Rudolf Christian Boettger

Rudolf Christian Boettger
Rudolf Christian Böttger
Rudolf Christian Böttger, Bronzebüste vor dem Physikalischen Institut in Frankfurt am Main

Rudolf Christian Böttger (* 28. April 1806 in Aschersleben; † 29. April 1881 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Chemiker und Physiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte zunächst mit 18 Jahren Theologie in Halle an der Saale und beschäftigte sich mit den Naturwissenschaften lediglich am Rande. Im Alter von 22 Jahren übernahm er eine kirchliche Funktionsstelle in Mühlhausen/Thüringen. Doch dann entdeckte er seine eigentliche Berufung und studierte, nachdem er seine kirchliche Laufbahn ad acta gelegt hatte, nun vermehrt Physik und Chemie.

Im Jahre 1835 wurde Böttger Lehrer für Physik und Chemie im Physikalischen Verein in Frankfurt und promovierte nur zwei Jahre später in Jena bei Professor Johann Wolfgang Döbereiner. Nun begann die Zeit seines fruchtbarsten Schaffens.

Erfindungen

Er widmete sich besonders der angewandten Chemie und war an mehreren Erfindungen und Neuerungen federführend oder beteiligt:

  • ein elektrochemisches Verfahren zur Vernickelung (1842)
  • ein galvanisches Verfahren zur Färbung und Beschichtung von Metallen und zum Platinieren und Versilbern von Glas (1852)
  • die Weiterentwicklung insbesondere in Bezug auf deutlich größere Objekte der von H. Jacobi (1837) erfundene Methode der Galvanoplastik.
  • ein chemisches Verfahren zum Enthaaren von Tierhäuten durch Calciumhydrogensulfid.
  • zusammen mit August Bromeis entwickelte er eine neue Methode des Glasdruckes, die Hyalographie (1842)
  • 1846 entdeckte er die Schießbaumwolle (Cellulosenitrat).
  • die Erfindung von Sicherheitszündhölzern mit Köpfen aus Kaliumchlorat, Antimonsulfid und Glaspulver (1848).

Auszeichnungen

Schon zuvor war Böttger durch den Großen Rat der Freien Stadt Frankfurt am Main zum Professor ernannt worden. Die Figuren des Gutenbergdenkmals auf dem Roßmarkt, einem großen innenstädtischen Platz, wurden von ihm zwischen 1854 und 1858 galvanoplastisch ausgeführt.

Böttgers Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Frankfurt. Nach ihm wurde die Böttgerstraße im Stadtteil Nordend benannt und ein Relief am Westflügel des Römer zeigt ihn als bedeutenden Techniker.

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