- Rolladen Schneider LS4
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Rolladen Schneider LS4 Typ: Segelflugzeug Entwurfsland: Bundesrepublik Deutschland Hersteller: Rolladen Schneider Flugzeugbau, AMS-Flight Erstflug: 1980 Produktionszeit: 1980 bis 2007 Stückzahl: 1050 Die LS4 ist ein einsitziges Hochleistungs-Segelflugzeug des deutschen Herstellers Rolladen Schneider. Sie ist mit allen drei Subtypen nach Grunau Baby und Blanik mit 1050[1] Maschinen das am dritthäufigsten gebaute zivile Segelflugzeug weltweit. Der Segelflug-Index beträgt 106.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Erstflug der LS4 fand im Jahre 1980 statt. Bereits zwei Jahre später folgte die verbesserte Version LS4-a, die um 1990 von der LS4-b ersetzt wurde. Sie wurde als leistungsfähigstes Standardklassen-Modell des Herstellers schließlich von der LS7 abgelöst, blieb aber als einfachere und robustere Maschine für den Vereinsbetrieb weiter in Produktion. Nach dem Konkurs von Rolladen Schneider im Jahre 2003 übernahm die slowenische Firma AMS Flight die Typenbetreuung und Produktion der LS4. Die Firma lieferte 2007 zwei in Slowenien gebaute Exemplare aus[1] und hatte auch ursprünglich weiter geplant, dieses Muster anzubieten. Ende November 2009 wurde allerdings auf den Firmen-Webseiten die Entscheidung bekannt gegeben, die Produktion mangels Rentabilität wieder einzustellen. Die Musterbetreuung wird nun von DG-Flugzeugbau übernommen.[2]
Konstruktion
Die LS4 ist ein einsitziges Hochleistungssegelflugzeug in Kunststoffbauweise mit 15 m Flügelspannweite und einem starren Flügelprofil. Sie entstand unter Verwendung des Rumpfes und der Modifikation des Flügels der LS3. Die Version LS4-a unterscheidet sich von der reinen LS4 vor allem durch das höhere maximale Abfluggewicht, das die Mitnahme von mehr Wasserballast ermöglicht. Die LS4-b bietet neben einem nochmals erhöhten maximalen Abfluggewicht weitere Verbesserungen wie automatische Ruderanschlüsse, ein optionales Spornrad statt des bisher verwendeten Schleifsporns, einen optionalen zusätzlichen Wassertank in der Seitenflosse, sowie einen verstärkten Haubenmechanismus, durch den es möglich wurde, den Instrumentenpilz klappbar an der Haube zu befestigen. Außerdem hat die b-Version einen um 18 cm kürzeren Rumpf, und im Gegenzug eine um 11 cm höhere Seitenflosse[1]. Die Flugeigenschaften werden dadurch aber nicht spürbar beeinflusst.
Mit Ausnahme der automatischen Ruderanschlüsse können alle Neuerungen der b-Version auch in ältere Maschinen nachgerüstet werden, weshalb es mittlerweile sehr viele Mischformen gibt. Insbesondere sind viele LS4 und LS4-a mit einem Spornrad nachgerüstet worden.
Für alle Versionen der LS4 werden inzwischen abnehmbare Winglets zum Nachrüsten angeboten, die die Flugleistungen im Langsamflug und mit Wasserballast verbessern. Durch das durch die Winglets veränderte Trudelverhalten wird allerdings der Wasserballast auf 100 kg herabgesetzt. Die etwa 60 bisher so modifizierten Maschinen werden als LS4 WL bezeichnet. Sie können statt der ansteckbaren Winglets auch mit den alten, geraden Flächenenden geflogen werden. In dieser Konfiguration kann nach wie vor der volle Wasserballast mitgenommen werden.
Von AMS gefertigte LS4 entsprachen der b-Ausführung und wurden zusätzlich bereits werksseitig mit Winglets ausgeliefert.
Nutzung
Je nachdem, ob sie mit Wasserballast oder ohne geflogen wird, startet die LS4 bei Wettbewerben in der Clubklasse (ohne Wasserballast) oder in der Standardklasse (mit Wasserballast). In der Clubklasse wird sie jedoch, trotz ihrer vergleichsweise guten Flugleistungen, durch einen Index von 106 benachteiligt. Der Typ erfreut sich bei Piloten wegen ihrer trotz guter Leistungen extrem gutmütigen Flugeigenschaften nach wie vor hoher Beliebtheit.
Technische Daten
Kenngröße Daten Konstrukteur Wolf Lemke Klasse Standardklasse (ohne Wasserballast auch Clubklasse) Erstflug 1980 Gebaute Einheiten LS4 und LS4-a: 837 LS4-b: 211, insg. 1048 Sitzplätze 1 Bauart Flächen: GfK-Schaum-Sandwich, Rumpf: GfK Flügelprofil Wortmann modifiziert Flügelspannweite 15,00 m Länge LS4-a: 6,84 m LS4-b: 6,66 m Flügelfläche 10,5 m² Flügelstreckung 21,4 Flächenbelastung 31–45 kg/m² beste Gleitzahl 40,5 geringstes Sinken 0,60 m/s Höchstgeschwindigkeit 280 km/h Mindestgeschwindigkeit 68 km/h sichere Lastvielfache +5,3g/−2,65g Wasserballast 160 Liter, LS4 WL: 100 Liter Leergewicht 235 kg max. Zuladung 110 kg (Pilot und Fallschirm), LS4 WL: 100 kg min. Zuladung 70 kg (55 kg mit drei Trimmgewichten) max. Flugmasse LS4-a: 475kg LS4-b: 525kg max. Masse d. nichttragenden Teile 230 kg Index 106 Quellen
Flughandbuch LS4-a/b
- ↑ a b c Beschreibung der LS4-Versionen auf der Webseite von AMS, dem jetzigen Hersteller
- ↑ www.dg-flugzeugbau.de
Siehe auch
Weblinks
Commons: LS4 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienSchlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
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