Rudolf Morsey

Rudolf Morsey
Rudolf Morsey bei einer Gedenksitzung des Bundesrates in Bonn (1988)
Rudolf Morsey 1988 mit Bernhard Vogel

Rudolf Morsey (* 16. Oktober 1927 in Recklinghausen) ist ein deutscher Historiker. Er ist emeritierter Professor für Neuere Geschichte in Speyer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1947 nach seinem Abitur am Gymnasium Paulinum in Münster studierte Morsey bei Kurt von Raumer und Werner Conze an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er habilitierte sich 1966 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Nach einer kurzen Tätigkeit (1966–1970) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde er 1970 ordentlicher Universitäts-Professor an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer, wo er trotz anderer Angebote bis 1996 blieb. Seine Abschiedsvorlesung widmete er 1996 dem Thema „Brüning und Adenauer – Zwei Wege deutscher Politik im 20. Jahrhundert“. Zwischen 1968 und 1998 leitete er die Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn.

Morsey gilt als führender Historiker der Geschichte des politischen Katholizismus und der christlichen Demokratie,[1] sowie des katholisch motivierten NS-Widerstandskämpfers Fritz Gerlich. Wichtig für seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung war eine Begegnung mit dem „Zentrumsprälaten“ Georg Schreiber, von dem wichtige Impulse für die deutsche Wissenschafts- und Kulturpolitik in der Weimarer Republik ausgingen. Morsey gilt neben Hans-Peter Schwarz als einer der besten Kenner Konrad Adenauers und betreut mit ihm die Herausgabe von Adenauers Nachlass (bisher[2] 17 Bände). 1979 bis 2000 war er Mitherausgeber des Historischen Jahrbuchs, 1979-1998 der der Zeitschrift Die Verwaltung und 1986 bis 2000 der Zeitschrift Geschichte im Westen. Er forschte zur Landesgeschichte von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern.

Von 1982 bis 1985 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, von 1977 bis 2002 Vizepräsident der Görres-Gesellschaft.

Er ist Mitglied der Kommission für Zeitgeschichte (Bonn) und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München), Ehrenmitglied der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (Berlin) und des Beirats des Instituts für Zeitgeschichte (München) sowie Korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen (Münster) und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (Düsseldorf).

Rudolf Morsey lebt in Neustadt an der Weinstraße.

Auszeichnungen

Literatur

  • Rudolf Morsey. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2009. 22. Ausgabe. Band II: K – Scho. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 2801-2802
  • Staat und Parteien. Festschrift zum 65. Geburtstag von Rudolf Morsey, hg. von Karl Dietrich Bracher, Paul Mikat, Konrad Repgen, Martin Schumacher und Hans-Peter Schwarz. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1992. XII u. 1120 Seiten. ISBN 3-428-07422-X.[3]
  • Rudolf Morsey: Von Windthorst bis Adenauer. Ausgewählte Aufsätze zu Politik, Verwaltung und zum politischen Katholizismus im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Ulrich von Hehl, Hans Günter Hockerts, Horst Möller, Martin Schumacher und Hans-Peter Schwarz. Verlag Ferdinand Schöningh Paderborn 1997.855Seiten. ISBN 3-506-73381-8.
  • Schriftenverzeichnis 1949-2009. Privatdruck Speyer 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurzdarstellung bei geschichte.nrw.de
  2. Stand 2011
  3. http://www.fordham.edu/mvst/magazinestacks/fs/morsey.html

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