Rossija Airlines

Rossija Airlines
STC Rossija/ГТК Россия

Airbus A319 der Rossija
IATA-Code: R4 und FV (ehemals Pulkovo)
ICAO-Code: SDM und PLK (ehemals Pulkovo)
Rufzeichen: Russia
Gründung: 1992
Sitz: Sankt Petersburg, Russland
Drehkreuz:

Flughafen Sankt Petersburg Pulkovo, Flughafen Moskau-Wnukowo

Allianz: keine
Flottenstärke: 92 (+32 Bestellungen)
Ziele: 31 nationale und 76 internationale Ziele

STC Rossija (State Transport Company Rossija, russisch Государственная транспортная компания «Россия», Rossija zu deutsch: Russland) ist eine staatliche russische Fluggesellschaft mit Sitz am Flughafen Sankt-Petersburg-Pulkovo. Sie ist durch eine Fusion im Oktober 2006 aus der seit 1992 bestehenden Moskauer Fluggesellschaft Rossija und der 1932 gegründeten Sankt Petersburger Fluggesellschaft Pulkovo Airlines hervorgegangen. Rossija ist nach Aeroflot die zweitgrößte russische Airline.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

1992 wurde die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot in regionale eigenständige Fluggesellschaften geteilt. In diesem Zuge entstand aus der am Flughafen Moskau-Wnukowo stationierten Aeroflot-Division die neue Fluggesellschaft Rossija. Hauptsächlich stellte Rossija die russischen Regierungsflugzeuge und verchartet diese Flugzeuge auch im Rahmen von VIP-Charter. Alle VIP-Jets des russischen Präsidenten, zwei Iljuschin Il-96-300, eine Iljuschin Il-62, eine Tupolew Tu-154 und eine Jakowlew Jak-40 waren Teil der Luftflotte von Rossija. Daneben unterhielt sie nur wenige innerrussische Flugverbindungen. Die Flotte wurde aber von der in Sankt Petersburg ansässigen Pulkovo Airlines operativ betrieben.

Fusion

Seit 2003 wurde eine Fusion des Unternehmens mit der zweitgrößten russische Fluggesellschaft Pulkovo Airlines angestrebt. Schließlich wurde der Zusammenschluss am 29. Oktober 2006 bekanntgegeben.[1] Der Generaldirektor der alten Rossija, Sergej Michaltschenko, leitet nun auch das fusionierte Unternehmen. Der Sitz der Gesellschaft wurde zum Flughafen Sankt Petersburg Pulkovo verlegt.

In Zuge der Fusion wurde die Pulkovo Aviation Enterprise in ihre beiden Bereiche, den Betrieb des Flughafen Pulkovo und den Betrieb der Fluggesellschaft Pulkovo Airlines aufgespalten. Während die Stadt Sankt Petersburg den Flughafen übernahm und als OAO Aeroport Pulkovo (deutsch: Flughafen Pulkovo AG) positionierte, wurde der Flugbetrieb in die staatliche Fluggesellschaft Rossija eingebracht. Damit kontrolliert der Russische Staat die beiden größten Fluggesellschaften des Landes, Aeroflot und Rossija. Andererseits hat die Stadt Sankt Petersburg nun bessere Möglichkeiten, den Flughafen Pulkovo, immerhin der drittgrößte Flughafen Russlands, zu entwickeln.

Trotz der Fusion werden die Flugzeuge der alten Pulkovo-Flotte noch weiterhin den Pulkovo-Schriftzug tragen und erst im Laufe der Zeit (angegeben wird etwa ein Jahr) umlackiert. Auch werden die Flugnummern der internationalen Pulkovo-Verbindungen weiterhin mit FV ausgewiesen, um weiterhin die Slots an ausländischen Flughäfen nutzen zu können.

Entwicklung

Tu-154M der Rossiya auf dem Flughafen von Antalya (08/2008).

Am 1. Dezember gibt Rossija in einer Pressemitteilung bekannt, dass ab sofort für die Flugverbindung Sankt Petersburg - Moskau mit Aeroflot Codesharing vereinbart wurde. Ab dem 1. Januar 2007 werden auch die Deutschland-Verbindungen der beiden Airlines via Codesharing vermarktet. Ebenso gab die Gesellschaft in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Gesellschaft ab Juni eine Partnerschaft mit Finnair eingeht. Dabei wurde unter anderem Codesharing für die Flüge zwischen Helsinki und Sankt Petersburg verabredet. Außerdem wurde zum 1. Juni 2007 Codesharing mit Austrian Airlines für die Verbindungen zwischen Wien - Sankt Petersburg und Wien - Krasnodar beschlossen

Laut Pressemitteilung vom 22. Januar 2007 hat Rossija (incl. der Vorgängergesellschaft Pulkovo) 3.011.073 Passagiere im Jahr 2006 befördert, davon 2.658.742 Passagiere im Linienverkehr.

Ende Juni 2007 wird bekannt, dass Rossiya neben zehn anderen russischen Fluggesellschaften von der russischen Flugbehörde die Erlaubnis zum Flug in die Europäische Union entzogen wurden. Damit möchte die Flugbehörde der Situation zuvorkommen, dass russische Gesellschaften in die Schwarze Liste der EU aufgenommen werden, die die Landung in der EU verbieten. [2] Rossija reagiert darauf mit den Worten, es müsse sich hier um ein Missverständnis handeln.

Die zuständigen Behörden der Russischen Föderation haben entschieden, dass für den Flugbetrieb dieser Luftfahrtunternehmen in die Gemeinschaft nur bestimmte Luftfahrzeuge genutzt werden dürfen. Dabei ist der Rossyia (ehemals Pulkovo) nur untersagt worden, mit dem Luftfahrzeug IL-62M (RA-86467) Flüge in die Gemeinschaft durchzuführen. Mit allen anderen Flugzeugen darf sie uneingeschränkt fliegen [3] Mittlerweile ist es aber auch dieser Maschine wieder genehmigt worden, in die EU einzufliegen.

Flotte

(Stand: November 2008)[4][5]

Iljuschin Il-62 der Rossija
Boeing 737-500 der Pulkovo Airlines
Tu-154 der Rossija

Außerdem hat Rossija noch weitere 18 Flugzeuge im Bestand, die zur Zeit stillgelegt sind (Stand: November 2008)[4]):

Die fünf Boeing 737-500 der Rossija wurden durch die ehemalige Gesellschaft Pulkovo von der irischen Aer Lingus geleast. Deshalb führen sie auch eine irische Luftfahrzeug-Kennung (EI-CDD; EI-CDE; EI-CDF; EI-CDG; EI-CDH).[6], [7]

Bestellungen[4]

Die alten Flugzeuge vom Typ TU-134 sollten ab dem Frühling 2007 von vier geleasten Regionaljets Bombardier CRJ200 ersetzt werden. Ursprünglich hatte noch vor der Fusion Pulkovo brasilianische Embraer ERJ-170 gewünscht, diese sollten aber erst in einem Jahr (Stand: Ende 2006) in Russland zugelassen werden. Andererseits meldete die Fachzeitschrift Skyliner im September 2006, dass für Pulkovo 10 ERJ-170 zum Jahr 2008 geordert wurden.[8] Im Juni 2007 gab aber der Vorstandsvorsitzende Gennadij Boldyrew bekannt, dass keine der beiden Typen zur Rossija stoßen. In der Tat sind die Embraer nicht in Russland zugelassen, während mit Bombardier "das Geschäft nicht stattfand". [9]

Im März 2007 least Rossija vier ehemalige Airbus A319 der nordamerikanischen Northwest Airlines. Die 7-8 Jahre alten Flugzeuge waren eigentlich für die Fluggesellschaft S7 Airlines bestimmt.[10]. Die Flugzeuge sind mit einer Luftfahrzeug-Kennung Bermuda-Inseln (VP-B...) zugelassen. Sie haben 5 alte TU-154B2 ersetzt, die im Mai 2007 verschrottet wurden. Der erste Airbus A319 wurde am 10. Mai 2007 in den Farben der Rossija an die Gesellschaft ausgeliefert und auf dem Flughafen Sankt Petersburg-Pulkowo stationiert. Das Flugzeug wurde zunächst auf Flügen nach Moskau eingesetzt, flog danach aber auch internationale Ziele an.

Im Jahr 2007 unterzeichnete man einen Vertrag über die Lieferung von drei ehemaligen Skymark Airlines-Flugzeugen des Typs Boeing 767-300ER. Die erste Maschine ist seit Mai 2008 im Einsatz.[9]. Im März 2008 entschloss Rossija mehrere Airbus A319-100, die aus den Beständen der Frontier Airlines kommen, zu leasen.

Einzelnachweise

  1. Russland-Aktuell: „Airline-Fusion beendet: Pulkovo fliegt nicht mehr“ (30. Oktober 2006)
  2. Russland-Aktuell: „EU verhängt Landeverbot für Putin - Linie "Rossija"“ (29. Juni 2007)
  3. EG Amtsblatt Nr. L 175 vom 05/07/2007 S. 0010 - 0025 / Verordnung (EG) Nr. 787/2007 der Kommission vom 04.Juli 2007 [1]
  4. a b c aerotransport.org: Flotte der Rossija 27. November 2008
  5. aerotransport.org: Flotte der Pulkovo Airlines 27. November 2008
  6. Planespotters.net: „Pulkovo-Aviation-Enterprise“
  7. Planespotters.net: „Rossiya-Airlines-Russia-State-Transport-Company“
  8. Zeitschrift Skyliner - aviation and more, Ausgabe September 2006
  9. a b RIA Nowosti: „ГТК "Россия" планирует в 2008 году пополнить парк самолетами Airbus“ 21. Juni 2007
  10. CH-Aviation: „Rossiya“

Siehe auch

Weblinks


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