AvivA Verlag

AvivA Verlag

Der AvivA Verlag wurde 1997 von der Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin Britta Jürgs gegründet und hat seinen Sitz in Berlin und Grambin. AvivA, im Hebräischen die weibliche Form von Frühling, steht für einen lebendigen und undogmatischen Aufbruch. Seit 2002 ist der Verlag Mitglied der Kurt-Wolff-Stiftung zur Förderung unabhängiger Verlage. [1]

Inhaltsverzeichnis

Programm

Der Verlag gibt Belletristik- und Sachbücher über Frauen in Kunst- und Kulturgeschichte heraus.

In der Reihe Wiederentdeckte Schriftstellerinnen hat der Verlag hauptsächlich deutsch-jüdische Autorinnen wiederentdeckt, die aufgrund des Nationalsozialismus aus Deutschland flüchten mussten und so für lange Zeit in Vergessenheit gerieten. Dazu gehört u. a. die deutsch-jüdische Schriftstellerin Victoria Wolff, von der der Verlag 2007 sehr erfolgreich Das weiße Abendkleid und 2008 Die Welt ist blau herausgebracht hat. Auch Alice Berend, die im Berlin der 20er Jahre als der weibliche Fontane galt und das bürgerliche Berliner Milieu in mit viel humoristisch-satirischem Witz beschrieb, ist mit ihren Romanen Die Bräutigame der Babette Bomberling, Der Herr Direktor und Dore Brandt im Verlagsprogramm vertreten. Der Roman "Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Alice Rühle-Gerstel, die als Anhängerin des Sozialismus 1932 aus Deutschland zurück in ihre Heimatstadt Prag ins Exil ging, ist 2007 in einer liebevoll gestalteten Edition wieder herausgebracht worden. Als Star der Roaring-Twenties findet auch Ruth Landshoff-Yorck mit den rasant geschriebenen Romanen Die Vielen und der Eine, Die Schatzsucher von Venedig und Roman einer Tänzerin ihren Platz in dieser AvivA Reihe. Direkte Konkurrenz von Ruth Landshoff-Yorck war Vicki Baum, die im Berlin der 20er Jahre für die Hochglanzmagazine Die Dame und Uhu - Das Monatsmagazin Artikel schrieb und damals sehr erfolgreiche Romane verfasste. Sie ist im AvivA Verlag mit Pariser Platz 13, einer Komödie aus dem Schönheitssalon vertreten.

In der Reihe Künstlerinnen in der Kunst- und Kulturgeschichte erscheinen Sammelbände über die weibliche Seite der Kunstgeschichte. So stellt der Band Leider hab ich's Fliegen ganz verlernt Künstlerinnen und Schriftstellerinnen der Neue Sachlichkeit in wissenschaftlich fundierten Portraits vor, der Sammelband Wie eine Nilbraut, die man in die Wellen wirft portraitiert Vertreterinnen des Expressionismus von Emmy Ball-Hennings bis Marianne von Werefkin. Die Kunsthistorikerin Hanna Gagel stellt in So viel Energie – Künstlerinnen in der dritten Lebensphase Malerinnen und Bildhauerinnen vor, deren Kreativität und künstlerisches Potentiale in der dritten Lebensphase zur vollen Entfaltung kamen. In den Bänden Wie Frauen bauen und Vom Salzstreuer bis zum Automobil werden bahnbrechende Architektinnen und Designerinnen des 20. Jahrhunderts und von heute portraitiert.

Weitere Titel (Auswahl)

  • Flotte Autos, Schnelle Schlitten – Künstlerinnen & Schriftstellerinnen & ihre Automobile, Hg. Britta Jürgs
  • Keine Angst haben, das ist unser Beruf! – Kunstreiterinnen, Dompteusen und andere Zirkusartistinnen von Stephanie Haerdle
  • Schwarze Hunde, bunte Hunde – Künstlerinnen & Schriftstellerinnen & ihre Hunde, Hg. Britta Jürgs
  • Schwarze Katzen, bunte Katzen – Künstlerinnen & Schriftstellerinnen & ihre Katzen, Hg. Britta Jürgs
  • Tanzen und tanzen und nichts als tanzen – Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman, Hg. Amelie Soyka
  • Pariser Platz 13 – Eine Komödie aus dem Schönheitssalon und andere Texte über Kosmetik, Alter und Mode von Vicki Baum
  • Abende nicht von dieser Welt – St. Petersburger Salondamen und Künstlerinnen des Silbernen Zeitalters, Hg. Ursula Keller und Natalja Sharandak
  • Was für ein Schauspiel – Deutschsprachige Dramatikerinnen des 20. Jhd. und der Gegenwart von Ingeborg Gleichauf

Einzelnachweise

  1. http://www.kurt-wolff-stiftung.de/zustifter1.htm

Weblinks


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