Rommershausen

Rommershausen
Rommerhausen
Koordinaten: 50° 55′ N, 9° 11′ O50.914559.1830805555556208Koordinaten: 50° 54′ 52″ N, 9° 10′ 59″ O
Höhe: 208 m ü. NHN
Fläche: 6,44 km²
Einwohner: 465 (1. März 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1971
Postleitzahl: 34613
Vorwahl: 06691

Rommershausen ist ein Stadtteil der nordhessischen Stadt Schwalmstadt im Schwalm-Eder-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rommershausen

Rommershausen liegt an einer Flussschleife der Schwalm. Im Zentrum des Ortes befindet sich die Kirche mit ummauerten Kirchhof. Der Ort wird geprägt vom sich am nördlichen Ortsrand befindenden Schloss Rommershausen mit angrenzenden Park. Im Westen zwischen Dorfstraße und Mühlgraben befindet sich der zugehörige Wirtschaftshof mit Mühle. Im Südwesten befindet sich ein weiterer Gutshof.

Rommershausen ist von Treysa kommend über die Landesstraße 3145 nach Allendorf am Abzweig nach Dittershausen über die Kreisstraße 103 erreichbar.

Geschichte

Dorfkirche

Erstmalig wird der Ort im Jahre 1205 in einem Güteregister des Kloster Haina erwähnt. (Eine Erwähnung 1216 wird in der gleichen Quelle genannt) 1311 bestätigt Graf Johann I. von Ziegenhain, dass Ludwig von Gleimenhain dem Kloster Immichenhain mit seiner Tochter zugleich zwei Höfe zu Rommershausen, welche vormal ein befestigter Wirtschaftshof gewesen und Superior Curtis genannt wurden, geschenkt habe. [1] Ein gräflich-ziegenhainisches Gut in Rommershausen zahlt von 1360 bis 1367 einen (Zins) an den Küchenmeister im Schloss Ziegenhain. 1368 verpfänden die Grafen von Ziegenhain ihre Dörfer Rommershausen, Dittershausen und die Wüstung Breitenbach für 640 gute kleine Goldgulden an die von Urff. Im Jahre 1448 erfolgt die Auslösung der Pfandschaft. Seitdem gehörte Rommershausen wieder mit allen Rechten und Zubehör zum Amt Ziegenhain. 1501 verschreibt ein Johann Krengel zu Rommershausen Klaus Ronen, Schultheiß zu Treysa eine jährliche Gülte aus seinem Hof und einem Gut zu Rommershausen. Dieser Klaus Ronen verschreibt diese Güter an das Kloster Haina. Im Jahre 1516 belehnt der hessische Landgraf Philipp I. Johann Krengel mit dessen von den von Schweinsberg erkauften Gütern. 1532 verpfändet der Wäppner Georg Krengel Einkünfte aus seinem freien Hof zu Rommershausen. Landgraf Philipp I. 1535 überträgt seinem Rat Reichard Rink den bislang verpfändeten Hainaer Hof , den dieser einlöst und übernimmt. Darüber hinaus verfügen 1569 ein Heinrich Neinder und die von Rau über freie Höfe in Rommershausen.

Ab 1644 ist Rommershausen einschließlich der Niederen Gerichtsbarkeit landgräfliches Mannlehen der Familie von Hoff, nach deren Aussterben von deren Erben, der von Hattenbach, von Schwertzell und von Boyneburg. Die Hohe Gerichtsbarkeit verblieb beim Landesherrn. Ebenfalls gelangt 1644 der Rink’sche Hof in den Besitz des Geheimen Rats und Hofmarschalls von Hoff, nach Aussterben derer von Hoff. Dieser Hof geht 1734 an deren Erben, die von Hattenbach, von Schwertzell und von Boyneburg. 1782 umfasste dieser frei-adelige Hof (Rink'sche Hof) 252 Kasseler Acker Land, ca. 170 Acker Wiesen, ca. 16 Acker Garten, ca. 107 Acker Land. Hinzu kam die an der Schwalm gelegene Dorfmühle. 1807 erfolgt die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit.

1895 umfasste das ehemalige Rittergut Rommershausen der Schwertzell von Willingshausen 138 Hektar, davon 76 Hektar Acker, 34 Hektar Wiesen, 2 Hektar Hute, 24 Hektar Wald.

Rommerhausen wurde anlässlich der Gebietsreform in Hessen am 1. Januar 1971 ein Stadtteil von Schwalmstadt.

Historische Ortsnamen

de Rumershusen (1205/16); Romershusen (1243) (UA Ziegenhain); de Rumershusen (1266/1365) (UA Ziegenhain); Rommershusen (1585).

Mühle

Im Jahre 1782 wird ein Müller erwähnt. 1789 hat die an der Schwalm gelegene zum frei-adeligen Hof gehörende Wassermühle zwei Mahlwerke, einen Schlag- und einen unterschlächtigen Schneidegang.

Schloss Rommershausen

Das Schloss wurde in den Jahren 1539 bis 1549 anstelle einer im 13. Jahrhundert erbauten Burg errichtet. Es handelt sich um eine lockere dreiflügelige Anlage mit Fachwerkobergeschossen die von einer umlaufender Mauer mit anschließenden Park im englischen Stil umgeben sind. Um 1627 wurde das Schloss um einen Westbau erweitert. [2]

Siehe auch Hauptartikel: Schloss Rommershausen

Kirche

Kirche

1420 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie neu errichtet. Das alte Patronatswappen und der ehemalige Patronatssitz, welcher im Volksmund heute noch „respektlos Käfig“ genannt, zeugen von dem alten Kirchenrecht. Die vorhandene Grabplatte der Margarete Rink erinnert zudem an die Erbauer des Schlosses.

Seit 1984 sind Dittershausen und Rommershausen zu einem Kirchspiel verbunden. Über den „Kirchsteg“ einer Fußgängerbrücke, kommen die Ditterhäuser zum sonntäglichen Gottesdienst, der bis heute in Rommershausen stattfindet. [3]

Rommershäuser Meteorit

Im Jahr 1916, am 3. April schlug um 15:30 Uhr, Augenzeugen berichten von einem Donnerschlag und Rauchwolken, im Interessentenwald von Rommershausen ein 63 kg schwerer Eisenmeteorit ein.

Siehe auch Hauptartikel: Rommerhäuser Meteorit

Literatur

  • 750 Jahre Rommershausen, Dorfchronik
  • Brauer, Ziegenhain, S. 31 Anm. 87
  • HOL Ziegenhain, S. 161-163
  • Knappe, Burgen in Hessen, S. 162 f.
  • Reimer, Ortslexikon, S. 401

Einzelnachweise

  1. Brauer, Ziegenhain, S. 31 Anm. 87
  2. Schloss Rommershausen auf www.burgen-und-schlösser.net
  3. Kirche Rommershausen auf ekkw.de

Weblinks



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