Reifendruck-Kontroll-System

Reifendruck-Kontroll-System

Reifendruckkontrollsysteme dienen der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen, um Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden, zu minimieren und frühzeitig zu erkennen. Ferner lässt sich mit dem optimalen Reifendruck Benzin sparen und unnötiger Reifenverschleiss vermeiden. Damit kann jeder einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reduzierung von Treibhausgasen leisten.

Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten Systemen.

Indirekte Systeme

Indirekte Systeme messen nicht den Reifendruck selbst. Im Falle eines Druckabfalls in einem Reifen verringert sich dessen Außendurchmesser, wodurch die Drehzahl dieses Rades in Relation zu den anderen ansteigt. Es wird also festgestellt, wenn ein Reifen sich im Vergleich zu den anderen drei Reifen durch Luftverlust schneller dreht. Dieser Drehzahlanstieg wird von den ohnehin im Fahrzeug enthaltenen ABS-Sensoren oder den Sensoren für eine Traktionskontrolle erfasst und als Druckabfall interpretiert, wodurch eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird.

Zu den Schwachpunkten dieses Systems gehört vor allem die Tatsache, dass durch ein solches System ein gleichzeitiger Druckabfall in allen Reifen nicht erfasst werden kann. Insgesamt wird ein Druckabfall erst dann registriert, wenn der Druck in dem betroffenen Reifen mehr als 25% unter dem der anderen Reifen liegt. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Tatsache, dass der Fahrer keine Info über den aktuellen Reifendruck bekommt; erst bei grober Abweichung vom kalibrierten Solldruck gibt das System eine Warnung.

Direkte Systeme

Bei direkten Systemen wird innerhalb des Reifens oder auf dem Ventil ein Sensor angebracht, der mittels Funkübertragung in gewissen Intervallen den Innendruck und die Temperatur des Reifens an ein zentrales System überträgt. Diese Systeme können auch schleichende Druckverluste an allen Reifen erkennen, da sie direkt den Druck überwachen, statt von Folgen eines zu geringen Drucks Rückschlüsse auf einen möglichen Druckverlust zu ziehen. Der Fahrer bekommt eine Information über den aktuellen Druckwert im Klartext, die er entweder ständig in der Anzeige sieht, oder über Knopfdruck abfragen kann.

Für die Anbringung der Sensoren gibt es drei Systeme:

  • Befestigung an der Felge mittels eines Stahl- oder Plastikbandes
  • Befestigung innen am Ventil
  • Befestigung auf dem Ventil anstatt der Ventilkappe

Bei der Befestigung mittels eines Bandes ist zu bemerken, dass diese Art der Anbringung nur dann zuverlässig funktioniert, wenn sich an der Felge eine dünnere Stelle befindet und das Halteband fachmännisch angebracht wird, da es ansonsten zu einem „Verrutschen“ des Sensors oder einem Lösen des Bandes kommen kann, wodurch die Funktionstüchtigkeit des Systems zwar zunächst nicht eingeschränkt wird, was aber eine massive Gefährdung der Sicherheit bedeutet, da offen bewegliche Teile im Reifen einerseits den Reifen zerstören können, andererseits auch zu einer starken Unwucht des Reifens führen können, wodurch die Fahreigenschaften des Autos signifikant eingeschränkt werden.

Für die Befestigung innen am Ventil werden die Funksensoren am Fusspunkt von speziell dafür vorgesehenen Metallventilen angeschraubt; dafür muss der Reifen demontiert werden; am einfachsten geschieht dies deswegen beim Montieren von neuen Reifen. Die Unwucht durch das Sensorgewicht (ca. 40 g) wird beim Auswuchten des Rads mit kompensiert. Die Sensorbatterien haben eine Lebensdauer von ca. 5 - 7 Jahren; danach muss der Sensor ersetzt werden, da die Batterien aus Sicherheitsgründen nicht gewechselt werden können.

Ventilkappen-Funksensoren werden auf Gummiventile anstatt der normalen Ventilkappen aufgeschraubt. Sie wiegen nur 10 g (inkl. Batterie) und die Batterie kann einfach ausgewechselt werden. Beim Aufschrauben ist zu beachten, dass die Sensoren nicht aus der Felgenkontur heraus ragen dürfen; oft muss dazu einfach ein kürzeres Gummiventil montiert werden. Auch hier sollten die Räder mit den Sensoren ausgewuchtet werden. Die Ventilkappen-Sensoren kann man einfach von Sommer- auf Winterräder und umgekehrt wechseln.

Siehe auch


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