das damals aus Luxemburg sendende RTL plus, benannt nach den luxemburgischen Radio- und Fernsehveranstalter RTL (abgeleitet aus Radio Télé Lëtzebuerg), sein deutschsprachiges Programm. Der ungewöhnliche Sendestart fand in der Villa Louvigny mit folgender Spielszene statt: Chefarzt Rainer Holbe entband in einem Kreißsaal mit seinen Geburtshelfern einen Fernseher auf dem das RTL-plus-Logo zu sehen war. Die Sendezeiten waren Montag bis Freitag von 17:30 Uhr bis 22:30 Uhr und Samstag bis Sonntag von 17:30 Uhr bis 24:00 Uhr. Die erste RTL-Sendung nach dem Startschuss war die 7 vor 7 –Newsshow mit Hans Meiser und Geert Müller-Gerbes.

Anders als PKS/Sat.1 konnte RTL plus von Beginn an über Hausantenne empfangen werden – wenn auch nur von einem kleinen Zuschauerkreis von etwa 200.000 Haushalten, die den aus Dudelange in Luxemburg sendenden VHF-Kanal 7 empfangen konnten. Ab 1985 sendete RTL plus über Satellit. Am 14. Mai 1986 stieg die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) mit einem 10-Prozent-Anteil bei RTL plus ein. Was schon erfolgreich auf Radio Luxemburg lief, kam nun auch ab 23. September 1987 ins Fernsehen zu RTL plus: Guten Morgen Deutschland, unter anderem mit Nic Jacob. Damit begann nun wochentags das Programm schon um 6:30 Uhr.

Da RTL plus bis 1988 mit luxemburgischer Lizenz sendete, wurde die Sendung Hei Elei – Kuck Elei, eine Art Nachrichtenmagazin, in luxemburgischer Sprache ausgestrahlt. Am 1. Januar 1988 wechselte RTL plus seinen Senderstandort von Luxemburg nach Köln. Nordrhein-Westfalen genehmigte eine Erstfrequenz, mit der der Sender sechseinhalb Millionen Zuschauer erreichen kann. Die Vergabe dieser terrestrischen Sendelizenz war an die regelmäßige Ausstrahlung von Fensterprogrammen gebunden, die seitdem von unabhängigen Anbietern wie der dctp, bis 1998 auch Kanal 4, mit eigener redaktioneller Verantwortung produziert werden. Für die Zuschauer sind die Fensterprogramme daran zu erkennen, dass das RTL-Senderlogo ausgeblendet wird. Am 5. April 1988 wurden die Hauptnachrichten 7 vor 7 in RTL aktuell umbenannt. RTL-plus-Chef Helmut Thoma äußerte damals gegenüber der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm: „Die Luxemburger lassen uns nur ungern ziehen. Aber sonst bekommen wir keine Frequenzen. Für Köln spricht, dass hier wegen des WDR die Übertragungsleitungen bereits vorhanden sind.“

1988 startete die erste deutsche Torten-Show Alles nichts oder?!, präsentiert vom gegensätzlichen Moderatoren-Duo Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen. Eingeladen war stets ein prominenter Gast, mit dem dann gemeinsam gespielt wurde. Der Verlierer bekam am Ende Torten ins Gesicht.

Am 5. Januar 1989 wurde die Streitshow Der heiße Stuhl mit den Moderatoren Olaf Kracht und Radiomann Ulrich Meyer neu in das Programm aufgenommen.

Am 21. Januar 1990 ging die erste Staffel von Tutti Frutti vom Band. Die Frau von RTL-plus-Chef Thoma gab der erotischen Spielshow ihren Namen. Ursprünglich sollte Björn-Hergen Schimpf durch die Show führen − aber seine Frau legte ihr Veto ein. Schließlich übernahm Hugo Egon Balder den Job. Tutti Frutti wurde für RTL plus am späten Sonntagabend zum Quotenerfolg.

Am 31. Januar 1990 startete die Mini Playback Show, moderiert von Marijke Amado, mit ihrer ersten Folge, bei der Kinder ihre Lieblingsstars imitieren können. Mit dabei waren als Gäste in der Jury unter anderem Roberto Blanco, Heidi Brühl und Hansi Kraus.

Im Sommer 1990 tourte RTL plus durch die DDR und bot eine bunte Show an. Mit dabei waren u. a. Harry Wijnvoord, Martina Menningen und Hugo Egon Balder. Die heißeste Attraktion für die männlichen Zuschauer war unumstritten der Auftritt des Cin-Cin-Balletts von Tutti Frutti. Ab Dezember 1991 sendete RTL plus rund um die Uhr, zum Bedauern für damalige RTL-Radiohörer, die nun auf ihr RTL-Radioprogramm verzichten mussten, welches immer während der Sendepause im Hintergrund lief.

Am 31. Oktober 1992 wurde das plus aus dem Sendernamen gestrichen und durch das meistens ungenannte Television ersetzt. Das plus sollte deutlich vom Radioprogramm Radio Luxemburg abtrennen, was aber Anfang der 1990er-Jahre durch den nun großen Erfolg beim Publikum nicht mehr notwendig war. Die Symbole (gelbe Pyramide, roter Würfel, blaue Kugel) waren aber weiterhin zu sehen. Zuvor trennte sich RTL plus von seinen Ansagern. Ab jetzt entfernte sich RTL-TV immer weiter von seinen Wurzeln und verlor mehr und mehr seine alte Identität. Grundsätzlich wurde fortlaufend fast alles amerikanisiert: Trailer, Sendungen, Inhalte.

Am 15. November 1992 feierte die Sendung Ein Tag wie kein anderer − das älteste Reisequiz von RTL plus − seine 400. Ausgabe. Bereits am ersten Sendetag von RTL plus lief die erste Folge mit Thomas Wilsch und Kandidaten per Telefon. Nach 200 Sendungen übernahm die Sendung für 9 Monate Werner Schulze-Erdel. Ab 1989 moderierten Susanne Kronzucker und Björn-Hergen Schimpf zusammen mit Karlchen. Susanne Kronzucker verließ den Sender im Herbst 1991 wegen ihres Studiums in New York − Schimpf blieb der Show bis 1993 treu, ehe er zur ARD wechselte und ETWKA abgesetzt wurde.

Logo von RTL Regional

Entwicklung ab 1993

Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffte es RTL Ende der 1980er Jahre sich durchzusetzen. Im Jahre 1993 hatte RTL seinen bisher höchsten Marktanteil; im selben Jahr wurde der Sender auch erstmals Marktführer (und war der größte Werbeträger Europas). Dies blieb er bis 1997. Auch 1999 und 2001 bis 2003 wurde der Sender Marktführer. In den Folgejahren konnte der Sender seine führende Marktstellung jedoch nicht behaupten und verlor kontinuierlich in der Zuschauergunst. Im Jahr 2006 rangierte RTL hinter der ARD, dem ZDF sowie den Dritten Programmen auf dem vierten Platz. Lediglich in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe der 14–49-Jährigen konnte RTL seine Marktführerschaft aufrechterhalten. Seit Dezember 2006 überträgt RTL Zusatzinformationen zum laufenden Programm über blucom.

Wenn das Kartellamt zustimmt, plant RTL ein neues, weiteres digitales Programmangebot (siehe auch: entavio, Arbeitstitel Dolphin) kostenpflichtig über Satellit anzubieten. Das bisherige analoge und digitale Programmangebot bleibt bis auf weiteres bestehen. Einen Termin für die Abschaltung der bisherigen analogen und digitalen Programme gibt es nicht.[1][2][3] RTL hat die digitale Ausstrahlung über den Satelliten Hot Bird 13,0° Ost zum 1. Januar 2007 eingestellt. Per DVB-C ist das Programm schon heute in Teilen Deutschlands nur gegen eine Digital-Gebühr zu sehen.

Mit der Plattform RTLnow.de wird ein Teil des Programms auch im Internet verfügbar gestellt. Die beliebtesten Serien dort sind für bis zu sieben Tage nach der TV-Ausstrahlung kostenfrei. Danach sind sie kostenpflichtig. Einige sind auch grundsätzlich kostenlos. Einige sind von Anfang an kostenplichtig und lassen sich gegen eine Zahlung für 24h kostenlos sehen.

Im Jahr 2009 feiert RTL sein 25-jähriges Jubiläum: Im Januar 2009 wurde deshalb auch im Senderlogo eine 25 mit eingebaut. Der Sender würdigt dieses Jubiläum mit einer zweiteiligen Jubiläumsshow, die von Oliver Geissen moderiert wird.

RTL sicherte sich die Übertragungsrechte an der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009 in Kroatien für die Spiele der Deutschen Mannschaft und dem Finalspiel.

Marktanteile (Zuschauer ab drei Jahren)

Marktanteil von RTL in den Jahren 1985–2005
  • 1985: 00,4 %
  • 1986: 00,7 %
  • 1987: 01,2 %
  • 1988: 04,1 %
  • 1989: 10,0 %
  • 1990: 11,5 %
  • 1991: 14,4 %
  • 1992: 16,7 %
  • 1993: 18,9 %
  • 1994: 17,5 %
  • 1995: 17,6 %
  • 1996: 17,0 %
  • 1997: 16,1 %
  • 1998: 15,1 %
  • 1999: 14,8 %
  • 2000: 14,3 %
  • 2001: 14,8 %
  • 2002: 14,6 %
  • 2003: 14,9 %
  • 2004: 13,8 %
  • 2005: 13,2 %
  • 2006: 12,8 %
  • 2007: 12,5 %
  • 2008: 11,8 %

Personalien

Seit 1. September 2005 ist Anke Schäferkordt Geschäftsführerin von RTL Television. Die frühere Geschäftsführerin des RTL-Tochter-Senders VOX löst damit Gerhard Zeiler ab, der sich auf die Führung der RTL Group konzentriert. Seit Februar 2005 fungierte Schäferkordt bereits als seine Stellvertreterin bei RTL Television. Zeiler hatte am 1. November 1998 die RTL-Geschäftsführung übernommen. Zwischendurch – von November 2004 bis Februar 2005 – leitete der ehemalige Programmdirektor Marc Conrad das Unternehmen. Seit Ende 2005 hat Anke Schäferkordt auch die Programm-Direktion von Frank Berners übernommen.

Informationsdirektorin war vom 1. November 2004 bis zum 31. Dezember 2005 Ingrid M. Haas; am gleichen Tag schied auch Gründungsmitglied Adam Musialik, bis dahin Leiter Produktion und Technik, aus. Beide Stellen sind seitdem unbesetzt. Chefredakteur ist Peter Kloeppel, der zugleich Chefmoderator der Hauptnachrichtensendung RTL aktuell ist. Geschäftsführender Chefredakteur ist seit dem 1. November 2004 Michael Wulf. Informationsdirektor und Chefredakteur von RTL war von Mai 1994 bis Oktober 2004 Hans Mahr.

Geschäftsführer

  • 1984 bis 31. Oktober 1998: Helmut Thoma (zunächst ab 1984 Direktor von RTL plus, ab 1986 Sprecher der Geschäftsführung von RTL plus Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG., Thoma übte dieses Amt zunächst zusammen mit Staake (siehe unten) aus, später dann allein)
  • Mitte der 1980er-Jahre bis März 1991: Erich Staake (zusammen mit Thoma)
  • 1. November 1998 bis 31. Oktober 2004 und 17. Februar 2005 bis 1. September 2005: Gerhard Zeiler
  • 1. November 2004 bis 17. Februar 2005: Marc Conrad
  • seit 1. September 2005: Anke Schäferkordt

Chefredakteure

  • Oktober 1984 bis Ende 1986: Egon F. Freiheit
  • 1986–1988: Volker Kösters
  • 1. Oktober 1988 bis 7. Februar 1994: Dieter Lesche
  • 2. Mai 1994 bis 31. Oktober 2004: Hans Mahr
  • seit 1. November 2004: Peter Kloeppel

Standort

RTL in Junkersdorf
Die Rheinhallen – der zukünftige Standort von RTL

RTL verlegt seinen Standort im Jahr 2009 innerhalb Kölns von Junkersdorf (linksrheinisch) auf die rechte Rheinseite nach Köln-Deutz. Dort wird für RTL ein Teil des ehemaligen Messegeländes umgebaut. Der Umzug in das in Klinkerbauweise errichtete (und teilweise unter Denkmalschutz stehende) alte Messegebäude direkt am Rhein, das einst auf Veranlassung Konrad Adenauers errichtet wurde, ist für das Frühjahr 2009 vorgesehen. Zudem werden die in Köln ansässigen und zur RTL Group gehörenden Sender wie VOX und n-tv sowie einige andere zur Unternehmensgruppe gehörende Firmen wie IP Deutschland mit an den neuen zentralen Standort ziehen. Ein Großteil der bei RTL laufenden Shows wird in oder bei Köln produziert, zum Beispiel in Hürth (Magic Media Company Campus Hürth) oder in Köln-Ossendorf (Magic Media Company Coloneum).

Über seinen Hauptsitz in Köln hinaus unterhält RTL weitere Studios, unter anderem im Regierungsviertel in Berlin. Andere Außenstudios befinden sich in München, Frankfurt am Main, Essen, Bremen, Hamburg, Hannover, Kiel, Kassel, Ludwigsburg (bei Stuttgart), Mannheim und Leipzig. RTL greift in seiner Berichterstattung auf eigene Korrespondenten in den Auslandsstudios in New York, Brüssel, London, Paris, Jerusalem, Peking und Moskau zurück.

Journalistenschule

Im Januar 2001 sind die Volontariate bei RTL Television in der betriebseigenen Journalistenschule aufgegangen. Die Ausbildung zum Fernsehredakteur erfolgt seitdem in verschiedenen Ausbildungsteilen an der RTL-Schule und in Praxisphasen in Redaktionen innerhalb und außerhalb von RTL.

Die Ausbildung umfasst insgesamt 24 Monate:

  • Sechs Monate an der Journalistenschule in Köln
  • 13½ Monate in Redaktionen bei RTL (bundesweit)
  • Viereinhalb Monate in Wahlstationen (bundes- und weltweit)

Senderlogos

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Formate

Siehe Liste der RTL-Sendungen

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung RTL
  2. Pressemitteilung SES-ASTRA
  3. Newsmeldung bei Heise

Weblinks


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