Reisbach

Reisbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Reisbach
Reisbach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Reisbach hervorgehoben
48.56666666666712.633333333333408
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 408 m ü. NN
Fläche: 94,16 km²
Einwohner:

7.626 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94419
Vorwahlen: 08734, 08735 (Bachham)
Kfz-Kennzeichen: DGF
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 134
Marktgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Landauer Str. 18
94419 Reisbach
Webpräsenz: www.reisbach.de
Bürgermeister: Josef Steinberger (CSU)
Lage des Marktes Reisbach im Landkreis Dingolfing-Landau
Karte
Der Markt Reisbach vor der Gebietsreform in Bayern im damaligen Landkreis Dingolfing (Grenzen von 1961)
Blick auf den langgezogenen Marktplatz von Reisbach
Die Pfarrkirche St. Michael
Das Rathaus von Reisbach

Reisbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im Vilstal etwa 13 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Dingolfing.

Ortsteile

Reisbach gliedert sich gemeindeamtlich in acht Ortsteile.[2] Diese entsprechen den ehemaligen Gemeinden sowie den heutigen Gemarkungen. Die ehemaligen Gemeinden Niederhausen und Reith wurden aufgeteilt und gehören nur teilweise zur heutigen Gemeinde Reisbach (Gemarkungsteile[3]):

Schl Gemarkung Fläche
km²
Einwohner
ca. 1995
Bevölkerungs-
dichte
6201 Englmannsberg 13,457 248 18,4
6202 Griesbach 15,829 959 60,6
6203 Haberskrichen 19,340 121 6,3
6204 Niederhausen 1) 6,980 321 46,0
6205 Niederreisbach 10,296 139 13,5
6206 Oberhausen 17,338 358 20,6
6207 Reisbach 2,018 4765 2361,2
6169 Reith 2) 8,973 240 26,7
  Markt Reisbach 94,204 7151 75,9

1)Gemarkungsteil 0 (Gemarkungsteil 1 gehört zu Simbach bei Landau)
2)Gemarkungsteil 1 (Gemarkungsteil 0 gehört zu Marklkofen)

Die acht gemeindeamtlichen Ortsteile untergliedern sich weiter in die eigentlichen Ortsteile wie Dörfer, Weiler und Einöden, die zumeist amtlich benannte Gemeindeteile sind, 120 an der Zahl.[4] Dazu gehören unter anderem Bachham und Failnbach in der Gemarkung Haberskirchen, Hötzendorf und Obermünchsdorf in der Gemarkung Oberhausen und Thannenmais in der Gemarkung Niederreisbach.

Ortsteil Niederhausen

Die Besiedelung der Gegend um Niederhausen fand bereits in der Steinzeit vom Isartal her statt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 731. Seit 1257 sind die Pfarrei und die Pfarrkirche St. Stephan, die damit das ältestes Gebäude des Ortes ist, nachgewiesen.

Seit der Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, gehört der größere Teil der einst selbstständigen Gemeinde der Marktgemeinde Reisbach an.[5] Der Rest wurde nach Simbach bei Landau eingegliedert.

Ortsteil Obermünchsdorf

Obermünchsdorf wird umgangssprachlich Minadorf genannt. Der Ort hat etwa 150 Einwohner. Minadorf trennt die beiden Ortschaften Ober- und Niederhausen.

Ortsteil Thannenmais

Die Besiedelung von Thannenmais fand bereits in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vom Vilstal her statt.

Bereits der Name deutet darauf hin (mais = gerodete Waldfläche), dass es sich hier um ein dichtes Waldgebiet handelte. Wie aus Überlieferungen zu erfahren ist, war das ganze Gebiet von den Reisbacher Höhen aus in südlicher Richtung dicht bewaldet. Es war alles im Besitz der Grafen von Aham.

Im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648 flüchteten die Vilstaler mit Hab und Gut nach Thannenmais in das Holzland, wo sie in den undurchdringlichen dichten Waldungen vor den schwedischen Kriegern sicher waren.

Der Ort Thannenmais gehörte bis zum Jahre 1971 zur Gemeinde Niederreisbach. Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Niederreisbach mit Thannenmais im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Reisbach eingegliedert.[5]

Am Ortsrand zum Ort Fellbach befindet sich der Freizeitpark Bayernpark.

Geschichte

Der Markt Reisbach gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern. Reisbach besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Marktgemeinde. Diese war die flächenmäßig kleinste Gemeinde des damaligen Bezirksamts Dingolfing, und blieb es bis zum 31. März 1971. Zwischen dem 1. April 1971 und dem 1. Mai 1978 wurde die Marktgemeinde, die vorher mangels weiterer Ortsteile nur als Markt bezeichnet wurde, im Zuge der Gebietsreform in Bayern erheblich erweitert.

Überliefert sind aber auch zwei Marktbrände 1659 und 1835, die schwere Schäden anrichteten. Bis zum 30. Juni 1972 war Reisbach eine Gemeinde im Landkreis Dingolfing. Am 1. Juli 1972 wurde sie dem Landkreis Untere Isar, der seit dem 1. Mai 1973 Landkreis Dingolfing-Landau heißt, zugewiesen. Zum gleichen Stichtag wurden auch zwei Gemeinden des früheren Landkreis Landau an der Isar eingemeindet, Niederhausen und Oberhausen.[5]

Anschluss an das Eisenbahnnetz besaß die Gemeinde zwischen 1875 und 1969 über die Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting und deren Bahnhof im Ortsteil Griesbach.

Eingemeindungen

Ehemalige
Gemeinde
Einwohner
(1970)
Datum Anmerkung
Englmannsberg 429 1. April 1971
Griesbach 740 1. Januar 1972
Haberskirchen 741 1. Mai 1978
Niederhausen 537 1. Juli 1972 aus dem aufgelösten Landkreis Landau an der Isar
Niederreisbach 684 1. April 1971
Oberhausen 709 1. Juli 1972 aus dem aufgelösten Landkreis Landau an der Isar
Reith 522 1. April 1971 Eingliederung von 8,973 km² der 13,170 km² Fläche mit 420 der 522 Einwohner (Rest nach Marklkofen)

Am 1. Januar 1973 wurden 126, am 1. April des gleichen Jahres 20 Einwohner von Reisbach nach Simbach umgegliedert. Am 1. Januar 1981 wurde ein Gebiet mit weiteren 28 Einwohnern nach Simbach umgegliedert.

Politik

Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist seit 1974 Josef Steinberger (CSU).

Wappen

Die Blasonierung lautet: „Unter fünfmal von Silber und Blau schräg geteiltem Schildhaupt in Rot schräg gekreuzt ein silberner Reißhaken und eine silberne Stange mit abgewinkelten Enden.“

Gemeindepartnerschaft

Reisbach unterhält eine Partnerschaft mit der gleichnamigen Ortschaft Reisbach im Saarland.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Michael mit dem romanischen Turm, dem ältesten Teil der Kirche, der Rest der Kirche stammt aus dem 14./15. Jahrhundert.
  • Um 1400 gebaute Wallfahrtskirche St. Salvator (gotisch) mit reichhaltiger Rokokoausstattung
  • Langgezogene Marktstraße
  • Die neu erbaute Kapelle (im romanischen Stil) in der Jägerstraße, die Platz für 16 Besucher bietet.
  • Der Bayernpark im Ortsteil Thannenmais
  • Die Kapelle der Hl. Wolfsindis († 7. Jh) am östlichen Ortsrand von Reisbach
  • 1993 wurde ein 5 m hoher, tonnenschwerer Granit zu Ehren von Franz Josef Strauß aufgestellt
  • Das einzige Nibelungengrab in Süddeutschland

Westlich des Ortes befindet sich das Naherholungsgebiet Vilsstausee.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. [1]
  3. [2]
  4. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München, 1991
  5. a b c Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 447

Weblinks

 Commons: Reisbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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