Restbuchwert

Restbuchwert

Der Zeitwert beschreibt den Wert eines Objektes zu einem festgelegten Zeitpunkt und berücksichtigt dadurch die Zeitkomponente bei der Wertermittlung.

Inhaltsverzeichnis

Zeitwert in der Bilanzierung

Der Zeitwert eines Wirtschaftsgutes (einer Anlage bzw. des steuerlichen Betriebsvermögens) ist der um die Summe der bisherigen planmäßigen Abschreibungen verminderte Anschaffungswert. Da das abnutzbare Anlagevermögen (zum Beispiel Gebäude und Maschinen) im Laufe der Zeit an Wert verliert, wird für die Buchhaltung und Kostenrechnung jährlich ein bestimmter Geldbetrag (AfA) abgeschrieben (abgesetzt).

Wird das Wirtschaftsgut im Laufe der Zeit aufgewertet, durch eine Reparatur, Renovierung o. Ä., so ist eine Wertkorrektur vorzunehmen und der Buchwert zu erhöhen. Der Wert der Korrektur setzt sich zusammen aus der geleisteten Arbeit (diese kann auch von den eigenen Mitarbeitern eines Unternehmens erbracht worden sein) und dem Wert des verwendeten Materials.

Zeitwert = Anschaffungswert - bisherige Abschreibung + Wertkorrektur

In den International Financial Reporting Standards ist der "beizulegende Zeitwert" in der deutschen Fassung die Übersetzung für den Fair Value (siehe auch International Accounting Standard 39).

Zeitwert im Versicherungswesen

Im Versicherungswesen ist der Begriff Zeitwert ebenfalls gebräuchlich, hier versteht man darunter den Neuwert einer Sache abzüglich eines Geldbetrages für Alter, Gebrauch und Abnutzung. Speziell im Fall von Rückkaufswerten in der fondsgebundenen Lebensversicherung wird im Versicherungsvertragsgesetz (Deutschland) (VVG) auf den Zeitwert Bezug genommen (§ 169 Abs. 4 VVG). Er wird in der Gesetzesbegründung für diesen Sonderfall mit dem gemeinen Wert im Steuerrecht gleichgesetzt, der einem prospektiven Deckungskapital mit marktkonformen Annahmen entspricht.

In den handelsrechtlichen Vorschriften für Versicherungen bezeichnet der Zeitwert im Zusammenhang mit der Bewertung von Kapitalanlagen den Marktwert oder einen entsprechend modellierten Wert (§§ 341 Abs. 4, 341 d des Handelsgesetzbuchs und §§ 54 ff RechVersV).

Zeitwert eines Optionsscheines

Im Falle von Aktienoptionen bezeichnet der Zeitwert die Differenz zwischen Optionsscheingeldkurs und innerem Wert der Option. Die Höhe des Zeitwertes von Optionsscheinen hängt daher besonders davon ab, ob der Optionsschein Im Geld, Am Geld oder Aus dem Geld notiert. Der Zeitwert ist dabei dann am höchsten, wenn der Optionsschein Am Geld notiert, also der Underlying-Kurs genau dem Ausübungspreis entspricht. Bewegt sich der Optionsschein weiter ins Geld, so wächst der innere Wert in einem stärkeren Maße, als der Zeitwert abgebaut wird. Bewegt sich der Optionsschein aus dem Geld, fällt der Optionsscheinpreis aufgrund des dann sinkenden Zeitwertes.

Er ist immer positiv und nimmt mit abnehmender Restlaufzeit ab. Er ist quasi Ausdruck für die Chance oder auch das Risiko, dass mit verbleibender Zeit der Kurs eines Underlyings fallen oder steigen kann.

Siehe auch

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