Ryžovna

Ryžovna
Ryžovna
Ryžovna führt kein Wappen
Ryžovna (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Karlovy Vary
Gemeinde: Boží Dar
Geographische Lage: 50° 24′ N, 12° 50′ O50.40638888888912.84Koordinaten: 50° 24′ 23″ N, 12° 50′ 24″ O
Einwohner: 0 (1. März 2001)

Ryžovna, früher Sejfy (deutsch: Seifen) ist ein Ortsteil der Gemeinde Boží Dar (Gottesgab) in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ryžovna liegt in etwa 1.000 m Höhe und 6 km westlich von Boží Dar am Plattner Kunstgraben (Blatensky přikop) auf dem Kamm des Erzgebirges. Die Ortschaft zwischen dem Blatenský vrch (Plattenberg) und Gottesgaber Spitzberg umfasst heute nur noch 18 Häuser, von denen einige nicht mehr bewohnt sind.

Im Ort befindet sich die Kreuzung der Straßen Boží Dar – Horní Blatna und Potůčky - Abertamy. In Richtung Potůčky verläuft die Straße durch das romantische Schwarzwassertal.

Blick auf die verbliebenen Häuser von Seifen

Nördlich befindet sich das Naturschutzgebiet Ryžovna.

Geschichte

Seifen vor 1900
Seifen April 2005

Die Gemeinde Seifen ist ein alter Bergbauort der Herrschaft Schwarzenberg, der etwa um 1530 entstand und dessen Name vom Entstehen von Zinnseifen herrührt. Nach dem Schmalkaldischen Krieg kam der Ort im Bergrevier Platten 1546 zu Böhmen.

Der kleine Bergort war bis 1786 nach Gottesgab gepfarrt und erhielt hernach eine eigene Pfarrstelle. Zwischen 1805 und 1807 entstand unter Leitung von Florian Fischer und Johann Bleier aus Sankt Joachimsthal die Seifener Wenzelskirche (Kostel Sv.Václava).

Seit 1869 war in Seifen ein Staatliche Klöppelschule ansässig.

Im Jahre 1938 hatte Seifen 407 Einwohner, von denen 400 katholisch waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner vertrieben und der Ort verfiel. 90 % der Häuser wurden abgerissen und Ryžovna im Jahre 1955 nach Boží Dar eingemeindet. Bewohnt sind heute noch 9 von ursprünglich 70 Häusern. Drei davon wurden instandgesetzt und die alte Schule rekonstruiert, sie beherbergt heute die Gaststätte und Pension Nová škola. Fünf Gebäude befinden sich in desolatem Zustand. 1991 hatte der Ort zwei Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus zwei Wohnhäusern, hatte jedoch keine ständigen Einwohner.

Das Unwetter am 29. Juli 2005 sorgte für mehrere Sturmschäden. Vor allem am Wagnerberg und in Richtung Försterhäuser riss der Tornado zahlreiche Bäume um. Das Dach eines alten Bauernhauses an der Straße in Richtung Potůčky stürzte ein und musste abgetragen werden.

Ortsgliederung

Zu Ryžovna gehören noch die Ortschaften Myslivny (Försterhäuser), Český Mlýn (Böhmische Mühle) mit einst fünf Häusern und 18 Häuser von Bludná (Irrgang); drei Häuser von Bludná waren Teil der Gemeinde Pernink (Bärringen).

Die Ortslagen von Halbmeil (Rozhraní) und Steinhöhe (Kopeček) liegen heute wüst.

Literatur

  • Seifen - Einst eine lebendige Gemeinde auf dem rauhen Kamm des Erzgebirges, 2007, U. Möckel (Eigenverlag)

Weblinks


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