Regierungsbezirk Oberbayern

Regierungsbezirk Oberbayern
Wappen Karte
Wappen des Bezirks Oberbayern Lage des Bezirk/Regierungsbezirks Oberbayern in Deutschland
Basisdaten
Verwaltungssitz: München
Fläche: 17.530 km²
Einwohner: 4.279.112 (31. Dezember 2006)
Bevölkerungsdichte: 244 Einwohner je km²
Bezirk/Regierungsbezirk
Webpräsenz: Bezirk:
www.bezirk-oberbayern.de
Regierung:
www.regierung.oberbayern.bayern.de

Oberbayern ist in Bayern sowohl ein Bezirk als auch ein Regierungsbezirk.

Die Bezirke sind in Bayern Selbstverwaltungskörperschaften, zu denen sich mehrere Kreise zusammengeschlossen haben. Die Kreise eines Bezirks gehören jeweils zu einem gleichnamigen Regierungsbezirk, dem Zuständigkeitsgebiet der Bezirksregierung (oft nur kurz Regierung) als staatlicher Mittelbehörde. Anders als bei den Landratsämtern, die gleichzeitig staatliche und kommunale Behörde sind ("Janusköpfigkeit"), existieren hierfür in Bayern mit den Bezirksverwaltungen und den Regierungen getrennte Behörden.

Oberbayern liegt im Südosten des Freistaats und grenzt im Süden und Osten an Österreich, im Nordosten an Niederbayern und die Oberpfalz, im Nordwesten an Mittelfranken und im Westen an Schwaben. Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist München.

Oberbayern ist eine Bezeichnung für eine administrative Einheit, deren Grenzen sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert haben und keine Rücksicht auf Stammes- oder Sprachgrenzen genommen haben. Insbesondere gibt es keinen spezifisch oberbayerischen Dialekt. Der Begriff „Oberbayern“ erscheint zum ersten Mal im Jahre 1255 bei der bayerischen Landesteilung. Die Ausdehnung war jedoch ursprünglich eine andere: Der Chiemgau und die Gegend von Bad Reichenhall gehörten damals zu Niederbayern.

Oberbayern ist in Deutschland nach Hamburg die Region mit dem zweithöchsten Bruttoinlandsprodukt je Einwohner[1]. Die größten Städte in Oberbayern sind München, Ingolstadt, Rosenheim und Freising.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Der Regierungsbezirk Oberbayern umfasst drei kreisfreie Städte und 20 Landkreise:

Kreisfreie Städte

  1. München
  2. Ingolstadt
  3. Rosenheim

Landkreise

  1. Landkreis Altötting
  2. Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
  3. Landkreis Berchtesgadener Land
  4. Landkreis Dachau
  5. Landkreis Ebersberg
  6. Landkreis Eichstätt
  7. Landkreis Erding
  8. Landkreis Freising
  9. Landkreis Fürstenfeldbruck
  10. Landkreis Garmisch-Partenkirchen
  1. Landkreis Landsberg am Lech
  2. Landkreis Miesbach
  3. Landkreis Mühldorf am Inn
  4. Landkreis München
  5. Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
  6. Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
  7. Landkreis Rosenheim
  8. Landkreis Starnberg
  9. Landkreis Traunstein
  10. Landkreis Weilheim-Schongau.

Anmerkungen:

  1. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Bad Tölz.
  2. Der Landkreis Berchtesgadener Land hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Bad Reichenhall.
  3. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Neuburg a. d. Donau.
  4. Der Landkreis Weilheim-Schongau hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Weilheim i. OB.

vor der Kreisreform

Vor der Kreisgebietsreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk sieben kreisfreie Städte und 26 Landkreise:

Kreisfreie Städte

Landkreise

Planungsregionen

Die oberbayerischen Städte und Landkreise werden vier verschiedenen Planungsregionen zugeordnet: Ingolstadt, München, Oberland und Südostoberbayern.

Geschichte

Mit der ersten bayerischen Landesteilung 1255 wurde unter Ludwig dem Strengen ein selbstständiges Herzogtum Oberbayern geschaffen, das jedoch mit dem heutigen Regierungsbezirk nicht deckungsgleich war. Nach vorübergehender Wiedervereinigung 1340 wurde das Herzogtum Bayern 1392 dreigeteilt: In Oberbayern entstanden Bayern-München und Bayern-Ingolstadt, in Niederbayern Bayern-Landshut. Daneben bestand in Niederbayern als viertes Herzogtum bereits seit 1349 Bayern-Straubing. 1505 waren alle Teilherzogtümer wiedervereint. Zu Verwaltungszwecken wurde Bayern in der Folge in Rentämter aufgeteilt. Mit der Bayerischen Verfassung von 1808 erfolgte die systematische Einteilung des nunmehrigen Königreichs Bayern in Kreise, die als Mittelbehörden nicht den heutigen Landkreisen, sondern den heutigen Bezirken entsprachen. 1837 ließ der romantisch bewegte König Ludwig I. das französische Benennungssystem der bayerischen Kreise nach Flussnamen durch historisierende Bezeichnungen ersetzen, die die Geschichte der bayerischen Landesteile widerspiegeln sollten. Dadurch entstand aus dem Isarkreis der Regierungsbezirk Oberbayern.

Wirtschaft

Die Arbeitslosen-Quote in Oberbayern betrug im Dezember 2008 3,7 Prozent. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Oberbayern einen Index von 165,6 (EU-27:100)

Etwa 1,6 Millionen Menschen in Oberbayern sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, über eine Million davon im Dienstleistungssektor. Weniger als 500.000 arbeiten im produzierenden Gewerbe und etwa 11.000 in Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung sowie Fischerei.

Bezirk

Kulturförderung

Das Kulturreferat des Bezirks fördert überregionale kulturelle Veranstaltungen in Oberbayern. Der Bezirk Oberbayern ist auch Träger der Freilichtmuseen auf der Glentleiten und in Amerang und des Kultur- und Bildungszentrums im ehemaligen Kloster Seeon.

Bezirkstag

Der Bezirkstag wird parallel zum Bayerischen Landtag gewählt, der Wahlkreis Oberbayern setzt sich aus 58 Abgeordneten und 4 Überhang- und 6 Ausgleichsmandaten.

Zusammensetzung

Wahl CSU SPD Grüne¹ FW FDP Die Linke ödp BP REP NPD GDP² KPD Gesamt
2008 28 13 9 7 7 2 1 1 68
2003 34 11 6 2 2 1 1 57
1998 35 18 5 2 1 1 1 2 65
1994 34 17 6 2 2 1 3 65
1990 34 16 6 4 1 1 3 65
1986 36 17 6 3 2 64
1982 36 22 3 3 64
1978 37 21 1 5 64
1974 39 19 4 62
1970 31 23 3 1 1 59
1966 25 23 3 4 4 59
1962 23 22 3 4 2 54
1958 23 19 2 6 4 54
1954 18 17 3 10 5 1 54

¹ 1978 AUD mit Kennwort Die Grünen

² 1954 und 1958 GB/BHE

Bezirkstagspräsidenten

Bezirkstagspräsidenten in Oberbayern:

  • Dr. Peter Hecker (CSU), 1954-1966
  • Georg Klimm (CSU), 1966-1986
  • Hermann Schuster (CSU), 1986-1998
  • Erwin Filser (CSU), 1998-2000
  • Franz Jungwirth (CSU), 2000-2008
  • Josef Mederer (CSU), seit 2008

Seit Oktober 2008 ist Josef Mederer (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreterinnen sind Ursula Bittner (SPD) und Friederike Steinberger (CSU).

Regierungsbezirk

Regierungspräsidenten

  • 1808 - 1810 Joseph Maria von Weichs (Generalkommissär des Isarkreises)
  • 1810 - 1819 Ferdinand Frhr. v. Schleich (Generalkommissär des Isarkreises)
  • 1819 - 1833 Gabriel Bernhard von Widder (Generalkommissär und Präsident der Regierung)
  • 1833 - 1840 Carl Graf von Seinsheim (Generalkommissär und Präsident der Regierung, ab 1837 Regierungspräsident)
  • 1840 - 1847 Josef Hörmann von Hörbach
  • 1847 - 1848 Bernhard Frhr. von Godin
  • 1848 - 1849 Theodor von Zwehl
  • 1849 - 1852 Wilhelm von Benning
  • 1852 August Lothar Graf von Reigersberg
  • 1853 - 1870 Phillip Frhr.von Zu-Rhein
  • 1870 - 1875 Theodor von Zwehl
  • 1876 - 1880 Hugo Frhr. von Hermann
  • 1880 - 1882 Maximilian Frhr. von Feilitzsch
  • 1882 - 1894 Sigmund Frhr. von Pfeufer
  • 1894 - 1897 Dr. Friedrich von Ziegler
  • 1897 - 1902 Julius von Auer
  • 1902 - 1905 Josef Nikolaus Ritter von Schraut
  • 1905 - 1917 Anton Ritter von Halder
  • 1917 - 1924 Dr. Gustav Ritter von Kahr
  • 1924 - 1933 Ludwig von Knözinger
  • 1933 - 1934 Robert Rauck (mit der Leitung der Geschäfte betraut)
  • 1934 - 1943 Heinrich Gareis (von 1934 - 1940 mit der Leitung der Geschäfte betraut, ab 18. April 1940 Regierungspräsident)
  • 1943 - 1945 Franz Mayr
  • 1945 - 1949 Ludwig Osthelder
  • 1949 - 1950 Dr. Richard Balles
  • 1950 - 1952 Dr. Heinrich Kneuer
  • 1952 - 1962 Dr. Johann Mang
  • 1962 - 1974 Dr. Adam Deinlein
  • 1975 - 1994 Raimund Eberle
  • 1994 - 2005 Werner-Hans Böhm
  • seit 1. September 2005 Christoph Hillenbrand

Einzelnachweise

  1. Kaufkraft in Europa auf tagesschau.de, 12.02.2008

Weblinks


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