Ray van Zeschau

Ray van Zeschau

Ray van Zeschau (alias R.J.K.K. Hänsch;) (* 12. April 1964 in Sofia, Bulgarien) ist ein deutscher Sänger, Fotograf, Filmschaffender und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

1984 beginnt er mit ersten Foto- und Filmarbeiten und gründet 1986 mit dem Seemann und Posaunisten Rainer A. Schmidt sowie dem Maler Wolf Götz Richter die Friedrichstädter Künstlergruppe „Strand“ und zeitgleich die Filmgruppe „Feige Sau“ (FESA)[1]. Im gleichen Jahr organisieren sie das erste illegale Filmfestival in Dresden mit über 100 Besuchern.[2] 1987 experimentiert van Zeschau mit dem chilenischen Maler Juan Hernando Leon mit dem Medium Film an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Es folgen Filmarbeiten für die Inszenierung „Marsyas oder der Preis sei nichts Drittes“ von Carsten Ludwig (Regie) und Matthias Bolz (Ausstattung) an der Staatsoper Dresden. 1988 wird er Sänger der neubelebten Musiklegende Freunde der italienischen Oper (FDIO) in der er seine filmischen Arbeiten u. a. mit H.G. Griese weiterführt und fast alle Songtexte schreibt. Er gibt sich bis zur vorläufigen Trennung der Band zu Ehren seines Stiefvaters Wolfgang Hänsch, dem Chefarchitekten des Wiederaufbaus der Semperoper, den Künstlernamen R.J.K.K.Hänsch.

1989 engagiert Wolfgang Engel die Freunde der italienischen Oper für seine Faust-I-&-II-Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden mit Ray van Zeschau in der Rolle des Euphorion. So spielt van Zeschau neben solchen Größen wie Marita Böhme, Hasko Weber und Horst Krause.

Kurzfristig genehmigt 1991 der amtierende Intendant des Staatsschauspiel Dresdens, Dieter Görne mutig das Vorhaben der FDIO eine eigene einmalige Revue auf den Brettern des Staatsschauspielhauses aufführen zu dürfen. Mit 1200 Besuchern sprengen sie dann die Kapazität des Hauses. Somit sind die FDIO die erste Rockband in der Geschichte des Hauses. Ihr sollen noch Bands und Interpreten wie Die Toten Hosen oder Nina Hagen folgen.

1992 nehmen Ray van Zeschau und die Freunde der italienischen Oper Dank Alfred Hilsbergs als erste Dresdner Band an der größten internationalen Musikmesse der Popkomm in Köln teil. Ende 1992 löst sich die Band dann auf. Ray van Zeschau zieht sich aufs Land nach Rockau zurück, kauft sich ein Pferd, wird „Cowboy“ und Reitlehrer und trainiert u. a. Schauspielstudenten des Staatsschauspiel Dresdens. Einmal verlieh er sein Pferd „Cheyenne“ an Rik Battaglia, den „Mörder Winnetous“. Ab 1996 widmet er sich wieder intensiv der Photographie und zeigt seine erste Ausstellung „Lö Big Macke“.

1997 kehrt er zur Musik zurück und gründet mit Jens Gouthier die Rock'n'Roll- und Rockabillyband Ray & The Rockets. Ein Jahr später wird er auch erstmals als freischaffender Journalist tätig und schreibt sowie fotografiert für verschiedenste Magazine und Zeitschriften. Weiterhin widmet er sich aber immer noch der Filmkunst. Von 1997 bis 2000 entstehen so Filmcollagen für Hasko Webers „Hamletmaschine / Hamlet“ oder das Horrorvideo für András Fricsay´s A Clockwork Orange-Inszenierung.[3] Der Film Hamletmaschine wird 1998 zur Eröffnung der Ausstellung „Gewaltakte - 12 Positionen zur Gewalt“ im Hochbunker Köln-Ehrenfeld gezeigt.[4] 2002 dreht und produziert Ray van Zeschau mit Ralf Kukula von der Firma „Balancefilm“ den Film „... man spart sich den Weg nach Venedig / Kleine Friedrichstädter Flutgeschichten“. Der Film porträtiert die Ereignisse der so genannten Jahrhundertflut in Dresden-Friedrichstadt. Am 17. April 2004 tritt Ray van Zeschau anlässlich seines vierzigsten Geburtstages nach zwölf Jahren Pause noch einmal mit den Freunden der italienischen Oper im traditionsreichen Dresdner Ballhaus „Gare de la Lune“ gemeinsam mit Die Art auf. Über 300 Besucher müssen wieder nach Hause geschickt werden, da der Saal hoffnungslos überfüllt ist. Im November 2005 stehen Ray van Zeschau und die Freunde der italienischen Oper für den ARTE-Dokumentarfilm „Der Bass René Pape – Mein Herz brennt“ noch einmal gemeinsam in Studio, vor der Kamera und Ray van Zeschau sowie Opernsänger René Pape vor dem Mikrofon. 2005 entstand van Zeschaus bisher letzter Film „Statt Dresden“, für die „Dresden Rolle“, die anlässlich der 800-Jahr-Feier Premiere hatte und zum 18. Filmfest Dresden sowie im MDR gezeigt wurde. 2007 formiert er, das eigentlich nur für einen Abend gedachte 50er-Jahre-Psychometalprojekt The Distorted Elvises, welches er dann aber drei Jahre später mit Rajko Gohlke, Tex Morton und Boris Israel Fernandez als feste Band wiederbelebt.

Fünf Jahre nach dem letzten Auftritt der Freunde der italienischen Oper schaffte es dann der Journalist und Kunstwissenschaftler Alexander Pehlemann und das Schauspiel Leipzig am 17. November 2009 FDIO im Saal des Centraltheater Leipzigs wieder auf die Bühne zu bringen. Da ein Auftritt in der letzten Besetzung von 1992 nicht mehr möglich war, holt Sänger R.J.K.K.Hänsch eine fast neue Besetzung ins Boot. Mit Rajko Gohlke am Bass, Tex Morton und Alex Anthony Faide an den Gitarren sowie Boris Israel Fernandez am Schlagzeug.[5][6][7]

Ray van Zeschau arbeitet neben seinen musikalischen Projekten als freischaffender Fotograf und Journalist.

Filme und Videos

  • Ines
  • Wir die Lieben
  • Labyrinth
  • Schauspielhaus
  • Frustratorische Assoziationen 86
  • War scheinlich
  • Warten auf Bodó
  • Die Brut (mit Suheer Sahleé)
  • Die ersten Fünf Minuten nach dem Tod
  • In Dres wird immer noch geträumt
  • machine
  • unlimited surprises (mit Susanne Hoss)
  • surreal minds
  • holiday
  • memory (mit Susanne Böwe)
  • for vincent (mit Susanne Böwe & Katherina Lange)
  • 1989
  • run my love
  • Teddy goes to Golgatha
  • Hamletmaschine
  • ...man spart sich den Weg nach Venedig / Kleine Friedrichstädter Flutgeschichten
  • Statt Dresden (mit Kiyo Kamei, Ralph Qno Kunze, Roger Baptist)
  • Das neue Dresden, auf den Spuren eines Verlustes. (Beteiligung)

Bands

  • Kot MPi
  • Freunde der italienischen Oper
  • Ray & The Rockets
  • The Legendary Rockin' Satellites
  • The Distorted Elvises

Tonträger

  • 2002 CD Ray & The Rockets "The EP & Single Collection" (Strandard63)
  • 2001 EP Vinyl 7" Ray & The Rockets "Kosakabilly from Baikanur" (Strandard63)
  • 2000 EP Vinyl 7" Ray & The Rockets "Boogie From Outer Space" (Strandard63)
  • 1999 Single Vinyl 7" Ray & The Rockets "The Truth About Rosswein 47" (Strandard63)
  • 1998 EP Vinyl 7" Ray & The Rockets "Rock The Universe" (Strandard63)
  • 1997 CD-Box Freunde der italienischen Oper "Um Thron und Liebe"/"Edle Einfalt, stille Größe" Label: Strandard63 / What's So Funny About
  • 1997 CD Freunde der italienischen Oper "Um Thron Und Liebe" CD Label: Strandard63 / What's So Funny About
  • 1996 CD Freunde der italienischen Oper "Edle Einfalt Stille Größe" CD Label: Strandard63
  • 1991 LP Freunde der italienischen Oper "Um Thron Und Liebe"
  • 1991 Tape Freunde der italienischen Oper "Live in Dresden"
  • 1991 Tape Freunde der italienischen Oper "Live im Schauspielhaus Dresden"
  • 1991 Tape Freunde der italienischen Oper "Il Grande Silenzio"
  • 1990 Tape Freunde der italienischen Oper "Live in Munich"
  • 1990 Tape Freunde der italienischen Oper "Mutmaßliche Terroristen in Haft.../ Gott schütze den Innenminister"

Sampler

  • 1990 Tape "Dresden History 2" 1988-89
  • 1990 Tape "Dresden 1990"
  • 1991 Tape "Ausbruchsversuch Nr.3"
  • 1992 CD "Eine Eigene Gesellschaft mit Eigener Moral" Label: What's So Funny About
  • 2001 CD "Musik in Deutschland 1950-2000" Label: RCA / Bertelsmann
  • 2006 CD "Spannung Leistung Widerstand - Magnetbanduntergrund DDR 1979-89 Label: ZickZack Records
  • 2007 CD "Kinder der Maschinenrepublik"

Bootlegs

  • 1991 Tape "Live im Theaterclub Karl-Marx-Stadt"
  • 1991 Tape "Live im OJH Riesa"
  • 1991 Tape "Live im JFZ Neuruppin"
  • 1991 Tape "Live im B-Plan Karl-Marx-Stadt"

Gastbeiträge

In Film und TV

  • "Arzt in Uniform" Regie: Wolf-Dieter Panse
  • "Razvodat sega" Regie: Jacky Stoev
  • "Im Osten nichts Neues" Regie: Tim Lienhard
  • Aspekte ZDF
  • Hot Spot MDR
  • "Eine Handvoll Briefe" Regie: Peter Kahane
  • "Mein Herz brennt - Der Bass René Pape" Regie: Sibylle Muth
  • "Sliwowitz" Rummelsnuff - Kino Karlshorst DVD mit Brüder EP (Universal Music / Out Of Line Music)

Literatur

  • Britta Stobbe "Keep On Rockin´ - Ein Leben im Rock´n´Roll" Books on Demand, 2009, ISBN 978-3-8370-3369-4
  • Harald Johne "Dresdner Köpfe & Geschichten - Lebensbilder aus der Region" SDV Verlags GmbH, 2006, ISBN 3-9810516-1-0
  • "Das reicht für zwei Leben - 10 Jahre wende - wohin?" Staatsschauspiel Dresden, Bildungswerk Weiterdenken e.V. Heinrich-Böll-Stiftung 1999, ISBN 3-930382-40-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulf Krüger: "Außer Zorn muß da noch was sein", Szene/Portrait, SZ vom 17. Februar 1999
  2. Cornelia Resik: "Dresdner Filmfest zeigt filmische Gegenkultur aus DDR-Zeit", SZ 1994
  3. Thomas Thieringer: "Der Zeitgeist im Uhrwerk", Süddeutsche Zeitung 4. März 1998
  4. "Zwölf Künstler zeigten Gewaltakte", Kölner Wochenspiegel, Mittwoch , 1. April 1998
  5. Thomas Hübener: "Das Feiern der Anderen", spex # 324 JAN/FEB 2010
  6. "Biba Kopf attends a reunion of underground musicians in Leipzig and hears traces of the city´s East German past", THE WIRE (britische Fachzeitschrift für experimentelle und avantgardistische Musik) #311 | Rewind 2009 | January 2010
  7. ARD Nachtmagazin 18.November 2009

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