Rotes Tor

Rotes Tor
Das Rote Tor mit Sonnenuhr

Das Rote Tor (früher auch Spitaltor oder Haunstetter Tor genannt) war Teil der ehemaligen Augsburger Stadtbefestigung und wurde während der Niederlegung der Stadtmauer im 19. Jahrhundert nicht abgetragen. Es befindet sich im Süden der Augsburger Innenstadt. Der Namen leitet sich von der roten Farbgebung des Turmes ab, die er im Mittelalter besaß und im Zuge der Sanierung im 20. Jahrhundert wieder erhalten hat. Zusammen mit der Brücke, dem Vortor sowie der Bastion und dem Stadtgraben bildete das Tor die Rote-Torwall-Anlage, die in wesentlichen Teilen bis heute erhalten ist. Sehenswert ist die Sonnenuhr auf der Südseite des Turmes, die nur von der Freilichtbühne aus abzulesen ist.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Tor 1223, es wird jedoch angenommen, dass schon 1187 ein Tor an dieser Stelle gestanden hat. Es diente als Durchlass der Via Claudia in Richtung Tirol und Italien. Im Jahr 1371 erfolgte ein Neubau, nachdem das alte Tor abgebrannt war. 1388 wurde die Anlage dann um einen Graben und eine Brücke erweitert. Im 15. Jahrhundert wurde die Toranlage erhöht und ausgebaut.

Im Jahr 1545 wurde die Bastion am Roten Tor errichtet und 1604 erfolgte schließlich die Umgestaltung durch den Stadtbaumeister Elias Holl. 1777 wich die alte Holzbrücke einem steinernem Neubau, der zudem als Aquädukt diente. Während der Niederlegung der Festungseigenschaft Mitte des 19. Jahrhunderts wurde beschlossen, das Rote Tor nicht abzutragen. Um 1900 erfolgte die Umgestaltung des Stadtgrabens zu einer Grünanlage. 1929 wurde die bis heute genutzte Freilichtbühne eingeweiht.

Literatur

  • Franz Häußler: Augsburgs Tore. Wißner-Verlag, Augsburg 2002, ISBN 3-89639-346-4, S. 20 ff.
  • Hermann Kießling: Türme - Tore - Bastionen. Brigitte Settele Verlag, Augsburg 1987.
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