Richard Skowronnek

Richard Skowronnek

Richard Skowronnek (* 12. Juli oder 12. August 1862 im Forsthaus Schuiken bei Goldap; † 16. oder 17. Oktober oder 17. Februar 1932 auf Rittergut Hoeckenberg bei Maldewin, Pommern) war Journalist, Dramaturg und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Richard Skowronnek

Der jüngere Bruder des Schriftstellers Fritz Skowronnek studierte Geographie an der Albertina (Königsberg) und der Friedrich-Wilhelms-Universität. In Königsberg wurde er 1883 Mitglied des Corps Baltia.[1]

Seit 1887 war er Feuilletonredakteur der Frankfurter Zeitung. Dort wurde er 1891 in die hauptsächlich von Bürgern jüdischen Glaubens besuchte Freimaurerloge "Zur aufgehenden Morgenröthe" aufgenommen. 1892 folgte er dem Rat von Kaiser Wilhelm II. und ging als akkreditierter Journalist nach Berlin; er war Parlamentsberichterstatter am Reichstag. 1897/98 wirkte Skowronnek als Dramaturg am Königlichen Schauspielhaus Berlin. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges zog er auf das Gut Höckenberg, Kr. Regenwalde, Pommern.

Skowronnek schrieb Lustspiele und Unterhaltungsromane. Die Stoffe für seine erzählenden und dramatischen Werke entnahm er dem Leben auf ostpreußischen Gütern, in Offizierkasinos und auf studentischen Paukböden. Die Konflikte werden meist durch Duell, Jagdunfall oder Selbstmord gelöst.

Im Gegensatz zu seinem Bruder war er ein rein belletristischer Schriftsteller, der durch gefühlsbetonte Momente versuchte, Brücken zu schlagen. Seine masurische Herkunft und preußische Gesinnung läßt er überall in seinen Werken erkennen. Besonders in seinem Roman Der weiße Adler geht es um die Liebe zwischen einem Masuren und einer Polin. In dem Roman Bruder Leichtfuß und Stein am Bein macht er sich zum Anwalt eines jungen Juden, der die Freundschaft eines ostpreußischen Gutsbesitzersohnes gewinnt.

Seine Romane Sturmzeichen und Das grosse Feuer waren überaus erfolgreich und rückten Ostpreußen und seine Probleme in das Bewußtsein der Deutschen. Der Bruchhof erschien in drei Auflagen. Noch lange nach seinem Tod wurden einige von Skowronneks Büchern neu aufgelegt. [2][3][4][5][6][7]

Werke

  • Im Forsthause, Schauspiel, 1895
  • Mein Vetter Josua, Roman, 1895 (zentrales - autobiographisches - Motiv dieses Romans ist eine Pro-Patria-Suite einer Verbindung Celtia Königsberg und einer Lawinia Zürich. Vorbild dafür waren Anfang Februar 1884 in Halle ausgetragene Fechtpartien zwischen dem Corps Tigurinia Zürich und dem Corps Baltia Königsberg)[8]
  • Eine Palastrevolution, aufgeführt am Deutschen Volkstheater in Wien am 14. Oktober 1893
  • Der Polenflüchtling. Ein Roman aus dem Osten, 1901
  • Ihr Junge, Roman, 1902
  • Der Bruchhof. Ein Roman aus Masuren, 1903
  • Das rote Haus. Ein Dorfroman, 1903
  • Geschwister Lemcke, Volksstück in vier Akten, gemeinsam mit Walther Stein, uraufgeführt am Lessingtheater in Berlin, August 1903
  • Der Tugendhof, aufgeführt am Deutschen Volkstheater in Wien am 3. Oktober 1903
  • Sommerliebe und andere Geschichten, 1904
  • Waterkant. Ein Schauspiel aus der deutschen Marine, aufgeführt am Deutschen Volkstheater in Wien am 16. Oktober 1904.
  • Das graue Haus, Komödie in vier Akten, Uraufführung am 23. November 1905 am Hamburger Thalia Theater
  • Der rote Kersien, Roman, 1908
  • Armer Henner, Roman, 1908
  • Schweigen im Walde. Humoristischer Roman, 1910
  • Bruder Leichtfuß und Stein am Bein, Roman, 1911
  • Das Verlobungsschiff. Humoristischer Roman, 1912
  • Das bißchen Erde, 1913
  • Die gute Auskunft, Lustspiel, 1914
  • Sturmzeichen, Roman, 1914
  • Das große Feuer, Roman, 1915
  • Der weiße Adler, Roman, 1919
  • Pommerland, Roman, 1926
  • Die Sporck’schen Jäger. Wilderer-Roman aus Masuren, 1927
  • Heimat, Heimat! Ein Roman von der Grenze, 1927
  • Die Wölfe von Weesenberg, Roman, 1931

Literatur

  • H. Koch: Richard Skowronnek Baltiae-Königsberg zum Gedächtnis. In: Deutsche Corps-Zeitung 49 (1932/33), S. 261

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 86, 183
  2. Grenzwacht im Osten. - Sturmzeichen. Das große Feuer. Roman aus Deutschlands schwerster Zeit. Berlin 1935
  3. Die Sporck'schen Jäger. Roman aus Masuren. München 1966.
  4. Das bißchen Erde. Berlin o. J. (1935 ?)
  5. Der Bruchhof. Roman aus Masuren. München 1957
  6. Pommerland. Roman. München 1975
  7. Muttererde. Die schwere Not - Morgenrot. Berlin 1940
  8. Johannes von Muralt: Das Corps Tigurinia zu Zürich, Zürich 1940

Weblinks


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