Rudolf Appelt

Rudolf Appelt

Rudolf Appelt (* 5. Dezember 1900 in Niederhanichen (Kreis Reichenberg), heute Liberec-Dolní Hanychov); † 2. Juli 1955 in Moskau) war ein kommunistischer Politiker in der Tschechoslowakei und später Botschafter der DDR in Moskau.

Leben

Appelt war von Beruf kaufmännischer Angestellter. Bereits früh wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakei. Im Jahr 1921 war er Mitbegründer der KSČ und des KJVČ (Kommunistischer Jugendverband). Für die Partei war Appelt seit 1921 als hauptamtlicher Funktionär, Journalist und Geschäftsführer verschiedener Parteizeitungen tätig. Außerdem gehörte er dem Parlament der Republik an. Zwischen 1931 und 1945 war er Mitglied des ZK und Kandidat des Politbüros der KSČ.

1938 emigrierte Appelt in die UdSSR. In Moskau arbeitete er als Leiter der Verlagsabteilung bzw. als stellvertretender Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda der Kommunistischen Internationale und außerdem für Radio Moskau.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Appelt 1945 nach Prag zurück. Dort wurde er Geschäftsführer und Leiter der Wirtschaftsabteilung des Zentralkomitees der KSČ und war verantwortlich für die Überführung sudetendeutscher Kommunisten in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands. 1946 ging er selbst dorthin und wurde Mitglied der KPD, später der SED. Er war im Zentralsekretariat der Partei für die Gesamtgeschäftsführung des Parteivorstandes und als Leiter der Abteilung Parteibetriebe tätig. 1947 bis 1949 war er zunächst stellvertretender Leiter, später Leiter der Hauptverwaltung Interzonen- und Außenhandel bei der Deutschen Wirtschaftskommission.

Nach der Gründung der DDR im Oktober 1949 wurde Appelt Leiter der Diplomatischen Mission in Moskau. Nach der Umwandlung der Vertretung in eine Botschaft im Jahr 1953 wurde er zum Botschafter ernannt und in Ulan Bator/Mongolei zweitakkreditiert.

Seine Urne ist in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Appelt — ist der Familienname folgender Personen: Dieter E. Appelt (* 1947), deutscher Politiker (SPD) Heinrich Appelt (1910–1998), österreichischer Historiker und Diplomatiker Ingo Appelt (Bobfahrer) (* 1961), österreichischer Bobfahrer Ingo Appelt… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Springer — (* 9. April 1909 in Berlin; † 2. Juni 2009 ebenda) war ein deutscher Kunsthändler und Galerist. Er betrieb von 1948 bis 1998 die Galerie Springer in Berlin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Galerietätigkeit 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Ingo Appelt (Komiker) — Ingo Appelt 2004 Ingo Appelt (* 20. April 1967 in Essen) ist ein deutscher Komiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ap — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Botschafter der DDR — DDR Flagge vor der UNO in New York …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhof der Sozialisten — Übersichtsplan Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks zählt zu den bekanntesten Friedhöfen Berlins. Berühmt ist er für die Gedenkstätte der Sozialisten, eine Begräbnisstätte für zahlreiche… …   Deutsch Wikipedia

  • Sozialistenfriedhof — Übersichtsplan Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks zählt zu den bekanntesten Friedhöfen Berlins. Berühmt ist er für die Gedenkstätte der Sozialisten, eine Begräbnisstätte für zahlreiche… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Gyptner — (* 3. April 1901 in Hamburg; † 2. Dezember 1972 in Berlin) war Botschafter der Deutschen Demokratischen Republik. Leben Richard Gyptner besuchte in Hamburg die Volksschule. Von 1916 bis 1918 macht er eine Lehre in einer Elektrohandlung. 1916 trat …   Deutsch Wikipedia

  • Gedenkstätte der Sozialisten — Gedenkstätte der Sozialisten, eingeweiht 1951 Die Gedenkstätte der Sozialisten ist eine Grab und Gedenkstätte innerhalb des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde in Berlin. Die 1951 offiziell eingeweihte Anlage diente zusammen mit der angrenzenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Willy Hüttenrauch — (* 10. März 1909 in Weimar; † 23. Februar 1996) war ein Politiker der DDR. Leben Hüttenrauch erhielt eine Ausbildung zum kaufmännischen Angestellten. 1925 trat er der Sozialistischen Arbeiter Jugend bei und wurde 1927 Mitglied der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”