Rothenburg (Kyffhäuser)

Rothenburg (Kyffhäuser)

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Rothenburg (Kyffhäuser)
Burgruine Rothenburg vor 1900

Burgruine Rothenburg vor 1900

Entstehungszeit: um 1100
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Bauweise: Sandstein
Ort: Steinthaleben
Geographische Lage 51° 25′ 27″ N, 11° 3′ 55″ O51.42416666666711.0652777777787Koordinaten: 51° 25′ 27″ N, 11° 3′ 55″ O
Rothenburg (Kyffhäuser) (Thüringen)
DEC
Rothenburg (Kyffhäuser)
Ruine Rothenburg mit Bismarckturm

Die Rothenburg ist eine Burgruine in der Gemeinde Steinthaleben im Kyffhäuserkreis, Thüringen. Die Burgruine Rothenburg befindet sich auf einem steilen Bergvorsprung am Nordrand des Kyffhäusergebirges. Ihre eindrucksvollen Mauerreste sind vom Gebiet der Goldenen Aue schon von weitem gut zu erkennen. Bis in unsere Tage erhalten sind u.a. Teile des Palas, der Burgkapelle und des Bergfrieds.

Die Rothenburg wurde im Jahre 1103 erstmals urkundlich erwähnt. Als Baumaterial für die imposante Festungsanlage diente roter Sandstein. Diesem verdankt die Rothenburg vermutlich auch ihren Namen.

Die einstigen Bauherren, die Rothenburger Grafen, starben um das Jahr 1200 aus. Neue Burgherren wurden die Grafen von Beichlingen. Unter ihrer Herrschaft weilte auch der im Mittelalter berühmte Minnesänger Christian von Luppin auf der Rothenburg. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wechselte die Burg noch mehrmals die Besitzer. Im 15. Jahrhundert wurde sie letztmals restauriert und erweitert. Nach dem Tod des letzten Grafen im Jahre 1576 begann der Verfall der Rothenburg. Ihr Dornröschenschlaf dauerte mehrere hundert Jahre, bis zur Zeit der Romantik wieder das Interesse an dem alten Gemäuer erwachte.

Nach der Errichtung des Kyffhäuserdenkmals wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus dem von diesem Monumentalbau übriggebliebenen Baumaterial neben der Rothenburg eine große Ausflugsgaststätte erbaut, die eine bereits seit 1839 bestehende Gaststätte ersetzte. Im Jahre 1906 wurde vom Verband der Vereine Deutscher Studenten - Kyffhäuserverband, einem Dachverband deutscher Studentenverbindungen, im Nordteil der Burg der markante Bismarckturm errichtet.

In der Zeit des „Dritten Reiches“ wurden vom NS-Reichskriegerbund Baumaßnahmen auf der Rothenburg durchgeführt (1937-39), bei der einige archäologische und bauhistorische Beobachtungen gemacht und wenige Funde geborgen werden konnten. Das Burggelände sowie das Gasthaus nutzte später die SS als Erholungsheim, ebenso die NVA während der Zeit der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gelände noch einige Jahre durch die Bundeswehr genutzt. Im Gästehaus waren das Offizier- und Feldwebelwohnheim für die Kyffhäuser-Kaserne untergebracht.

In den 1990er Jahren wurden abermals Sicherungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, unter anderem die Freilegung der völlig überwaldeten Aussichtsterrasse unterhalb des Bismarckturms. Nach Abzug der Bundeswehr befindet sich die Burgruine Rothenburg in Privatbesitz und das Areal verfällt zunehmend.

Siehe auch

Literatur

  • Dankwart Leistikow, Die Rothenburg am Kyffhäuser. In: Burgen und frühe Schlösser in Thüringen und seinen Nachbarländern. Forschungen zu Burgen und Schlössern 5 (München, Berlin 2002) 31-46, ISBN 3-422-06263-7.

Weblinks


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