René von Boch-Galhau

René von Boch-Galhau
René von Boch-Galhau, Unternehmer

René Franz von Boch, ab 1907 von Boch-Galhau (* 27. September 1843 in Mettlach, Landkreis Merzig-Wadern, Saarland; † 12. Dezember 1908 in Mettlach) war deutscher Unternehmer und Gesellschafter der "Villeroy & Boch Keramische Werke" in 5. Generation sowie königlich preußischer Geheimer Kommerzienrat.

Er erhielt die preußische Namen- und Wappenvereinigung mit „Galhau“ am 19. Juni 1907 in Kiel mit Diplom vom 14. September 1907 auf Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Boch entstammte einer alten Kaufmannsfamilie aus Audun-le-Tiche (Département Moselle in Lothringen) und ist der Sohn des Geheimen Kommerzienrats Eugen von Boch (1809-1898), Leiter des Familienunternehmens und Abgeordneter und der Oktavie Villeroy (1823-1899).

Er heiratete am 18. Februar 1873 in Sandweiler (Kanton Luxemburg) Marie Pescatore (* 7. September 1847 auf Gut Scheid, Luxemburg; † 23. Dezember 1929 auf Gut Wallerfangen, Landkreis Saarlouis), die Tochter des Großindustriellen in Luxemburg und Gutsbesitzers Guillaume Bonaventura Pescatore, Gutsherr auf Scheid, und der Anne Marie Victorine Gericke.

Das Gut Linslerhof in Überherrn (Landkreis Saarlouis) war seit 1824 im Besitz von Louis Henri Fulbert de Galhau, der mit Sophie Villeroy verheiratet war. Da dieser letzte Träger des Namens Galhau kinderlos blieb, vermachte er den Hof Renés Vater Eugen von Boch, der mit einer Oktavie Villeroy verheiratet war, mit der Auflage, künftig den Namen von Boch um de Galhau zu verlängern. Diese Namens- und Wappenvereinigung wurde 1907 genehmigt.

Bochs Tochter Martha von Boch-Galhau (1880–1961) heiratete am 3. Mai 1905 Franz von Papen (1879 – 1969). Die Mitgift ermöglichte diesem ein standesgemäßeres und luxuriöseres Leben als zuvor. Beispielsweise konnte Papen seiner Leidenschaft des Reitsports nun unabhängig von vermögenden Rennstallbesitzern nachgehen. Boch war vom preußischen Militärwesen fasziniert und drängte seinen Schwiegersohn Papen, sich der Ausbildung zum Generalstabsoffizier in Berlin zu unterziehen. So diente Papen in seiner fünfjährigen Ausbildungszeit beim 1. Garderegiment der Ulanen in Potsdam und schloss seine Ausbildung 1913 mit Erfolg ab.

Leben

1888 war Boch Mitbegründer des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes in Mettlach: Am 29. Juni 1888 wurde bei einer Generalversammlung der Arbeiterpensionskasse gab Boch dem Vorsitzenden der "Antonius-Bruderschaft", M. Mannebach, den Auftrag, bei den Beamten und Arbeitern für die Gründung einer Sanitätskolonne zu werben. Nach kurzer Zeit waren je 11 Mann der beiden Fabriken, also 22 Personen, diesem Aufruf gefolgt.

Im Jahr 1907 kandidierte Boch im Wahlkreis Saarburg-Merzig-Saarlouis als Kandidat der Nationalliberalen für den Reichstag.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XVIII, Seite 11, Band 95 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, ISSN 0435-2408.
  • Adam Görgen: Eugen von Boch, der edle Menschenfreund. Ein Leben voller Tatenkraft und Liebe. René von Boch-Galhau, der Ritter der Arbeit und sozialen Fürsorge. Ein Leben voller Opfermut und Treue. Der Jugend und dem Volk erzählt, Winkler Verlag, Saarlouis 1912.

Siehe auch


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