Robert K. von Weizsäcker

Robert K. von Weizsäcker
Weizsäcker 2010

Robert Klaus Freiherr von Weizsäcker (* 6. Dezember 1954) ist ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität München und Ehrenpräsident des Deutschen Schachbundes[1]. Er ist der älteste Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und seiner Frau Marianne.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Weizsäcker studierte Mathematik und Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. Nach einem Abschluss als Diplom-Volkswirt im Jahre 1980 erfolgte die Promotion an der London School of Economics / Universität Bonn im Jahre 1985 sowie die Habilitation an der Universität Bonn im Jahre 1990.

Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Privatdozent an der Universität Bonn und der Humboldt-Universität zu Berlin wurde Robert von Weizsäcker 1992 ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Halle-Wittenberg. 1995 wechselte er an die Universität Mannheim auf einen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik. Seit 2003 ist er Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaft und Industrieökonomik an der Technischen Universität München.[2]

Er war Visiting Scholar an der University of Cambridge, der Université Catholique de Louvain, der London School of Economics, der Stanford University, der University of Oxford sowie am International Monetary Fund in Washington D.C. Er ist Research Fellow des Centre for Economic Policy Research in London, des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und des Institute for the Study of Labor in Bonn. Er war Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 1997 bis 1999 Mitglied des Wissenschaftsrates.

Robert von Weizsäcker ist Internationaler Fernschach-Großmeister und Mitglied der deutschen Fernschach-Nationalmannschaft (Mannschaftsweltmeister 2008, Olympiasieger der 13. Fernschacholympiade 2004–2009,[3] bei 2591 Elo im 2. Quartal 2011 auf dem 65. Platz der Fernschach-Weltrangliste). Von 2007 bis 2011 war er Präsident des Deutschen Schachbundes, 2011 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur.[4] 2010 bewarb sich Robert von Weizsäcker um das Amt des Präsidenten der European Chess Union [5], wurde jedoch nicht gewählt. Bei der Wahl des FIDE-Präsidenten 2010 in Chanty-Mansijsk unterstützte er vergeblich den ehemaligen Schachweltmeister Anatoli Karpow gegen den amtierenden Präsidenten Kirsan Iljumschinow.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • "Demographic Change and Income Distribution"; European Economic Review, 33(3), 1989, 377–388.
  • "Population Aging and Social Security: A Politico-Economic Model of State Pension Financing"; Public Finance 45(3), 1990, 491–509.
  • "Staatsverschuldung und Demokratie"; Kyklos, 45(1), 1992, 51–67.
  • A Theory of Earnings Distribution; Cambridge: Cambridge University Press, 1993.
  • Bevölkerungsentwicklung, Rentenfinanzierung und Einkommensverteilung; Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag, 1993.
  • "Comprehensive Income Taxation, Investments in Human and Physical Capital, and Productivity"; mit M. Nerlove, A. Razin, E. Sadka; Journal of Public Economics, 50(3), 1993, 397–406.
  • "Public Pension Reform, Demographics, and Inequality"; Journal of Population Economics, 8(2), 1995, 205–221.
  • "Educational Choice, Lifetime Earnings Inequality, and Conflicts of Public Policy"; Journal of Income Distribution, 6(1), 1996, 67–89.
  • "Distributive Implications of an Aging Society"; European Economic Review, 40(4), 1996, 729–746.
  • "Finanzpolitik"; in: J. von Hagen, P. J. J. Welfens, A. Börsch-Supan (Hrsg.): Springers Handbuch der Volkswirtschaftslehre, Band 2; Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag, 1997; S. 123–180.
  • Deregulierung und Finanzierung des Bildungswesens (Hrsg.); Berlin: Duncker & Humblot, 1998.
  • Schul- und Hochschulorganisation (Hrsg.); Berlin: Duncker & Humblot, 2000.
  • Bildung und Beschäftigung (Hrsg.); Berlin: Duncker & Humblot, 2001.
  • "Risk, Resources, and Education: Public versus Private Financing of Higher Education"; mit B. U. Wigger; IMF Staff Papers, 48(3), 2001, 547–560.
  • "Zur kapitalmarkt-orientierten Bewertung nicht-börsennotierter Unternehmen"; in: P. Wollmert u. a. (Hrsg.): Wirtschaftsprüfung und Unternehmensüberwachung; Düsseldorf: IDW-Verlag, 2003; 573–582.
  • "Die deutsche Messeindustrie: Eine Subventionsfalle"; ifo-Schnelldienst, 58(3), 2005, 7–10.
  • "Vom Wert des Geldes"; mit B. Süßmuth; Informationes Theologiae Europae, 14, 2007, 161–175.
  • "Government Debt and the Portfolios of the Rich"; mit B. Süßmuth; in: S. P. Jenkins, J. Micklewright (Hrsg.): Inequality and Poverty Re-examined; Oxford: Oxford University Press, 2007; 268–283.
  • "Familienunternehmen: Auf lange Sicht erfolgreich?" mit K. Krempel; in: I. Hausladen (Hrsg.): Management am Puls der Zeit: Strategien, Konzepte und Methoden, Band 1: Unternehmensführung; München: TCW Transfer-Centrum, 2007; 71–83.
  • "Repräsentative Demokratie und öffentliche Verschuldung: Ein strategisches Verhängnis"; in: R. Th. Baus u. a. (Hrsg.): Zur Reform der föderalen Finanzverfassung in Deutschland; Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2008; 87–97.
  • "Ratio, Intuition und Zeit"; München: mimeo, 2010.
  • Der Königsplan; mit Stefan Kindermann; Hamburg: Rowohlt Verlag, 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachrichten des DSB, Artikel beim DSB, 9. Juni 2011
  2. Zwei Neuberufungen verstärken die neue Fakultät; Pressemitteilung der TU München, 13. Dezember 2002
  3. Robert K. von Weizsäcker auf der ICCF-Internetpräsenz: Featured Game. 23.–24. August 2009
  4. Interview vom 10. Mai 2007
  5. Dagobert Kohlmeyer: Alte Kontrahenten auf gemeinsamer Mission. 27. Mai 2010, abgerufen am 1. Juni 2010

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Robert Klaus von Weizsäcker — Robert Klaus Freiherr von Weizsäcker (* 1954) ist ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität München und Präsident des Deutschen Schachbundes. Er ist der älteste Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert von Weizsäcker — Robert Klaus Freiherr von Weizsäcker (* 1954) ist ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität München und Präsident des Deutschen Schachbundes. Er ist der älteste Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard… …   Deutsch Wikipedia

  • Von Weizsäcker — Weizsäcker oder Weitzsäcker ist der Name eines seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesenen, ursprünglich „unterständischen“ württembergischen Geschlechts, das im 19. Jahrhundert in das Bildungsbürgertum aufstieg. Ein Zweig wurde 1916 in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Von Weizsäcker — Cette page explique l histoire ou répertorie les différents membres de la famille (von) Weizsäcker. La famille (von) Weizsäcker est une famille influente allemande originaire du Wurtemberg. Gottlieb Jacob Weizsäcker (1736–1821), cuisinier de… …   Wikipédia en Français

  • Richard Freiherr von Weizsäcker — Richard von Weizsäcker als Bundespräsident Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Karl Freiherr von Weizsäcker — Richard von Weizsäcker als Bundespräsident Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste …   Deutsch Wikipedia

  • Richard von Weizsäcker — Bundespräsident Richard v. Weizsäcker …   Deutsch Wikipedia

  • Marianne von Weizsäcker — Marianne von Weizsäcker, 1990 Marianne Freifrau von Weizsäcker, geborene von Kretschmann (* 17. Mai 1932 in Essen) ist die Ehefrau des sechsten deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker …   Deutsch Wikipedia

  • Marianne von Weizsäcker — Le président Richard von Weizsäcker et son épouse Marianne (au centre), en 1987 …   Wikipédia en Français

  • Marianne von Weizsäcker — The President and his wife, 1987 Marianne Viktoria Armgard Helene Doria Freifrau von Weizsäcker, née von Kretschmann (born May 17, 1932 in Essen) is the wife Richard von Weizsäcker, the former President of Germany …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”