Aydar Ko'l

Aydar Ko'l
Aydarkoʻl
Geographische Lage: Wüste Kysylkum, Usbekistan
Zuflüsse: abgeleitete Wassermengen des Syrdarja
Abflüsse: keine (Beckenlage)
Größere Orte in der Nähe: Taldy, Bajmurat
Daten
Koordinaten 40° 55′ N, 66° 48′ O40.91666666666766.87Koordinaten: 40° 55′ N, 66° 48′ O
Aydarkoʻl (Usbekistan)
DEC
Aydarkoʻl
Fläche 3000 km²dep1
Seelänge 250 km
Seebreite 15 km
Volumen ca. 44,3 km³dep1
Besonderheiten unbeabsichtigt künstlich entstandener See

Der Aydarkoʻl (auch Aydarkul, Aidarkul; kyrillisch Айдаркўл) ist ein durch Menschenhand entstandener See in Usbekistan in der südöstlichen Kysylkum. Der größter Teil des Sees liegt in der Provinz Jizzax, der westlichste Teil in der Provinz Navoiy. Dieser See ist Teil des 4000 km² großen Aydar-Arnasay-Seensystems, zu welchem neben dem Aydarkoʻl auch die Seen Arnasoy und Tuzkon zählen. Alle diese sind Brackwasserseen und unbeabsichtigtes Nebenprodukt sowjetischer Planungen.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war das Tiefland von Arnasoy die meiste Zeit des Jahres eine trockene Salzpfanne. Lediglich im Frühling konnte sich der kleine Tuzkan-See bilden, welcher jedoch bei heißeren Temperaturen rasch wieder verdunstete.

Aydarkoʻl
Satellitenbild mit dem Aydarkoʻl in der Mitte

In den frühen 1960er-Jahren wurde der Syrdarja aufgestaut und zeitgleich der Bewässerungsdamm Tschardarja errichtet, welcher mit Schleusen versehen war um Überschwemmungen kontrollieren zu können. 1969 mussten diese im Laufe einer Flutkatastrophe geöffnet werden, da die Kapazität des Dammes nicht geeignet war, die Wassermassen zu kontrollieren. So wurden vom Februar 1969 bis zum Februar 1970 beinahe 60 Prozent des durchschnittlichen Jahresabflusses des Syrdarja (21 km³) vom Tschardarja-Reservoir ins Arnasay-Tiefland abgeleitet. Somit bildeten sich ungeplant einige neue Seen.

Seit 1969 wird dem Aydarkoʻl regelmäßig Wasser des Syrdarja zugeleitet, wenn es die Kapazität des Tschardarja-Reservoir übersteigen würde. Dadurch füllte sich die natürliche Senke im Laufe der Zeit, was den zweitgrößten See der Region (nach den Resten des Aralsees) entstehen ließ.

2005 betrug das Volumen des Aydarkoʻl etwa 44,3 km³, seine Oberfläche erreicht bei einer Länge von fast 250 Kilometern und einer Breite von bis zu 15 Kilometern ungefähr 3000 km². Die Mineralisation des Seewassers beträgt nur durchschnittlich 2000 ppm.

Im Aydarkoʻl wurden zahlreiche Fischarten ausgesetzt, wie zum Beispiel Zander, Brachsen, Wels, Karpfen, Rapfen, Sichlinge und der Channa argus. Zwischen 1994 und 2001 betrug der Fang der am See entstandenen Fischereriindustrie jährlich zwischen 760 und 2000 Tonnen Fisch. Neben der für die Kysylkum typischen Fauna finden sich am Aydarkoʻl verschiedene Wasservögel, welche vom Aralsee hierher migrieren.

Der See liegt abseits von bewohnten Ortschaften; momentan leben etwa 345 Familien bzw. 1760 Personen in der Nähe des Aydarkoʻl. Diese ruhige Lage und die Möglichkeiten zum Fischen, Kamelreiten und Jurtenübernachtungen in der Region sind die touristischen Reize des Sees.

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