Austral-Inseln

Austral-Inseln
Austral-Inseln
Karte Französisch-Polynesiens mit Lage der Inselgruppe
Karte Französisch-Polynesiens mit Lage der Inselgruppe
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 21° 48′ S, 154° 41′ W-21.8-154.68333333333Koordinaten: 21° 48′ S, 154° 41′ W
Karte von Austral-Inseln
Anzahl der Inseln 7 Inseln/Atolle
Hauptinsel Tubuai
Gesamtfläche 140 km²
Einwohner 6.537 (2007)
Karte der Austral-Inseln
Karte der Austral-Inseln

Die Austral-Inseln, französisch Îles Australes sind eine Inselgruppe im südlichen Pazifischen Ozean. Sie gehören politisch zu Französisch-Polynesien und damit zu den französischen Überseegebieten (Collectivité d'outre-mer, COM).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Austral-Inseln liegen südlich der Gesellschaftsinseln und bilden den südlichsten Archipel Französisch-Polynesiens. Sie gliedern sich in zwei Gruppen: Die Tubuai-Inseln im Nordwesten und die Bass-Inseln im Südosten. Zur Inselgruppe gehören geografisch von West nach Ost:

Tubuai-Inseln:

Bass-Inseln:

Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus geografischer Sicht ist der aus sieben weit voneinander entfernten Inseln bestehende Archipel der kleinste der fünf Archipele Französisch-Polynesiens. Die Hauptinsel ist Tubuai.

Geologie

Die Australinseln bilden eine Kette von sieben Inseln, die sich von Südost nach Nordwest erstreckt. Sie sind das Produkt eines Hot Spot unter dem immer noch aktiven McDonald Seamount, der sich heute südöstlich der Australinseln bis ca. 40 m unter den Meeresspiegel erhebt. Die geologisch ältesten, mehr erodierten und zerklüfteten Inseln liegen im Nordwesten, die jüngeren im Südosten der Kette. Das geologische Alter der basaltischen Gesteine reicht von 28,6 Mio. Jahren auf Rimatara im Nordwesten bis zu 3,3 Mio. Jahren auf Marotiri im Südosten.[1]

Marotiri, die jüngste Insel, ist lediglich eine Gruppe von schroffen, vulkanischen Felsen ohne schützendes Korallenriff. Maria hingegen, die älteste, ist ein Atoll, dessen vulkanische Zentralinsel bereits vor langer Zeit im Meer versank, sodass nur vier Motus übriggeblieben sind. Die übrigen Inseln sind klassische Atolle mit einer Zentralinsel und einem Korallenriff und einem Saum von Koralleninseln in den verschiedenen Stadien der Entwicklung.

Vegetation

Die Flora der Australinseln wurde bereits von den polynesischen Ureinwohnern grundlegend verändert. Eine altheimische, weitgehend unzerstörte Vegetation findet man auf dem unbewohnten Atoll Maria. Auch auf Rapa gibt es in unzugänglichen Steillagen noch geringe Reste des ursprünglichen Bergregenwaldes.

Auf den vier größten Inseln (Rapa, Raivavae, Tubuai und Rurutu) wird die Vegetation von Sekundärwuchs dominiert. Die Strandvegetation unterscheidet sich kaum von der anderer pazifischer Inselgruppen, ist jedoch weniger artenreich. In den wenigen, vom Menschen ungestörten Bereichen dominieren Pisonia grandis, Heliotropen der Art Heliotropium foertherianum (Synonyme: Argusia argentea, Tournefortia argentea) und Pandanus tectorius mit buschigen und kriechenden Pflanzen als Vor- und Unterwuchs.

In den niederen Lagen, außerhalb der kultivierten Flächen, finden sich Dickichte von Hibiscus tiliaceus. Die wahrscheinlich von den Europäern eingeführte Guave (Psidium guajava) hat sich ebenfalls stark verbreitet und bildet ausgedehnte, verfilzte Bestände bis in die mittleren Lagen. Große Bereiche sind jedoch durch frühere Brandrodungen geschädigt und von Ziegen abgeweidet, und es haben sich offene Graslandschaften mit wenigen, niedrigwachsenden Bäumen gebildet. In engen und fechten Spalten haben sich dichte Bestände von Farnen angesiedelt. Die höheren Lagen im Windschatten der Berge sind stellenweise arid [2]

Klima

Das Klima ist tropisch bzw. subtropisch-feucht, allerdings im Vergleich zu den weiter nördlich gelegenen polynesischen Inseln relativ kühl, da die Australinseln nördlich und südlich des Wendekreises des Steinbocks und damit im Grenzbereich der tropischen Klimazone liegen. Die Inseln Raivavae, Rapa und Marotiri liegen bereits in den Subtropen.

Die Jahreszeiten sind nicht sehr ausgeprägt. Die Temperaturen schwanken nur in geringem Umfang und die Regenmengen sind über die Monate relativ gleich verteilt. Die Tagestemperaturen sind selbst bei den weiter nördlich gelegenen Inseln selten höher als 30 °C. Bei den weiter südlich gelegenen Inseln des Archipels können die Nachttemperaturen gelegentlich sogar unter 15 °C fallen.

Für die Insel Rapa, die südlichste bewohnte Insel des Archipels, liegen folgende Jahresdurchschnittsdaten vor: [3]

  • Temperatur 20,7 °C,
  • Jahresregenmenge 2787 mm

Politik und Verwaltung

Politisch gehören die Australinseln zum französischen Überseeland (Pays d'outre-mer - POM) Französisch-Polynesien und sind damit der EU angegliedert. Die Verwaltung erfolgt durch eine Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles Australes) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) in Papeete auf der Insel Tahiti.

Der Archipel gliedert sich politisch in 5 Gemeinden (Communes des Îles Australes), die sich selbst verwalten:[4]

Lage Gemeinde Bemerkung Fläche
km²
Einwohner
Austral isl Tubuai.PNG Tubuai mit den Teilgemeinden (Communes associées) Mataura, Taahueia und Mahu 45 2.050
Austral isl Ruturu.PNG Rurutu mit den Teilgemeinden Moerai, Hauti und Avera 29 2.210
Austral isl Raivavae.PNG Raivavae mit den Teilgemeinden Anatonu, Rairua-Mahanatoa und Vaiuru 16 905
Austral isl Rimatara.PNG Rimatara mit den Teilgemeinden Mutuaura (einschl. Îlots Maria), Amaru und Anapoto 8,6 797
Austral isl Rapa.PNG Rapa (einschl. Marotiri oder Bass Rocks) 40 575
Flagge

Amtssprache ist Französisch.

Währung ist (noch) der an den Euro gebundene CFP-Franc. Der Verwaltungshaushalt der Australinseln wird wesentlich mit Mitteln aus Frankreich und der EU bestritten. Zeitzone ist UTC -11.

Die 6.310 Einwohner (2007) [5] wohnen überwiegend in kleinen Dörfern, große Städte gibt es auf den Australinseln nicht. Im Gegensatz zu anderen Regionen Polynesiens sinkt die Bevölkerung der Australinseln seit Mitte der 1990er Jahre.[6] Ursache ist die hohe Abwanderungsrate junger Menschen von dem isoliert gelegenen Archipel wegen besserer beruflicher Perspektiven in anderen Teilen Polynesiens oder in Frankreich.

Wirtschaft

Die Bewohner der Australinseln leben überwiegend von der Subsistenzwirtschaft. Die sehr fruchtbaren Böden und das feucht-warme Klima ermöglichen den Anbau von Gemüse, Knollen (Taro und Yams) sowie tropischen und subtropischen Früchten. Die Produkte werden überwiegend selbst verbraucht, die geringen Überschüsse nach Tahiti exportiert. Daneben wird Fischerei und Viehzucht (Hühner und Schweine) für den Eigenbedarf betrieben. Für den Export werden etwas Kopra, Kaffee in geringer Menge (Raivavae und Rurutu) sowie Vanille (Rurutu) angebaut.

Der Tourismus hat die Inseln bisher kaum berührt, die touristische Infrastruktur ist noch unterentwickelt. Die Inseln sind mit dem regelmäßig von Tahiti verkehrenden Versorgungsschiff und mit dem Kleinflugzeug vom Flughafen Tahiti-Faa erreichbar.

Weblinks

 Commons: Austral-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. V. Cloutard, A. Bonneville: Ages of seamounts, islands and plateaus on the Pacific plate, Paris 2004 Digitalisat
  2. D. Mueller-Dombois, F. R. Fosberg: Vegetation of the Tropical Pacific Islands, New York-Berlin 1998, S. 400 ff.
  3. http://www.klimadiagramme.de/Australien/rapa.html
  4. http://www.polynesie-francaise.pref.gouv.fr/hc/iles-marquises/dossiers.asp (Link nicht mehr abrufbar)
  5. ohne Zweitwohnsitze; Quelle: http://www.ispf.pf/(por03y454ezlojnnqcmo3245)/stat/demo/rp2007/pdfs/poplegales_commass2007.pdf
  6. http://www.ispf.pf/(k1aciwf4z0fyap45ghzhgm55)/stat/demo/rp2007/pdfs/confpresse_25102007.pdf

Literatur

  • David Stanley: Südsee-Handbuch. Walther, Bremen 1981, 1994 (4.Aufl.). ISBN 3-923550-40-5

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