Rotwurz

Rotwurz
Blutwurz
Blutwurz (Potentilla erecta)

Blutwurz (Potentilla erecta)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Blutwurz
Wissenschaftlicher Name
Potentilla erecta
(L.) Raeuschel
Illustration Blutwurz, in: Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885

Blutwurz (Potentilla erecta, Syn.: Potentilla tormentilla), auch Dilledapp, Natter(n)wurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger oder Tormentill genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenbeschreibung

Die Blutwurz ist eine 10 bis 30 Zentimeter hohe mehrjährige, krautige Pflanze. Sie wächst aus einem kräftigen und kriechenden Rhizom. Die dreizähligen Rosettenblätter sind grob gezähnt sowie lang gestielt, im Gegensatz zu den sitzenden Stängelblättern

Die langgestielten, gelben Blüten werden bis zu einem Zentimeter im Durchmesser und haben vier Kronblätter (zuweilen auch fünf oder sechs) und entspringen den Blattachseln.

Blütezeit ist von Mai bis Oktober.

Verbreitung

Die Blutwurz ist häufig in ganz Europa verbreitet. Als Standort werden Mischwälder, Heiden, Magerwiesen, Niedermoore mit mäßig sauren Böden bevorzugt. Die Pflanze gilt als Magerkeitszeiger.

Nutzung

Die Blutwurz hat ihren Namen von dem blutroten Saft, der beim Anschneiden aus dem gelblich-weißen Rhizom austritt. Im Mittelalter wurden mit Blutwurz noch verschiedene Drogen bezeichnet, denen man blutstillende Eigenschaften nachsagte, heute meint man damit ausschließlich den Tormentill, den die moderne Kräuterheilkunde als ausgezeichnet verträgliche Gerbstoffdroge schätzt, die akute Durchfälle lindert. In einigen Regionen, z.B. im Bayerischen Wald, wird aus Blutwurz ein Likör oder Schnaps hergestellt, der als Digestif gereicht wird und verdauungsfördernde Wirkung besitzt.

Blutwurz in der Phytotherapie

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In der Pflanzenheilkunde wird das schwarzbraune, bevorzugt im Frühjahr oder im Herbst (kurz vor oder kurz nach der Blüte) ausgegrabene, in der Sonne getrocknete, von den Wurzeln befreite und zerkleinerte Rhizom verwendet, entweder als alkoholischer Auszug (Tinktur), oder als Tee. Wirksame Inhaltsstoffe sind neben Gerbstoffen (Tanninen) der rote Farbstoff Tormentol, das Glykosid Tormentillin, Flavonoide, Phenolkarbonsäure, Saponine, Harz, Gummi und ätherische Öle. Der Saft der Pflanze wirkt im Laborversuch hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Viren.

Blutwurz wirkt stark zusammenziehend (adstringierend), austrocknend und entzündungshemmend (antiphlogistisch), Zubereitungen des Tormentill werden daher wie andere gerbstoffhaltige Drogen (Eichenrinde, Ratanhiawurzel) äußerlich in Form von Spülungen oder Pinselungen bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut, bei Entzündungen des Zahnfleischs und anderen Erkrankungen des Rachens und des Kehlkopfes verwendet, außerdem bei Verbrennungen. Innerlich genommen werden sie bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt und sind indiziert bei Enteritis und Fieber sowie zur Stärkung des Magens.

Nicht verwechselt werden darf die Blutwurz mit der Kanadischen Blutwurz (Sanguinaria canadensis), ebenfalls eine Heil- und Giftpflanze, die zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehört.

Siehe auch

Quellen

  • Kremer: Wildblumen, München 2001, ISBN 3-576-11456-4

Weblinks

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