Austin Montego

Austin Montego
Leyland Cars
Austin Montego

Austin Montego

Austin Montego
Hersteller: Leyland Cars
Produktionszeitraum: 1984–1994
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Kombi, fünftürig
Motoren: 1,3l - 2,0l Turbo Benzin; 2,0l Diesel mit/ ohne Turbolader
Länge: 4460 mm (Limousine); 4470 mm (Kombi) mm
Breite: 1711 mm
Höhe: 1420 mm
Radstand: 2570 mm
Leergewicht: 949–1185 kg
Vorgängermodell: Austin Maxi
Nachfolgemodell: Rover 600er-Serie

Der Austin Montego war ein PKW-Modell des britischen Herstellers BMC. Er wurde von 1984 bis 1994 produziert.

Der Montego basierte auf der Plattform des 1982 vorgestellten Maestro und war als viertürige Stufenhecklimousine und als fünftüriger Kombi erhältlich. Auffälligstes Merkmal war das mit der Heckscheibe zu einer Einheit verbundene dritte Seitenfenster. Der Kombi konnte auch als Siebensitzer bestellt werden. Nach mehreren Facelifts, innerhalb deren der Kombi zeitweise auch unter dem Namen Rover Estate vertrieben wurde, wurde die Produktion wie auch die des Maestro 1994 eingestellt.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

1973 stand British Leyland kurz vor der Insolvenz. Schuld daran waren neben der Ölkrise, eine Produktpalette, die am kontinentaleuropäischen Geschmack vorbei ging und ein Imageproblem. Gerettet wurde das Unternehmen 1975 durch eine Verstaatlichung. Ein Jahr später begann die dringend notwendige Entwicklung einer neuen Fahrzeugpalette zunächst unter dem Codenamen LC10. Ziel war es, eine Plattform für Fahrzeuge sowohl in der Kompaktklasse als auch für die Mittelklasse zu entwickeln um so Kosten zu sparen. Daher wurde das Projekt in zwei Teilprojekte aufgeteilt: LM10 wurde die Basis für den neuen Austin Maestro, LM11 entwickelte sich zum Montego. Die Modelle Austin Allegro (1973), Austin Maxi (1969) und Morris Marina (1971) sollten damit ersetzt werden. Als Hauptkonkurrenten wurden die Ford Modelle Escort und Cortina ausgemacht.

Modellhistorie

Heck der Montego Limousine

Ein Jahr nach der Einführung des Maestro wurde der Montego 1984 in Südfrankreich eingeführt. Ca. 60% der Teile waren mit dem kleineren Maestro identisch. Die Presse war von dem Fahrzeug von Anfang an wenig angetan. Detailmängel und Verarbeitungsfehler traten schon bei den Vorführwagen auf. Ebenso wurde das Design des neuen Fahrzeugs als zu konservativ v.a. gegenüber einem etwa zeitgleich erschienenen Ford Sierra gesehen. Allerdings war auch das Design des Ford Sierra zu Beginn der achtziger Jahre beim Publikum sehr umstritten.

MG-Version

Vom Montego wurde auch eine MG-Version mit einer mit einer 2l-Maschnine mit elektronischer Einspritzung angeboten. Diese leistete 85 kW (115 PS) bei 5500 /min und beschleunigte den Wagen zu einer Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h. Erkennbar sind die Fahrzeuge an außen serienmäßigen Front- und Heckspoilern. Innen wurden die Fahrzeuge mit roten Sicherheitsgurten, Kedern und Teppichen ausgestattet. Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn und ein Cassettenradio mit vier Lautsprechern gehörten ebenfalls zur Serienausstattung. Das umstrittenste Detail der Ausstattung aber war das Armaturenbrett mit Digitalanzeigen und sprechendem Bordcomputer. Da viele Käufer davon abgeschreckt wurden, kehrte schon Ende 1984 wieder ein herkömmliches Armaturenbrett an seine Stelle. Heute stellen allerdings Fahrzeuge mit dieser Ausstattung eine gesuchte Rarität dar. Ein Jahr nach der Einführung erschien eine noch stärkere Version des MG-Montego, der Montego Turbo mit einem Garret T3 Turbolader. Mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit jenseits von 200 km/h und beschleunigte von 0-100 km/h in unter 8s.

Kombi

Austin Montego Estate

Die Kombi-Version erschien 1984 und war das erfolgreichste Modell innerhalb der Montego-Baureihe. Der Wagen überzeugte v.a. mit seinem großen und variablen Laderaum und konnte ab 1989 auch als 7-Sitzer bestellt werden.

Vanden Plas

Neben der MG-Version existierte auch eine luxuriöse Version Vanden Plas Die Fahrzeuge waren mit Ledersitzen (Kombi: Velours), elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung und Schiebedach ausgestattet. Auch eine Automatik-Version war lieferbar. In Deutschland wurden diese Fahrzeuge allerdings nicht angeboten.

Dieselmodelle

Ab 1989 wurde de Montego auch als Diesel angeboten. Zur Wahl standen ein Saugdiesel mit rund 44 kW (60 PS) sowie ein Turbodiesel mit 58 kW (80 PS).

Facelift

Ebenfalls 1989 erhielt der Montego sein einziges größeres Facelift. Im Innenraum wurde der Instrumententräger neu gestaltet, äußerlich erkennbar sind die Fahrzeuge am Kühlergrill des Rover 800 sowie neu gestalteten Rückleuchten und geänderten Radkappen.


Erfolg

Trotz des Erfolgs des Kombis konnte der Montego nie die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen. Einer der Gründe war – wie Studien ergaben – sein langweiliges Image. Die Marketingabteilung war zwar bemüht, auch Angebote für jüngere Käufer wie den 2,0 Si zu generieren und untermotorisierte Modelle wie den 1,3l aus dem Programm zu streichen, letztendlich gelang dies aber nicht. Ein anderer Grund war, dass das Fahrzeug innerhalb der Leyland Cars zur Verfügung stehenden Marken ausgerechnet als „Austin“ lanciert wurde. Diese Marke hatte eher das Image eines Kleinwagenanbieters und stand damit im Gegensatz zum angestrebten Image eines höherwertigen Fahrzeugs. In den späten 80er Jahren wurde dem auch Rechnung getragen indem die Fahrzeuge mit einem etwas abgewandelten Rover-Logo versehen wurden, ohne dass der Name „Rover“ jedoch auf dem Auto zu sehen war. 1994 endete die Produktion des Montego. Letztes Modell war der Kombi. Insgesamt wurden 571.460 Fahrzeuge, davon 436.000 für Großbritannien, hergestellt.

Weblinks

 Commons: Austin Montego – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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