Recz

Recz
Recz
Wappen von Recz
Recz (Polen)
Recz
Recz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Choszczno
Fläche: 12 km²
Geographische Lage: 53° 15′ N, 15° 33′ O53.2515.55Koordinaten: 53° 15′ 0″ N, 15° 33′ 0″ O
Höhe: 94 m n.p.m
Einwohner:

2963
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 73-210
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: ZCH
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 10 LubieszynPłońsk
DW 151 ŚwidwinGorzów Wielkopolski
Schienenweg: PKP-Linie 403 Ulikowo ↔ Piła, Bahnstation Recz Pomorski
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 24 Ortschaften
15 Schulzenämter
Fläche: 180 km²
Einwohner:

5635
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 31 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3202063
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Józef Romanowski
Adresse: ul. Ratuszowa 17
73-210 Recz
Webpräsenz: www.recz.pl
Christuskirche im Jahr 2008

Recz (deutsch Reetz) ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, Kreis Choszczno.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Recz liegt zwischen den westlichen Ausläufern der Draheimer und Waltzer Seenplatten am linken Ufer des Flusses Ihna im südlichen Zentrum der Woiwodschaft Westpommern. Durch die Stadt führt die Fernstraße 10, auf der man als nächste größere Stadt Stargard 40 Kilometer westlich erreicht. Die Eisenbahnstrecke StettinBydgoszcz führt ebenfalls durch Recz.

Geschichte der Stadt Recz

Während der slawischen Besiedlung stand an der späteren Stelle von Recz eine wendische Burganlage. Auf den zerfallenen Resten erbauten Zisterzienserinnen 1294 ein Kloster, dem südlich vorgelagert die wendische Burgsiedlung Kietz lag. Diese Ortschaft blieb, bevor sie nach Reetz eingemeindet wurde, bis 1938 selbständig. Nordöstlich des Klosters siedelten die Askanier im Rahmen ihre Ostexpansion Einwanderer aus dem Westen an. 1296 wird dieser Ort bereit als Stadt Reetz erwähnt. In den Jahren 1340 bis 1355 wurde die Stadtkirche erbaut. 1369 erhielt die Adelsfamilie von Wedell die Stadt zunächst als Pfandbesitz, ein Jahr später als Lehen. Die Familie blieb Stadtherr bis 1810. Polnische Truppen richteten bei ihrem Feldzug gegen den Deutschen Orden 1410 schwere Schäden an. Im Krieg zwischen dem pommerschen Herzog Erich II. und dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II. überfielen die Pommern 1469 das brandenburgische Reetz, das unmittelbar an der Grenze zu Pommern lag und verwüsteten es noch einmal.

Nach der 1538 in der Neumark eingeführten Reformation erhielt das Kloster 1545 einen Verwalter, der ab etwa 1550 auch dem Kloster Bernstein vorstand. Erst 1552 wurde die Zisterze säkularisiert und in eine kurfürstliche Domäne umgewandelt[3]. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Reetz 1637 von den kaiserlichen Truppen gebrandschatzt, und im polnisch-schwedischen Krieg besetzte der polnische Heerführer Stefan Czarniecki für kurze Zeit die Stadt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden die alten Wallanlagen vor der Stadtmauer eingeebnet und das Gelände in Gärten umgewandelt. 1827 wurde die Klosterruine abgetragen.

Reetz um 1900

Mit der neuen Kreiseinteilung im Königreich Preußen wurde Reetz in den neumärkischen Kreis Arnswalde eingegliedert. 1895 wurde die Stadt an die Bahnstrecke Kallies–Stolzenhagen angeschlossen. Der Bahnhof lag zunächst zwei Kilometer nördlich, wurde aber später durch Erweiterungssiedlungen in das Stadtgebiet mit einbezogen. Zu dieser Zeit waren eine Weberei und der Getreide- Vieh- und Wollhandel die wichtigsten Erwerbszweige.

Mit einer Verwaltungsneugliederung 1938 im Zusammenhang mit der Auflösung der Grenzmark Posen-Westpreußen als Provinz kam Reetz mit dem Kreis Arnswalde zur Provinz Pommern in den neu gebildeten Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs kämpfte im Februar 1945 im Reetzer Umland ein deutscher Truppenverband unter General Voigt gegen den russischen Vormarsch. Am 8. Februar 1945 fiel Reetz in die Hände der Roten Armee. Während der Kämpfe brannten große Teile der Altstadt nieder. In den Jahren 1945 wurde der Ort in Rzeczyca unbenannt, danach dann in Recz Pomorski. Die Ergänzung Pomorski wurde später weggelassen[4].

Einwohnerentwicklung


Söhne und Töchter der Stadt

  • Daniel Cramer, auch: Candidus (1568–1637), deutscher lutherischer Theologe, Chronist und Autor
  • August Heyn (1879–1959), deutscher Lehrer und Reformpädagoge
  • Wilhelm Bachmann (1890–1958), deutscher Lehrer und Schriftsteller
  • Marie Schlei geb. Stabenow (1919–1983), deutsche Politikerin

Gmina Recz

Allgemeines

Die Stadt- und Landgemeinde Recz umfasst eine Fläche von 180,34 km² bei einer Zahl von mehr als 5.700 Einwohnern. Flächenmäßig macht sie 13,6% des Landkreises Choszczno aus. Durch das Gemeindegebiet zieht sich in Nord-Süd-Richtung die von Ińsko (Nörenberg) herkommende Ina (Ihna), die bei Recz in westliche Richtung weiterfließt.

Nachbargemeinden der Gmina Recz sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Recz untergliedert sich in die Stadt Recz sowie 15 Ortsteile ("Schulzenämter") bei insgesamt 24 Ortschaften. Amtssitz ist Recz.

  • Ortsteile:
  • Grabowiec (Buchholz)
  • Jarostowo (Liebenfelde)
  • Lubieniów (Liebenow)
  • Nętkowo (Nantikow)
  • Pamięcin (Denkhaus)
  • Pomień (Pammin)
  • Rajsko (Bethanien)
  • Rybaki (Ziegenhagen)
  • Sicko (Altenwedel)
  • Słutowo (Steinberg)
  • Sokoliniec (Falkenwalde)
  • Suliborek (Klein Silber)
  • Sulibórz (Groß Silber)
  • Wielgoszcz (Konraden)
  • Żeliszewo (Zägensdorf)
  • Übrige Ortschaften:

Bytowo (Butow), Chełpina (Neu Helpe), Kraśnik (Kratznick), Lestnica (Kühnswalde), Pomianka (Neu Pammin), Rybnica (Karlshöfchen), Trzebień (Hassenwerder), Witosław und Zdbino (Stabenow Ziegelei).

Verkehr

Die Gmina Recz wird von zwei Hauptverkehrsstraßen durchzogen: die Landesstraße 10 (DK 10) führt von Lubieszyn (Neu Linken) an der Grenze zu Deutschland über Stettin bis nach Piła (Schneidemühl) und weiter bis Płońsk (Plöhnen) und benutzt dabei bis Piła die Trasse der ehemaligen deutschen Reichsstraße 104, die bereits in Lübeck ihren Anfang nahm.

In Recz kreuzt die DK 10 die Woiwodschaftsstraße 151 (DW 151), die von Świdwin (Schivelbein) übwer Łobez (Labes) und weiter über Choszczno (Arnswalde) bis nach Gorzów Wielkopolski (Landsberg a.d. Warthe) führt. Auf ihrem Weg durch die Gmina Recz verläuft die DW 151 auf der Trasse der Touristenstraße Droga Tysiąca Jezior (północná) ("Weg der tausend Seen (Nord)").

Die Gmina Recz verfügt mit Recz (= Recz Pomorski) und Sokoliniec (Falkenwalde) über zwei Bahnstationen an der PKP-Strecke Nr. 403 von Ulikowo nach Piła (Wulkow - Schneidemühl). Bis 1969 war noch die Bahnlinie der früheren Saatziger Kleinbahnen von Kashagen (heute polnisch: Kozy) über Jacobshagen (Dobrzany) nach Klein Spiegel (Gut) (Roźrzadło Dwór) in Betrieb, deren Bahnstationen Butow (Bytowo) und Groß Silber (Sulibórz) im Gebiet der Gmina Recz liegen.

Verweise

Weblinks

 Commons: Recz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  3. Römer/Pötschke/Schmidt: Benediktiner, Zisterzienser, Lukas-Verlag Berlin 1999, ISBN 3-931836-29-0, S. 204 (Google-Books-Auszug)
  4. siehe Website der Gemeinde

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