Rheinbrücke Rheinau–Altenburg

Rheinbrücke Rheinau–Altenburg
47.6475958.603019

f1

Rheinbrücke Rheinau–Altenburg
Rheinbrücke Rheinau–Altenburg
Sicht vom Schweizer Ufer
Nutzung Strassenbrücke
Querung von Rhein, km 57,0
Ort Rheinau ZH, Altenburg
Unterhalten durch Kanton Zürich
Konstruktion Gedeckte Holzbrücke
Gesamtlänge 80 m
Breite 4,3 m
Längste Stützweite 21 m
Tragfähigkeit 8 Tonnen
Fertigstellung 1806
Lage
Rheinbrücke Rheinau–Altenburg (Schweiz)
Rheinbrücke Rheinau–Altenburg

Die Rheinbrücke Rheinau–Altenburg ist eine Strassenbrücke, die zwischen Rheinau im Kanton Zürich und Altenburg, einem Ortsteil von Jestetten, den Hochrhein sowie die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland überspannt. Die gedeckte Holzbrücke ist für einen Fahrstreifen ausgelegt und zählt zu den heute seltenen Pfahljochbrücken. Sie darf von Kraftfahrzeugen mit einem Höchstgewicht von 8 Tonnen befahren werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Hinweise auf eine Rheinbrücke bei Rheinau stammen aus dem Jahre 1247. Urkundlich nachgewiesen ist sie für das Jahr 1324. Die wohl schmal, gedeckte Holzbrücke mit vier bis fünf Pfahljochen diente anfangs dem Kloster Rheinau als Verbindung zu seinen Ländereien auf der nördlichen Rheinseite und somit als Verbindung des Klettgaus mit dem Thurgau. Im Jahre 1444, im Verlaufe des Alten Zürichkrieges, wurde das Bauwerk schwer beschädigt und war in der Folge zeitweise nur für leichten Verkehr nutzbar. Im Jahre 1799 brachen französische Truppen im zweiten Koalitionskrieg bei ihrem Rückzug aus Süddeutschland die Rheinbrücke ab. 1804 bis 1806 errichtete Blasius Balteschwiler als Ersatz im Auftrag des Kantons Zürich für 6600 Gulden das heutige Bauwerk. Grössere Instandsetzungsmassnahmen wurden 1885, die auch eine Verstärkung der Konstruktion umfasste, und 1918 bis 1930 mit Arbeiten an den Pfahljochen durchgeführt. Nachdem 1953 starker Befall der Holzkonstruktion mit Hausbock festgestellt wurde kam es zu einem Austausch stark beschädigter Bauteile und 1954 zu weiteren Verstärkungen der Konstruktion. Ab 1924 war die Benutzung der Brücke auf Fahrzeuge mit einer maximalen Masse von 5 Tonnen beschränkt, 1953 folgte eine Reduzierung auf 2,5 Tonnen und seit 1988 gilt eine Beschränukung auf 8 Tonnen.

Heiliger Nepomuk

Im Jahr 1988 folgten wieder aufwändige Reparaturarbeiten für 2 Millionen Franken an der Konstruktion. Dabei wurden im Unterbau die Pfahljoche ausgetauscht. Seitdem stehen holzverkleidete Stahljoche auf 1,5 bis 2,0  Metern hohen Fundamentbalken aus Stahlbeton. Beim Überbau wurden unter anderem die Querträger durch Stahlelemente verstärkt und einzelne zu schwache Streben ausgewechselt.

Auf der Pfeilerkanzel der schweizerseitigen Vorbrücke ist eine Bronze-Plastik des Schutzpatrons, des Heiligen Nepomuk, von Emilio Stanzani aufgestellt. Sie ersetzt eine Sandsteinstatue, die dort bis 1872 stand.

Konstruktion

Das rund 80 Meter lange Bauwerk besteht aus einer dreifeldrigen, etwa 63 Meter langen gedeckten Holzbrücke und beidseitigen Steinbrücken als Widerlager. Die gemauerten, nicht überdachten Bogenbrücken besitzen zwei Öffnung am rechten und linken Rheinufer. Die Holzbrücke ist 4,3 Meter breit und 3,05 Meter hoch und weist drei Felder mit Stützweiten von zirka 21 Metern auf. Die Haupttragkonstruktion in Längsrichtung besteht aus einem dreifachen Sprengwerk. Die Fahrbahn liegt auf Längsträgern, die über Querträger und Hängesäulen die Lasten in das Sprengwerk weiterleiten. Die Tragfähigkeit der Holzkonstruktion wurde durch den Einbau von neun hochgehängten, stählernen Längsträgern und vier Stahlrahmen erhöht. Die beiden mittleren Brückenpfeiler sind als Pfahljoche ausgebildet, die jeweils aus einer Reihe von acht Pfählen bestehen.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Rudolf Stierli, Erwin Stucki, Paul Wüst: Vor dem Bau der N4: Die Rheinübergänge zwischen Stein am Rhein und Eglisau. In:Rheinbrücke N4, Hrsg. Nationalstrassenbüro des Kantons Schaffhausen, Meier Verlag Schaffhausen 1995, ISBN 3-85801-112-6

Weblinks

 Commons: Rheinbrücke Rheinau–Altenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Altenburg (Jestetten) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinbrücke Rüdlingen — 47.575958.577898 Koordinaten: 47° 34′ 33,4″ N, 8° 34′ 40,4″ O; CH1903: (685716 / 270094) f1 …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinau ZH — ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rheinauf zu vermeiden. Rheinau …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinbrücken — Karte des Rheins Liste der Brücken, die den Rhein bzw. seine Mündungsarme überqueren. Sortierung stromabwärts, soweit bekannt, sonst alphabetisch. Inhaltsverzeichnis 1 Alpenrhein 2 Seerh …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rheinbrücken —  Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des ponts couverts de Suisse — Cet article recense les ponts couverts de Suisse. Sommaire 1 Liste 1.1 Argovie 1.2 Berne 1.3 Fribourg 1.4 …   Wikipédia en Français

  • Blasius Balteschwiler — (* 1. Februar 1752 in Indlekofen bei Waldshut; † 21. März 1832 in Sulz AG, auch Blasius Baldischwiler genannt) war ein Schweizer Baumeister. E …   Deutsch Wikipedia

  • Список Рейнских мостов — Список мостов через Рейн Ваал Бовен Мерведе Норд Ньиве Маас № п/п Название моста Место Год открытия Страна Тип конструкции Применение Изображение 1 Мост Дипольдзау Дипольдзау 1985 …   Википедия

  • Jestetten — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Waldshut — Die Liste der Orte im Landkreis Waldshut listet die geographisch getrennten Orte (Ortsteile, Stadtteile, Dörfer, Weiler, Höfe, Wohnplätze) im Landkreis Waldshut auf.[1] Systematische Liste ↓ Zur Alphabetischen Liste Alphabet der Städte und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”