Avignon

Avignon
Avignon
Wappen von Avignon
Avignon (Frankreich)
Avignon
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département Vaucluse (Präfektur)
Arrondissement Avignon
Kanton Chef-lieu von 4 Kantonen
Gemeindeverband Communauté d'agglomération du Grand Avignon.
Koordinaten 43° 57′ N, 4° 48′ O43.9486111111114.808333333333320Koordinaten: 43° 57′ N, 4° 48′ O
Höhe 20 m (10–122 m)
Fläche 64,78 km²
Einwohner 90.109 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 1.391 Einw./km²
Postleitzahl 84000
INSEE-Code
Website http://www.avignon.fr

Das historische Zentrum rund um den Papstpalast.
Blick auf den Neuen Palast.
Papstpalast in Avignon (2003)
Der Platz des Papstpalastes mit dem Petit Palais im Hintergrund des Platzes; dahinter die Ebene der Rhône und die Brücke Pont St. Bénézet; dahinter das Fort Saint-André von Villeneuve-lès-Avignon.

Avignon [aviˈɲɔ̃] ist eine Gemeinde in der Provence in Südfrankreich am östlichen Ufer der Rhône mit 90.109 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008), von denen etwa 12.000 innerhalb der Stadtmauern wohnen. Avignon ist Sitz der Präfektur und gleichzeitig die größte Stadt des Départements Vaucluse.

Da sie von 1309 bis 1423 Papstsitz war, trägt sie den Beinamen „Stadt der Päpste“. Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Die Altstadt mit dem gotischen Papstpalast (Palais des Papes) aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher-des-Doms und der berühmten Brücke Pont St. Bénézet zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Künstlerisch und kulturell ist die Stadt durch das Festival von Avignon auch weit über die französischen Landesgrenzen hinaus bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Avignon, von der Île de la Barthelasse aus gesehen.
Avignon, von der Île de la Barthelasse aus gesehen.

Lage

Luftblick auf Avignon

Avignon befindet sich am Zusammenfluss der Rhône und der Durance, die im Süden der Gemeinde entlang fließt und gleichzeitig die Grenze zum Département Bouches-du-Rhône bildet. Die Rhône befindet sich westlich der Gemeinde und bildet die Grenze zum Département Gard.

Stadtgliederung

Karte des historischen Zentrums von Avignon

Avignon hat sich aus historischen und strategischen Gründen zwischen der Rhône entwickelt, die als erster natürlicher Schutzwall diente, genauso wie der Rocher-des-Doms, der eine sehr weite Sicht ermöglicht (oder einen Blick auf den Papstpalast). Die Stadt hat eine mehr oder weniger runde Form, die an mehreren Stellen ausgeweitet ist. Die ersten Stadtmauern tauchten im ersten Jahrhundert auf und wurden nach und nach den Erfordernissen entsprechend modernisiert.

Eingemeindungen

Zwischen 1790 und 1794 wurde Montfavet in die Gemeinde von Avignon aufgenommen. Danach löste sich Avignon 1870 von Morières-lès-Avignon und 1925 von Le Pontet.

Am 16. Mai 2007 gab die Gemeinde von Les Angles in Gard dreizehn Hektar Land an Avignon ab.[1]

Fläche und Bevölkerung

Die Gemeinde von Avignon besitzt eine Fläche von 64,78 km² und eine Bevölkerungszahl von 90109 (2008) und lässt sich damit folgendermaßen einordnen[1] :

Platzierung Fläche Bevölkerung Bevölkerungsdichte
Frankreich 578. 062. 689.
Provence-Alpes-Côte d’Azur 105. 005. 024.
Vaucluse 006. 001. 002.
Innenstadt

Die Innenstadt bezeichnet den Teil der Stadt, der sich innerhalb der Stadtmauern befindet und wird im Französischen als Intra-muros bezeichnet. Die Gebäude sind dementsprechend mehrheitlich sehr alt, dennoch wurden mehrere Stadtviertel im Laufe der Jahre stark verändert (Durchschlag der Rue de la République während des Zweiten Kaiserreiches, Bau „haussmannisierterFassaden, Umgestaltung des Place de l'Horloge und des heutigen Rathauses im neoklassizistischen Stils, sowie des Theaters und des quartier de la Balance) und verschiedene Gebäude (Postamt, Lycée Frédéric Mistral) neu errichtet.[2]

In den 1960er Jahren wurde Avignon, zur Zeit der Errichtung der Secteurs sauvegardé, Gegenstand einer wichtigen Debatte. Der damalige Bürgermeister schlug eine Renovierung des quartier de la Balance vor, ohne dabei die bauliche Einordnung der einzelnen Bauten zu berücksichtigen, was die Zerstörung von ungefähr zwei Drittel der Bauten zur Folge gehabt hätte. Als Kompromisslösung wurde ein Teil des Viertels tatsächlich auf diese Art renoviert, nur das Gebiet, das sich in der Nähe des Papstpalastes befindet, bekam eine echte Restaurierung.[3]

Außenbezirke

Die Außenbezirke (Extra-muros) haben im Gegensatz zur Innenstadt eine unterschiedliche Architektur:

Im Stadtzentrum gibt es kleine Gassen, Sackgassen und nur wenige neue Gebäude, die meisten Bauten haben ihr altes Aussehen erhalten und lassen die Vergangenheit sowie den Charme der einstigen Papststadt erkennen.

Im Gegensatz dazu haben die Gebäude der Außenbezirke nicht viel mit denen der Innenstadt gemeinsam, es gibt nur wenige Altbaugebäude und die Architektur ist eher modern, so wie man es von anderen französischen Städten gewohnt ist. Die Außenbezirke gliedern sich in folgende Viertel:

  • Quartiers nord: Saint Jean Grange d'Orel, Reine Jeanne, Neuf Peyre
  • Quartiers sud : Saint Chamand, la Rocade Charles de Gaulle, La Croix des oiseaux, Les Sources
  • Quartiers est : Pont-des-deux-eaux, La Croisière
  • Quartiers ouest : Louis Gros, Champfleury, Monclar

Nachbargemeinden

Benachbart liegen im Osten und Norden die Gemeinden Caumont-sur-Durance, Morières-lès-Avignon, Le Pontet und Sorgues.

Im Westen grenzt Avignon an die zum Département Gard gehörenden Gemeinden Villeneuve-lès-Avignon und Les Angles, während im Süden das Département Bouches-du-Rhône mit den Gemeinden Barbentane, Rognonas, Châteaurenard und Noves liegt.

Die nächsten größeren Städte sind Orange (im Norden), Nîmes und Montpellier (im Südwesten), Arles (im Süden), Salon-de-Provence und Marseille (im Südosten).

Geologie

Die Region, in der sich Avignon befindet, ist sehr reich an Kalkstein und hat zahlreiche Bauwerke aus diesem Material ermöglicht. Zum Beispiel wurde die heutige Stadtmauer von Avignon, die 4330 Meter lang ist, mit einem Kalkstein gebaut, der in der Region reichlich vorkommt und sich „molasse burdigalienne“ nennt.[4]

Innerhalb der Stadtmauern von Avignon ist der Rocher-des-Doms eine wichtige kalkhaltige Erhebung vom urgonischen Typ. Das kalkhaltige Massiv ist rund um die Gemeinde verteilt (Massif des Angles, Villeneuve-lès-Avignon, Alpilles) und zum Teil das Ergebnis der Ozeanisierung der ligurisch-provenzalischen Senke als Folge der Bewegung des korsisch-sardischen Kontinentalblockes.[4]

Die andere wichtige Erhebung von Avignon ist der Hügel von Montfavet, ein bewaldeter Hügel im Osten der Gemeinde.[4]

Das Rhônetal weist ein altes Anschwemmungsgebiet auf: eine lockere Ablagerung bedeckt dort einen Großteil des Erdbodens. Sie setzt sich aus sandigem Schlick zusammen, der mehr oder weniger durch Kieselsteine gefärbt ist, die hauptsächlich aus siliziumhaltigem Gestein stammen. Die Inseln der Rhône, darunter die Île de la Barthelasse, sind durch Anhäufung von angeschwemmten Ablagerungen und durch Eingreifen des Menschen entstanden. Das Relief ist nicht sehr stark ausgeprägt, doch sind die entstandenen Erdhügel in der Lage, bei Hochwasser die Inseln ausreichend zu schützen.[4]

Als Böden findet man in der Umgebung der Stadt vor allem Lehm, Schlick, Sand und Kalk.[4]

Schiefer Glockenturm der Augustinerkirche.

Das Auftreten von Spalten im kalkhaltigen Substrat zeigt, dass es in verschiedenen geologischen Zeitaltern wichtige tektonische Aktivitäten gab, die Erdbeben ausgelöst haben. Die letzte Erderschütterung von bedeutendem Ausmaß fand am 11. Juni 1909 statt.[A 1] Sie hinterließ eine Spur, die nach wie vor im Zentrum der Stadt sichtbar ist. Der Glockenturm der Augustinerkirche in der Rue Carreterie blieb als Folge der Erderschütterung leicht geneigt.

Hydrographie

Brücken über die „große Rhône“.
Die Pont d'Avignon auf der „kleinen Rhône“. Im Hintergrund, der Mont Ventoux.

Die Rhône führt am westlichen Stadtrand vorbei, ist aber in zwei Arme geteilt: man spricht von der „kleinen Rhône“ oder dem „toten Arm“ für den Teil, der Avignon berührt und von der „großen Rhône“ oder „lebendigem Arm“ für den westlichen Teil, der Villeneuve-lès-Avignon im Département Gard streift. Dazwischen befindet sich eine Reihe von Inseln, darunter die Île de la Barthelasse als größte. Parallel zur Rhône wurde ein Kanal angelegt.

Die Ufer der Rhône und die Insel von Barthelasse können während des Herbstes und Mitte März von Hochwasser betroffen sein. Maurice Champion erwähnte 1861 einige davon.[5] Bis 1862 war das Hochwasser von 1856, das einen Teil der Stadtmauern zerstörte, eines der wichtigsten. Weitere traten 1935[6] und im Januar 1955[7] auf. Die Hochwasser stellen auch heute noch ein ernstzunehmendes Problem dar, wie zuletzt die Überschwemmung vom 2. Dezember 2003[8] gezeigt hat. Aus diesem Grund wurde auch eine neue cartographie du risque[9] erstellt.

Die Durance, die an der Südgrenze der Gemeinde entlang fließt, mündet in die Rhône und markiert zugleich die Grenze zu Bouches-du-Rhône.

In der Gemeinde Avignon gibt es mehrere natürliche oder künstliche Wasserflächen wie den lac de Saint-Chamond im Osten der Stadt.

Die zahlreichen Kanäle, welche mitunter sehr komplex sind,[10] wurden im Laufe der Geschichte angelegt und dienten entweder zur Bewässerung der Ackerflächen oder zur Versorgung der Wassergräben, die Avignon umgeben.

Im 10. Jahrhundert wurde ein Teil des Wassers der Sorgue d'Entraigues umgeleitet, das heute unter den Stadtmauern bis zur Innenstadt fließt. Die Wasserläufe wurden „Canal de Vaucluse“ genannt, aber die Einwohner nennen sie immer noch „la Sorgue“ oder „Sorguette“. Sie ist in der Innenstadt auf der berühmten Rue des Teinturiers (Tuchfärbergasse) sichtbar. Sie versorgte die Wassergräben der ersten Stadtmauern, danach die neuen östlichen Stadtmauern des 14. Jahrhunderts. Im 13. Jahrhundert (Urkunde von 1229) wurde ein Teil des Wassers der Durance abgezweigt, um die Versorgungsanlagen der Wassergräben zu verstärken und um dann nach Bonpas geleitet zu werden. Diese Wasserläufe wurden später „la Durançole“ genannt. Die Durançole versorgte die westlichen Wassergräben der Stadt. Sie wurden auch genutzt, um das Ackerland von Montfavet zu bewässern. In der Innenstadt sind diese Wasserläufe meistens unter den Straßen oder den Wohnhäusern versteckt und dienen heute als Abwasserkanäle.

Andererseits wurden der Canal de l'Hôpital (der sich mit der Durançole vereinigt) und der Canal de Crillon (1775) gegraben, die die Gebiete von Montfavet, Le Pontet und Vedène bewässerten.[11] Die beiden Kanäle teilen sich in zahlreiche „Phiolen“ auf (provenzalisch filhòlas oder fiolo). Auf gleiche Art und Weise wurde der Canal Puy (1808) angelegt, der die ehemaligen Gärten im Süden von Avignon bewässerte. All diese Kanäle leiten das Wasser der Durance ab und wurden anfangs genutzt, um die einst sehr steinigen Böden zu überschwemmen und mit den Kalksteinablagerungen zu düngen.

Die Kanäle wurden außerdem zum Antrieb zahlreicher Mühlen verwendet.

Klima

Avignon steht unter Einfluss des Mittelmeerklimas. Vom Niederschlag her findet sich ein Rhythmus von vier Phasen: zwei trockene Jahreszeiten (eine kurze am Winterende und eine sehr lange und stark ausgeprägte im Sommer) und zwei regenreiche (eine im Herbst mit ergiebigem Regen bis hin zu Wolkenbrüchen und eine im Frühling). Die Sommer sind unter Einfluss von subtropischen Hochdruckgebieten warm und trocken, werden aber von teilweise heftigen Gewitterstürmen unterbrochen. Die Winter sind mild mit wenig Niederschlägen und nur seltenem Schneefall.[12]

Laut Météo-France gibt es im Jahr durchschnittlich 45 Tage mit mehr als 2,5 Liter Niederschlag pro m². Insgesamt beträgt die jährliche Niederschlagsmenge durchschnittlich 660 Liter pro m². Die Durchschnittstemperaturen liegen je nach Jahreszeit zwischen 0 °C und 30 °C. Die Rekordtemperaturen seit den Aufzeichnungen der Station des INRA liegen bei 40,5 °C während der europäischen Hitzewelle 2003 am 5. August 2003 (und 39,8 °C am 18. August 2009) und bei -12,8 °C am 5. Januar 1985. Die meteorologischen Werte wurden im Agroparc d'Avignon gemessen.

Der Hauptwind ist der Mistral, der mitunter Windgeschwindigkeiten von 110 km/h erreichen kann. Er weht zwischen 120 und 160 Tage im Jahr, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h pro .[13] Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Geschwindigkeiten des Mistrals, aufgezeichnet in den Stationen von Orange und Carpentras-Serres im Süden des Rhônetals, und seine Häufigkeit im Laufe der Jahre 2005 und 2006. Die Normalwerte basieren auf dem Mittelwert der letzten 53 Jahre für die Wetterstationen in Orange und auf dem Mittelwert der letzten 42 Jahre für Carpentras.[14]


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Avignon
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 10 12 16 18 23 27 30 30 25 20 13 10 Ø 19,5
Min. Temperatur (°C) 2 3 6 8 12 15 18 18 14 11 6 3 Ø 9,7
Temperatur (°C) 6 7,5 11 13 17,5 21 24 24 19,5 15,5 8,5 7,5 Ø 14,6
Niederschlag (mm) 36,5 23,3 24,9 47,5 45,6 25,4 20,9 29,1 65,8 59,6 52,8 34,0 Σ 465,4
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: MSN Météo[15]

Geschichte

Toponymie

Namensherkunft

Die ältesten Formen des Namens[16] sind durch die Griechen überliefert: Аὐενιὼν = Auenion (Stephanos von Byzanz, Strabon IV, 1, 11), Άουεννίων = Aouennion (Ptolemaios, II, x). Die römische Bezeichnung Avennĭo Cavarum (Mela, II, 575, Plinius III, 36), übersetzt „Avignon der Kavaren“, macht deutlich, dass Avignon eine von drei Städten des kelto-ligurischen Volksstammes der Kavaren war, zusammen mit Cavaillon und Orange.

Die heutige Toponymie des Namens geht auf eine vor-indoeuropäische Übersetzung ab-ên gefolgt von der Endung -i-ōn(e)[16][17] zurück. Diese Übersetzung wäre ein Hydronym und ein Oronym, also eine Bezeichnung für einen Ort, der an einem Fluss liegt (Rhône), oder möglicherweise auch an einem Gelände (Rocher-des-Doms).

Das griechische Auenion wurde im ersten Jahrhundert als Avennĭo (oder Avēnĭo), -ōnis latinisiert, um sich dann im klassisch Okzitanischem als Avinhon[18] zu schreiben, oder Avignoun in der mistralischen Schreibung.[19] Die Einwohner nennen sich auf okzitanisch oder provenzalisch avinhonencs oder avignounen.

Präpositionsstreit

In Frankreich gibt es eine Kontroverse, ob man den Ausdruck „in Avignon“ mit „à Avignon“ oder „en Avignon“ übersetzt. Normalerweise wird im Französischen für Städte die Präposition à benutzt, en hingegen nur für weibliche Ländernamen („en France“) oder Länder, die mit einem Vokal beginnen („en Iran“).[20] Die Internetseite der Stadt von Avignon empfiehlt die Verwendung von à, wenn man von der Stadt im strengeren Sinne spricht.[21]

Einige behaupten gleichzeitig, dass es eine Konvention in der französischen Sprache geben würde[22], die es einem erlaubt eine Örtlichkeit innerhalb von Avignon mit en anstelle von à zu bezeichnen und auch die Académie française lehnt diese Verwendung nicht grundsätzlich ab.[22]

Für die Herkunft von en gibt es zwei Erklärungen:

  • Linguistik und Literatur: Die okzitanische Sprache lässt keine Lücke zwischen zwei Vokalen zu.[23] Deshalb spricht man im Provenzalischen (einem Dialekt des Okzitanischen) von an Avinhon[24], à-n-Avignoun[25], wie an Arle, à-n-Arle, aber auch as Aiz, a-z-Ais (à Aix). Frédéric Mistral führt außerdem en Avignoun[25] auf. Diese Besonderheit müsste die französische Sprache örtlich beeinflusst haben, wie auch eine Vielzahl anderer Beispiele zeigt (im Franzitanischen[26]).
  • Historisch: Die Redewendung en Avignon weist auf den Kirchenstaat von Avignon hin[27], der noch bis 1791[A 2] existiert hat. Man war wohnhaft en Avignon so wie man auch en Provence residieren konnte.

Die Verwendung des Ausdrucks en Avignon ist in der Bevölkerung und der Presse auf nationaler Ebene weiterhin verbreitet, scheint aber allmählich zurückzugehen.[22]

Weitere Orte mit Avignon als Namensbestandteil

Insgesamt acht weitere französische Orte haben Avignon als Namensbestandteil, darunter vier in Avignons unmittelbarer Umgebung: Cabrières-d’Avignon, Morières-lès-Avignon, Saint-Saturnin-lès-Avignon (alle Département Vaucluse) und Villeneuve-lès-Avignon. Darüber hinaus existiert die Gemeinde Avignon-lès-Saint-Claude (Département Jura) und die Gemeinden Avignonet (Département Isère), Avignonet-Lauragais (Département Haute-Garonne) und Chavignon (Département Aisne).

Vor- und Frühgeschichte

Die Gegend von Avignon wurde bereits im Neolithikum bewohnt, wie Ausgrabungen am Rocher-des-Doms und im Quartier de la Balance gezeigt haben.[28]

Ausgrabungen am nördlichen Teil des Rocher des Doms unter Leitung von Sylvain Gagnière haben Anfang der 1960er eine kleine anthropomorphe Stele (Höhe: 20 cm) ans Tageslicht gebracht[29], die eine „Begräbnisstele“ darstellt. Sie zeigt auf der Vorderseite eine stilisierte menschlichen Figur und auf der Unterseite eine Sonnenform[30], was eine einzigartige Entdeckung für diesen Stelentyp darstellt.

Im Vergleich zu identischen Sonnenfiguren[A 3] stellt diese Stele den „ersten Avignonesen“ dar und wird innerhalb einer Zeitspanne eingeordnet, die sich zwischen der Kupfersteinzeit und der Frühbronzezeit erstreckt und dem meridionalem Chalkolithikum entspricht.[A 4]

Weitere Funde waren zwei aus grünem Gestein geschliffene Äxte, ein für die Pasteurs des plateaux („Hirten der Hochebene“) typisches Steingerät, einige chalkolithische Schmuckobjekte und Überreste von einheimischen oder importierten (ionisch und phokäisch) Hallstatt-Töpferwaren.

Antike

Griechische Stele aus Avignon, Lapidarium Museum.

Der Name der Stadt reicht ungefähr bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die erste Erwähnung Avignons (Aouen(n)ion) erfolgte durch Artemidor von Ephesos. Auch wenn sein geographisches Werk verloren gegangen ist, ist es durch eine Kurzfassung des Markian von Herakleia bekannt und durch das geographische Lexikon Ethnika des Stephanos von Byzanz, der sich auf diese Schrift stützt. Er nennt dort:

„Stadt von Massalia, nahe der Rhône, der volkstümliche Name lautet Avenionsios (Avenionensis) entsprechend der lokalen Benennung (in Latein) und Auenionitès gemäß dem griechischen Ausdruck.“

Stephanos von Byzanz: Ethnika[31]

Dieses Toponym hat zwei Deutungen: „Stadt des starken Windes“ oder noch wahrscheinlicher „Herr des Flusses“. Die anderen Quellen führen seinen Ursprung auf das gallische mignon (Sumpf/Moor) und den bestimmten keltischen Artikel zurück.[32]

Die Stadt wurde gegen 539 v. Chr. als griechisches Emporion durch die Phokäer von Marseille gegründet. Die Massalioten begannen im Laufe des 4. Jahrhundert v. Chr. Bündnisverträge mit einigen Städten des Rhônetals wie Avignon und Cavaillon zu unterzeichnen. Ein Jahrhundert später gehörte Avignon zur „Region der Massalioten“[33] oder zum „Land von Massalia“.[34]

Römische Überreste des 1. Jahrhunderts, hinter dem Papstpalast.

Befestigt auf ihrem Fels diente die Stadt für lange Zeit als Hauptstadt der Kavaren.[35] Nach Ankunft der römischen Legion um 120 v. Chr. verbündeten sich die mit den Massalioten alliierten Kavaren mit den Römern. Unter der Vorherrschaft des römischen Reiches wurde Aouenion zu Avennio und zunächst Teil der Gallia Narbonensis (118 v. Chr.), dann Teil von Viennensis II. Avignon blieb zur Eroberung durch die römischen Feldherren Gaius Trebonius und Decimus Iunius Brutus „Verbündete Stadt“ von Marseille. 49 v. Chr.[36] wurde Avignon eine Stadt des römischen Rechts und 43 v. Chr. erwarb sie den Status einer lateinischen Kolonie. Pomponius Mela zählte sie zu den blühendsten Städten der Provinz.[37]

Im Laufe der Jahre 121 und 122 hielt sich Kaiser Hadrian in der Provincia auf, wo er Vaison, Orange, Apt und Avignon besuchte. Avignon gewährte er den Status einer römischen Kolonie („Colonia Julia Hadriana Avenio“)[38] und die Bürger ließen sich in die Tribus einschreiben.

Nach der Durchreise von Maximianus Herculius, der gegen die Bagauden kämpfte, wurde eine erste hölzerne Brücke über die Rhône gebaut und Avignon auf deren rechten Ufer vereinigt. Die Brücke konnte mittels Dendrochronologie ins Jahr 290 datiert werden. Im 3. Jahrhundert n. Chr. existierte eine kleine christliche Gemeinde außerhalb der Stadtmauern, der die Abtei Saint-Ruf zu verdanken ist.

Frühmittelalter

Wann es genau zur Christianisierung der Stadt kam, ist ungewiss. Sicher ist, dass der erste historische Bischof von Avignon, Nectarius (Julius), am 29. November 439 an einem regionalen Konzil in der Kathedrale von Riez teilnahm, bei dem die dreizehn Bischöfe der drei Provinzen von Arles anwesend waren.

Im November 441 nahm Nectarius von Avignon in Begleitung seines Diakons Fontidius am Ersten Konzil von Orange teil. In der von Hilarius von Arles einberufenen und geleiteten Versammlung legten die Konzilväter das Asylrecht fest. Im Jahr darauf beteiligte er sich in Begleitung seiner Lektoren Fonteius und Saturninus am ersten Konzil von Vaison, bei dem siebzehn Bischöfe aus den sogenannten „Sieben Provinzen“ (Dioecesis Septem Provinciarum) teilnahmen. Nectarius verstarb im Jahr 455.[A 5]

Chlodwig I., König der Franken, belagerte im Jahr 500 Avignon.

Als die Völkerwanderung begann, blieben auch die Städte im Rhônetal nicht verschont. Im Jahr 472 wurde Avignon von den Burgundern geplündert und darauffolgend von Patiens, dem alten Lyon, mit Nahrungsmitteln versorgt.[39]

500 griff der König der Franken, Chlodwig I., den Burgunderkönig Gundobad an, der beschuldigt wurde, den Vater seiner Ehefrau Chlothilde ermordet zu haben. Geschlagen verließ dieser Lyon und flüchtete sich nach Avignon, das von Chlodwig anschließend belagert wurde. Gregor von Tours meldet, dass der Frankenkönig die Felder verwüstete, die Weinreben zerschnitt, die Olivenbäume fällte und die Obstgärten plünderte. Der Burgunder konnte durch das Einschreiten des römischen Generals Aredius gerettet werden. Er hatte an seinen Helfer gegen die „fränkischen Barbaren“ appelliert, die das Land verwüsten würden.

536 folgte Avignon dem Schicksal der Provence, die durch den neuen ostgotischen König Vitiges an die Merowinger abgetreten wurde. Chlothar I. annektierte Avignon, Orange, Carpentras und Gap, Childebert I. Arles und Marseille, Theudebert I. Aix, Apt, Digne und Glandevès. Kaiser Justinian I. in Konstantinopel billigte diese Abtretung.

Trotz der Völkerwanderung blühte das geistige Leben an der Rhône weiterhin.[A 6] Gregor von Tours bemerkt, dass nach dem Tod des Bischofs Antoninus 561 der Pariser Abt Dommole bei Chlothar I. den Bischofsvorsitz von Avignon ablehnte, da er überzeugt war „dass es zu anstrengend wäre, inmitten von sophistischen Senatoren und philosophischen Richtern zu sein“.[A 7]

Das siebte und achte Jahrhundert waren die dunkelsten der avignonesischen Geschichte. Die Stadt wurde 612 unter dem austrasischen König Theuderich II. (Theudericus) fränkische Beute. 650 weist das Konzil von Chalon-sur-Saône als Letztes auf eine bischöfliche Teilnahme von provenzalen Diözesen hin. Für die folgenden 205 Jahre gab es keinen Bischof mehr in Avignon, den letzten bekannten Titel trug Agricola von Avignon.[A 8]

Anfang des achten Jahrhunderts drangen muslimische Armeen im Zuge der islamischen Expansion über die Pyrenäen und eroberten zahlreiche Gebiete, darunter auch 734 die Stadt Avignon. Karl Martell, der bereits 732 eine siegreiche Kampagne gegen die arabischen Truppen führte, schickte 736 seinen Bruder Childebrand in den Süden, um die Stadt zu belagern. 737 erschien Martell selbst mit Verstärkung. Die Stadt wurde während der Schlacht bei Avignon von den fränkischen Truppen eingenommen und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Martells Armee zog danach weiter über die Rhône zur Belagerung der Stadt Narbonne.

879 kam es zur Aufstellung einer zentralisierten Regierung. Der Bischof von Avignon, Ratfred, begab sich mit anderen provenzalen Kollegen[40] aufs Placitum von Mantaille in der Grafschaft Vienne, wo man Boso von Vienne als König der Provence wählte.[A 9]

Die Rhône konnte wieder überschritten werden, da 890 ein Teil der antiken Brücke von Avignon restauriert wurde.[A 10] Im selben Jahr folgte Ludwig III. seinem Vater Boso auf den Thron. Seine Wahl fand am Placitum von Varennes nahe Mâcon statt. Sein tatkräftigster Unterstützer Teutbert übernahm die Grafschaft von Apt. Mit dem Titel eines „Generalgouverneurs der gesamten Grafschaft von Arles und der Provence“ waltete er 896 als Bevollmächtigter des Königs in Avignon, Arles und Marseilles. Auf seine Bitte hin schenkte Ludwig III. dem Priester Rigmond von Avignon zwei Jahre später die Ortschaft Bédarrides.

Am 19. Oktober 907 gab der später erblindete Kaiser Ludwig[41] dem Avignoner Bischof Remigius eine Insel auf der Rhône zurück. Die dazugehörige Urkunde erwähnt zum ersten Mal eine für Maria gewidmete Kirche.[42]

Nach der Festnahme und Hinrichtung seines Cousins ging Ludwig III. 905 ins Exil nach Italien. Hugo von Arles wurde sein persönlicher Berater und Regent und übte den größten Teil seiner Vorrechte im Königreich Provence aus[43]. Als Ludwig III. ihm 911 die Titel „duc de Provence“ und „marquis de la Viennoise“ verlieh, verließ Hugo Vienne.[43][44] Er ließ sich in der Stadt Arles nieder, die der ursprüngliche Sitz seiner Familie war und machte sie zur neuen Hauptstadt der Provence.

Am 2. Mai 916 gab Ludwig der Blinde die Kirchen von Saint-Ruf und Saint-Géniès der Diözese von Avignon zurück. Am selben Tag überprüfte der Bischof Fulcherius diese zugunsten seiner Kanoniker und der zwei Kirchen Notre-Dame und Saint-Étienne, aus denen die Kathedrale von Avignon hervorging[45]

Ein wichtiges politisches Ereignis fand 932 statt, als die Königreiche von Provence und Hochburgund wiedervereinigt wurden. Diese Vereinigung bildete das Königreich Arelat, in dem Avignon eine der stärksten Städte wurde.

Am Ende des 9. Jahrhunderts richteten die spanischen Mauren eine militärische Basis in Fraxinet[A 11] ein und führten von dort aus während des gesamten 10. Jahrhunderts Plünderungszüge durch die Alpen durch.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 972 entführten sie Dom Mayeul[A 12], den Abt von Cluny, der gerade aus Rom zurückkehrte. Nachdem man ein Lösegeld von 1000 Pfund – eine enorme Summe für die damalige Zeit – auszahlte, wurde Mayeul Mitte August befreit und kehrte im September nach Cluny zurück.

Karte des Königreichs von Arles, das 1032 ans Heilige Römische Reich angegliedert wurde.

Im September 973 mobilisierten Guillaume und sein älterer Bruder Roubaud, beide Söhne des Grafen von Avignon Boson II., im Namen von Dom Mayeul den gesamten Adel der Provence. Mit Hilfe von Arduin jagten die provenzalen Truppen, nach zwei Wochen der Belagerung, die Sarazenen in ihren Verstecken von Fraxinet und Ramatuelle, sowie in Peirimpi nahe Noyers, im Tal des Jabron. Guillaume und Roubaud erhielten dort ihre Titel als Grafen der Provence.

Während 976 Bermond, der Schwager von Eyric[A 13], zum Vizegraf von Avignon durch den Burgunderkönig Konrad III. ernannt wurde, berichtet das Chartular von Notre-Dame des Doms für den 1. April, dass der Bischof Landry den Kanonikern von Saint-Étienne ihre Rechte zurückgab, die er sich vorher unrechtmäßig angeeignet hatte. Er überließ ihnen eine Mühle und zwei Häuser, die er nach ihrem Wunsch an der Stelle des heutigen Tour de Trouillas des Papstpalastes erbauen ließ. 980 wurden diese Kanoniker vom Bischof Garnier als Domkapitel eingesetzt.

994 erreichte Dom Mayeul Avignon, wo er seinem Freund Guillaume bei dessen Tod Beistand leistete. Der Graf besaß als Nachfolger einen Sohn, der zusammen mit seinem Onkel Roubaud unter dem Namen Guillaume II. regierte. Aber die Gemeinde von Avignon organisierte sich gegenüber der gräflichen und bischöflichen Macht. Gegen das Jahr 1000 gab es bereits einen Prokonsul Béranger, der zusammen mit seiner Gattin Gilberte eine Abtei am „Castrum Caneto“[A 14] gründete.

1032 wurde das Königreich von Arles an das Heilige Römische Reich angegliedert. Die Rhône wurde von nun an zur Grenze, die nur über die alte Brücke von Avignon überquert werden konnte. Einige Avignonesen benutzen immer noch die Ausdrücke Terre d'Empire („Boden des Kaiserreiches“) um das avignonesische Ufer zu bezeichnen und Terre du Royaume („Boden des Königreiches“) für das Ufer von Villeneuve, das im Besitz des Königs von Frankreich war.

Hochmittelalter

Belagerung von Avignon 1226 (links), Tod von Ludwig VIII. und Krönung von Ludwig IX. (rechts).

Nach der Teilung des Karolingischen Reiches stand Avignon, das zum Königreich von Arles und Burgund gehörte, unter der Herrschaft der Grafen von Provence und Forcalquier, danach von den Grafen aus Toulouse und der Provence.

Unter der Lehnsherrschaft dieser Grafen wurde die Stadt mit einer autonomen Verwaltung ausgestattet (Errichtung eines Konsulats 1129, zwei Jahre vor dem Nachbarn Arles).

1209 fand ein Konzil von Avignon statt, das eine zweite Exkommunikation von Raimund VI. von Toulouse zur Folge hatte.[46]

Zur Zeit der Albigenserkriege wurde die Stadt durch Raimund VII. von Toulouse, dem Grafen von Toulouse, belagert und am 9. September 1226 durch König Ludwig VIII. eingenommen.[46]

Ende September wurde Avignon, wenige Tage nach der Übergabe der Stadt an die Truppen von König Ludwig VIII., von Überschwemmungen heimgesucht.

1249 errichtete die Stadt nach dem Tod von Raimund VII., dessen Erben an den Kreuzzügen teilnahmen, eine Republik.

1251 wurde sie jedoch gezwungen, sich den beiden Brüdern von Ludwig IX., Alfons von Poitiers und Karl I. von Anjou, zu unterwerfen. Nach dem Tod von Alfons 1271, erbte Philipp III. seinen Teil von Avignon und übertrug ihn 1285 an seinen Sohn Philipp den Schönen. Dieser überließ ihn 1290 an Karl II. von Anjou, der seitdem einziger Eigentümer der gesamten Stadt blieb.

Papsttum von Avignon

Hauptartikel: Avignonesisches Papsttum
Der Papstpalast und die Stadt von Avignon, Miniaturmalerei von Boucicaut-Meister zu Beginn des 15. Jahrhunderts,
Bibliothèque nationale de France.

1309 wurde Avignon unter Papst Clemens V., zur Zeit des Konzils von Vienne, päpstliche Residenz.[47] Sein Nachfolger Johannes XXII., ein ehemaliger Bischof der Diözese von Avignon, machte diese zur Hauptstadt des Christentums und baute seinen ehemaligen Palast zum ersten Papstpalast um.[48] Darauf folgte Benedikt XII., der den Alten Palast[49] baute und Clemens VI., der den Neuen Palast[50] errichtete. Dieser kaufte die Stadt am 9. Juni 1348 von Johanna I. aus Neapel, der Königin von Neapel und Gräfin der Provence. Innozenz VI. ließ die Stadtmauern zu einer befestigten Ringmauer ausbauen.[51] Seine zwei Nachfolger Urban V. und Gregor XI. hatten den Wunsch nach Rom zurückzukehren[52], was dem Letzteren auch gelang. Jedoch löste der frühzeitige Tod des siebten Papstes von Avignon das Große Abendländische Schisma aus. Clemens VII. und Benedikt XIII. herrschten erneut in Avignon.[53] Insgesamt gab es folglich neun Päpste, die sich im Papstpalast abwechselten und diesen im Laufe ihres Pontifikats ausbauten.[54]

Unter ihrer Herrschaft blühte der Hofstaat auf, der zahlreiche Händler, Maler, Bildhauer und Musiker anzog. Der Palast war das bemerkenswerteste Gebäude der Internationalen Gotik. Seine Konstruktion und Ornamentierung war die gemeinsame Arbeit der besten Architekten Frankreichs, Pierre Peysson und Jean du Louvres, genannt die Loubières[55], und den größten Freskenmalern der Schule von Siena, Simone Martini und Matteo Giovannetti.[56]

Die päpstliche Bibliothek von Avignon war im 14. Jahrhundert mit zweitausend Büchern die größte Europas.[57] Sie brachte eine Gruppe von Klerikern hervor, die sich für Belles Lettres (Schöne Literatur) begeisterten, aus der auch Petrarca, der Mitbegründer des Humanismus[58], hervorging. Wohingegen die clementinische Kapelle, genannt Grand Chapelle, Komponisten, Sänger und Musiker anzog[59], darunter Guillaume de Machaut und Philippe de Vitry. Auch Johannes Ciconia kam für seine Studien hierher.[58]

Urban V. traf als erster die Entscheidung nach Rom zurückzukehren, jedoch verhinderten chaotische Zustände und verschiedene Konflikte, dass er dort blieb. Er starb sehr vorzeitig nach seiner Rückkehr an die Rhône.

Sein Nachfolger Gregor XI. beschloss seinerseits nach Rom zu ziehen und beendete damit die erste Papsttum-Phase von Avignon. Als Gregor XI. 1377 den Papstsitz nach Rom zurück verlegte, wurde Avignon von einem Legaten verwaltet. Die Päpste kehrten wieder während des Großen Schismas (1379–1411) zurück. Danach wurde die Stadt erneut von einem Legaten verwaltet, der ab 1542 von einem Vizelegaten assistiert wurde.

Neuzeit

Nach dem Tod des Erzbischofs von Arles, Philippe de Lévis (1475), reduzierte Papst Sixtus IV. aus Rom die Diözese von Arles: er löste die Diözese Avignon aus der Provinz von Arles, errichtete ein Erzbistum und ordnete diesem die Bistümer von Carpentras, Cavaillon und Vaison-la-Romaine unter.[60]

1562 wurde die Stadt durch den Baron des Adrets belagert, der sich für das Massaker von Orange rächen wollte.[61]

Karl IX. durchquerte die Stadt auf seiner königlichen Grand Tour durch Frankreich (1564–1566), begleitet von seinem Hofstaat und den großen Leuten des Königreichs: seinen Bruder Heinrich III., Heinrich von Navarra, sowie den Kardinälen von Bourbon und Lothringen, Charles de Bourbon und Charles de Lorraine-Guise.[62] Der Hof hielt sich dort drei Wochen lang auf.

1618 ging Kardinal Richelieu ins Exil nach Avignon.[63]

Die Stadt empfing 1607 den Besuch von Vincent de Paul und 1622 den von François de Sales.[60]

1691 wurde das Legatsamt aufgehoben und der Vizelegat regierte von nun an alleine die Stadt. In der Folge blieb Avignon bis zur Französischen Revolution päpstlicher Besitz.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren die Straßen von Avignon stets eng und gewunden, die Gebäude veränderten sich aber und die neuen Häuser ersetzten Stück für Stück die alten Stadthäuser. Um die Stadt herum entstanden Anbaugebiete für Maulbeeren, Obstgärten und Weideland.[64]

Am 2. Januar 1733 gründete François Morénas die Zeitung Courrier d’Avignon, deren Name im Laufe der Zeit und der Verbote variierte. Veröffentlicht in der päpstlichen Enklave, außerhalb des Königreichs von Frankreich nahe Monaco, konnte sich die Zeitung dem Kontrollsystem der französischen Presse entziehen, musste jedoch die autoritäre Aufsicht des Pontifikats ertragen. Der Courrier d’Avignon erschien von 1733 bis 1793 mit zwei Unterbrechungen, einmal zwischen dem Juni 1768 und August 1769 aufgrund der französischen Annexion von Avignon, und das andere Mal zwischen dem 30. November 1790 und dem 24. Mai 1791.[65]

Französische Revolution bis 19. Jahrhundert

Massacre de la Glacière, im Inneren des Palastes (1844).

Am 12. September 1791 stimmte die verfassungsgebende Nationalversammlung über die Annektierung von Avignon und der Wiedervereinigung der Grafschaft Venaissin mit dem Königreich von Frankreich ab, was ein Referendum zur Folge hatte, das den Einwohnern der Grafschaft vorgelegt wurde.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober 1791 fand nach der Lynchung des Beamten Nicolas Jean-Baptiste Lescuyer durch die Menschenmenge, der zu Unrecht verdächtigt wurde Kirchengüter in Besitz zu nehmen, das Massacre de la Glacière statt. Dieses stellte eine schwarze Episode in der Geschichte der Stadt dar, bei dem sechzig Personen zusammen hingerichtet und in den untersten Teil des Tour de la Glacière vom Papstpalast geworfen wurden.

Am 7. Juli 1793 marschierten die föderalistischen Aufständigen von General Rousselet in Avignon ein.[66] Bei der Überquerung der Durance zur Besetzung der Stadt durch die marseillaisischen Truppen wurde Joseph Agricol Viala getötet, der später als Revolutionsheld verehrt wurde.[67] Am 25. Juli tauchte General Carteaux vor der Stadt auf, die am nächsten Tag von Rousselets Truppen verlassen wurde[68], als Folge einer Fehldeutung der Befehle aus Marseille.[69]

Bei der Erschaffung des Départements Vaucluse am 12. August 1793 wurde die Stadt chef-lieu. Diese Wiedervereinigung wurde 1797 durch den Vertrag von Tolentino bestätigt. Am 7. Vendémiaire Jahr IV eroberte der Chevalier von Alexandre Mottard de Lestang für die Royalisten mit einer Truppenstärke von 10000 Mann die Stadt.[70] Der Représentant en mission Boursault eroberte die Stadt wieder zurück und ließ Lestang erschießen.

Während der Revolution und 1815 war Avignon unglücklicher Schauplatz des Terreur blanche, bei dem es am 2. August 1815 zur Ermordung von Marschall Brune kam.

Zwischen 1820 bis 1830 erhielt Avignon die Île de la Barthelasse, die zuvor zu Villeneuve gehörte.

Boote in Avignon um 1840. Zeichnung von Thomas Allom, Kupferstich von E. Brandard.

Am 18. Oktober 1847 wurde die Eisenbahnstrecke Avignon–Marseille durch die Compagnie du chemin de fer de Marseille à Avignon eröffnet.[71] 1860 wurde der heutige Bahnhof Gare d'Avignon-Centre gebaut. Im November 1898 wurde das Straßenbahnnetz der Compagnie des Tramways Électriques d'Avignon eröffnet, die die ehemalige Gesellschaft für Pferdebahntransporte ersetzte.

Während des Staatsstreiches vom 2. Dezember 1851 hielten sich die Avignonesen, darunter Alphonse Gent, auf Seite der Opposition.[72]

1856 wurde Avignon von einem außergewöhnlichen Hochwasser der Durance überflutet.[73]

20. Jahrhundert bis heute

Das Doppelviadukt von Angles, Überführung des LGV Méditerranée über die Rhône.

Das 20. Jahrhundert erlebte eine wichtige Entwicklung der Stadt, vor allem in den Außenbezirken, zudem wurden mehrere wichtige Projekte ins Leben gerufen. Zwischen 1920 und 1975 verdoppelte sich die Bevölkerungszahl praktisch, trotz der Abspaltung von Le Pontet 1925[74] und des Zweiten Weltkrieges.

1937 wurde der Flugplatz von Avignon-Caumont errichtet, der zu einem Flughafen wurde und seit dem Beginn der 1980er einen wichtigen Aufschwung erlebte. Es kam zur Eröffnung internationaler Flugstrecken, zum Bau eines neuen Towers und zur Verlängerung der Start- und Landebahn.[75]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Avignon am 11. November 1948 mit dem Croix de guerre mit Silberstern ausgezeichnet.[76] Die Stadt erholte sich, entwickelte ihr 1947 eingeführtes Festival, renovierte ihre Denkmäler und förderte Tourismus und Handel.

1977 war sie Preisträger des Europapreises, der vom Europarat verliehen wird.[77]

1996 startete das Projekt der Bahnstrecke LGV Méditerranée, die durch die Gemeinde und über die Rhône führen sollte. Von 1998 bis 2001 wurde der Bahnhof Gare d'Avignon TGV gebaut.[78]

Militärleben

Kasernen

Ehemalige Duprat-Kaserne im Ehrenhof des Papstpalastes 1919.
Chabran-Kaserne.
Kaserne des 58. Infanterie-Regiments.

Ein Teil des Papstpalastes wurde nach der Französischen Revolution als Kaserne für Pioniertruppen genutzt.[79] Danach richtete sich dort von 1881 bis 1900 ein Regiment der Infanterie ein. Das Militärkommando benannte den Palast damals in „Duprat-Kaserne“ um, zu Ehren von Jean Étienne Benoît Duprat, dem ehemaligen Oberst der Nationalgarde von Avignon, der General des französischen Kaiserreichs wurde und in der Schlacht bei Wagram fiel.

Unter Napoleon III. schlug Eugène Viollet-le-Duc eine Restaurierung des Gebäudes vor, um dieses den Status eines historischen Denkmals zurückzugeben, was aber ohne Erfolg blieb. Das Projekt begann 1860, der Krieg von 1870 verhinderte jedoch die Fertigstellung und rettete somit die Zerstörung des Gewölbes im Großen Audienzsaal, das entfernt werden sollte.[80] Der Standort blieb vorerst militärisch.

Zur Jahrhundertwende, gut sechzig Jahre nachdem Charles de Montalembert seine Vandalisme en France, lettre à M. Victor Hugo schrieb, blieb der Palast in einem sehr schlechten Zustand. Die beiden Türme der Hauptfassade wurden entfernt, die Innenräume waren durch Geröll der militärischen Besetzung versperrt, Statuen waren zerbrochen, Fenster und Türen ohne jeglichen Respekt vor der Architektur geöffnet, wie zum Beispiel am Portal der großen Kapelle, bei der Pioniertruppen eine Tür durchbrachen.[81]

Der Palast blieb bis 1902 in Militärbesitz. Als Ausgleich für eine Verlegung der Truppen musste von der Stadt eine neue Kaserne außerhalb der Stadtmauern, die „Chabran-Kaserne“, gebaut werden.[82] Sie wurde die Kaserne des 58. Infanterie-Regiments und ist zur Zeit Sitz der Präfektur. Im September 1906 verließen die Truppen den Palast.

Innerhalb der Stadtmauern befindet sich in der heutigen cours Jean Jaurès die „Kaserne von Hautpoul“. Sie war die ehemalige Kaserne der 7. Pioniere und wurde dort eingerichtet, wo sich vorher die ehemaligen Klöstergärten der Cölestiner befanden. Sie wurde gegen 1865 fertiggestellt und ist zur Zeit Sitz der Finanzverwaltung von Avignon.[83]

Außerhalb der Stadtmauern befindet sich am boulevard Saint-Roch die caserne de Salles, eine ehemalige Kaserne der Kavallerie. Sie dient nun als Polizeirevier und war vor langer Zeit ein Krankenhaus für Pestkranke, das später umgebaut worden ist.[84]

Liste der in Avignon stationierten Militäreinheiten

Regimenter der Infanterie
  • 118. Territoriales Infanterie-Regiment (RIT): unter Befehl von Oberstleutnant Nanta. In Avignon: Mobilmachung zwischen dem 2. und 5. August 1914, Rückkehr zwischen dem 5. März und 7. Mai 1918[85]
  • 258. Infanterie-Regiment: Reserve-Regiment des 58., 1916 infolge der Angriffe an der Front aufgelöst[86]
  • 58. Infanterie-Regiment:[87] 1914 unter Befehl von Oberst Jaguin[88]
Pionier-Regimenter
  • 1. Regiment der Pontonier-Artillerie: wurde nach der Stationierung in die Kaserne von Hautpoul zum 7. Pionier-Regiment.[83] Zusammenschluss des 23. und 24. Brückenbau-Bataillons zu Beginn des Ersten Weltkrieges und später Aufnahme des 15. Pionier-Bataillons.[89]
  • 19. Pionier-Bataillon, 1906 in Avignon stationiert.
Regimenter der Pferdjäger
  • 11. Pferdjäger-Regiment, 1870 in Avignon stationiert
  • 5. Pferdjäger-Regiment, das seit 1675 existiert und 1816 in Avignon als Régiment de Chasseurs du Cantal neu gegründet wurde
Andere Regimenter

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Nach der Volkszählung des INSEE von 2007 gibt es in Avignon 91283 Einwohner (d. h. eine Zunahme von 6 % im Vergleich zu 1999).

Die Gemeinde belegt auf nationaler Ebene den 44. Platz, während sie 1999 auf dem 45. Platz war, und belegt auf departementaler Ebene von 151 Gemeinden den ersten Platz. Die Entwicklung der Einwohnerzahlen stützt sich auf Volkszählungen, die bis auf das Jahr 1793 zurückreichen. Das Maximum der Bevölkerung wurde 2010 mit 94787 Einwohner erreicht.

1793 1800 1806 1821 1831 1836 1841 1846 1851
24000 21412 23789 29407 29889 31786 33844 35169 35890
1856 1861 1866 1872 1876 1881 1886 1891 1896
37077 36081 36427 38196 38008 37657 41007 43453 45107
1901 1906 1911 1921 1926 1931 1936 1946 1954
46896 48312 49304 48177 51685 57228 59472 60053 62768
1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2007 2010
72717 86096 90786 89132 86939 85937 92454 91283 94787
Quellen: Cassini de l'EHESS für die Zahlen bis 1962[91], INSEE ab 1968 (Bevölkerung ohne doppelten Wohnsitz und aus dem Gemeindegebiet ab 2006)[92][93]

Der Erste Weltkrieg hatte einen erheblichen Einfluss auf die Bevölkerung der Gemeinde, da er für den ersten Bevölkerungsrückgang des 20. Jahrhunderts sorgte (-2,3 % zwischen 1911 und 1922).

Nach dem Zweiten Weltkrieg kann man einen Zuwachs der Bevölkerung beobachten, der in den 1960er Jahren mit der Rückkehr vieler Aussiedler aus Nordafrika relativ wichtig wurde.[94]

Im Vergleich zu dem sehr starken Demographiewachstum in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) kann man von 1975 bis 2000 für die Stadt Avignon eine Stagnation der Einwohnerzahl feststellen. Verschiedenste Ursachen (Dienstleistungsangebote, Lebensqualität, Steuerbelastungen …) könnten den Attraktivitätsverlust der Gemeinde von Avignon, die Abwanderung ihrer Einwohner und die Niederlassung in umliegende Gemeinden erklären.

Während dieser Zeitspanne konnte der gleichmäßige Rückgang der innerstädtischen Einwohnerzahl kaum durch einen Einwohnerzuwachs in den Außenbezirken kompensiert werden.

Nach INSEE erlebte das Stadtzentrum in letzter Zeit wieder ein positives Migrationssaldo.[95] Mehrere innerstädtische Rehabilitations- und Entwicklungsprojekte, wie z. B. das clos des arts, könnten einen Teil dieser Entwicklung erklären und zeigen, dass die Stadt bestrebt ist, der Abwanderung entgegenzuwirken. Auch der Bau der Strecke LGV Méditerranée und des TGV-Bahnhofes haben vermutlich einen positiven Einfluss gehabt, auch auf die Entwicklung in der Region insgesamt (+ 0,7 % pro Jahr in PACA gegenüber + 0,3 % in Frankreich).[95]

2006 zählte der Großraum von Avignon mehr als 180898 Einwohner[96] und der gesamte Ballungsraum, der sich durch 32 Gemeinden aus Vaucluse, 8 Gemeinden aus Gard und 4 Gemeinden aus Bouches-du-Rhône zusammensetzt, überstieg die 320000-Einwohnermarke.

Die Unité urbaine zählte am 1. Januar 2007 275613 Einwohner, womit die Stadt in Frankreich den 21. Platz belegte, zwischen Rennes (Platz 20) und Orléans (Platz 22), d. h. ein Vorrücken von drei Plätzen seit 1999.[97]

Alterspyramide

Die Bevölkerung der Gemeinde ist relativ jung. Der Anteil der Personen über 60 (21,4 %) liegt unterhalb der nationalen Quote (21,6 %) und unterhalb der Quote im Département (23,5 %).

So wie bei der nationalen und départementalen Verteilung ist der Anteil der Frauen in der Gemeinde leicht höher als der der Männer. Der Anteil (53,7 %) liegt mehr als zwei Prozentpunkte über dem nationalen Wert (51,6 %). Die Bevölkerungsverteilung der Gemeinde in verschiedenen Altersstufen ist 2007 wie folgt gewesen:

  • 53,7 % Frauen (0 bis 14 Jahre = 17 %, 15 bis 29 Jahre = 21,8 %, 30 bis 44 Jahre = 18,8 %, 45 bis 59 Jahre = 18,7 %, mehr als 60 Jahre = 23,7 %)
  • 46,3 % Männer (0 bis 14 Jahre = 20,2 %, 15 bis 29 Jahre = 22,9 %, 30 bis 44 Jahre = 20 %, 45 bis 59 Jahre = 18,1 %, mehr als 60 Jahre = 18,7 %)
Alterspyramide von Avignon 2007 in Prozent[98]
Männer Alterstufe Frauen
0,3 
90  Jahre oder mehr
1,2 
6,1 
75 bis 89 Jahre
9,6 
12,3 
60 bis 74 Jahre
12,9 
18,1 
45 bis 59 Jahre
18,7 
20 
30 bis 44 Jahre
18,8 
22,9 
15 bis 29 Jahre
21,8 
20,2 
0 bis 14 Jahre
17 
Alterspyramide des Départements von Vaucluse 2007 in Prozent[99]
Männer Alterstufe Frauen
0,4 
90  Jahre oder mehr
1,1 
6,6 
75 bis 89 Jahre
9,6 
14,3 
60 bis 74 Jahre
14,8 
20,4 
45 bis 59 Jahre
20,5 
20,3 
30 bis 44 Jahre
19,9 
18,3 
15 bis 29 Jahre
16,8 
19,7 
0 bis 14 Jahre
17,3 

Wohnsituation

Wohnungskategorien- und typen[100]
Typen 2006  % 1999  %
Gesamt 48 749 100,00 % 44 064 100,00 %
Hauptwohnsitz 43 040 88,30 % 38 319 87,00 %
Zweitwohnsitz 980 2,00 % 784 1,80 %
Ferienwohnungen 4 729 9,70 % 4 961 11,30 %
Häuser 14 832 30,40 % 13 560 30,80 %
Wohnungen 33 522 68,80 % 29 446 66,80 %
Hauptwohnsitze gemäß dem Status der Bewohner[100]
Typen 2006  % Anzahl der Personen Durchschnittswohndauer
in den Räumlichkeiten
1999  %
Gesamt 43 030 100,00 % 90 748 12 38 319 100,00 %
Wohneigentümer 15 351 35,70 % 32 697 20 13 525 35,30 %
Mieter 26 700 62,00 % 55 765 8 23 377 61,00 %
darunter Mieter im sozialen Wohnungsbau 11 852 27,50 % 29 832 11 11 452 29,00 %
Kostenlose Wohnungen 990 2,30 % 2 016 10 1 417 3,70 %

Religion

Bußbruderschaften

Alphonse Rastoul bemerkte in seinem 1836 erschienen Tableau d'Avignon, dass die Prozession der Büßer das Hauptereignis der Stadt war und „dass es dergleichen nirgendwo sonst in Frankreich gab“.[101] Die „Grauen Büßer“ waren die ersten in einer langen Folge von avignonesischen Bußbruderschaften. Darauf folgten die „Schwarzen Büßer“, die 1488 von einer Gruppe florentinischer Adliger gegründet wurden[102], die „Weißen Büßer“, eine 1527 durch dreizehn Avignonesen gegründete Bruderschaft[102] und die „Blauen Büßer“, die 1557 aus Abspaltungen der anderen Bruderschaften hervorgingen.[102] Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden die „Schwarzen Büßer der Barmherzigkeit“ gebildet.[103] Die Bewegung wurde mit der Stiftung der „Violetten Büßer“ fortgesetzt (1622), gefolgt von den „Roten Büßern“ (1700). Die Französische Revolution stoppte die Gründung neuer Vereinigungen.[103]

Die Prozession mit dem größten Zulauf war die der Weißen Büßer, an der Henri III. 1575 teilnahm. Frédéric Mistral lieferte folgende Beschreibung:

„Die Büßer hatten ihren Ausgang nach Sonnenuntergang im Scheine der Fackeln. Eingehüllt in Kapuze und Kukulle marschierten sie Stück für Stück vorbei, wie Geister. In den Armen trugen sie Tabernakel, Reliquien, Räuchergefäße, die einen ein riesiges Auge mit einem Dreieck, andere eine große Schlange, die sich um einen Baum wickelt.“

Frédéric Mistral[101]

Eine andere Prozession war die „Befreiungszeremonie“, die jedes Jahr von den „Schwarzen der Barmherzigkeit“ organisiert wurde, um die Begnadigung eines zu Tode Verurteilten zu feiern, an der auch Kardinal Richelieu während seines Exils in Avignon von 1618 bis 1619 teilnahm.[104]

Religiöse Bauten

Die Kathedrale Notre-Dame des Doms.
Innenansicht der Synagoge.
Saint-Martial-Tempel.

Aufgrund der starken katholischen Präsenz in den vergangenen Jahrhunderten ist die Anzahl der aus architektonischer Sicht interessanten Sakralbauten hoch. Es gibt eine Kathedrale, die Métropole Notre Dame des Doms, und zahlreiche Kirchen:

In der Synagoge von Avignon wird bereits seit mehreren Jahrhunderten die jüdischen Religion praktiziert. Die Synagoge wurde nach einem Großbrand 1845 zerstört und ein Jahr später durch den Architekten Joseph-Auguste Joffroy vollständig rekonstruiert.

Einzige protestantische Kirche ist der Temple Saint-Martial. Die Stadt besitzt mit der Kirche Saints Cosme et Damien auch ein griechisch-orthodoxes Kirchengebäude.

Historisch recht jung ist die islamischeMoschee de la Rocade“, die Moschee von Monclar als auch eine türkische Moschee. Während sich die katholischen Gebäude größtenteils innerhalb der Stadtmauern befinden, liegen die Moscheen ausschließlich in den Außenbezirken.

Weiterhin gibt es Niederlassungen der Zeugen Jehovas (auf der Höhe des Viertels von Montfavet), der Scientology-Kirche[106], der laotisch-evangelischen Kirche[107] und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.[108]

Friedhöfe

Denkmal für Camille Claudel in Montfavet.

In Avignon befinden sich vier Friedhöfe:

  • der Friedhof Saint-Véran, angelegt 1820, erstreckt sich auf zwölf Hektar und beherbergt 12000 Grabstätten.[109] Auf dem Friedhof steht seit 1999 ein Kolumbarium, das dazu bestimmt ist Bestattungsurnen aufzunehmen. Im Herzen des Friedhofs steht ein Denkmal für gefallene Harkis.[110]
  • der Friedhof von Montfavet erstreckt sich auf sieben Hektar und beherbergt 4000 Grabstätten, darunter die von Camille Claudel. Der Friedhof nimmt auch andere religiöse Gemeinden auf (Juden, Moslems).[111]
  • der Friedhof von Barthelasse besitzt zur Zeit 125 Grüfte auf genau 2000 m²[112]
  • der Friedhof von Saint-Roch (12. Jahrhundert) ist der älteste. Er erstreckt sich auf einer Fläche von ungefähr 2000 m². Der Ort gehört zu den Ländereien der jüdischen Gemeinde und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.[112]

Politik und Verwaltung

Avignon ist Hauptort des Départements Vaucluse, des Arrondissements von Avignon und der vier Kantone: Avignon-Est, Avignon-Nord, Avignon-Ouest und Avignon-Sud. Zudem ist Avignon Sitz der Communauté d'agglomération du Grand Avignon.

Wahlergebnisse

Nationalratswahlen

Präsidentschaftswahlen

Europäisches Parlament

  • Europawahl in Frankreich 2009: Françoise Grossetête (UMP) 25,39 %, Michèle Rivasi (EE) 18,17 %, Vincent Peillon (PS) 16,52 %, Jean-Marie Le Pen (FN) 10,61 %, andere, die nicht die 10 % erreicht haben, Wahlbeteiligung: 38,76 %[115]

Referenden

Stadtverwaltung

Rathaus am Place de l'Horloge.

Neben dem Rathaus besitzt Avignon acht Bürgerämter.[118]

Avignon ist die Präfektur von Vaucluse und besitzt daher zahlreiche Verwaltungsgebäude, vor allem die Archives départementales von Vaucluse, die wie alle departementalen Archive 1796 erschaffen wurden, oder auch das Centre départemental de documentation pédagogique du Vaucluse.

Haushaltseinkommen und Steuerwesen

2007 lagen die durchschnittlichen Steuereinnahmen pro Haushalt bei 13545 Euro, womit Avignon auf Platz 28198 unter den 30714 französischen Gemeinden mit mehr als 50 Haushalten rangierte[119]

Budget 2007

Die Budgetierung vom 15. Februar 2007 für das Jahr 2007[120] plante mit einer Gesamtsumme von 218,7 Millionen €.

Bei einer Betriebssumme von 150,4 Millionen €, dachte die Gemeinde an eine Selbstfinanzierung von 19,7 Millionen €.

Die Nettoeinnahmen setzten sich folgendermaßen zusammen[120]:

  • 53,9 Mil. € Steuereinnahmen und Gebühren
  • 44,5 Mil. € Grand Avignon
  • 43,4 Mil. € staatliche Zuwendungen
  • 08,2 Mil. € restliche Einnahmen

Seit 1996 sanken die Wohnungssteuer[A 15] (von 22,41 auf 19,24) und die Grundsteuer[A 16] für nicht bebaute Flächen (von 62,36 auf 55,18). Die Grundsteuer für bebaute Flächen blieb gleich (25,64).

Die Betriebsausgaben setzten sich folgendermaßen zusammen[120]:

  • 67,3 Mil. € Personal und damit zusammenhängende Kosten
  • 29,5 Mil. € Subventionen und Kontingente
  • 23,9 Mil. € Güterkauf und Dienste
  • 09,7 Mil. € Finanzaufwendungen
  • 00,2 Mil. € restliche Ausgaben

Steuerwesen

Besteuerung der Haushalte und Unternehmen Avignons 2009[121]
Steuer Gemeindeteil Gemeindeübergreifender Teil Départementaler Teil Regionaler Teil
Taxe d'habitation (TH) 20,49 % 00,00 % 07,55 % 00,00 %
Taxe foncière sur les propriétés bâties (TFPB) 27,31 % 00,00 % 10,20 % 02,36 %
Taxe foncière sur les propriétés non bâties (TFPNB) 58,77 % 00,00 % 28,96 % 08,85 %
Taxe professionnelle (TP) 00,00 % 24,56 % 13,00 % 03,84 %

Der regionale Teil der Wohnungssteuer wurde nicht aufgeführt.

Bürgermeister

Büste von Guillaume Puy.

Fünf Bürgermeister wurden in Avignon seit 1953 gewählt:

Liste der Bürgermeister seit 1953
Zeitraum Name Partei Beruf
1953 1958 Édouard Daladier Parti radical-socialiste  
1958 1983 Henri Duffaut SFIO danach PS  
1983 1989 Jean-Pierre Roux RPR  
1989 1995 Guy Ravier PS  
1995 bis heute Marie-Josée Roig RPR danach UMP  


Kriminalität

2002 stand Avignon mit 173,35 Straftaten pro 1000 Einwohner an der Spitze der Kriminalitätsstatistik bei französischen Städten mit mehr als 25000 Einwohnern. Lediglich in einigen kleineren Orten wie Saint-Tropez gab es noch mehr Straftaten pro Kopf.[122] 2009 war Avignon mit 120 Straftaten pro 1000 Einwohner noch auf Platz 2 unter den Städten mit mehr als 50000 Einwohnern (hinter Saint-Denis).[123]

2005 griffen die sozialen Unruhen im Pariser Raum auch auf Avignon über.[124] Im Oktober 2010 wurden in Frankreich zwölf Islamisten festgenommen, darunter auch welche in Avignon. Sie planten, Dschihadisten nach Frankreich einzuschleusen.[125]

Umweltpolitik

Zu den möglichen natürlichen und technologischen Risiken für die Gemeinde gehören: Überschwemmungen (und Schlammlawinen), Erdrutsche, Staudammbrüche, Erdbeben[A 17] und Gefahrguttransporte.[1]

In seiner Ausgabe vom Januar 2003 veröffentlichte das Magazin Ça m'intéresse eine Rangliste bezüglich der Müllsortierung in den Hauptorten Frankreichs, bei der Avignon den ersten Platz belegte.[126] In sieben Jahren vervielfachte die Stadt die Menge von gesammeltem Trennmüll um mehr als das Dreifache, von ungefähr 1000 Tonnen 1996 auf 3190 Tonnen im Jahr 2003.[126]

Zehn Müllsammelstellen stehen den Avignonesen zur Verfügung, davon vier in der Innenstadt und sechs in den Außenbezirken.[126]

Seit Mai 2003 ist eine „Umwelttruppe“ der Gemeindepolizei damit beauftragt, illegale Müllablagerungen, Graffitisprayer und Lärmbelästiger zu verfolgen.[127]

Für die Behandlung und Entsorgung von Hausmüll ist die Communauté d'agglomération du Grand Avignon zuständig. Es gibt auch eine entsprechende Einrichtung für Abfälle, die von der Industrie und dem Handel im Großraum Avignon stammen.

Radioaktivitätsüberwachung

Kernkraftwerke in Frankreich.

Die Stadt Avignon ist mit einer atmosphärischen Balise zur Überwachung der Luftradioaktivität ausgestattet. Die Stadt befindet sich im Süden von zwei empfindlichen Anlagen, die flussaufwärts an der Rhône liegen: Avignon ist 70 km von der Nuklearanlage Tricastin und der Urananreicherungsanlage von Pierrelatte entfernt und ungefähr 30 km vom Kernkraftwerk Marcoule. Die Stadt ist gleichermaßen mit einer Wasserbalise zur Überwachung der Wasserradioaktivität in der Rhône ausgerüstet.[128]

Luftqualität

Tagtäglich wird ein Indikator für die Luftqualität („ATMO“) über der Stadt gemessen. Im Durchschnitt wird die Luft in 60 % der Fälle als „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, zu 38 % „mittel“ oder „unzureichend“ und nur zu 2 % als „schlecht“. Diese Ergebnisse werden durch den Mistral begünstigt, der als Zerstreuer fungiert.[129]

Lärmbekämpfung

In der Stadtgemeinde von Avignon sind zur Bekämpfung des Lärms die Behörden des Service environnement hygiène santé und die Gemeindepolizei beauftragt.[130]

Im Kampf gegen den Lärm wurden mehrere Aktionen durchgeführt: Verabschiedung einer Gemeindeverordnung, gebührenpflichtige Verwarnungen, Errichtung von Lärmschutzwänden, Einkauf von Elektrofahrzeugen, usw.[130]

Im Januar 2005 empfing Avignon die vierte Tagung für die qualité de l’environnement sonore.[130]

Der wichtigste Verursacher für die Geräuschbelastung ist der Flugplatz von Avignon-Caumont, besonders durch seinen Kunstflugbetrieb.[131] Die Vereinigung ADRAC (association de défense des riverains de l’aérodrome de Châteaublanc)[A 18] unterzeichnete im Oktober 2001, nach sechs Verhandlungsjahren, mit anderen Partnern (Aéroclub Vauclusien, Stadt von Avignon, usw.) eine „Charta für gutes Verhalten“. Jedoch führte während der Tage der offenen Tür des Flugvereins im Frühling 2009 die Anwesenheit eines Tucano[A 19] dazu, dass sich eine Vereinigung von Anwohnern erneut über die Flugzeuge beschwerte, darunter über die Kunstflieger, die bis dahin im Flugverein seit drei Jahren nicht mehr geflogen sind.[132]

Stadtsymbole

Wappen

blason

In Zinnoberrot drei pfahlweise waagerecht mit dem Bart nach links unten zeigende goldene Schlüssel mit einem Kreuzeinschnitt im Bart und einer Vierpassreite.
Mit äußerer Verzierung (hier nicht dargestellt) wird das Schild von zwei Gerfalken gehalten, die jeweils eine Schelle an der Pfote tragen, und von einer Krone in Form einer gezinnten Stadtmauer überragt.[133]

Die Devise ist Unguibus et rostro[134] und bedeutet wortwörtlich „Schnabel und Klauen“ (à bec et à griffes), ähnlich zur französischen Redewendung (à bec et ongles).

Das Logo der Stadt zeigt einen Teil der Pont Saint-Bénézet über der in Großbuchstaben AVIGNON steht. Es handelt sich um eine unscharfe, verfälschte Fotografie der Brücke, deren Brückenbogen ungewöhnlich in die Länge gezogen wurde. Die gelbe Ockerfarbe steht im Kontrast zum Himmel und zum Wasser der Rhône, die Brücke ist anhand ihrer Kapelle identifizierbar. Es existieren mehrere Ausführungen. Am unteren Rand kann unter der Brücke der Slogan „VILLE D'ESPRIT“ stehen.[135]

Heilige Patrone

Im Laufe ihrer Geschichte hat die Stadt Avignon mehrere Schutzheilige erhalten.[136] Im achtzehnten Jahrhundert wurden bei der Umgestaltung des Rhôneufers Statuen dieser Heiligen aufgestellt.

  • Saint Ruf: gilt als Gründer der Kirche von Avignon.[137]
  • Sainte Marthe[138]
  • Peter von Luxemburg: Seit 1432 Patron von Avignon, 1527 selig gesprochen. Die Kirche Saint-Didier besitzt Reliquien seines Körpers.[139]
  • Saint Agricol: 627 als Sohn von Saint Magne in Avignon geboren, Bischof der Stadt. Er wurde 1647 durch den Erzbischof César Argelli zum Patron der Stadt erklärt.[140]
  • Saint Bénézet, starb 1184 in Avignon.

Städtepartnerschaften

Luftblick auf die Stadt von Wetzlar, mit der Avignon seit 1960 kooperiert.

Am 10. September 2010 hatte Avignon folgende Partnerstädte:[141][142]

Außerdem hat Avignon Kooperationsverträge auf kultureller Ebene mit:[141]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick nach Nordosten mit dem Mont Ventoux im Hintergrund.

Die Stadt Avignon ist nicht nur ein Verwaltungszentrum, sondern vordergründig ein künstlerischer und kultureller Schauplatz und eine Stadt mit einem reichen Kulturerbe. Sie trug lange Zeit den Titel „Stadt der Kunst“, der 2005 abgeschafft und durch den Titel „Städte und Länder der Kunst und Geschichte“ ersetzt wurde. Die Stadtgemeinde beschloss jedoch, sich dieser neuen Bezeichnung nicht weiter anzuschließen.

Bauwerke

Stadtmauer

Die hohe Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert fällt einem als erstes auf, wenn man sich dem Stadtzentrum nähert. Sie ist ungefähr vier Kilometer lang und wird von 39 Türmen und sieben Haupttoren flankiert, die sich um die Altstadt herum verteilen. Die ehemaligen Wassergräben wurden zugeschüttet und in Parkplätze umgewandelt, die Mauer hat jedoch immer noch ihre einstige Höhe erhalten, mit der sie den Einwohnern von Avignon einen guten und sicheren Schutz bot.[143]

Historische Altstadt

Tür links St.Pierre.JPG Tür rechts St.Pierre.JPG
Linker und rechter Türflügel der Kirche St-Pierre

In der Altstadt findet man viele Kirchen, eine davon ist die Pfarrkirche St-Pierre d’Avignon, eine um 1356 im Südwesten des Papstpalastes errichtete ehemalige Kollegiatskirche mit einer sehenswerten spätgotischen Fassade aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die schönen Flamboyantornamente stammen von dem damals in Avignon ansässigen Glasmaler Philippe Garcin und sind der Fassade als flaches Relief aufgeblendet. Das Portal schmücken kostbare hölzerne Renaissance-Türflügel, die der burgundische Bildhauer Antoine Volard im Jahr 1551 schuf.

Weitere sehenswerte Gebäude sind die Kardinalspaläste, die Stadthäuser mit Fassaden aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, die Klöster (Kapuzinerkloster), eine Oper, mehrere kleine Plätze (place de l’Horloge) und Museen (Lapidarium, Requien-Museum, Musée Calvet, Louis-Voulant-Museum, Musée du Petit Palais, Maison Jean Vilar, ein Nebengebäude der Französischen Nationalbibliothek), eine denkmalgeschützte Bibliothek, eine denkmalgeschützte Hutmacherei (die einzige in Frankreich), die Chapellerie Mouret, eine „grüne Mauer“, die auf der Nordseite der Markthallen aufgehängt ist und natürlich der Papstpalast mitsamt seinem cour d’honneur und seinen vielen Nebengebäuden.

Papstpalast

Hauptartikel: Papstpalast (Avignon)

Der Papstpalast war von 1309 bis 1417 Sitz des sogenannten Avignonesischen Papsttums und Residenz der Päpste. Der französische König Philipp IV. hatte im Jahr 1309 durch machtpolitische Ränkespiele die Wahl eines französischstämmigen Papstes durchgesetzt, der nicht in Rom sondern in Avignon residierte. Philipp umstieß somit das fundamentale Selbstverständnis der katholischen Kirche, nämlich dass ihr Oberhaupt in Rom residieren soll, weil der erste Papst, der Apostel Petrus, traditionell als erster Bischof von Rom gilt. Freilich dienten auch Viterbo und Anagni im Laufe der Papstgeschichte als langfristige Papstresidenzen, aber eher aus praktischen Gründen. Avignon wurde zu einem Stein des Anstoßes, um französische Macht zu betonen: Beginnend mit Clemens V. nahmen sieben aus Frankreich stammende Päpste ihren Sitz in Avignon. Im Jahr 1377 verlegte Gregor XI. seine Residenz wieder nach Rom, was jedoch die französischen Kardinäle nicht anerkannten, die im Folgejahr einen Gegenpapst wählten und damit das Schisma einleiteten, das der katholischen Kirche bis zum Ende des Konzils von Konstanz (1417) zwei Päpste bescherte, die sich gegenseitig nicht anerkannten.

Der Papstpalast wurde hauptsächlich von Benedikt XII. und Clemens VI. gebaut, dem dritten und vierten französischen Papst. Clemens VI. kaufte außerdem die Stadt Avignon von Königin Johanna von Neapel. Bis zur französischen Revolution blieb die Stadt somit Teil des Kirchenstaates.

Froissart beschrieb den Palast als „das schönste und überwältigendste Anwesen der Welt“. Der Palast wurde auf dem Rocher des Doms errichtet, der einzigen Anhöhe, die sich nahe genug an der Rhône befand und auf der auch die Kathedrale Notre-Dame des Doms steht.[143]

Pont Saint-Bénézet

Hauptartikel: Pont St. Bénézet

Wenn man die Altstädt verlässt und sich den Uferböschungen zuwendet, gelangt man zur berühmten steinernen Brücke von Avignon, der Pont Saint-Bénézet. Von ihren zweiundzwanzig Brückenbogen, die im 14. Jahrhundert über die Rhône gebaut wurden, hielten der Flut von 1668 nur vier Bogen stand, so dass die Brücke heute im Fluss endet. Das Bauwerk, das eine erstmals im 12. Jahrhundert errichtete und mehrfach erneuerte Holzkonstruktion ersetzte, ist durch das Volkslied Sur le pont d’Avignon, … (Auf der Brück' von Avignon, …) bekannt geworden. Der Ursprung dieses Liedes, das ursprünglich Sous (dt. unter) le pont d'Avignon hieß, liegt in der Zeit, als die Brücke noch bis auf die Île de la Barthelasse führte: Damals gab es dort ein Volksfest, das u. a. unter den Brückenbögen stattfand.[144]

Der Papstpalast aus dem 14. Jahrhundert und die Brücke Saint-Bénézet aus dem 12. Jahrhundert gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Parks

Der jardin des Doms

Der Stadt von Avignon gehören 26 Parks und öffentliche Gärten, insgesamt gibt es ungefähr zweihundert Hektar Grünflächen.

Zu den wichtigsten Gärten und Parks zählen[145]:

  • Jardin du Rocher-des-Doms
  • Square Agricol Perdiguier
  • Jardin des Carmes
  • Square Saint-Ruf
  • Square Louis Gros
  • Parc Chico Mendès

Kulturelle Einrichtungen

Avignon besitzt mehrere Kinos, darunter zwei Utopia-Kinos und zwei Independent-Kinos (Art et Essai, Cinéma de recherche). Das erste besteht aus vier Sälen und befindet sich bei La Manutention, das zweite hat nur einen Saal und liegt in der Rue de la République.

Die Stadt besitzt außerdem zahlreiche Theater, eine Oper und mehrere Kunstgalerien.

Bibliotheken

Avignon hat 12 Bibliotheken mit insgesamt mehr als 500.000 Büchern. Die bedeutendste davon ist die Mediathek Ceccano, die im Kardinalspalast von Ceccano eingerichtet wurde und mehr als 250.000 Medieneinheiten (Bücher, Handschriften, Drucke) beherbergt. Bedeutsam sind vor allem kostbare Handschriften aus dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert, sowie eine Sammlung religiöser Ikonographie.[146]

Museen

Musée Calvet im Stadthaus von Villeneuve-Martignan

Zusätzlich zum Papstpalast und seinen vielen Gebäuden besitzt die Stadt Avignon mehrere kleine Museen, die unterschiedliche Sammlungen anbieten:

  • Musée Calvet, wichtigstes Kunstmuseum der Stadt (Gemäldesammlung, Skulpturen, Zeichnungen, Kunstobjekte), unterstützt von der Calvet-Stiftung
  • Musée du Petit Palais, bietet außergewöhnliche Gemäldesammlungen der italienischen Primitiven und der Schule von Avignon
  • Lapidarium, bietet antike Sammlungen
  • Requien-Museum (Naturkundemuseum)
  • Hôtel de Caumont, mit der Lambert-Sammlung
  • Weitere Museen sind das Musée de l’Œuvre, Musée du Mont-de-piété, Palais du Roure, Maison Jean-Vilar (gehört zur Nationalbibliothek von Frankreich), Musée Angladon und das Musée Louis-Vouland

Theater

Erstes Theater von Avignon, 15. Jahrhundert.

Im 14. Jahrhundert fand die große Premiere eines Theaterstückes statt, das in einer einheimischen Sprache aufgeführt wurde. Am 27. November 1372 ließ Philippe de Mézières, unter Absprache mit Papst Gregor XI., eine Aufführung mit dem Titel Legenda Presentationis Beate Maria in der Cordelierskirche von Avignon spielen. Vor der Messe fanden Festspiele und Prozessionen statt, mit als Engel verkleideten Musikern und singenden Schauspielern, die ein provenzalisches Stück namens ad exitandum populum ad devotionem aufführten.[147]

Die Theateraufführungen hatten im Laufe der Zeit ihren Stil gewechselt und sollten von nun an auch im Inneren gespielt werden. Sie wurden in der Jeu-de-Paume-Halle von Sieur Daniel Herbouillet in der Rue de la Bouquerie aufgenommen. Diese wurde daraufhin an Nicolas Mignard verkauft, der dort zwischen 1655 und 1658 Molière zu Besuch hatte.[148]

Operntheater von Avignon

Das Komödientheater von Avignon war das erste Gebäude in der Stadt, das speziell für die Aufführung von Theaterstücken konstruiert wurde. Es wurde von 1734 bis 1824 in Betrieb genommen, konstruiert nach den Plänen von Thomas Lainée. Einer der Direktoren war Fabre d’Églantine. Nach Aussage des Engländers James Butler, dem damaligen Duke of Ormonde, war es das schönste Theater von Frankreich:

„Um die Stadt noch angenehmer zu gestalten, habe ich dazu beigetragen eine Theaterhalle zu bauen, die gewiss die lustigste von Frankreich ist. Sie zieht Theatertruppen vom Lande an und wir haben dann für mehr als sechs Monate im Jahr Komödienaufführungen.“

James Butler, 2. Duke of Ormonde[149]

Es wurde durch ein neues Theater ersetzt, das auf dem Place de l'Horloge anstelle des stillgelegten Benediktinerklosters von Saint-Laurent errichtet wurde. Die erste Vorstellung wurde am 30. Oktober 1825 gegeben.[150] Zerstört durch einen Brand am 30. Januar 1846 wurde es an derselben Stelle wiederaufgebaut und 1847 fertiggestellt. Joseph Girard, Konservator des Musée Calvet, hielt es für das herausragendste Gebäude des 19. Jahrhunderts in Avignon.[151]

Festival von Avignon

Hauptartikel: Festival von Avignon
Parade auf dem Festival.

Seit 1947 findet jedes Jahr im Juli das Festival von Avignon mit zahlreichen Theater-, Tanz- und Gesangsvorführungen statt. Neben den „In“-Aufführungen, die von öffentlichen Einrichtungen gefördert werden, gibt es auch hunderte „Off“-Aufführungen privater Theatergruppen. Während des Festivals herrscht ein reges Treiben in den Straßen, besonders in der Rue des Terniers, auf dem Place d'Horloge und dem Platz am Palais des Papes.

In den 1940ern baten der Kunstkritiker Christian Zervos und der Dichter René Char im Rahmen einer modernen Kunstausstellung, die in der großen Kapelle des Papstpalastes stattfand, den Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor Jean Vilar um eine Aufführung des Stückes Mord im Dom, das 1945 inszeniert wurde. Nachdem es nicht die Erwartungen erfüllte, schlug Vilar drei weitere Erstinszinierungen vor: Die Tragödie von König Richard II. (Shakespeare), ein in Frankreich verkanntes Stück, La Terrasse de midi von dem ebenfalls unbekannten Autor Maurice Clavel und Die Geschichte von Tobias und Sara von Paul Claudel.[152]

Nach Absprache mit der Stadtgemeinde wurde der Ehrenhof des Papstpalastes Schauplatz für die Veranstaltung Une semaine d'Art en Avignon, die vom 4. bis 10. September 1947 stattfand und aus der sich dann das Festival entwickelte. 4800 Zuschauer erlebten anfangs sieben Veranstaltungen an drei verschiedenen Orten (Ehrenhof des Papstpalastes, Stadttheater, Obstgarten von Papst Urban V.).[153]

Neben dem großen Festival bietet die Stadt noch zahlreiche weitere Veranstaltungen:

  • Les Hivernales d’Avignon (zeitgenössisches Tanzfestival)
  • Avignon/New York & Avignon Film Festivals (euro-amerikanisches Filmtreffen, Independent-Filmfestival)
  • Avignon-Jazz Festival

Sport

Hauptartikel: Sport in Avignon
Baranka-Tribune im Parc des Sports von Avignon

Sport in Avignon findet in organisierter Form als Breitensport in rund 120 Vereinen statt.[154]

Avignon besitzt, wie alle größeren französischen Städte, zahlreiche Sportstätten (mehrere Stadien und Stadtbäder, Eisbahnen, Bowling-Center, Golfplätze, Dōjōs, usw.). Auf den Anlagen lässt sich, egal ob öffentlich oder privat, eine Vielzahl von Sportarten ausüben. Die größten Sportstätten der Stadt sind der Parc des Sports, das Stade de Saint-Ruf, der Cosec Moretti, der Palais Omnisports Champfleury, der Palais de la Glace (Eispalast) und das Hippodrome Roberty.[155]

Die Gemeinde Avignon ist auch der Geburtsort einiger Sportpersönlichkeiten wie des Formel-1-Piloten Jean Alesi oder des Fußballers Cédric Carrasso, der in der Jugendabteilung von Avignon Football 84 spielte, bevor er zu Olympique Marseille wechselte.

Jedes Jahr werden zahlreiche Sportevents wie die „Tour des Remparts“ oder die „10 km de la Cité des Papes“ organisiert, aber auch Fußballturniere sowie Veranstaltungen im Boule-Spiel, Boxen, Gymnastik, Rugby, Rock ’n’ Roll (Tanz), Inlineskating, usw.[154]

Malerei

Hauptartikel: Schule von Avignon

Als Mitte des vierzehnten Jahrhunderts der Papstpalast gebaut wurde, kamen italienische Künstler, wie Simone Martini und Mateo Giovanetti, nach Avignon. Zur Ausbildung junger französischer Maler gründeten sie die Schule von Avignon, die als Ausgangspunkt der Renaissance-Malerei in Frankreich gilt und Maler wie z. B. Enguerrand Quarton hervorbrachte. Zu eine der bedeutendsten Werke zählt die Pietà von Villeneuve-lès-Avignon, die heute im Louvre hängt.

Félibrige

Hauptartikel: Félibrige

Avignon galt als Zentrum der Félibrige-Bewegung.[156] In der Stadt wohnten Théodore Aubanel und Joseph Roumanille. Frédéric Mistral studierte hier und gab seine Mireia heraus.[157] Aus diesem Grund wird Avignon oft als „Gehirn der Félibrige“ bezeichnet.[158] Félix Gras wohnte in der rue Sainte-Praxède, die heute seinen Namen trägt, ganz in der Nähe der Bibliothek seines Schwagers in der rue Saint Agricol, und galt als „unbestrittener Chef der zweiten Félibrige-Generation“.[159] Bei der Gründungssitzung der Bewegung in Font-Ségugne beschlossen die Mitglieder eine Zeitschrift herauszugeben, deren erste Ausgabe l'Armana prouvençau pèr lou bèl an de Diéu 1855, adouba e publica de la man di felibre hieß. Die Zeitschriften wurden zunächst bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Avignon gedruckt, später dann in Bouches-du-Rhône. Von 1891 bis 1899 veröffentlichte die Bewegung zudem die wöchentliche Zeitung L'Aïoli, journal hebdomadaire, édité à Avignon, Palais du Roure.[160]

Kulinarische Spezialitäten

Gastronomie

Hauptartikel: Avignoner Küche
Papaline d’Avignon

Die „echte“ avignonesische Gastronomie ist typisch mediterran und zeichnet sich besonders durch die Verwendung von Olivenöl, Zwiebeln und einer großen Auswahl an Gewürzkräutern aus.[161] Die Verwendung von Oliven- oder anderem Öl ist auch typisch für die okzitanische Küche, im Gegensatz zur nordfranzösischen, in der hauptsächlich mit Butter gearbeitet wird.[161]

Mit sehr vielfältigen Rezepten ist Avignon ebenso innerhalb der provenzalischen Küche vertreten.[161] Es wird viel Gemüse verwendet, vor allem Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen, aber auch Tomaten, Artischocken, Auberginen und Zucchini. Charakteristisch für die Provence ist die Verwendung von Getreide wie Dinkel, aber auch Gewürze wie Knoblauch und Thymian. Das typisch provenzalische findet sich in zahlreichen einheimischen Gerichten wieder, die heutzutage immer noch von den Avignonesen zubereitet werden: Daube, Aïoli, Ratatouille, Dinkelsuppe, etc.

Es gibt mindestens fünf typische avignonesische Spezialitäten, die, auch wenn sie sich nicht ausschließlich auf das Gebiet von Avignon beschränken lassen, doch eine eindeutige avignonesische Identität aufweisen. Zu den traditionellen Spezialitäten zählen Gedünsteter Maifisch, Avignonesische Daube, Papeton d’aubergine, das Crespeou und die berlingots. Moderne Spezialitäten sind das „navarin en avignonaise“ und die Papaline d’Avignon.

Weine

Weinberg am Rocher des Doms.
Innerstädtische Weinreben, am Fuße des Jardin des Doms.

Während der Papstzeit von Avignon war der Vinea Vespalis („Bischofsweinberg“) auf dem Plain-de-Lunel eines der berühmtesten Weinbaugebiete innerhalb der Stadtmauern. Er gehörte bis zum 11. Juli 1364 den Kanonikern von Avignon. An diesem Datum erlaubte Papst Urban V. seinen Bruder Anglic de Grimoard über den Weinberg nach eigenem Willen zu verfügen. In einer Bulle autorisierte der Papst ihn, seine Vasallen auf dem Vinea Vespalis von allen steuerlichen Lasten zu befreien und enteignete das Domkapitel seiner Weinreben, um sie seinem jüngsten Bruder zu bewilligen.[162][163] Die anderen Weinberge befinden sich im östlichen Stadtviertel „Grands Jardins“, einem nicht bebautem Gebiet zwischen den Stadtmauern, und im südlichen Champfleury, das 1348 als Pestfriedhof gedient hat.

Aber diese Weinreben, die als Hochreben angebaut wurden, haben lange für die Versorgung der Papststadt ausgereicht. Jeder Papst versorgte sich sowohl mit lokalen Weinsorten, als auch mit anderen Weinen, die über den Flussweg nach Avignon gekommen waren. Schließlich legte man einen Weinberg namens Grand Avignon an. Im Comtat Venaissin hatten die Weine aus Malaucène, Bédarrides, Valréas, Carpentras, Apt und natürlich aus Châteauneuf-du-Pape Vorrang. Weinberge aus dem Languedoc wie die von Saint-Gilles, Tavel, Bagnols-sur-Cèze oder Villeneuve-lès-Avignon belieferten die päpstlichen Weinkeller. In die Provence kamen Weine aus Manosque, Toulon und Saint-Rémy. Bestimmte Weinsorten kamen die Rhône hinauf- oder heruntergefahren, wie der Cante-Perdrix, der berühmte Wein aus Beaucaire, der Clos de Vougeot und der Hermitage.[164]

Zur Zeit erhebt Avignon Anspruch auf den Titel „Hauptstadt der Côtes du Rhône“, da die Stadt den Firmensitz der Inter Rhône im Hôtel de Rochegude innehat, die als Dachverband die Weinverbände der Côtes du Rhône und des AOC de la vallée du Rhône zusammenschließt.[165]

Wirtschaft und Infrastruktur

In Avignon befinden sich rund 7000 Unternehmen, 1500 Verbände, 1700 Geschäfte und 1300 Dienstleistungsbetriebe, die mehr als 35.000 Personen beschäftigten..[166] Von 1999 bis 2005 sank die Arbeitslosenquote von 21,3 % auf 12,2 % und konnte damit fast halbiert werden. Etwas weniger als ein Drittel aller Beschäftigten sind Angestellte, Arbeiter und Beschäftigte in nichttechnischen Berufen stellen jeweils rund 25 %. Rund 10 % sind Führungskräfte oder sind dem Bildungsbereich zuzuordnen. Handwerker, Händler und Geschäftsführer sind ungefähr 6 %, weniger als 1 % arbeitet in der Landwirtschaft.[167] Es gibt nur zwei Industrieunternehmen mit mehr als 100 Angestellten: EDF (Grand Delta) mit ungefähr 850 Angestellten und Onet Propreté[168] mit etwas mehr als 300 Mitarbeitern.[94] Der tertiäre Sektor ist der weitaus dynamischste im Département.[169]

Avignon ist Sitz der Industrie- und Handelskammer von Vaucluse. Diese verwaltet den Flughafen von Avignon und den Handelshafen von Pontet.

In Avignon gibt es neun große Gewerbegebiete (Zone d'activité).[169] Das wichtigste Gewerbegebiet liegt in Courtine und beherbergt fast 300 Betriebe (davon sind die Hälfte Dienstleistungsunternehmen, ein Drittel Handelsunternehmen, und der Rest Industrie) mit 3600 Angestellten.[169] Das Gebiet bedeckt eine Fläche von 300 Hektar und befindet sich südöstlich der Gemeinde, auf der Höhe des TGV-Bahnhofs. Dahinter folgt das Gewerbegebiet von Courtine mit ungefähr 100 Betrieben und 1000 Angestellten. Das Gebiet ist jedoch im Vergleich zu Courtine hauptsächlich auf Handelsunternehmen ausgerichtet.[169] Das Gewerbegebiet des Marché d'intérêt national (MIN), der Agroparc (oder „Technopole Agroparc“) und das Gewerbegebiet von Christole liegen nebeneinander und beherbergen jeweils etwas weniger als 100 Betriebe.[169] Auf dem Gebiet befindet sich ein INRA-Zentrum, das seit 1953 wissenschaftliche Forschungen für Wald- und Anbauflächen betreibt und sich auf Umweltingeneurwesen und Umweltprojektplannung spezialisiert hat. Die Gebiete von Castelette, von Croix de Noves, von Realpanier und des Flughafens zählen jeweils weniger als 25 Betriebe, die sich auf Dienstleistungen und Handel verteilen.[169]

Südlich von Avignon wurde eine freie Wirtschaftszone eingerichtet, in der die dort ansässigen Unternehmen weniger Steuer- und Sozialabgaben zahlen müssen.[170] Sie befindet sich zwischen den Stadtmauern und der Durance, in den Vierteln von Croix Rouge, Monclar, Saint-Chamand und Rocade.[171]

Bezogen auf den wichtigen Anbau von Frischgemüse in Vaucluse, drängte der Marché d'intérêt national die lokalen Märkte des Départements in den Hintergrund und wurde für das Handelsgewerbe zum Strukturpol. In den Jahren 1980–1990 verstärkte die Entwicklung des Warenverkehrs zwischen Nord- und Südeuropa die Stellung Avignons als logistische Drehscheibe und begünstigte die Entstehung von Transport- und Logistikunternehmen.

Medien

In der Gemeinde sind mehrere Zeitungsagenturen ansässig: La Provence, Vaucluse Matin, Hebdo Vaucluse, Midi Libre, La Marseillaise, Petites affiches de Vaucluse, Actualités Avignon, Vu sur le pont, aber auch die kostenlosen Zeitschriften Bonjour 84 und Plus Hebdo.[172]

Aus der Stadt senden sowohl lokale als auch nationale Radiostationen: Chérie FM (88,1 MHz), France Bleu Vaucluse (98,8 MHz), Virgin Radio (ehemals Europe 2) (89,0 MHz), Nostalgie Vaucluse (102,8 MHz), NRJ Vaucluse (98,2 MHz), RAJE Avignon (90,3 MHz)[173], RCF Radio Lumières (104,0 MHz) und RFM Vaucluse (95,9 MHz). Für das Fernsehen sendet das vauclusische Studio von France 3.[172]

Tourismus

Vier Millionen Besucher halten sich jährlich in Avignon auf, um die Stadt, die Region oder das Festival zu besuchen.[174] Damit gehört die Stadt, neben dem Luberon und dem Mont Ventoux, zu einem der Haupttouristikzentren im Department Vaucluse. 2010 wurden fast die Hälfte aller Hotelübernachtungen in Avignon gebucht. Zur Festivalzeit im Monat Juli sind fast alle Hotels ausgebucht.[175]

Seit 1976 nimmt das Internationale Kongresszentrum zwei Flügel des Papstpalastes ein. Für die Veranstaltungen stehen zehn Empfangs- und Arbeitssäle zur Verfügung. Die großen Prestigesäle Grand Tinel und Grande Audience im Besucherbereich des Palastes werden ergänzend zu den Versammlungsräumen für die Organisation von Cocktailpartys, Galadiners, Ausstellungen, etc. genutzt.

Verkehr

Danke ihrer Lage an der Rhône und ihrer Nähe zu größeren Städten wie Marseille oder Nîmes ist Avignon verkehrsmäßig gut erschlossen. Sie hat Anschluss an die Autobahnen Autoroute A7 (E714) (auch Autoroute du soleil genannt), mit den beiden Anschlussstellen: „Avignon nord“ und „Avignon sud“, und die Autoroute A9 (E15) mit der Anschlussstelle Remoulins.

Die wichtigsten Hauptstraßen sind die Route nationale 100, die nach Osten in Richtung L’Isle-sur-la-Sorgue und nach Westen in Richtung Villeneuve-lès-Avignon und Remoulins fortgeht, um nach 20 km auf die A9 zu treffen. Die Route nationale 7 führt nach Osten, gabelt sich danach im Norden in eine Schnellstraße auf und trifft wieder auf die Route départementale 225.

Die Stadt bietet sieben gebührenpflichtige überwachte Parkplätze an und stellt zwei kostenlose überwachte Park-and-ride-Parkplätze mit einer Kapazität von 1200 Plätzen zur Verfügung, mit kostenlosen Pendelbussen, die ins Zentrum der Stadt fahren.

Avignon ist über zwei Bahnhöfe erreichbar:[176] der historische Bahnhof Avignon-Centre aus dem Jahr 1860 befindet sich an der Bahnstrecke Paris–Marseille außerhalb der Innenstadt und kann von jedem Zugtyp angefahren werden. 2001 wurde der Bahnhof Avignon TGV in der Zone Courtine drei Kilometer südlich des Stadtzentrums für die Schnellfahrstrecke LGV Méditerranée fertiggestellt. Er kann mit dem TGV von Paris (Gare de Lyon) ohne Zwischenhalt in 2 Stunden und 40 Minuten und von Lyon (Part Dieu) ohne Zwischenhalt in 1 Stunde 10 Minuten erreicht werden. Weitere Direktverbindungen existieren u. a. nach Marseille, Brüssel, Straßburg und Genf, in den Sommermonaten verkehrt zusätzlich einmal wöchentlich ein Thalys-Zugpaar von Amsterdam nach Marseille.

8 km südöstlich der Stadt befindet sich der Flughafen Avignon, der von verschiedenen britischen Flughäfen aus angeflogen wird. Der Flughafen befördert ungefähr 80000 Passagiere pro Jahr. 80 km südlich liegt der Flughafen Marseille, 90 km südwestlich der Flughafen Montpellier.

Die Rhône fungiert seit Jahrhunderten als wichtiger Transportweg für die Stadt. Der Wasserverkehr in Avignon profitiert von zwei Handelshäfen, von Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe. Auch ein kostenloses Wassertaxi kommt vor Ort zum Einsatz.

Eine Vélopop'-Station vor den Mauern der Stadt.

Avignon verfügt über 145 Kilometer an Radwegen[166][177] und hat sich im Juli 2009 mit einem Fahrradsystem ausgerüstet, dem Vélopop'[178]. Das Vélopop' wird vom TCRA (Les Transports en Commun de la Région d’Avignon), dem Transportnetz der Gemeinden im Großraum von Avignon, verwaltet.[179]

Öffentlicher Sektor

Die größten Arbeitgeber der Gemeinde sind mit jeweils 2000 Angestellten das Krankenhauszentrum Henri Duffaut, das Rathaus von Avignon und das CHS in Montfavet. Danach kommt der Generalrat von Vaucluse mit ungefähr 1300 Angestellten.[94]

Schulen

Avignon profitiert von 27 öffentlichen Kindergärten, 34 öffentlichen Grundschulen, sowie fünf privaten Kindergärten und Grundschulen.[180] Die Schulkantinen verteilen ungefähr 4000 Mahlzeiten pro Tag. Auf dem Gemeindegebiet existieren insgesamt neun öffentliche und vier private Gesamtschulen, sowie acht öffentliche und vier private Gymnasien, darunter das Lycée Frédéric-Mistral.[181]

An Berufsschulen gibt es in Avignon neun CFA mit unterschiedlicher Herkunft (Lebensmittelsindustrie, Industrie- und Handelskammer von Avignon und Vaucluse, Handwerkskammer von Vaucluse, Bauindustrie, Centre de ressources de techniques avancées (CRTA)) und breit gefächerten Angeboten, zu denen 24 Schulen und Einrichtungen für Aus- und Weiterbildung hinzukommen.[181]

Das Conservatoire de danse du Grande Avignon[181] bietet Ausbildungen in Tanz, Musik und Schauspielkunst an. Die städtische Kunsthochschule École d’art d’Avignon[182] ist nur über eine Aufnahmeprüfung zugänglich und unterrichtet verschiedene Gebiete der Bildenden Kunst (Zeichnen, Malerei, Räumliche Inszenierung, Fotografie, Video, Multimedia), Kulturgeschichte, zeitgenössische Kunstgeschichte und wissenschaftliche Kunstannäherung (Wissenschaft und Kunst, Physik und Chemie).

Universität Avignon

Hauptartikel: Universität Avignon
Klassische Fassade des Hauptgebäudes der Universität Avignon (Ehemaliges Krankenhaus Sainte Marthe).

Die Universität Avignon unterrichtet ungefähr 7600 Studenten. Sie vereinigt vier UFR, ein IUT und ein IUP und bietet vor allem akademische Lehrgänge in den Bereichen Kultur, Agrarwissenschaft und Informatik.

1303 durch Papst Bonifatius VIII. gegründet[183], wurde sie danach von Karl II. gefördert, dem König von Sizilien und Grafen der Provence. Die Universität behauptete sich fast 500 Jahre lang und wurde am 15. September 1793 per Dekret geschlossen. Avignon wurde 1963 mit der Eröffnung eines wissenschaftlichen Hochschulzentrums wieder akademisch. Ein Jahr darauf eröffnete ein Hochschulzentrum für Philologie.

Die beiden Einrichtungen gehörten ursprünglich zur Universität von Aix-Marseille und fusionierten 1972 zu einem akademischen Zentrum, dass am 17. Juli 1984 unter dem Namen Université d'Avignon et des Pays de Vaucluse zu einer Volluniversität wurde (unabhängig von der Universität Aix-Marseille). Zu dieser Zeit teilten sich drei UFR (Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Angewandte Natur- und Sprachenwissenschaften) 2000 Studenten. Die Rechtswissenschaften als vierter Zweig gingen aus einer Rechtswissenschaftlichen Fakultät hervor, die in einem Nebengebäude der Universität Aix-Marseille III untergebracht war. 1990 folgte eine Fachhochschule (IUT) und 1992 ein IUP.

Um eine allzu weite Verteilung der Studenten zu vermeiden (zehn Standorte im Jahr 1991) und das Stadtzentrum zu beleben, beschloss man die verschiedenen Bildungsinstitutionen an einem Standort zu vereinen und dort auch die Gemeinschaftseinrichtungen unterzubringen (besonders die Bibliotheken und Mensen). Als neuer Standort diente das ehemalige Krankenhaus Sainte-Marthe, wo 1997 die ersten Vorlesungen gehalten wurden.

Gesundheit

In Avignon befinden sich die wichtigsten Gesundheitseinrichtungen von Vaucluse, darunter die einzige Kindernotaufnahme im Département. In der Gemeinde gibt es zwei Kliniken: das Krankenhauszentrum von Avignon „Henri Duffaut“[184], das Krankenhauszentrum von Montfavet, sowie mehrere Privatkliniken.

Klinikum Avignon

Das Klinikum Avignon ist eine kommunale öffentliche Einrichtung im Sinne der Anordnung Nr. 96–346 vom 24. April 1996 zur Reformierung öffentlicher und privater Kliniken.[185]

Das Krankenhauszentrum von Avignon versteht sich als Einrichtung mit Pflegeauftrag (Bereitstellung medizinischer Notfallhilfe, Durchführung öffentlicher Gesundheitsmaßnahmen) und ist darüber hinaus für Forschung, Lehre und Ausbildung zuständig.

Klinikum Montfavet (Montdevergues)

Das Klinikum Montfavet[186] ist in erster Linie eine psychiatrische Klinik. Es werden folgende öffentliche Anstalten[187] angeboten:

  • Abteilungen für Erwachsenenpsychiatrie
  • Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • ein Maison d'accueil spécialisée (MAS)
  • eine Abteilung für Arbeitshilfe

Das Zentrum befindet sich in Montfavet, fünf Kilometer östlich von Avignon, auf dem Hügel von Montdevergues.

Gerichte und Verwaltungsorgane

Avignon ist der Sitz eines Landgericht, eines Handelsgericht, eines Amtsgericht, sowie eines Arbeitsgericht. Der Sitz der Gerichte ist im Gerichtsgebäude im Boulevard Limbert

Weiterhin ist Avignon Sitz einer Notarkammer und einer Handelskammer.

Das ehemalige Arresthaus in der Rue Banasterie 55a wurde geschlossen und nach Pontet verlegt. Das Gefängnis wird zur Zeit saniert und in ein Marriott-Luxushotel mit 90 Zimmern umgewandelt, das seine ersten Gäste 2013 erwartet.[188]

Avignon in der Kunst und den Medien

Gemälde, Kupferstiche und Skulpturen

Der Jesuiten-Vater Étienne Martellange fertigte eine Zeichnung an, die Avignon um 1617 zeigt. Er wird auch in Verbindung mit der Carte aux personnages aus demselben Jahr und mit der Kartenzeichnung aus dem Atlas van Loon gebracht.

Avignon, nur in Werktiteln :

Filme und Serien

In Avignon wurden mehrere Filme gedreht, die Stadt stand jedoch selten im Mittelpunkt der Handlung. Zu erwähnen sind:

In der autobiographischen Dokumentation Die Strände von Agnès von Agnès Varda (2008) sieht man die Fotoausstellung von Varda beim Festival in der Kapelle Saint-Charles.

Zusätzlich spielen zwei französische Fernsehserien in der Stadt : La Demoiselle d'Avignon (1972) und La Prophétie d'Avignon (2007), die im Papstpalast gedreht wurde.

Avignon in der Literatur

Hauptartikel: Avignon in der Literatur

Avignon und ihr Papstpalast dienten schon häufig als Schauplatz literarischer Handlungen, insbesondere in der französischen Literatur. Zu den bekanntesten Werken zählen wahrscheinlich Gargantua und Pantagruel von Rabelais oder die Briefe aus meiner Mühle von Alphonse Daudet, die auf die Zeit der Päpste Bezug nehmen. Zahlreich sind auch die Erwähnungen bekannter Reisender wie etwa Francesco Petrarca, Anne Marguerite Petit Du Noyer oder Stendhal, deren Eindrücke und Ansichten jedoch recht unterschiedlich ausfallen. So wird Avignon von den einen als friedvolle, idyllische Stadt beschrieben, in der es sich gut leben lässt. Andere wie etwa Prosper Mérimée zeigen sich erstaunt über den imposanten Papstpalast, der aufgrund seines festungsartigen Charakters zuweilen auch auf Abneigung stößt. Am unwohlsten in Avignon fühlte sich wohl Petrarca, der sich von der großen Stadt regelrecht abgestoßen fühlte und lieber in Fontaine-de-Vaucluse lebte.

Philatelie

Am 20. Juni 1938 gab die französische Post eine von André Spitz gezeichnete und von Jules Piel geprägte Briefmarke des Papstpalastes mit einem Nennwert von drei Francs heraus.[191]

Seit 1960 wird von der Société philatélique Vauclusienne et Provençale Jahr für Jahr eine „Journée du Timbre“ nach Avignon organisiert, für die illustrierte Karten mit einem Blick auf die Pont Saint-Bénézet und dem Papstpalast herausgebracht werden.

1974 gab die Post der Isle of Man eine Briefmarke heraus, die die Pont Saint-Bénézet zeigt.[192]

1997 widmete die Postverwaltung der Inseln Wallis und Futuna eine ihrer Ausgaben dem fünfzigsten Jubiläum des Avignon-Festivals. Das Postwertzeichen mit einem Nennwert von 160 Francs zeigt in der Mitte Symbole für Theater, Musik und Tanz, sowie den von einem Feuerwerk erhellten Papstpalast.[193]

In Andenken an Jean Vilar gab die Post am 8. Juni 2001 eine Briefmarke mit doppeltem Nennwert (drei Francs und 0,46 Euro) mit dem Papstpalast im Hintergrund heraus.[194]

2009 verausgabte die französische Postverwaltung eine Briefmarke mit einem Nennwert von 0,70 Euro. Sie zeigt den gesamten Papstpalast einschließlich der Kathedrale von Avignon aus westlicher Blickrichtung und wurde von Martin Mörck entworfen.[195]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Maiolus (904–994), französischer Benediktiner und Abt von Cluny
  • Pierre II. Mignard (1640-1725), französischer Maler und Architekt, Mitglied er de Académie royale d’architecture
  • Jean Péru (1650-1723), französischer Bildhauer und Architekt
  • Claude Joseph Vernet (1714-1789), französischer Maler
  • Marie Duronceray (1727–1772), französische Schauspielerin und Tänzerin in der Opéra-Comique
  • Joseph Agricol Viala (1780–1793), französischer Nationalgardist und bekannte Kinderheld-Figur der Französischen Revolution
  • Edouard Imer (1820–1881), französischer Maler
  • Philipp Toussaint Joseph Bordone (1821–1892), französischer General
  • Pierre Grivolas (1823-1906), französischer Maler
  • Théodore Aubanel (1829-1886), provenzalischer Dichter, Mitbegründer der Félibrige
  • Paul-Agricole Génin (1832–1903), französischer Flötist und Komponist
  • Paul Saïn (1853-1908), französischer Maler
  • Yves Marie Delage (1854-1920), französischer Zoologe, Physiologe
  • Jean-Pierre Gras (1879-1964), französischer Bildhauer, Mitglied der Gruppe der Dreizehn
  • Henri Bosco (1888-1976), französischer Dichter, Roman- und Jugendbuchautor
  • Olivier Messiaen (1908–1992), französischer Komponist und Organist
  • Fernand Sardou (1910-1976), französischer Sänger und Schauspieler
  • Pierre Boulle (1912–1994), französischer Schriftsteller
  • René Girard (* 1923), französischer Sprach- und Literaturwissenschaftler, und Kulturanthropologe
  • Yves Berger (1931–2004), französischer Schriftsteller
  • Bernard Kouchner (* 1939), französischer Arzt und Politiker, Mitbegründer von Médecins sans frontières (Ärzte ohne Grenzen), seit dem 18. Mai 2007 französischer Außenminister in der Regierung von Premierminister François Fillon
  • Antoine Saint-John (* 1940), französischer Schauspieler
  • Mireille Mathieu (* 1946), französische Sängerin
  • Christian Audigier (* 1958), französischer Modedesigner und Unternehmer (Ed Hardy)
  • Christophe Rousset (* 1961), französischer Cembalist und Dirigent
  • Cédric Carrasso (* 1981), französischer Fußballprofi
  • Emma Daumas (* 1983), französische Sängerin

Personen mit Bezug zur Stadt

  • Annibal de Ceccano (1282-1350), italienischer Kardinal, errichtete einen Kardinalspalast in Avignon
  • Simone Martini (1284-1344), italienischer Maler am Papstpalast zur Zeit von Benedikt XII.
  • Hélie de Talleyrand-Périgord (1301-1364), französischer Kardinal, starb in Avignon
  • Francesco Petrarca (1304–1374), italienischer Dichter, lebte in Avignon und Vaucluse
  • Jean Fernandez de Heredia (1310-1396), spanischer Hauptmann der Armee des Comtat Venaissin und Großmeister des Johanniterordens auf Rhodos
  • Adalbertus Ranconis de Ericinio (1320–1388), tschechischer Theologe und Philosoph, war zeitweise päpstlicher Verwalter in Avignon
  • Matteo Giovannetti (1322-1368), italienischer Maler am Papstpalast zur Zeit von Clemens VI.
  • Raimond de Turenne (1352-1413), Vizegraf von Turenne, päpstlicher Hauptmann in Italien und Hauptmann der Armee des Comtat Venaissin
  • Enguerrand Quarton (1412-1466), französischer Maler und Buchmaler, Vertreter der zweiten Avignon-Schule
  • Nicolas Froment (1435-1486), französischer Maler, Vertreter der zweiten Avignon-Schule
  • Jean-Baptiste Franque (1683-1758), französischer Architekt
  • John Stuart Mill (1806–1873), englischer Philosoph, Ökonom und Politiker, in Avignon verstorben
  • Harriet Taylor Mill (1807–1858), englische Frauenrechtlerin und Ehefrau von John Stuart Mill, verstarb in Avignon (an Tuberkulose)
  • Camille Claudel (1864-1943), französische Bildhauerin, starb in der Anstalt von Montdevergues (Montfavet)
  • Édouard Daladier (1884–1970), französischer Politiker, 1953 bis 1958 Bürgermeister von Avignon
  • Daniel Auteuil (* 1950), französischer Schauspieler, verbrachte seine Kindheit in Avignon

Literatur

  • Deutsch
    • Otto Berthold (Hrsg.): Kaiser, Volk und Avignon. Ausgewählte Quellen zur antikurialen Bewegung in Deutschland in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. WBG, Darmstadt 1960.
    • Anneliese Maier: Der letzte Katalog der päpstlichen Bibliothek von Avignon (1594). In: Ed. di Storia e Letteratura. Roma 1952.
    • Ralf Nestmeyer: Provence & Côte d'Azur. Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2007, ISBN 978-3-89953-367-5.
    • Ralf Nestmeyer: Provence und Côte d'Azur. Literarische Reisebilder aus dem Midi. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93654-8.
    • Cony Ziegler: Provence mit Camargue Reisehandbuch. Tipps für Individuelle Entdecker. Iwanowski Verlag, Dormagen 2004, ISBN 3-933041-19-8.
  • Französisch
    • Paul Achard: Dictionnaire historique des rues et places de la ville d'Avignon. Éd. Seguin aîné, Avignon, 1857.
    • Jules Courtet: Dictionnaire géographique, géologique, historique, archéologique et biographique du département du Vaucluse. Avignon, 1876.
    • André Hallay: Avignon et le Comtat Venaissin. Paris, 1909.
    • Joseph Girard: Avignon, histoire et monuments. Éd. Dominique Seguin, Avignon, 1924.
    • Yves Renouard: La papauté à Avignon. PUF, Paris, 1954, rééd. J-P. Gisserot, 2004, ISBN 2-87747-748-7.
    • Joseph Girard: Évocation du vieil Avignon. 1958, rééd. Éd. de Minuit, Paris, 2000, ISBN 2-7073-1353-X.
    • Sylvain Gagnière: Histoire d'Avignon. 1979.
    • Sylvain Gagnière et Jacky Granier: Une nouvelle sculpture chalcolithique à Avignon : la stèle anthropomorphe du quartier de la Balance. Mémoires de l’académie de Vaucluse, 1965-1966, S. 35–51.
    • Philippe Prévot: Histoire du ghetto d'Avignon. Éd. Aubanel, Avignon, 1975, ISBN 2-7006-0056-8.
    • Robert Bailly: Dictionnaire des communes du Vaucluse. Éd. A. Barthélemy, Avignon, 1986.
    • Pierre-Marie Danquigny: La ville d'Avignon à travers les textes grecs et latins du IIe siècle avant n.è. au VIe siècle. revue Avignon, Rhône et Comtat, n°4, Imp. Scribe, L'Isle-sur-la-Sorgue, 1986.
    • Pierre Grava (sous la direction de): Avignon au Moyen Âge, textes et documents. IREBMA et alii, Publication de la Faculté de Lettres d'Avignon, 1988.
    • Marc Maynègre: La visite de Louis XIV à Avignon et Le massacre de la Glacière in De la Porte Limbert au Portail Peint, histoire et anecdotes d’un vieux quartier d’Avignon. Sorgues, 1991, ISBN 2-95055490-3.
    • Hervé Aliquot: Montfavet, Le Pontet, Sorgues, Avignon. Les Palais gothiques aux XIVe et XVe siècles. Éd. Équinoxe, 1993.
    • Fernand Benoit: Avignon au double visage. rééd. Équinoxe, Barbentane, 1996.
    • Alain Girard: L’Aventure gothique entre Pont Saint-Esprit et Avignon du XIIIe et XVe siècles. Genèse des formes et du sens de l’art gothique dans la basse vallée du Rhône. Edisud, 1996, ISBN 2-85744888-0.
    • Frédéric Eldin: Avignon 68, à la croisée des contestations, ou Le mouvement de mai-juin 1968 dans l’agglomération d’Avignon et son prolongement durant le XXIIe Festival. Mémoire de maîtrise d'Histoire contemporaine sous la direction de Robert Mencherini, année universitaire 1996-1997, université d'Avignon et des Pays de Vaucluse..
    • Anne Bourret-Porée: Demeures secrètes du vieil Avignon. Éd. Équinoxe, Barbentane, 2000.
    • Hervé Aliquot: Avignon, de Montfavet à Villeneuve. Éd. École Palatine, Avignon, 2004.
    • Le Palais des Papes, Avignon – guide de visite. Éd. Gaud et Éd. RMG Palais des Papes, 3e édition, 2004, ISBN 2-84080-063-2.
    • Hervé Aliquot et Cyr Harispe: Avignon au XIVe siècle. Palais et décors. Éd. École Palatine, Avignon, 2006, ISBN 2-95224771-4.
    • Jean Favier: Les papes d’Avignon. Fayard, Paris,, 2006, ISBN 2-21362524-7.
    • Jacques Rossiaud: Le Rhône au Moyen Âge. Aubier, Paris, Collection historique, 2007, ISBN 2-7007-2296-5.
    • Sophie Cassagnes-Brouquet: Sur les pas des papes d'Avignon. Ouest France éditions, ISBN 2-7373-3414-4.
    • Dominique Vingtain: Avignon le Palais des papes. Editions Zodiaque, ISBN 2-7369-0240-8.
    • Marc Maynègre: De la porte Limbert au portail peint : Histoire et anecdotes d’un vieux quartier d'Avignon. Marc Maynègre, ISBN 9782950554901.

Weblinks

 Commons: Avignon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Das Epizentrum dieses Erdbebens war Lambesc, ein Dorf in Bouches-du-Rhône.
  2. Der Kirchenstaat von Avignon umfasst heute mehrere Gemeinden : Bédarrides, Châteauneuf-du-Pape, Entraigues-sur-la-Sorgue, Le Pontet, Morières-lès-Avignon, Sorgues und Vedène.
  3. Die identischen Sonnendarstellungen existieren auf Felswänden oder als Höhlenmalereien entlang der provenzalischen Küste, bei Mont Bégo, auf der iberischen Halbinsel und in der marokkanischen Wüste.
  4. In der Provence datieren diese anthropomorphen Stelen (Lauris, Orgon, Sénas, Trets, Goult, L’Isle-sur-la-Sorgue, Avignon) zwischen 3000 und 2800 v. Chr. und werden mit der Lagozza-Kultur in Verbindung gebracht. Sie sind Zeugen einer Landwirtschaft, die in den niederen Tälern der Rhône und der Durance vorherrschend war.
  5. Nectarius, erster historischer Bischof von Avignon, begab sich im Laufe seines Episkopats nach Rom, um die Streitigkeiten zwischen Hilarius von Arles und dem Papst Leo I. zu schlichten.
  6. Historiker sprechen vom „austraso-provenzalischen Literaturzirkel“.
  7. Inter Senatores sophisticos ac judices philosophicos fatigari.
  8. Riez hatte für 229 Jahre keinen Bischof mehr, Vence für 218 Jahre, das Bistum Saint-Paul-Trois-Châteaux für 189 Jahre, das gleiche gilt auch für das Bistum von Orange, die zwei wiedervereinigten Diözesen Carpentras und Digne verloren das Ihrige für 138 Jahre.
  9. Boso war mit den Karolingern durch Ermangarde, der Schwester von Karl dem Kahlen verwandt.
  10. Der Brückenpfeiler Nummer 14 bei Villeneuve.
  11. Fraxinetum wurde mit La Garde-Freinet identifiziert.
  12. Mayeul war der jüngere Sohn von Foucher de Valensole, einem der reichsten Seigneurs der Provence, und Raymonde, der Tochter des Mayeul I. von Narbonne, die sich in Avignon heirateten.
  13. Eyric war der älteste Sohn von Foucher de Valensole und Raymonde de Narbonne, er war durch seinen Sohn Humbert de Caseneuve der Stammvater der berühmten Agoult-Simiane-Familie.
  14. Castrum Caneto entspricht Le Cannet-des-Maures.
  15. Taxe d’habitation.
  16. Taxe foncière
  17. Seismische Zone 1a, siehe Seismizität.
  18. Association de défense des riverains de l’aérodrome de Châteaublanc
  19. Das Flugzeug war nur für eine Bodenausstellung vorgesehen.

Einzelnachweise

  1. a b c Sources Annuaire des Mairies
  2. L'urbanisme du XXe
  3. Zugänglicher Bericht: Der Fall von Avignon im Detail, Seite 180 bis 183 (französisch)
  4. a b c d e Relief et géologie sur le secteur d'Avignon.
  5. Maurice Champion: Les Inondations En France Depuis Le VI Siaucle Jusquaa Nos Jours, Paris, 1861.
  6. „Les inondations de 1935 dans la région d' Avignon“ Dokumentarfilm – Office français d'informations cinématographiques – 1. Januar 1944.
  7. „Inondations à Paris et à Avignon“ Dokumentarfilm - JT 20 H - ORTF - 23. Januar 1955.
  8. Inondations du 2 décembre 2003 en image.
  9. „Mieux concilier protection et développement“ Amtliche Mitteilung von Vaucluse.
  10. „La rue des teinturiers - Avignon“ Avignon-et-Provence.com
  11. Etude hydrogeologique à la confluence Rhône-Durance
  12. Das Klima von Vaucluse.
  13. Jean Vialar: Les vents régionaux et locaux, 1948 ; nachbearbeitet von Météo-France im Jahr 2003.
  14. Données météorologiques concernant l'année 2006 Services techniques d'Inter Rhône à Avignon
  15. Données climatologiques d’Avignon 2000-2007
  16. a b Charles Rostaing: Essai sur la toponymie de la Provence, depuis les origines jusqu'aux invasions barbares, Éd. Jeanne Laffitte, 1994, S. 30.
  17. Albert Dauzat, Charles Rostaing: Dictionnaire étymologique des noms de lieux en France, Éd. Larousse, 1968, S. 1689.
  18. Robert Bourret: Dictionnaire Français-Occitan, Éd. Lacour, Nîmes, 1999, S. 59.
  19. Xavier de Fourvière: Lou Pichot tresor, Éd. Auberon, 2000, S. 62.
  20. Langenscheidt Premium Schulwörterbuch Französisch, 2009, S. 1045.
  21. Internetseite der Stadt von Avignon Die Formulierung „en Avignon“, wenn sie es auch erlaubt einen etwas unstimmigen Hiatus zu vermeiden, ist dennoch inkorrekt, wenn sie auf die Stadt innerhalb ihrer Gemeindegrenzen angewendet wird. Ihr Gebrauch erinnert in diesem Fall an eine Unkenntnis oder eine Pedanterie, die sich manchmal auf Nostalgien des Ancien Régime stützt.…Die angemessene Formulierung ist „à Avignon“, wenn man von der Stadt stricto sensu spricht, so wie man es bei „à Aix“, „à Albi“ oder „à Amboise“ macht.
  22. a b c „en“ Avignon auf der Internetseite der Académie française Im Abschnitt - „Noms géographiques et leurs articles“ -: Man kann nicht die Redewendungen „en Arles“ und „en Avignon“ verurteilen, die gut durch die besten Autoren belegt sind, und die sich zugleich als Archaismen (Die Benutzung von en anstelle von à vor den Namen von Städten, vor allem vor einem Vokal stehend, war in der klassischen Epoche stark verbreitet) und als provenzalische Regionalismen erklären lassen. Es scheint indessen, dass der Gebrauch im Rückgang ist..
  23. Guy Martin, Bernard Moulin: Grammaire provençale et cartes linguistiques, Éd. Comitat d'estudis occitans C.R.E.O.-Provença, Diffusion Edisud, 1998.
  24. Centre regionau d'estudis occitans-Provença, Dictionnaire de base français-provençal, Éd. CREO-Provença, 1992.
  25. a b Der Trésor du Félibrige online.
  26. Claude Martel: Le parler provençal, Éd. Rivages, 1988.
  27. Ergänzende Erklärungen zu diesem Thema auf der Internetseite der Stadt von Avignon und in diesem Video von TV5.
  28. Internetseite, die sich der Geschichte von Avignon widmet. (französisch)
  29. S. Gagnière, J. Granier: Stèle anthropomorphe trouvée à Avignon (Vaucluse), „Ogam“, t. XIII, fasc. 6, 1961, und Catalogue raisonné des stèles anthropomorphes chalcolithiques du musée Calvet d'Avignon, Avignon, 1976.
  30. Stèle du rocher des Doms im Musées Calvet.
  31. August Meinicke: Stephani Byzantii Ethnicorum quae supersunt, Berlin, 1849
  32. Le nom d'Avignon
  33. Der Ausdruck wurde im Pseudo-Aristoteles in den „Wunderschriften“ benutzt.
  34. Die Bezeichnung wurde von Dionysios Periegetes in Periegesis tes oikumenes verwendet.
  35. Plinius der Ältere: Naturalis Historia, Pomponius Mela: De Choregraphia
  36. Histoire d'Avignon
  37. Pomponius Mela: De chorographia, Buch II, V.
  38. Edward Togo Salmon: A history of the Roman world from 30 B.C. to A.D. 138, 1990, S. 805
  39. Diese Hilfe wird in den Kanons des Konzils der sieben Provinzen von Béziers erwähnt, dass 472 unter dem Vorsitz von Sidonius Apollinaris, dem Bischof von Clermont, stattfand. Das Prelat von Lyon versorgte auch Arles, Riez, Orange, Saint-Paul-Trois-Châteaux, Alba und Valence; Städte die ebenfalls durch die Plünderungen der Burgunder ausgehungert wurden.
  40. Paul-Albert Février: La Provence des origines à l'an mil, S. 485 : „Von 23 provenzalen Bischofssitzen waren nur elf Bischöfe anwesend“
  41. Ludwig der Blinde, Sohn des Boso, war von 890 bis 928 König der Provence. Er wurde 900 König von Italien und danach zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs im Februar 901 in Rom durch Papst Benedikt IV. gekrönt. Sein italienischer Rivale Berengar I. zerstach 905 seine Augen wegen Meineid.
  42. Ecclesia suae in honore Sancte Marie Dei genitris dicatae vermerkt das Chartular von Notre-Dame des Doms.
  43. a b Édourd Baratier: Histoire de la Provence, S. 106.
  44. Mc Kitterick, S. 267.
  45. Im Chartular der Notre-Dame des Doms ist vermerkt: genetrici ejus regine celorum et terre interemate Marie virgini protomartyri etiam beatissimo Stephano. Am 18. August 918 erwähnte Ludwig der Blinde, in einer Urkunde für die erneute Rückgabe zugunsten von Fulcherius, den Kathedralkomplex von Avignon mit zwei Kirchen und einem Baptisterium: Matris ecclesie Sancte Marie et Sancti Stephami ac Sancti Johannis Baptiste.
  46. a b Chronologie cathares
  47. Jean Favier, S. 70.
  48. Jean Favier, S. 123.
  49. Jean Favier, S. 131.
  50. Jean Favier, S. 138.
  51. Jean Favier, S. 145.
  52. Jean Favier, S. 150–153.
  53. Yves Renouard: La papauté à Avignon, Éd. J. P. Gisserot, 2004, S. 59.
  54. Yves Renouard: Le mécénat des papes à Avignon, in La papauté à Avignon, S. 99–105.
  55. Yves Renouard: S. 99.
  56. Yves Renouard: S. 100.
  57. Yves Renouard: S. 101.
  58. a b Bernard Guillemain: Les papes d'Avignon, Éd. du Cerf, 2000, S. 112.
  59. Raymond Dugrand, Robert Ferras: Avignon, in La Grande Encyclopédie, Band III, 1972, S. 1355.
  60. a b Église Catholique en Avignon - Note historique sur l’archidiocèse d’Avignon.
  61. Pierre Miquel: Les Guerres de religion, 1980, S. 233.
  62. Pierre Miquel: Les Guerres de religion, 1980, S. 254.
  63. Chronologie des années autour d'Agrippa d'Aubigné
  64. Conrad Malte-Brun: Précis de la géographie universelle, Band 8, 1829.
  65. Eugène Hatin: Bibliographie historique et critique de la presse périodique française, S. 306.
  66. Albert Ceccarelli: La Révolution à l’Isle sur la Sorgue et en Vaucluse, 1989, S. 60.
  67. Antoine Étienne Nicolas Fantin des Odoards: Histoire philosophique de la révolution de France, depuis la première Assemblée des notables jusqu'à la paix de Presbourg, Band 3, 1807, S. 77.
  68. Albert Ceccarelli: La Révolution…, S. 64.
  69. Antoine Étienne Nicolas Fantin des Odoards: Histoire philosophique de la révolution de France, depuis la première Assemblée des notables jusqu'à la paix de Presbourg, Band 3, 1807, S. 79.
  70. Albert Ceccarelli: La Révolution…, S. 89.
  71. Le monde des chemins de fer – Avignon - Marseille
  72. Articles dans Le Provençal, du 2 au 7 décembre 1971.
  73. Bernard Amouretti: L’Homme a longtemps été sous la dépendance de la Durance, Abteilung für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Landwirtschaft, La Durance : lien de vie du territoire régional, Regionaler PACA-Rat, S. 25.
  74. Geschichte Le Pontets
  75. Offizielle Seite des Flughafens Avignon - Caumont
  76. Les armoiries d'Avignon
  77. Ausgezeichnete Städte des Europapreises
  78. Gare Avignon TGV (2001)
  79. Während seiner Reise nach Avignon, beklagte Prosper Mérimée diese militärische Nutzung aufgrund der hervorgerufenen Beschädigungen, insbesondere die Schäden der Fresken, die den Papstpalast schmückten. Le palais des papes vu par Mérimée
  80. Le Palais des Papes, Avignon - guide de visite, S. 58.
  81. La Loggia
  82. Archives municipales d'Avignon Les transformations du XIXe siècle
  83. a b Visite 3 – Promenade des Teinturiers, Offizielle Webseite der Stadt.
  84. Vivre à Avignon, transport, balade 2
  85. La vie en secteur en 1914-1918/ 118e territorial d'Avignon
  86. Site de canalblog
  87. Histoire des hommes du 58e d’infanterie
  88. Historique des régiments d’infanterie.
  89. Le 4e Régiment du génie avec constitution de l’arme du génie en 1914.
  90. Amicale du 8e régiment de hussards
  91. Des villages de Cassini aux communes d'aujourd'hui
  92. Évolution et structure de la population (de 1968 à 2007)
  93. Recensement de la population au 1er janvier 2006
  94. a b c Avignon, une ville carrefour qui cherche sa place
  95. a b Recensement de la population de 2006 Provence-Alpes-Côte d'Azur
  96. Zahlen des INSEE (2006).
  97. Unités urbaines de plus de 100 000 habitants
  98. Évolution et structure de la population à Avignon en 2007
  99. Résultats du recensement de la population de Vaucluse en 2007
  100. a b Wohnstatistik für Avignon (INSEE)
  101. a b Joseph Girard, S. 264.
  102. a b c Jean-Paul Clébert: Guide de la Provence mystérieuse, Paris, S. 85.
  103. a b Jean-Paul Clébert, S. 86.
  104. Joseph Girard, S. 279.
  105. Les paroisses d'Avignon
  106. Church of Scientology Mission of Avignon
  107. L'église évangélique laotienne à Avignon
  108. Adresses des Eglises
  109. Cimetière de Saint-Véran
  110. Saint-Véran – Détails et plans
  111. Cimetière de Montfavet
  112. a b Cimetières Barthelasse et Saint-Roch
  113. Ministère de l’Intérieur - Élections législatives de juin 2007
  114. Scrutin présidentiel de 2007 - Murs
  115. Ministère de l’Intérieur - Élections Européennes de 2009
  116. Ministère de l’Intérieur - Scrutin du 20 septembre 1992
  117. Ministère de l’Intérieur - Scrutin du 29 mai 2005
  118. Les mairies annexes
  119. CC-Résumé statistique/com,dep,zone empl (INSEE).
  120. a b c Le Projet de Budget Primitif pour 2007
  121. Impots locaux à Rasteau
  122. Kriminalstatistik 2002
  123. Kriminalstatistik 2009
  124. Spiegel online: Gewalt fordert erstes Todesopfer
  125. Spiegel online: Anti-Terror-Einheit nimmt zwölf Islamisten fest
  126. a b c Tri sélectif des déchets
  127. La propreté, c'est l'affaire de tous
  128. Surveillance de la radioactivité de l’air et de l’eau
  129. Qualité de l'air
  130. a b c Les nuisances sonores dans les grandes villes et agglomérations
  131. Actes des quatrièmes Assises de la qualité de l'environnement sonore
  132. Association de Défense des Riverains de l’Aérodrome de Chateaublanc
  133. Informationen über das Wappen der Stadt auf der Seite des Rathauses.
  134. Malte-Brun, in La France illustrée, Band V, 1884.
  135. Logo in frz. Wikipedia
  136. Saints et Bienheureux sur le site du diocèse d'Avignon
  137. Saint Ruf
  138. les saints de Provence
  139. Jacques Baudoin, Grand livre des saints: culte et iconographie en Occident, 2006, S. 401.
  140. Renée Lefranc, Et le pâtre Bénezet fit un pont pour Avignon, Éd. RMG-Palais des Papes, Avignon, 2000 ISBN 2-906647-35-7, S. 19–20.
  141. a b c d Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures
  142. a b c Villes jumelées
  143. a b Avignon capitale culturelle et artistique du Vaucluse
  144. Avignon ne s’est pas construite en un jour
  145. Internetseite des Rathauses - Grünflächen (französisch)
  146. Les bibliothèques
  147. Dominique Logna-Prat, Éric Palazzo, Daniel Russo: Marie. Le culte de la Vierge dans la société médiévale, Paris, 1996, S. 75
  148. Joseph Girard, S. 197.
  149. Joseph Girard, S. 226.
  150. Joseph Girard: S. 179.
  151. Joseph Girard, S. 180.
  152. « Festival d'Avignon - Histoire
  153. Robert Abichared: Festival d'Avignon, in: Emmanuel de Waresquiel, Dictionnaire des politiques culturelles de la France depuis 1959, Paris, 2001.
  154. a b Clubs sportifs à Avignon
  155. Les équipements sportifs à Avignon
  156. Simon Calamel, Dominique Javel: La langue d'oc pour étendard, Toulouse, 2002.
  157. Joseph Girard: S. 91.
  158. Joseph Girard: S. 186.
  159. Joseph Girard: S. 246.
  160. Fernand Benoît: La Provence et le Comtat Venaissin, Avignon, 1992, S. 337.
  161. a b c Bernard Ely, La cuisine des provençaux – Saveur, santé, art de vivre. Edisud. 1997.
  162. Chanoine Albanès, Ulysse Chevalier, Gallia Christiana Novissima, T. I à VII, Montbéliard-Valence, 1899 – 1920.
  163. Joseph Girard, Évocation du vieil Avignon, S. 247.
  164. Jean-Pierre Saltarelli, Les vins des papes d'Avignon, Bulletin de la Société scientifique, historique et archéologique de la Corrèze, t. 127, 2007, S. 73–78.
  165. Offizielle Seite der Inter-Rhône
  166. a b Le Grand Avignon.
  167. L'emploi à Avignon
  168. Reinigungsunternehmen.
  169. a b c d e f Principales zones d'activités du département
  170. Les exonérations dans la zone franche urbaine d'Avignon
  171. Cartes et plans de la zone franche urbaine d'Avignon
  172. a b Les médias locaux.
  173. CSA - Autorisation de RAJE Avignon (84)..
  174. Avignon in Zahlen (französisch)
  175. Activité hoteliere en Vaucluse - bilan année 2010
  176. Avignon - Transports.
  177. „Le vélib débarque à Avignon“.
  178. Webseite des Velopop
  179. Webseite des TCRA
  180. Listes de écoles d'Avignon
  181. a b c Enseignement supérieur
  182. Ecole d'Art d'Avignon
  183. Commission des archives départementales, communales et hospitalières: Catalogue général des cartulaires des Archives départementales, 1848, S. 213.
  184. chiffres-clés.
  185. Le rôle de l'établissement.
  186. Histoire du centre hospitalier de Montfavet.
  187. Centre hospitalier de Montfavet : détails
  188. L'ancienne prison d'Avignon sera bientôt un hôtel de luxe
  189. Reproduktion des Werkes Les Demoiselles d'Avignon
  190. a b c films tournés dans le Vaucluse
  191. Viererblock, mit Datumsstempel in unterer linker Ecke. Das 1938 von der PTT herausgegebenes Postwertzeichen zeigt den Papstpalast von Avignon und die Brücke Saint-Bénézet.
  192. Postausgabe der Isle of Man von 1974 mit der Pont Saint-Bénézet.
  193. Das von den Inseln Wallis-et-Futuna herausgegebene Postwertzeichen von 1997, anlässlich zum 50. Jubiläum des Avignon-Festivals.
  194. 2001 herausgegebenes Postwertzeichen mit Jean Vilar vor dem Papstpalast
  195. Papstpalast - Avignon, Briefmarke von 2009.



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