Rinsdorf

Rinsdorf
Rinsdorf
Gemeinde Wilnsdorf
Koordinaten: 50° 49′ N, 8° 4′ O50.8219444444448.0630555555556300Koordinaten: 50° 49′ 19″ N, 8° 3′ 47″ O
Höhe: 300–370 m ü. NN
Fläche: 4,12 km²
Einwohner: 969 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57234
Vorwahl: 02739
Karte

Lage des Ortes Rinsdorf innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf.

Rinsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Rinsdorf liegt im Siegerland in einer sehr waldreichen Region im Rothaargebirge. Um den Ort ziehen sich Bergrücken bis 400 m ü. NN Höhe, die höchste Erhebung in der Nähe ist die Große Rausche mit 437 m ü. NN. Durch den Ort fließt der Heckenbach, der in Wilnsdorf entspringt. Die Gemarkung Rinsdorf hat eine Fläche von 4,12 km², von denen 2,7 km² aus Wald bestehen, 1,2 km² als Wirtschaftsflächen dienen und nur ca. 0,25 km² Gebäude- und Freifläche sind.

Nachbarorte

Nachbarorte von Rinsdorf sind Obersdorf im Norden, Oberdielfen im Nordosten, Wilnsdorf im Osten, Wilden im Südosten und Süden, Salchendorf (zu Neunkirchen) im Südwesten und Eisern im Nordwesten.

Geschichte

Baustelle des Dorfplatzes in Rinsdorf
Baustelle des Dorfplatzes in Rinsdorf

1344 wurde Rinsdorf erstmals urkundlich erwähnt.

Bei einem Großbrand wurden 1605 fünf Häuser und vier Scheunen zerstört. 1796 kauften die Rinsdorfer eine Feuerspritze, die heute noch existiert, erst 1932 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1791 wurde die erste Kapellenschule im Ort gebaut. Diese wurde 1884 durch eine neue Schule abgelöst und beherbergt seit 1971 die Heimatstube. 1967 wurde die letzte Schule im Ort gebaut. Die Grundschule wird jedoch nicht mehr als solche genutzt. Schon 1982 folgte der Umbau zum Bürgerhaus und Feuerwehrhaus.

Die 1884 gebaute Schule wurde 1976 abgerissen. Ein Jahr später wurde auf diesem Grundstück ein evangelisches Gemeindezentrum errichtet. 1980 wurde das evangelische Vereinshaus umgebaut. Die Übergabe des neu erbauten Kindergartens erfolgte 1985.

Im Jahr 1816 wurde Rinsdorf preußisch. 1902 wurden die ersten Wasserleitungen gebaut, 1911 folgte der elektrische Strom. Die Hauptstraße durch den Ort wurde im Jahre 1859 gebaut, ein weiterer Ausbau erfolgte 1968.

1913 wurde „auf der Holler“ eine Kaiserlinde zum Gedenken an das 25. Regierungsjubiläum Wilhelms II. gepflanzt.

Seit 1807 gehörte Rinsdorf der Bürgermeisterei bzw. dem Amt Wilnsdorf an, am 1. Januar 1969 wurde dieses im Zuge der kommunalen Neugliederung aufgelöst und der Ort in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert.[1]

Seit 1969 wurde Rinsdorf mehrmals Sieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden:

Jahr 1969 1971 1973 1986 1987
Kreiswettbewerb Platz 1 Platz 1 Platz 1 Platz 2
Landeswettbewerb Platz 3 Platz 2 Platz 3 Teilnahme

1979 wurde die neu gebaute Kläranlage zwischen Rinsdorf und Eisern in Betrieb genommen.

In den Jahren 2006 / 2007 wurde die alte Hauptstraße durch den Ort von Grund auf saniert. Eine renovierte Brücke über den Heckenbach, eine Straßenverbreiterung, eine neue Fußgängerampel sowie eine Sanierung des Dorfplatzes in Ortsmitte standen auf der Liste. 2009 und 2010 wurde die Verbindungsstraße nach Eisern saniert. Die Bäume am Straßenrand zum Tal hin wurden gefällt und die Straße verbreitert sowie die Hangseite mit Betonwänden gestützt. Ein Radweg wurde gebaut.

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[2]

Jahr 1773[3] 1818 1885[4] 1905 1910[5] 1931[6] 1933[7] 1939[7] 1950 1965[8] 1967 1969 1991[9] 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner 155 204 325 411 428 502 543 550 680 832 907 942 1022 1015 1010 987 986 996 969

Anmerkungen: Zahlen 1969 / ab 2005 je zum 31. Dezember; 1991 zum 31. März.

Gebäude

Jahr 1461 1782 1900 1973
Gebäude 19 26 68 201

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Rinsdorf liegt an der Landstraße 907, die von Wilnsdorf nach Eisern führt. Über Eisern ist der Ort an die Autobahn 45 angebunden, deren Talbrücke Rälsbach (Baubeginn: 12. Februar 1965[10]) sich nördlich der Ortschaft befindet.

Industrie gibt es in der Rinsdorfer Gemarkung in Richtung Wilnsdorf. Das Industriegebiet Lehnscheid ist das größte der Gemeinde Wilnsdorf und liegt teilweise in Wilnsdorfer und teils in Rinsdorfer Gemarkung.

Rinsdorf verfügt über keine eigene Grundschule, die Kinder gehen nach Wilnsdorf. Ein eigener Sportplatz, eine Turnhalle und ein Bolzplatz stehen zur Verfügung.

Sehenswürdigkeiten

Die Heimatstube ist seit 1971 in der ehemaligen Kapellenschule. Diese wurde 1790/1791 erbaut.[11] Dort werden Zeugnisse und Werkzeuge aus der Bergbaugeschichte und der Siegerländer Handwerkskunst ausgestellt. Zudem gibt es ein originalgetreu eingerichtetes Schulzimmer aus dem 19. Jahrhundert. Vor dem Gebäude befindet sich eine Bergmannsstatue und Grubenwagen. Im Anbau sind zahlreiche landwirtschaftliche Geräte zu sehen. Die Heimatstube wird vom 1969 gegründeten Heimatvereins unterhalten.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
  3. Franz Dango: Wilnsdorf - Geschichte und Landschaft. Verlag Vorländer, Siegen 1955.
  4. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 112-113.
  5. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  6. Genalogy.net: Amt Wilnsdorf
  7. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  8. Volkhard Wrage: Erfolg der Territorialreform. Duncker & Humblot, Berlin 1975, S. 16. (Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Band 56)
  9. WILNSDORF Aktuell – Bürgerinformationen aus der Gemeinde, Ausgabe 1992/93
  10. Zurückgeblättert... In: Siegener Zeitung. 5. März 2011.
  11. Dieter Krumm: Wilnsdorf in alten Ansichten aus der Zeit zwischen 1880 und 1925. Verlag Europäische Bibliothek 1976.

Weblinks

 Commons: Rinsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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