Rundfunkprogramm

Rundfunkprogramm

Das Rundfunkprogramm oder kurz Programm bezeichnet die Gesamtheit der ausgestrahlten Sendungen eines einzelnen Rundfunksenders oder aller örtlich empfangbaren Sender zusammen. Üblicherweise unterscheidet man zwischen den Programmen für Hörfunk und Fernsehen.


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Inhaltsverzeichnis

Programmplanung und Programmschema, Sendeplätze und Sendezeiten

Das auszustrahlende Programm wird von den einzelnen Sendeanstalten größtenteils bereits Monate im Vorhinein festgelegt. Die Programmmacher folgen dabei einem an ihrem Sender bestehenden Programmschema, in dem Sendungen ihren festen Sendeplatz (die Sendezeiten) haben. In dieses Programmschema werden dann die einzelnen Sendungen mit ihrem täglich wechselnden Inhalt von den Redaktionen eingepasst. Kurzfristige Änderungen aus Aktualitätsgründen sind möglich. Dennoch werden sie nur vorsichtig und vereinzelt gestreut, da dadurch das Programm, respektive der zeitliche Ablauf desselben durcheinandergerät, was möglicherweise Kosten für nicht oder verspätet ausgestrahlte Werbeeinblendungen zur Folge haben kann. Deshalb werden auch immer weniger Live-Sendungen ausgestrahlt, da deren zeitliche Vorgaben ungenau werden können und nachfolgende Sendungen verzögern oder gar gänzlich ausfallen (Rekordüberzieher bei Fernsehsendungen war lange Zeit Hans-Joachim Kulenkampff, doch auch Thomas Gottschalk steht ihm in nichts nach).

Für die verschiedenen Sendeplätze sind eigene Bezeichnungen üblich geworden:

Zu der Zeit, als in Deutschland lediglich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten das Programm bestimmten, gab es auch von den Rundfunkräten festgelegte Sendezeiten, um – wie es hieß – die Arbeiter und Angestellten zu schonen und ihnen genügend Schlaf zu gönnen. Das Fernsehprogramm schloss noch bis in die 1980er Jahre hinein meist um Mitternacht; ab 1985 mit dem Abspielen der Nationalhymne (bis in die frühen 1990er). Danach war nur noch das Testbild zu empfangen. An Wochenenden wurde durchaus auch manchmal bis gegen 1:30 Uhr gesendet. Nach der Etablierung der Privatsender passten sich die Öffentlich-Rechtlichen an.

Kriterien für die Programmgestaltung

Bei der ARD legen die Programmverantwortlichen der Landesrundfunkanstalten das gemeinsame Fernsehprogramm fest und achten darauf, dass alle Landessender quotenmäßig mit Beiträgen vertreten sind. Die sogenannten Regionalprogramme zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr und die dritten Programme werden von den einzelnen Ländersendern bestimmt. Das so weit im Voraus entstandene Fernsehprogramm gilt dann für alle Sender als verbindlich. Am 8. November 1977 stieg jedoch der Bayrische Rundfunk aus dem gemeinsamen ARD-Programm aus, als bekannt wurde, dass sich in dem nach 22:00 Uhr gesendeten Drama Die Konsequenz zwei Männer küssen sollten und, wie alle Zuschauer der Bundesrepublik außer den bayrischen dann sehen konnten, dies auch taten.

Bei den sogenannten Privatsendern, also jenen Sendern, die keine finanziellen Mittel aus den Rundfunkgebühren erhalten, ist das Hauptkriterium für die Gestaltung des Programms die Quote. Da diese Sender sich alleine durch die Werbung finanzieren und die Werbeminuten umso teurer verkauft werden können, je höher die Einschaltquote der Zuschauer ist, ist man darauf angewiesen, Sendungen mit hohem Zuschauerinteresse auszustrahlen. Durch Meinungsumfragen und anhand von Aufzeichnungsgeräten bei demoskopisch ausgewählten Wohnungen von Konsumenten wird das Interesse festgestellt. Sinkt das Interesse, so kann es geschehen, dass eine längerfristig konzipierte Sendung alsbald abgelöst wird.

Die Öffentlich-Rechtlichen haben außer dem ökonomischen Aspekt aber auch noch den vom Rundfunkvertrag herrührenden Informations- und Bildungsauftrag zu beachten. Deshalb sind kulturelle und nachrichtenspezifische Beiträge, die teilweise nur wenige Bürger ansprechen, bei der Programmgestaltung zu berücksichtigen.

Programmzeitschriften

In speziellen Programmzeitschriften wird das Programm den Lesern grafisch und textlich aufbereitet zur schnellen Übersicht und Auswählbarkeit dargeboten. Die Namen einiger älteren Programmzeitschriften zeugen noch von ihrer Herkunft aus der Zeit der Radioprogramme (Hörzu, Funkuhr, TV Hören und Sehen und Bild und Funk), die damals ähnlich gelistet waren wie heute die Sendungen auf dem Bildschirm. Je nach Erscheinungsweise enthalten diese Medien das Programm für eine oder mehrere Wochen; besonders häufig sind derzeit zweiwöchentliche Fernsehzeitschriften verbreitet. Meist wird nicht nur Art und Zeit der Sendung bekannt gegeben, sondern auch Hintergründe und Wissenswertes genannt; oft gibt es auch eine redaktionelle Bewertung der ausgestrahlten Filme.

Darüber hinaus gibt es Software, die die Fernsehprogramme am heimischen PC verfügbar machen und per Internetverbindung aktualisiert werden. Der elektronische Programmführer (EPG) bekommt seine Aktualisierungsinformationen mit dem digitalen Fernsehsignal DVB oder digitalen Radiosignal DAB übertragen und ist in neuere Technik oft direkt eingebaut.

Siehe auch


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