Ruppertshain

Ruppertshain
Ruppertshain
Stadt Kelkheim
Koordinaten: 50° 10′ N, 8° 24′ O50.1738888888898.4008333333333365Koordinaten: 50° 10′ 26″ N, 8° 24′ 3″ O
Höhe: 365 m ü. NN
Einwohner: 2.228
Eingemeindung: 31. Dez. 1971
Eingemeindet nach: Rossert
Postleitzahl: 65779
Vorwahl: 06174
Die ehemalige Lungenklinik
Todesanzeige für Fritz Hallgarten, von 1908 bis 1924 Vorsitzender des Vereins, der die Lungenheilanstalt Ruppertshain betrieb

Ruppertshain (im örtlichen Dialekt: Ruppsch) ist einer der sechs Stadtteile von Kelkheim.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ruppertshain liegt 365 Meter über NN im Hohen Taunus, am Taunushauptkamm. Ruppertshain grenzt im Westen an den Kelkheimer Stadtteil Eppenhain, im Süden an Kelkheim-Fischbach, im Osten an Königstein im Taunus und im Norden an Schloßborn (Gemeinde Glashütten).

Geschichte

Die Köhlersiedlung Ruppertshain (Ruprechtshan) wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Anders als die zahlreichen auf -heim oder -bach endenden Orte der Umgebung, die in fränkischer Zeit (8. und 9. Jahrhundert) entstanden, stammen die auf -hain endenden Orte – wie auch Schneidhain, Mammolshain, Neuenhain und Altenhain – aus dem spätmittelalterlichen Landesausbau, als auch Steilhänge zur Anlage von Dörfern genutzt wurden.

Im späten 19. Jahrhundert wurde Ruppertshain ein bedeutender Luftkurort, vor allem Tuberkulose-Patienten wurden hier behandelt.

Am 31. Dezember 1971 schlossen sich Ruppertshain und Eppenhain zur Gemeinde Rossert zusammen. Die Gemeinde Rossert wiederum ging fünf Jahre später im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Januar 1977 in der Stadt Kelkheim auf.

Einwohnerzahl

Zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres waren in Ruppertshain mit Hauptwohnsitz gemeldet:

  • 2008 2070
  • 2009 2047
  • 2010 2026

(Quelle: Amtsblatt der Stadt Kelkheim)

Verkehr

Ruppertshain besitzt zu jedem der Nachbarorte eine Verbindungsstraße. Die Hauptstraße des Orts ist die Robert-Koch-Straße.

Vier Buslinien des Rhein-Main-Verkehrsverbunds bedienen Ruppertshain an insgesamt fünf Bushaltestellen und verbinden den Ort mit allen anderen Kelkheimer Stadtteilen, der Stadt Liederbach, der Stadt Königstein, der Gemeinde Glashütten, der Gemeinde Schmitten sowie dem Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach.

Sehenswürdigkeiten

Das bekannteste Gebäude in Ruppertshain ist eine ehemalige Lungenheilstätte, die Gerhard-Domagk-Klinik. Die 1982 geschlossene Klinik wurde 1884 bis 1895 vom Frankfurter Rekonvaleszenten-Verein unter massgeblicher Beteiligung der Mäzenin Mathilde von Rothschild aus dem benachbarten Königstein erbaut.

Walther Amelung, dessen Vater bei der Gründung mitwirkte, bezeichnet die Klinik als ' erste Volksheilstätte Deutschlands ' (S. 21).

In den 1990er Jahren wurde das Klinikgebäude als Übergangswohnheim für Aussiedler aus Osteuropa und ausgereiste DDR-Bewohner genutzt. Der sogenannte Zauberberg (seit der Renovierung in Anlehnung an den gleichnamigen Roman von Thomas Mann benannt) wird bis heute umfänglich saniert und weiter ausgebaut. Es haben sich Künstler, Dienstleister und ein Gastronomiebetrieb angesiedelt.

Das Alte Rathaus, 1888 bis 1889 als Schulhaus erbaut, wurde von 1910 bis 1971 als Rathaus Ruppertshains genutzt. Danach war es bis zum 1. Januar 1977 Rathaus der Gemeinde Rossert und wird heute als Vereinshaus der Sängervereinigung Alemannia-Concordia 1874 Ruppertshain e.V. genutzt.

Denkmale

  • Hohler Stein
  • Mittelalterliche Wegsperre „Landsgraben“

Zu den zwei Naturdenkmalen stehen noch zwei Denkmale in Ruppertshain.

  • Kriegerdenkmal
  • Gedenkstein an das Ende der französischen Besatzung

Literatur

  • Gerd S. Bethke: 700 Jahre Ruppertshain 1294–1994. In: Zwischen Main und Taunus. Jahrbuch des Main-Taunus-Kreises 1994. S. 123–128
  • Gerd S. Bethke: Die Flurnamen von Ruppertshain. In: Rad und Sparren, Zeitschrift des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus e.V. 28. 199, ISSN 0342-2860, S. 3–33.
  • Walther Amelung: Es sei wie es wolle, es war doch so schön – Lebenserinnerungen als Zeitgeschichte. Frankfurt am Main 1984, ISBN 978-398009510-5


„Ruppertshain“ ist Titel und Schauplatz eines 1985 erschienenen Romans von Martin Mosebach (ISBN 3-423-13159-4).

Weblinks



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