Rudi Assauer

Rudi Assauer
Rudi Assauer (2002)

Rudolf „Rudi“ Assauer (* 30. April 1944 in Sulzbach-Altenwald) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Fußballfunktionär.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Fußballprofi

Assauer wuchs im westfälischen Herten auf, wo er beim örtlichen Sportverein Spielvereinigung Herten 1952 im Alter von acht Jahren mit dem Fußballspielen begann. Nachdem er für den Klub in der zweitklassigen Regionalliga aufgelaufen war, holte ihn 1964 Borussia Dortmund vom Absteiger in die Bundesliga. An der Seite von Spielern wie Dieter Kurrat, Lothar Emmerich, Alfred Schmidt, Hans Tilkowski und Stan Libuda wirkte er dort in den Anfangsjahren der neuen deutschen Eliteklasse in der Abwehrreihe mit, als sich die Borussia regelmäßig im vorderen Ligabereich platzierte. 1966 zog er mit der Mannschaft in das Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger gegen den englischen Vertreter FC Liverpool ein. Am 5. Mai des Jahres gehörte er in Glasgow zu der Elf, die durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung erstmals einen Europapokal nach Deutschland holte. In den Jahren 1966 und 1967 absolvierte er zudem jeweils zwei Spiele für die deutsche U-23-Nationalmannschaft.

Nach sechs Jahren und 121 Bundesligaspielen für den Klub aus Westdeutschland folgte Assauer 1970 dem Ruf aus Bremen und schloss sich Werder Bremen an. Hier war er auf Anhieb an der Seite von Horst-Dieter Höttges, Arnold Schütz, Ole Björnmose, Egon Coordes und Karl-Heinz Kamp Stammspieler und erlebte unter Trainer Robert Gebhardt den Pfostenbruch vom Bökelberg auf dem Spielfeld. War als Tabellenzehnter der Erfolg ausgeblieben, investierte der Klub von der Weser im Sommer 1971 kräftig und holte die Nationalspieler Peter Dietrich und Herbert Laumen von Borussia Mönchengladbach sowie Willi Neuberger und Werner Weist von Assauers ehemaliger Spielstation Borussia Dortmund. Da weiterhin der Erfolg ausblieb, wechselte der Klub im Saisonverlauf mehrfach den Trainer, unter Willi Multhaup, Sepp Piontek und Fritz Langner war der Abwehrspieler jedoch stets Stammkraft. In den folgenden Spielzeiten rangierte er mit der Mannschaft im mittleren Tabellenbereich, in der Spielzeit 1974/75 geriet er mit der Mannschaft um Karl-Heinz Kamp, Jürgen Röber, Werner Görts und Dieter Zembski in Abstiegsgefahr. Mit einem Punkt Vorsprung auf den VfB Stuttgart gerettet, bestritt er anschließend seine letzte Spielzeit im deutschen Profifußball und wechselte anschließend nach insgesamt 307 Bundesligaspielen ins Management des Klubs, für den er in sechs Spielzeiten 186 Erstligaspiele bestritten hatte.

Fußballmanager

In den Jahren 1976 bis 1981 war er bei Werder Bremen als Manager tätig, vom 15. Mai 1981 bis zum 4. Dezember 1986 dann zum ersten Mal beim FC Schalke 04. Diese erste Amtszeit bei Schalke endete mit seiner Entlassung. Nach vierjähriger Berufstätigkeit im Immobilienbereich in Bremen wurde er 1990 Manager des damaligen Zweitligisten VfB Oldenburg. Am 1. April 1993 wurde er zum zweiten Mal Schalke-Manager. Während seiner zweiten Amtszeit stellte sich bald sportlicher und finanzieller Erfolg ein, so gewann der Verein 1997 den UEFA-Cup sowie 2001 und 2002 den DFB-Pokal. In seine Amtszeit fällt der Bau der Veltins-Arena.

Nach dem DFB-Pokal-Sieg 2002 fiel Assauer der Pokal aus der Hand. Die Reparaturkosten trug er selbst.

Ab 1. August 2006 sollte Assauer das Amt des 1. Vorsitzenden im Vorstand (auch Vereinspräsident genannt) bekleiden. Am 17. Mai 2006 trat Assauer von seiner Position als Manager zurück, nachdem der Aufsichtsrat des Vereins ihn zuvor satzungsgemäß zur Sitzung mit dem Tagesordnungspunkt „Abberufung“ eingeladen hatte.

Sonstiges

2003 erhielt Assauer die Auszeichnung Bürger des Ruhrgebiets vom Verein Pro Ruhrgebiet.

Doppelpass-Moderator Jörg Wontorra warf Assauer mit verbalen Andeutungen am 18. September 2005 Alkoholabhängigkeit vor. Wontorra erklärte im Zusammenhang mit einem in der Sendung eingespielten Statement Assauers: „Wenn man da so ein bisschen auf den Zungenschlag hört, die Bild würde da sehr doppeldeutig titeln: ‚Assauer voll dabei‘. Das ist vielleicht auch noch ein ganz kleines Problem, das man besprechen sollte.“[1] Das DSF entschuldigte sich umgehend schriftlich bei Assauer und mahnte Wontorra ab. Dieser bat den Manager zweimal um Verzeihung und begründete seine Aussagen mit einem Blackout.

Im ersten Veltins-Werbespot mit seiner damaligen Lebensgefährtin Simone Thomalla persifliert Assauer („Hol’ ma’ Bier!“ – „Is’ keins mehr da!“) das ihm nachgesagte Macho-Image; am 2. Februar 2006 erhielten er und Thomalla den Fernsehpreis „Goldene Kamera“ in der Kategorie Bester Werbespot mit Prominenten für den Spot „Überraschung“ der Veltins-Brauerei. Eine weitere Persiflage war der Fernseh-Spot „Nur gucken, nicht anfassen“ mit seiner Lebensgefährtin.

Am 20. Januar 2009 wurde die Trennung von Assauer und Simone Thomalla bekannt gegeben.

Mitte 2009 geriet Assauer in die Schlagzeilen, nachdem er auf Sylt bei einem tätlichen Angriff auf Thomalla fotografiert worden war. Im März 2010 macht er wieder Schlagzeilen, als er sich negativ über Homosexuelle im Fußball äußerte.[2]

Sein Markenzeichen ist sein Zigarrenkonsum, der ihm auch den Spitznamen „Stumpen-Rudi“ einbrachte.

Bis Oktober 2009 unterhielt Assauer in Kooperation mit der britischen Wettbörse Betfair einen wöchentlichen Videoblog mit dem Namen Zündstoff, in dem er das aktuelle Geschehen in der Bundesliga kommentierte.

Assauer ist heute Berater des Wuppertaler SV Borussia.

Am 28. November 2010 wurde Assauer auf der Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund als langjähriges Mitglied (40 Jahre) geehrt.

Weblinks

 Commons: Rudi Assauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: Rudi Assauer – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Wontorra beleidigt Assauer Spiegel Online, 18. September 2005
  2. Spiegel Online: Assauer über schwule Fußballer: Wer sich outet, wird plattgemacht.

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