Ruine Muschenwang

Ruine Muschenwang

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Ruine Muschenwang
Entstehungszeit: um 1271
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Ministeriale
Ort: Schelklingen-Hausen ob Urspring
Geographische Lage 48° 22′ 26″ N, 9° 42′ 7,9″ O48.37399.7022710Koordinaten: 48° 22′ 26″ N, 9° 42′ 7,9″ O
Höhe: 710 m ü. NN
Ruine Muschenwang (Baden-Württemberg)
Ruine Muschenwang

Die Ruine Muschenwang ist eine Burgruine nahe dem Ortsteil Hausen ob Urspring der Stadt Schelklingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg Muschenwang wurde von den Herren von Muschenwang, Ministerialen der Grafen von Berg-Schelklingen, im 13. Jahrhundert erbaut und 1271 erstmals erwähnt. Mitte des 14. Jhs. verkauften die Herren von Muschenwang die Burg samt umliegenden Gütern an das Kloster Urspring. Die Burg wird noch in den Lagerbüchern des Klosters Urspring von 1475, 1486 und 1502 als Burgstall genannt.

Anlage

Deutlich zu erkennen ist der künstliche Halsgraben, welcher den ehemaligen Wohnturm auf der exponierten Felsspitze von der Vorburg trennt. Geringe Mauerreste des Wohnturms sind noch vorhanden. Aufschüttungen lassen den Verlauf der ehemaligen Umfassungsmauer der Vorburg erkennen. Ein Rekonstruktionsversuch des Grundrisses der Anlage findet sich bei Stefan Uhl (1991).

Hofgut Muschenwang

1586 errichtete das Kloster Urspring unter der Regentschaft seiner Äbtissin Margaretha von Stein den Hof Muschenwang ca. 350 Meter nördlich der Burg, zu dessen Bau wohl die Steine der Burg verwendet wurden. Das Hofgut diente - wie vorher auch die Burg - zur Bewirtschaftung der Felder auf der Albhochfläche. Muschenwang besaß bis ins 19. Jh. hinein eine eigene Markung.

Das Hofgut "Muschenwang" um 1820

Der Hof ist in seinem Baubestand von 1586 weitgehend erhalten geblieben. Er bestand innerhalb einer über zwei Meter hohen Ringmauer aus einem Wohnhaus und zwei Scheuern. Die zweite Scheuer in der südöstlichen Ecke wurde vor 1911 abgebrochen. Die große Scheuer in der nordwestlichen Ecke ist heute noch vorhanden. Das Wohnhaus steht an der Westmauer südlich des Haupttors. Es handelt sich um einen zweistockigen Steinbau mit einem zweigeschossigen Giebel. Das Gebäude wird in seinem Innern von einem Mittelöhrn in zwei nahezu gleiche Hälften zu je zwei Zimmern, also vier Zimmer in jedem Stockwerk, geteilt. Der Öhrn und die beiden nördlich anstossenden Räume im Erdgeschoss sind tonnengewölbt. An die Südseite des Wohnhauses wurde der Backofen angebaut, welcher von der Küche aus beschickt werden kann. Über dem rechtwinkligen Türsturz der Eingangstüre befindet sich die Bauinschrift mit den Wappen des Klosters Urspring und des Adelsgeschlechts derer von Stein mit dem Meisterzeichen des Bildhauers Hans Schaller aus Ulm a.D. Außer dem Haupttor im Westen gibt es an der Nordseite noch eine weitere Toreinfahrt für die Bauernwägen.

Für die Wasserversorgung wurde ehedem eine eigene kleine Wasserhüle mit Quadersteineinfassung außerhalb der Hofmauer im Osten angelegt, welche allerdings nicht mehr benutzt wird, und sich mittlerweile zu einem Biotop für Frösche und Kröten entwickelt hat.

Das Kloster verlieh bis zu seiner Auflösung 1806 den Hof Muschenwang als Falllehen. Falllehenbauer bis vor dem 21. Februar 1677 war Veit Michler, gefolgt von seinem Sohn Hans Michler. Um 1750 war Konrad Keller Falllehenbauer in Muschenwang.

Literatur

  • Gradmann, Eugen, Hans Christ und Hans Klaiber (1984), Kunsthistorischer Wanderführer Württemberg und Hohenzollern. Herrsching: Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft. ISBN 3-88199-137-9.
  • Schmitt, Günter (1989), Muschenwang. In: Ders.: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 2 · Alb Mitte-Süd. Wandern und entdecken zwischen Ulm und Sigmaringen. Biberach an der Riß: Biberacher Verlagsdruckerei, S. 85-88. ISBN 3-924489-45-9.
  • Uhl, Stefan (1991), Schelklinger Burgen. Schelklingen: Stadtarchiv (Schelklinger Hefte, 18).

Siehe auch

Weblinks


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