Romako

Romako
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Anton Romako, um 1875

Anton Romako (* 20. Oktober 1832 in Atzgersdorf; † 8. März 1889 in Wien) war ein österreichischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anton Romako war der uneheliche Sohn des Fabrikanten Josef Lepper und dessen Haushälterin Elisabeth Maria Anna Romako. Ferdinand Georg Waldmüller hatte dem jungen Mann an der Wiener Akademie, wo er zuerst studierte, jedes Talent abgesprochen. Nach einem Studium in München bei Wilhelm Kaulbach und Venedig, Rom und London hielt er sich in den 1850er-Jahren wieder in Wien auf, wo er Privatschüler bei Carl Rahl war. Ab 1857 lange Jahre in Rom als Porträtist und Genremaler, kam er 1876 wieder zurück nach Wien, wo gerade die Ringstraße gebaut wurde. In Wien herrschte der Geschmack Makarts vor, so dass er sich mit seinen Historienbildern nicht durchsetzen konnte, und weitere Studienreisen unter anderem nach Ungarn, Italien und Frankreich unternahm.

Romako war seit 1862 mit Sophie Köbel verheiratet, die ihn 1875 wieder verließ. Der Ehe entstammten 5 Kinder. Die Töchter Mathilde und Mary begingen 1887 Selbstmord.

Anton Romako ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben. Zu seinen Ehren wurde 1953 die Romakogasse in Wien-Atzgersdorf benannt.

Werke

Gräfin Maria Magda Kuefstein (1878-1880)
Tegethoff in der Seeschlacht von Lissa (1878-1880)
Kaiserin Elisabeth (1883)

Neben seinen zahlreichen Landschaftsbildern (etwa aus dem Gasteinertal), die einen Einfluss der Schule von Barbizon verraten, ist er vor allem als Maler von Portraits und Historienbildern bekannt.

Seine Portraits sind in einem nervösen, fast früh-expressionistischen Stil gehalten, der die Zeitgenossen zutiefst verstörte.

Sein berühmtes Portrait der Kaiserin Elisabeth zeigt die ganze Exzentrik ihrer Persönlichkeit und wurde allgemein abgelehnt, so wie auch sein zweifellos bekanntestes Werk: Tegethoff in der Seeschlacht von Lissa, die den Admiral mit einigen Matrosen in dem Moment zeigt, wie seine 'Ferdinand Max' das italienische Flaggschiff rammt. Auf den üblichen Heroismus in solchen Darstellungen wird fast vollständig verzichtet, man sieht die Spannung der Situation und die Hektik der Akteure.

Heutzutage gilt er als interessantester und wegweisender Künstler der Ringstraßenepoche.

Gemälde von Anton Romako befinden sich vor allem in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.

  • Die Eitelkeit - Porträt seiner Brau Sophie Köbel (Salzburg, Residenzgalerie), um 1860, Öl auf Leinwand, 124 x 91 cm
  • Fischerknabe am Meeresstrand (Wien, Österreichische Galerie), um 1873-75, Öl auf Holz, 90 x 70 cm
  • Mädchen mit Kaninchen (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 6670), um 1877, Öl auf Leinwand, 72,7 x 60,6 cm
  • Admiral Tegethoff in der Seeschlacht bei Lissa (Wien, Österreichische Galerie), 1878-80, Öl auf Holz, 110 x 82 cm
  • Am Wasserfall (Wien, Leopold Museum), 1881, Öl auf Leinwand, 89,3 x 63 cm
  • Kaiserin Elisabeth (Wien, Österreichische Galerie), 1883
  • Die Rosenpflückerin (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 1832), 1883, Öl auf Leinwand, 89 x 66 cm
  • Mutter und Kind (Privatbesitz), 1883, Öl auf Leinwand, 161 x 130 cm
  • Junge Frau vor Bildstock (Privatbesitz), 1883, Öl auf Holz, 54,4 x 45,5 cm
  • Südfranzösische/Bretonische Bäuerin (Graz, Landesmuseum Joanneum - wird restituiert), 1884, Öl auf Leinwand, 50,5 x 38,5 cm
  • Mädchen, einen Fink anlockend (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7518), um 1884/85, Öl auf Holz, 45,2 x 28 cm
  • Bildnis Isabella Reisser (Wien, Leopold Museum, Inv. Nr. 2116), 1885, Öl auf Leinwand, 130,5 x 90 cm
  • Herr und Dame im Salon (Museen der Stadt Wien), 1887, Öl auf Holz
  • Dame in rotem Kleid (Wien, Österreichische Galerie), 1889, Öl auf Leinwand

Literatur

  • A. Romako, Ausstellungskatalog, Wien 1992
  • Österreichisches Biographisches Lexikon

Weblinks


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